Polizei Sporttest: Der Achterlauf in der Sportprüfung

Aktualisiert am 17. August 2023 von Ömer Bekar

Aktualisiert am 17. August 2023 von Ömer Bekar

Polizei Sporttest: Der Achterlauf in der Sportprüfung

Wenn Sie Ihren Einstellungstest bei der hessischen Polizei machen, müssen Sie sich unter anderem beim Achterlauf beweisen. In anderen Einstellungstests erwartet Sie mit dem Kasten-Bumerang-Test eine ähnliche Übung. Aber was hat es mit dem Achterlauf sich?

Die Sportprüfung gehört fast immer zum Auswahlverfahren der Polizei. Lediglich in Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt findet keine Sportprüfung statt. Hier müssen Sie stattdessen durch die Vorlage des Deutschen Sportabzeichens nachweisen, dass Sie sportlich fit sind. In Baden-Württemberg können Sie einen 3.000-Meter-Lauf absolvieren, wenn Sie kein Sportabzeichen haben. In allen anderen Bundesländern und bei der Bundespolizei müssen Sie den Sporttest meistern. Allerdings läuft der Sporttest nicht überall gleich ab. Stattdessen legt jede Polizei selbst fest, welche Disziplinen drankommen. Zu den Standards gehören Übungen, bei denen es um Ausdauer, Schnelligkeit, Geschicklichkeit und Kraft geht. Neben einem Dauerlauf können Sie deshalb beispielsweise ein Pendellauf, ein Hindernisparcours, Klimmzüge, Liegestützen oder Bankdrücken erwarten. Eine andere Disziplin, die auftauchen kann, ist der Achterlauf. Und was sich dahinter verbirgt, erklären wir Ihnen in diesem Beitrag.

Fit für den Sporttest?

Der Achterlauf beim Sporttest der Polizei

Der Achterlauf ist eine von vier Übungen, die die Sportprüfung der hessischen Polizei umfasst. Die drei anderen Disziplinen sind das Bankdrücken, der Fünfer-Sprunglauf und der 500-Meter-Wendelauf. Die Prüfung beginnt aber mit dem Achterlauf.

Bei den anderen Landespolizeien und bei der Bundespolizei ist der Achterlauf kein Prüfungselement. Hier gibt es allerdings zum Teil Disziplinen, die dem Achterlauf ähneln. Doch der Reihe nach!

Worum geht es beim Achterlauf?

Der Achterlauf prüft Ihre Geschicklichkeit und Ihre Schnelligkeit. Außerdem testet er auch Ihr Konzentrationsvermögen. Denn beim Achterlauf müssen Sie die Übung auf Zeit absolvieren und dabei Hindernisse umlaufen, sich auf einem Kasten hinsetzen und durch einen Kasten durchkrabbeln. Das erfordert eine gute Koordination und schnelle Bewegungsabläufe. Nebenbei müssen Sie sich zudem noch auf die richtige Ablaufreihenfolge konzentrieren. Denn eine Runde ist nur dann korrekt ausgeführt, wenn Sie eine Acht gelaufen sind.

Wie wird der Achterlauf durchgeführt?

Für den Achterlauf wird ein Übungsfeld mit vier Elementen aufgebaut. An den beiden Seiten steht jeweils ein Kasten. In der Mitte befindet sich ein offenes Kastenelement, das quer auf dem Boden steht. Parallel zu diesem Kastenelement ist ein dritter Kasten aufgestellt. Der Abstand zwischen den beiden äußeren Kästen beträgt zehn Meter, der Abstand zwischen dem offenen Kasten und dem dritten Kasten beträgt zwei Meter.

Ihre Aufgabe ist, das Übungsfeld fünfmal in Form einer Acht zu durchlaufen. Dabei gestaltet sich der Ablauf so: Sie starten an der Startlinie neben dem linken Kasten, mit einer Hand auf diesem Kasten. Nach dem Startkommando des Prüfers laufen Sie zum Kasten in der Mitte. Hier setzen Sie sich kurz ab und tauchen anschließend durch das offene Kastenelement durch. Dann richten Sie sich auf, laufen einen Bogen nach rechts, laufen um den äußeren rechten Kasten herum und setzen sich wieder auf dem Kasten in der Mitte ab. Danach tauchen Sie erneut durch den offenen Kasten in der Mitte, laufen einen Bogen nach links, umlaufen den äußeren linken Kasten und setzen sich wieder auf dem mittleren Kasten ab. Damit ist eine Runde abgeschlossen. Diese Runde in Form einer Acht wiederholen Sie nun noch vier weitere Male. Insgesamt drehen Sie also fünf achtförmige Runden.

Und damit Sie sich das Ganze besser vorstellen können, hier das Übungsfeld als Grafik:

Polizei Sporttest: Der Achterlauf in der Sportprüfung

Welche Leistungen muss ich erbringen, um den Achterlauf zu bestehen?

Wie bei allen Übungen beim Sporttest der hessischen Polizei müssen Sie beim Achterlauf mindestens 15 Punkte erreichen. Die Höchstpunktzahl, die Sie schaffen können, liegt bei 60 Punkten. Dafür gelten folgende Anforderungen:

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Ergebnis Achterlauf 15 Punkte 60 Punkte
Frauen 80,4 Sekunden 64,8 Sekunden
Männer 69,9 Sekunden 51,0 Sekunden

Die 15 Punkte müssen Sie auf jeden Fall schaffen. Sie müssen den Achterlauf als Bewerberin also in maximal 80,4 Sekunden und als Bewerber in höchstens 69,9 Sekunden beendet haben. Erreichen Sie diese Leistungen nicht, haben Sie die Sportprüfung nicht bestanden. Damit ist das gesamte Auswahlverfahren für Sie beendet.

Bereiten Sie sich deshalb auf den Achterlauf vor. Und trainieren Sie so, dass Ihre Trainingsleistung besser ist als die geforderte Mindestleistung. Dafür wiederum gibt es zwei Gründe. Der erste Grund ist, dass Sie beim Sporttest insgesamt mindestens 80 Punkte erreichen müssen. Es reicht also nicht aus, wenn Sie die vier Einzelprüfungen des Sporttests zwar bestehen, aber immer nur die Mindestpunktzahl schaffen. Denn dadurch hätten Sie nur 60 Punkte und den Sporttest damit trotzdem nicht bestanden. Der zweite Grund ist, dass Sie sich auf diese Weise einen Leistungspuffer schaffen. Selbst wenn es am Prüfungstag nicht optimal läuft, reichen Ihre Leistungen aus, um die Aufgabe erfolgreich zu meistern.

Was ist eine gute Vorbereitung auf den Achterlauf?

Die größte Herausforderung beim Achterlauf besteht darin, sich nach dem Krabbeln durch den offenen Kasten aus der Bauchlage heraus schnell wieder aufzurichten und weiterzulaufen. Vor allem die Beinmuskulatur wird dabei stark belastet. Und weil Sie in den fünf Runden zehnmal durch den Kasten tauchen müssen, sollten Sie sich Ihre Kräfte einteilen. Laufen Sie also besser nicht mit vollem Tempo los. Starten Sie zügig, aber sparen Sie sich Kraftreserven für die letzte Runde auf. Gegen Ende können Sie das Tempo immer noch anziehen.

Für die Vorbereitung auf den Achterlauf gibt es eine simple, aber äußert effektive Übung: Richten Sie sich aus der Bauchlage heraus auf und führen Sie einen Strecksprung aus. Dann gehen Sie wieder in Bauchlage und machen den nächsten Strecksprung. Das Ganze wiederholen Sie ohne Unterbrechung eine Minute lang. Diese Übung trainiert die Muskulatur und die Koordination. Zusammen mit einem Lauftraining sind Sie dann für den Achterlauf bestens vorbereitet.

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Der Kasten-Bumerang-Test – eine ähnliche Übung

Der Achterlauf findet nur bei der Sportprüfung der hessischen Landespolizei statt. Doch bei den Polizeien in Hamburg, in Rheinland-Pfalz, im Saarland, in Sachsen und bei der Bundespolizei beinhaltet der Sporttest eine ähnliche Übung: den sogenannten Kasten-Bumerang-Test. Er wird mitunter auch als Koordinationstest bezeichnet.

Beim Kasten-Bumerang-Test ist ein Übungsfeld aufgebaut, bei dem sich in der Mitte ein Hindernis befindet. Bei diesem Hindernis kann es sich um einen Markierungskegel, eine Fahnenstange oder einen Medizinball handeln. Am linken, am rechten und am oberen Rand des Übungsfeldes sind offene Kastenelemente positioniert. Am unteren Rand liegt eine Turnmatte.

Der Ablauf der Übung gestaltet sich dann so: Sie starten vor der Turnmatte. Wenn der Prüfer das Startkommando gegeben hat, machen Sie eine Rolle vorwärts über die Turnmatte. Anschließend laufen Sie um das Hindernis in der Mitte herum nach rechts. Hier springen Sie über den Kasten, drehen um und krabbeln durch den Kasten hindurch auf das Übungsfeld zurück. Dann laufen Sie erneut um das Hindernis herum und biegen zum Kasten am oberen Rand ab. Diesen Kasten überspringen Sie ebenfalls, tauchen wieder hindurch und laufen noch einmal um das Hindernis herum. Beim dritten Kasten wiederholen Sie das Überspringen und Durchtauchen. Nach einer letzten Runde um das Hindernis verlassen Sie das Übungsfeld über die Turnmatte.

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Die Reihenfolge kann etwas variieren. So müssen Sie beispielsweise das Feld nicht von rechts nach links, sondern von links nach rechts durchlaufen. Oder Sie müssen erst durch den Kasten tauchen und ihn auf dem Rückweg überspringen. Entscheidend beim Kasten-Bumerang-Test ist aber, genauso wie beim Achterlauf, zum einen die korrekte Ausführung nach den vorgegebenen Laufwegen. Zum anderen zählt Ihre Zeit. Geprüft werden somit auch hier Ihre Schnelligkeit, Ihre Koordination und Ihr Konzentrationsvermögen. Nur dass beim Kasten-Bumerang-Test das Übungsfeld etwas anders angeordnet ist als beim Achterlauf.

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