Einstellungstest Polizei Sachsen: Das sollten Sie draufhaben

Aktualisiert am 26. März 2024 von Ömer Bekar

Aktualisiert am 26. März 2024 von Ömer Bekar

Polizei Sachsen Auswahlverfahren

Der Einstellungstest der Polizei Sachsen verteilt such auf drei Tage.

Bei der Polizei Sachsen können Sie zwischen einer Ausbildung und einem Studium wählen. Bei einer Ausbildung steigen Sie in die zweite Einstiegsebene der Laufbahngruppe 1 ein und beginnen als Polizeimeister. Durch ein Studium starten Sie Ihre Karriere als Polizei- oder Kriminalkommissar in der ersten Einstiegsebene der Laufbahngruppe 2. Doch bevor es so weit ist, müssen Sie in einem mehrstufigen Auswahlverfahren zeigen, was Sie draufhaben.

➔ Online Vorbereitung für den Einstellungstest der Polizei in Sachsen

Einstellungstest Polizei Sachen: Das Wichtigste auf einen Blick

  • Damit Sie am Auswahlverfahren teilnehmen können, müssen Sie sich online registrieren und bewerben.
  • Der Eignungstest erstreckt sich über drei Tage. Die einzelnen Testtage folgen aber nicht direkt hintereinander, sondern mit zeitlichem Abstand.
  • Die beiden ersten Testtage finden beim Präsidium der Bereitschaftspolizei in Leipzig statt. Für den dritten Testtag werden Sie nach Chemnitz, Dresden oder Leipzig eingeladen.
  • Der Einstellungstest umfasst einen PC-Test, eine Sportprüfung, eine Gruppenaufgabe, ein Einzelgespräch und die polizeiärztliche Untersuchung.
  • Sie müssen jeden Testteil bestehen. Fallen Sie bei einem Prüfungs-Baustein durch, scheiden Sie aus dem Auswahlverfahren aus. Zu den weiteren Testtagen werden Sie dann nicht mehr eingeladen.

Der Beruf als Polizist ist vielseitig, spannend und abwechslungsreich. Aber der Polizeialltag hält auch Situationen bereit, die schwierig sind, belasten und Sie sowohl körperlich als auch mental an Ihre Grenzen bringen. Deshalb braucht die Polizei ein Team aus starken Persönlichkeiten und kompetenten Kollegen, die sich aufeinander verlassen können.

Ein gutes Stressmanagement, sportliche Fitness, ein helles Köpfchen und Kommunikationstalent sind weitere wichtige Säulen für die Polizeiarbeit. Ob Sie gut in das Team passen würden, prüft die Polizei des Freistaates Sachsen in einem mehrstufigen Auswahlverfahren.

Den Anfang dabei macht Ihre Online-Bewerbung. Erfüllen Sie die formalen Voraussetzungen, werden Sie zum Eignungstest eingeladen. Und was Sie im Einstellungstest der Polizei Sachsen auf Sie zukommt, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Die Einstellungsvoraussetzungen bei der Polizei in Sachsen

Damit Sie am Auswahlverfahren teilnehmen und später in den Polizeivollzugsdienst eingestellt werden können, müssen Sie einige Voraussetzungen erfüllen. Diese formalen Anforderungen werden auch als Einstellungsvoraussetzungen bezeichnet. Und im Freistaat Sachsen erfüllen Sie die formalen Voraussetzungen, wenn Sie

  • Deutscher im Sinne von Artikel 116 Grundgesetz, Staatsbürger eines anderen EU-Mitgliedsstaates oder Angehöriger der Staaten Liechtenstein, Norwegen oder Schweiz sind.
  • am Tag der Einstellung mindestens 16 Jahre und höchstens 35 Jahre als sind.
  • 160 cm oder größer sind.
  • keine Vorstrafen haben und in geordneten wirtschaftlichen Verhältnissen leben.
  • über einen Schwimmnachweis verfügen. Dieser Nachweis kann der Deutsche Schwimmpass oder der Deutsche Jugendschwimmpass in Bronze sein. Ein Rettungsschwimmerpass ist ebenfalls möglich. Und auch eine andere genormte Prüfung im Rahmen des Deutschen Sportabzeichens ist als Schwimmnachweis zugelassen.
  • bereit sind, sich innerhalb Sachsens versetzen zu lassen und umzuziehen.
  • körperlich, gesundheitlich und charakterlich für den Polizeivollzugsdienst geeignet sind und den Einstellungstest bestanden haben.

Der notwendige Bildungsabschluss

Die eben genannten Einstellungsvoraussetzungen gelten für alle Bewerber. Daneben müssen Sie einen Bildungsabschluss mitbringen. Denn auch der Bildungsabschluss zählt zu den Einstellungsvoraussetzungen. Allerdings hängt der benötigte Schulabschluss von der Laufbahn ab, für die Sie sich bewerben. Dabei gilt:

Laufbahngruppe 1.2 Pol
(früher: mittlerer Polizeivollzugsdienst)
Laufbahngruppe 2.1 Pol
(früher: gehobener Polizeivollzugsdienst)
Realschulabschluss Abitur
oder Hauptschulabschluss und Berufsausbildung oder Fachhochschulreife
oder gleichwertiger Bildungsabschlussoder abgeschlossene berufliche Aufstiegsfortbildung (z.B. Meister, Techniker oder Fachwirt)
oder gleichwertiger Abschluss

Den entsprechenden Abschluss müssen Sie spätestens zum Einstellungstermin nachweisen. Sind Sie noch Schüler und besuchen ein Gymnasium, können Sie sich mit dem Versetzungszeugnis von der 10. in die 11. Klasse bewerben. Ein bestimmter Notendurchschnitt ist in Sachsen nicht vorgeschrieben. Stattdessen zählt nur die Art des Abschlusses.

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Der Führerschein

Damit Sie in Sachsen Polizist:in werden können, brauchen Sie eine gültige Fahrerlaubnis der Klasse B. Steigen Sie in den gehobenen Dienst ein, müssen Sie den Führerschein zwei Wochen vor Beginn des Studiums vorweisen können.

Bei einer Ausbildung haben Sie etwas mehr Zeit. Hier reicht es, wenn Sie Ihre Fahrerlaubnis zwei Wochen vor der Laufbahnprüfung haben.

Tätowierungen, Piercings & Co.

Tätowierungen, Piercings und anderer Körperschmuck sind prinzipiell kein Ausschlussgrund. Allerdings dürfen Ihre Tattoos nicht zu sehen sein, wenn Sie im Dienst sind. Außerdem dürfen Ihre Tattoos keine Motive haben, die mit der Tätigkeit als Polizist nicht zu vereinen sind. Das ist beispielsweise bei Motiven der Fall, die gegen die freiheitlich demokratische Grundordnung verstoßen oder Gewalt verherrlichen.

Wenn Sie Tätowierungen haben, werden diese immer im Einzelfall überprüft. Dafür müssen Sie Ihre Tätowierungen so fotografieren, dass das ganze Motiv zu sehen ist und eindeutig zugeordnet werden kann, wo sich die Tätowierung befindet. Dieses Foto müssen Sie am dritten Auswahltag mitbringen. Danach entscheidet die Polizei, ob Ihre Tattoos in Ordnung gehen.

Die Bewerbung bei der Polizei in Sachsen

Bei der sächsischen Polizei gibt es für jede Laufbahn einen Einstellungstermin pro Jahr:

  • 1. September für die Ausbildung in der Laufbahngruppe 1.2 Pol
  • 1. Oktober für das Studium in der Laufbahngruppe 2.1 Pol

Die Bewerbungsfrist für beide Laufbahnen endet meist im Herbst des Vorjahres. Sie müssen sich also mit zeitlichem Vorlauf bewerben. Sind Sie zu spät dran, kann Ihre Bewerbung erst für den Einstellungstermin im darauffolgenden Jahr berücksichtigt werden.

Ausschließlich Online-Bewerbung

Möchten Sie sich um einen Ausbildungs- oder Studienplatz bei der sächsischen Polizei bewerben, macht Ihre Online-Registrierung den Anfang. Dafür rufen Sie das Bewerbungsportal auf und tragen in das Formular Ihre persönlichen Daten ein.

Nach Ihrer Online-Registrierung bekommen Sie eine E-Mail mit Ihren persönlichen Zugangsdaten. Damit können Sie Ihre Bewerbung im Bewerbungsportal vervollständigen.

Bei Ihrer Online-Bewerbung müssen Sie sich für eine Laufbahn entscheiden. Es ist nicht möglich, dass Sie sich für den mittleren Dienst und gleichzeitig auch für den gehobenen Dienst bewerben. Tatsächlich ist das aber auch gar nicht notwendig. Denn die Polizei Sachsen arbeitet mit einem sogenannten durchlässigen Auswahlverfahren. Dadurch können Sie im Verlauf des Auswahlverfahrens noch die Laufbahn wechseln. Doch dazu später mehr.

Nachdem Ihre Bewerbung vorliegt, prüft die Polizei, ob Sie die formalen Einstellungsvoraussetzungen erfüllen. Passt alles, werden Sie zur Teilnahme am Einstellungstest eingeladen. Von der Bewerbung bis zur Einladung können aber durchaus mehrere Wochen vergehen. Machen Sie sich also keine Sorgen, wenn es etwas länger dauert.

In der Einladung schlägt Ihnen die Polizei mehrere Termine vor. Von diesen Terminen können Sie sich einen aussuchen.

Übrigens: Wenn Sie möchten, können Sie zwischendurch online einen sogenannten Situationstest machen. Den Link dazu bekommen Sie von der Polizei. Der Situationstest vermittelt Ihnen einen Eindruck davon, was beim Einstellungstest auf Sie zukommt. Ob Sie den Test machen oder nicht, bleibt Ihnen überlassen. Das Testergebnis fließt auch nicht in die Gesamtnote ein. Der Situationstest soll Ihnen nur bei Ihrer Vorbereitung auf den Eignungstest helfen.

Der Einstellungstest der Polizei Sachsen

Das Auswahlverfahren der sächsischen Polizei umfasst drei Testtage. Die Prüfungen an den beiden ersten Auswahltagen werden im Präsidium der Bereitschaftspolizei in Leipzig durchgeführt. Der dritte Auswahltag findet in Chemnitz, Dresden oder Leipzig statt.

Zwischen den einzelnen Prüfungstagen vergehen aber mehrere Wochen. Und Sie müssen alle Einzeltests am jeweiligen Auswahltag bestehen. Andernfalls scheiden Sie aus dem Auswahlverfahren aus und nehmen an den übrigen Tests nicht mehr teil.

Der Einstellungstest der Polizei Sachsen ist so aufgebaut:

Grafik Polizei Sachsen Einstellungstest

Der 1. Auswahltag

Der erste Testtag beginnt mit einem computergestützten Fähigkeitstest. Anschließend absolvieren Sie den Sporttest. Am Ende des ersten Auswahltages findet ein Beratungsgespräch statt.

Der Fähigkeitstest am PC

Den schriftlichen Teil vom Einstellungstest der Polizei Sachsen absolvieren Sie am Computer. Nach der Begrüßung werden Sie dazu in einen Raum mit Arbeitsplätzen geführt. Haben alle Bewerber Ihre Plätze eingenommen, werden Sie in den Testablauf eingewiesen. Hören Sie deshalb gut zu, was Ihnen der Prüfer erklärt. Haben Sie etwas nicht verstanden oder ist Ihnen etwas unklar, fragen Sie ruhig nach.

Der PC-Test umfasst drei verschiedene Tests, nämlich

Der Persönlichkeitstest soll ermitteln, ob Sie die charakterliche Eignung für den Polizeiberuf mitbringen. Die Aufgaben bestehen aus verschiedenen Aussagen und Sie sollen jeweils einordnen, inwieweit Sie der jeweiligen Aussage zustimmen oder diese auf Sie zutrifft.

Beim Deutschtest schreiben Sie ein Diktat. Hier geht es um Rechtschreibung, Zeichensetzung und generell Ihre Fähigkeiten im Umgang mit der deutschen Sprache. Ein Übungsdiktat, das Ihnen einen Eindruck vom Schwierigkeitsgrad vermittelt, stellt die Polizei Sachsen auf Ihrer Webseite bereit.

Der kognitive Fähigkeitstest ist nichts anderes als ein Intelligenztest. Ihre Schulbildung alleine sagt schließlich nicht viel darüber aus, ob Sie die allgemeinen Fertigkeiten haben, die Sie als Polizist brauchen. Zu diesen Fähigkeiten gehören beispielsweise:

  • logisches Denken
  • Konzentrationsvermögen und Bearbeitungsgeschwindigkeit
  • Merkfähigkeit
  • analytisches und visuelles Denkvermögen
  • Allgemeinbildung und interkulturelles Wissen

Die Fragen beim PC-Test überprüfen solche Fähigkeiten. Dazu werden Ihnen viele verschiedene Fragen aus unterschiedlichen Aufgabengruppen gestellt. Auf die meisten Fragen können Sie sich aber gut vorbereiten, wenn Sie im Vorfeld Übungsaufgaben lösen und Mustertests durcharbeiten.

Die Aufgaben im Test werden größtenteils als Auswahlfragen gestellt. Auswahlfrage heißt, dass Sie zu einer Frage mehrere Lösungsmöglichkeiten bekommen und daraus die richtige Antwort auswählen.

3 Beispielaufgaben

1. Wie geht die Figurenreihe weiter? Lösung: c

Erklärung: Bei jeder Figur kommt ein Symbol dazu. Deshalb muss die vierte Figur fünf Symbole enthalten.

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2. Welches Wort ersetzt das Fragezeichen sinnvoll?

Banane : Gurke wie Obst : ?

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a) Lebensmittel     b) Gemüse     c) Vorspeise     d) Vegetarier

Lösung: b

Erklärung: Banane ist ein Obst. Damit das Verhältnis zwischen den beiden Wortpaaren gleich ist, muss das Fragezeichen durch Gemüse ersetzt werden. Damit kommt nur die Gurke als Lösung infrage.


3. Welche Figur ist gespiegelt? Lösung: a

Erklärung: Die Figuren b, c und d sind nicht gespielt, sondern jeweils um 90 Grad nach rechts gedreht.

Der Sporttest

Haben Sie den PC-Test erfolgreich hinter sich gebracht, machen Sie sich auf den Weg zur Sporthalle. Nachdem Sie sich umgezogen haben, beginnt der Sporttest. Die Sportprüfung besteht aus den drei Disziplinen Lauf, Liegestütz sowie Kasten-Bumerang-Test und findet auch in dieser Reihenfolge statt.

Lauf

Die erste Disziplin beim Sporttest ist ein Ausdauerlauf. Dafür laufen Sie 400 Meter lange Runden um die Sporthalle herum. Die Distanz, die Sie zurücklegen müssen, beträgt 2.000 Meter als Bewerberin und 2.400 Meter als Bewerber. Für diese Distanz haben Sie maximal zwölf Minuten Zeit.

Nach dem Lauf folgt eine zehnminütige Pause, in der Sie sich etwas erholen können. Anschließend weisen Sie die Prüfer in die Liegestütze und den Kasten-Bumerang-Test ein. Für die Einweisung, während der Sie die Übungen auch kurz ausprobieren können, sind weitere zehn Minuten vorgesehen.

Liegestütze

Als zweite Disziplin sind die Liegestütze an der Reihe. Dafür nehmen Sie folgende Position ein:

  • Sie stellen Ihre Hände mit höchstens 80 cm Abstand zueinander auf.
  • Ihre Füße liegen übereinander. Ob Sie den rechten Fuß über den linken legen oder umgekehrt, bleibt Ihnen überlassen. Allerdings dürfen Sie die Fußposition zwischendurch nicht verändern.
  • Mit durchgestecktem Körper und voll durchgedrückten Armen geht es los.
  • Sie beugen die Arme so weit, bis Ihr Kinn die Bodenmatte, die vor Ihnen liegt berührt. Danach strecken Sie die Arme wieder durch.

Der Prüfer zählt die gültigen Wiederholungen mit. Den nächsten Liegestütz dürfen Sie erst dann beginnen, wenn der vorhergehende gezählt wurde. Zwischen den Liegestützen dürfen Sie maximal fünf Sekunden Pause machen.

Als Bewerberin müssen Sie mindestens fünf Wiederholungen schaffen. Als Bewerber sind 15 Liegestützen die Mindestleistung. Schaffen Sie diese Anzahl nicht, gilt die Übung als nicht bestanden. Wenn die Pausenzeit zwischen den Liegestützen überschritten wird oder Sie mit einem Körperteil (z.B. den Knien oder den Oberschenkeln) den Boden berühren, ist die Übung ebenfalls ungültig.

Kasten-Bumerang-Test

Direkt an die Liegestütze schließt sich mit dem Kasten-Bumerang-Test die dritte und letzte Übung an. Direkt bedeutet, dass Sie zwischen den beiden Übungen nur 60 Sekunden Pause haben.

Für den Kasten-Bumerang-Test ist ein Übungsfeld aufgebaut. Eine Seite dieses Feldes bildet eine Bodenmatte. An den drei anderen Seiten stehen offene Kastenteile. Die Kastenteile sind 145 cm breit, 45 cm hoch und 20 cm tief. In der Mitte des Übungsfeldes liegt ein Medizinball. Die Abstände zwischen dem Medizinball und den Sportgeräten an den Seiten betragen jeweils zwei Meter. Der Ablauf der Übung ist so:

  • Nach dem Startkommando machen Sie eine Rolle vorwärts über die Bodenmatte.
  • Dann laufen Sie zum Medizinball und biegen im rechten Winkel hinter dem Medizinball ab.
  • Sie sprinten zum ersten Kasten, springen darüber und kriechen durch den Kasten hindurch wieder aufs Übungsfeld zurück.
  • Danach umlaufen Sie den Medizinball erneut im rechten Winkel, überspringen den zweiten Kasten und tauchen darunter durch.
  • Diesen Ablauf wiederholen Sie insgesamt neun Mal. Sie müssen also neun Mal die Kastenteile überwinden und dazwischen immer den Medizinball im rechten Winkel umlaufen.
  • Nach dem neunten Kasten umlaufen Sie den Medizinball ein letztes Mal und laufen dann zur Ziellinie.

Beim Kasten-Bumerang-Test müssen Sie die Kastenteile neunmal überwinden.

Für die Übung haben Sie maximal 60 Sekunden Zeit. Brauchen Sie länger, haben Sie die Disziplin nicht bestanden. Gleiches gilt, wenn Sie den Medizinball zwischendurch nicht im rechten Winkel umlaufen, sondern gerade von einem Kasten zum anderen sprinten.

Die Wertung vom Sporttest

Für jede Disziplin ist eine Mindestleistung festgelegt. Diesen Wert müssen Sie schaffen, um die Übung zu bestehen. Gleichzeitig gibt es bei jeder Übung einen Bestwert. Erreichen Sie diesen Bestwert, bekommen Sie die höchste Punktzahl, die für die jeweilige Disziplin möglich ist. Die Mindest- und Bestleistungen sind wie folgt festgelegt:

MindestleistungBestleistung
Bewerberinnen
Kasten-Bumerang-Test60 Sekunden35 Sekunden oder weniger
Liegestütze525
Ausdauerlauf (2.000 Meter)12 Minuten9:30 Minuten
Bewerber
Kasten-Bumerang-Test60 Sekunden35 Sekunden oder weniger
Liegestütze1535
Ausdauerlauf (2.400 Meter)12 Minuten9:30 Minuten
Erreichen Sie bei einer Disziplin die Mindestanforderung nicht, sind Sie durchgefallen und der Eignungstest ist an dieser Stelle für Sie beendet. Sie haben aber die Möglichkeit, den Sporttest innerhalb von vier bis acht Wochen einmal zu wiederholen. Bestehen Sie ihn im zweiten Anlauf, fließt er mit den Mindestwerten in Ihre Gesamtnote ein.

Sie können sich ein Video vom Sporttest anschauen. Die Reihenfolge ist zwar inzwischen anders, aber die Disziplinen sind gleich geblieben.

Das Beratungsgespräch

Am Ende des ersten Auswahltages findet ein Beratungsgespräch statt. Bei diesem Gespräch informiert Sie der Prüfer darüber, wie Sie bisher abgeschnitten haben. Gleichzeitig bespricht er auf Basis Ihres bisherigen Testergebnisses mit Ihnen, welche Aussichten und Chancen Sie auf eine Einstellung in der Laufbahn haben, für die Sie sich beworben hatten.

Je nachdem, was Ihnen der Prüfer empfiehlt, können Sie dann noch vom Studium zur Ausbildung wechseln, wenn dies eine Zusage wahrscheinlicher macht. Ein Wechsel von Laufbahngruppe 1.2 in Laufbahngruppe 2.1 ist nicht möglich. Das Beratungsgespräch wird nicht gewertet und fließt auch nicht in das Ergebnis ein. Es soll nur dabei helfen, den bestmöglichen Einstieg bei der sächsischen Polizei für Sie zu finden.

Haben Sie den ersten Prüfungstag erfolgreich hinter sich gebracht, müssen Sie abwarten. Die Polizei Sachsen wertet die bisherigen Testergebnisse aller Bewerber aus und lädt Sie dann zum zweiten Testtag ein. Auch für den zweiten Testtag können Sie wieder zwischen mehreren Terminen auswählen.

Der 2. Auswahltag

Für den zweiten Testtag kommen Sie erneut ins Polizeipräsidium der Bereitschaftspolizei in Leipzig. Und an diesem Tag stehen die mündlichen Teile vom Einstellungstest der Polizei Sachsen auf dem Programm. Sie bestehen aus einem Gruppengespräch und einem Einzelinterview.

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Bei den mündlichen Tests geht es darum, Sie näher kennenzulernen. Außerdem möchte sich die Polizei einen Eindruck von Ihren persönlichen und sozialen Kompe­tenzen verschaffen.

Das Gruppengespräch

Für das Gruppengespräch werden Sie zusammen mit mehreren anderen Bewerbern in eine Gruppe eingeteilt. Anschließend wird Ihnen ein Gesprächsthema vorgegeben. Dieses Thema beschäftigt sich mit einem polizeilichen Sachverhalt. Ihre Aufgabe ist nun, sich in der Gruppe über dieses Thema auszutauschen, verschiedene Aspekte zu diskutieren und eine Lösung zu erarbeiten.

Während des Gruppengesprächs beobachten die Prüfer das Geschehen. Für die Bewertung zählen in erster Linie Ihre kommunikativen Fähigkeiten. Beteiligen Sie sich deshalb aktiv an dem Gespräch und bringen Sie Ihre Ideen und Vorschläge ein. Aber verhalten Sie sich Ihren Mitbewerbern gegenüber unbedingt fair! Fallen Sie den anderen Bewerbern nicht ins Wort und denken Sie an Ihre gute Kinderstube.

Das Einzelinterview

Nach der Gruppenaufgabe werden Sie zum Einzelgespräch gebeten. Dieses Gespräch wird als strukturiertes Einzelinterview geführt. Strukturiertes Interview bedeutet: Die Prüfer haben einen Fragenkatalog vorbereitet, den sie mit Ihnen durchgehen. Dabei werden allen Bewerbern genau die gleichen Fragen in derselben Reihenfolge gestellt. Und für die Bewertung der Antworten gibt es eine festgelegte Noten- oder Punkteskala. Dieses Verfahren sorgt dafür, dass das Gespräch objektiv ausgewertet werden kann.

Das Gespräch selbst ist im Prinzip mit einem normalen Vorstellungsgespräch vergleichbar. Die Polizei Sachsen möchte Sie als Personen kennenlernen und etwas über Ihre Motivation erfahren. Außerdem möchte sie herausfinden, ob Sie persönlich und charakterlich für den Polizeidienst geeignet sind.

Versuchen Sie, authentisch zu bleiben. Antworten Sie offen und ehrlich. Beten Sie keine auswendig gelernten Antworten herunter, sondern formulieren Sie spontan. Je glaubwürdiger Sie auftreten, desto überzeugender sind Sie!

Erneutes Beratungsgespräch

Am Ende des Tages findet noch einmal ein Beratungsgespräch statt. Wie schon beim ersten Mal informiert Sie der Prüfer über Ihre bisherigen Leistungen. Er bespricht mit Ihnen Ihre Vorstellungen und Ihre Perspektiven auf Basis Ihrer Testergebnisse. Auch jetzt haben Sie noch die Möglichkeit, die Laufbahngruppe zu wechseln, um so Ihre Chancen auf eine Einstellung zu erhöhen.

Haben Sie auch den zweiten Auswahltag erfolgreich gemeistert, heißt es erneut: Abwarten. Reichen die Punkte, die Sie bis jetzt gesammelt haben, aus, werden Sie zum dritten Prüfungstag eingeladen.

Der 3. Auswahltag

Am dritten und letzten Tag des Eignungstests steht die Untersuchung durch den ärztlichen Dienst der Polizei Sachsen an. Dafür werden Sie nach Chemnitz, Dresden oder Leipzig eingeladen. Die ärztliche Untersuchung soll Ihre Polizeidiensttauglichkeit verbindlich feststellen. Polizeidiensttauglich sind Sie dann, wenn Sie gesund sind und keine körperlichen Einschränkungen haben, die Ihre Tätigkeit als Polizist jetzt oder später gefährden könnten.

Um die Polizeidiensttauglichkeit festzustellen, werden verschiedene Untersuchungen durchgeführt. Dazu gehören unter anderem

  • ein Belastungs-EKG,
  • ein Hörtest,
  • ein Sehtest,
  • ein Lungenfunktionstest sowie
  • eine allgemeine körperliche Untersuchung und ein Gespräch mit dem Polizeiarzt.

Bei der Untersuchung berücksichtigt der Polizeiarzt die Befunde, die Sie bereits eingereicht haben. Je nach Untersuchungsergebnis kann es aber sein, dass noch weitere Atteste benötigt werden. In diesem Fall erklärt Ihnen der Polizeiarzt, zu welchen Fachärzten Sie müssen und welche Unterlagen Sie nachreichen sollen. Mit der ärztlichen Untersuchung ist der Einstellungstest beendet.

Nach dem Einstellungstest der Polizei Sachsen

Die endgültige Rangliste steht fest, wenn alle Bewerber das Auswahlverfahren durchlaufen haben. Das ist ungefähr im April oder Mai des Einstellungsjahres der Fall.

Haben Sie eine Platzierung in der Rangliste erreicht, die sich im sogenannten Einstellungskorridor befindet, bekommen Sie kurze Zeit später Ihre Einstellungszusage.

Der Einstellungskorridor umfasst die Plätze in der Rangliste, für die eine Einstellung vorgesehen ist. Stellt die Polizei beispielsweise 50 Bewerber ein, bekommen die Bewerber, die die ersten 50 Plätze in der Rangliste belegen, eine Zusage. Lehnt einer der Bewerber ab, rutscht der nächst platzierte Bewerber in der Liste um eine Position nach oben.

Hat Ihre Platzierung in der Rangliste nicht für eine Einstellung gereicht, gibt es zwei Möglichkeiten:

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  • Sie übernehmen Ihre Punktzahl vom ersten oder zweiten Auswahltag ins nächste Jahr und versuchen, das Ergebnis vom anderen Auswahltag zu verbessern.
  • Sie bewerben sich neu und fangen noch einmal ganz von vorne an.

Auch wenn Sie den Einstellungstest nicht bestanden haben, können Sie sich für den nächsten Einstellungstermin erneut bei der Polizei Sachsen bewerben. In diesem Fall durchlaufen Sie ebenfalls das gesamte Verfahren noch einmal.

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