Polizei Sporttest: Damit müssen Sie bei der Sportprüfung rechnen

Aktualisiert am 17. August 2023 von Ömer Bekar

Aktualisiert am 17. August 2023 von Ömer Bekar

Der Einstellungstest der Polizei umfasst meist auch einen Sporttest. Alles, was Sie darüber wissen müssen, haben wir in diesem Beitrag für Sie zusammengestellt!

Der Polizeiberuf ist ein sehr interessanter und abwechslungsreicher Beruf, der viele spannende Aufgaben bereithält. Aber die Arbeit als Polizist ist auch anstrengend, herausfordernd und anspruchsvoll. Deshalb braucht die Polizei Kollegen in ihren Reihen, die einerseits mit Leib und Seele Polizist sind. Und die andererseits den Herausforderungen des Polizeialltags gewachsen sind, charakterlich, mental und körperlich. Um solche Nachwuchskräfte zu finden, führt die Polizei umfangreiche Auswahlverfahren durch. Bei diesen Einstellungstests werden die Bewerber in vielen verschiedenen Bereichen geprüft. Ein Bereich davon ist die körperliche Fitness, die beim Sporttest auf dem Prüfstand steht. Doch wie läuft der Sporttest ab? Worauf es kommt es an? In diesem Beitrag erklären wir Ihnen alles, was Sie zum Sporttest wissen sollten.

Fit für den Sporttest?

Worum geht es beim Sporttest?

Im Einsatz kommen die unterschiedlichsten Situationen und Umstände auf Sie zu. Mal müssen Sie viele Treppen steigen, über Balkongeländer klettern oder Absperrungen überwinden. Mitunter müssen Sie einen aufgebrachten Tatverdächtigen überwältigen und festhalten, zwei Streithähne trennen oder einer Person hinterher sprinten, die sich vom Einsatzort entfernen will. Manchmal müssen Sie sich durch schwieriges, unwegsames Gelände arbeiten oder nach einem Unfall verschiedene, teils schwere Gegenstände zur Seite räumen. Je nach Einsatz tragen Sie nicht nur Ihre normale Uniform mit den üblichen Einsatzmitteln, sondern haben eine umfangreiche Sonderausstattung mit Helm, Schutzschild und anderen speziellen Einsatzmitteln bei sich. Dazu kommt, dass Sie als Polizist im Schichtdienst arbeiten und bei jedem Wetter draußen unterwegs sind. All das erfordert eine gute körperliche Verfassung und sportliche Leistungsfähigkeit.

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Um zu überprüfen, ob Sie die erforderliche Fitness mitbringen, gehört eine Sportprüfung in den meisten Bundesländern zum Einstellungstest. Je nach Landespolizei umfasst der Sporttest zwar unterschiedliche Disziplinen. Aber insgesamt stehen bei der Sportprüfung vier Aspekte im Vordergrund, nämlich

  • Ihre Ausdauer,
  • Ihre Schnelligkeit,
  • Ihre Kraft und
  • Ihre Geschicklichkeit.

Vor allem bei den Ausdauerdisziplinen, zu denen beispielsweise der Cooper-Test oder ein 3.000-Meter-Lauf gehört, kommt noch ein weiterer Aspekt dazu: das Durchhaltevermögen. Es geht es also nicht nur darum, ob Sie die geforderte Distanz schaffen. Sondern die Polizei möchte auch sehen, ob Sie die Zähne zusammenbeißen und bis zum Ende weitermachen, auch wenn Sie eigentlich nicht mehr können.

Wann findet die Sportprüfung statt?

Der Einstellungstest bei der Polizei beginnt üblicherweise mit der schriftlichen Prüfung. Oft macht ein Deutschtest den Anfang. Hier schreiben Sie beispielsweise ein Diktat und beantworten ein paar Fragen, die sich mit der Rechtschreibung, der Zeichensetzung, der Grammatik und dem Wortschatz beschäftigen. Anschließend folgt ein PC-Test, bei dem es um Ihre intellektuellen Fähigkeiten geht. Ihre Allgemeinbildung und Ihr Fachwissen, Mathe, Technik, logisches Denkvermögen und Ihre Konzentrationsfähigkeit sind dabei Themenfelder, die typischerweise auf dem Prüfstand stehen. Nach der schriftlichen Prüfung folgt eine kurze Pause. Wirklich entspannen werden Sie sich aber vermutlich nicht. Denn während Sie mit Ihren Mitbewerbern warten, werden die Ergebnisse der schriftlichen Prüfung ausgewertet. Ein Prüfer wird Sie dann darüber informieren, ob Sie den Computertest bestanden haben. Falls nicht, ist das Auswahlverfahren an dieser Stelle für Sie beendet.

Haben Sie den PC-Test erfolgreich hinter sich gebracht, geht es mit dem Sporttest für Sie weiter. Zusammen mit Ihren Mitbewerbern gehen Sie dazu in die Sporthalle, ziehen sich um und wärmen sich auf. Die Prüfer werden Ihnen die jeweiligen Übungen genau erklären. Dabei müssen Sie gut zuhören. Denn beispielsweise beim Kasten-Bumerang-Test ist wichtig, dass Sie die genannten Laufwege einhalten. Andernfalls müssen Sie mit einem Punktabzug rechnen. Bei Liegestützen oder Klimmzügen wiederum werden Ihre Widerholungen nicht gezählt, wenn Sie die Übung nicht korrekt ausführen. Hören Sie also gut zu und fragen Sie nach, wenn Sie etwas nicht verstanden haben. Und: Bleiben Sie kollegial! Ihr Verhalten gegenüber Ihren Mitbewerbern kann nämlich auch die Gesamtwertung einfließen.
Jedenfalls geht es nach der Einweisung durch die Prüfer los. Nacheinander absolvieren Sie die verschiedenen Einzelprüfungen. Haben Sie den Sporttest geschafft, sind Sie weiterhin im Rennen. Reichen Ihre Leistungen nicht aus, scheiden Sie aus dem weiteren Auswahlverfahren aus.

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Wie läuft der Sporttest ab?

Angesehen von der Bundespolizei, ist die Polizei in Deutschland Sache der Bundesländer. Und jede Landespolizei bestimmt selbst darüber, wie sie ihr Auswahlverfahren gestaltet. Die Einstellungstests sind zwar grundsätzlich miteinander vergleichbar. Im Detail gibt es aber doch Unterschiede. Und das gilt auch für den Sporttest. Je nach Polizei stehen deshalb bei der Sportprüfung andere Disziplinen auf dem Programm. Was auf Sie zukommt, haben wir in der folgenden Tabelle für Sie zusammengestellt:

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Polizei Sporttest
Baden-Württemberg
  • 3.000-Meter-Lauf, aber nur, wenn kein Sportabzeichen in Silber vorliegt
Bayern
  • Springen über Kleinbank
  • Bankdrücken
  • Pendellauf
  • Cooper-Test
  • Schwimmen
Berlin
  • Hindernisparcours
  • 2.000-Meter-Lauf
Brandenburg
  • Klimmzüge/Liegestütze
  • Dreierhopp
  • Pendellauf
  • Ausdauerlauf
Bremen
  • Sprint
  • Hindernisparcours
  • Ausdauerlauf
Hamburg
  • Wendelauf
  • Kasten-Bumerang-Test
  • Cooper-Test
Hessen
  • Achterlauf
  • Bankdrücken
  • Fünfer-Sprunglauf
  • 500-Meter-Wendelauf
Mecklenburg-Vorpommern
  • Wendelauf
  • Dreierhopp
  • Klimmzüge
  • Hindernisparcours
Niedersachsen
  • 5.000-Meter-Lauf
Rheinland-Pfalz
  • Klimmzughang
  • Kasten-Bumerang-Test
  • Cooper-Test
Saarland
  • Standweitsprung
  • Hindernislauf
  • Klimmzughang
  • 12-Minuten-Lauf
Sachsen
  • Kasten-Bumerang-Test
  • Liegestütze
  • Ausdauerlauf
Schleswig-Holstein
  • Hindernisparcours
Thüringen
  • Cooper-Test
Bundespolizei
  • Kasten-Bumerang-Test
  • Standweitsprung
  • Liegestütze
  • 12-Minuten-Lauf

In Nordrhein-Westfalen und in Sachsen-Anhalt findet kein Sporttest statt. Hier müssen Sie stattdessen den Nachweis erbringen, dass Sie über ein aktuelles Sportabzeichen verfügen. In Sachsen-Anhalt benötigen Sie dabei das Deutsche Sportabzeichen mindestens in Silber. In Nordrhein-Westfalen reicht das Deutsche Sportabzeichen in Bronze. Zusätzlich dazu müssen Sie aber in NRW auch über das Deutsche Rettungsschwimmabzeichen in Bronze oder das Deutsche Schwimmabzeichen in Gold verfügen.

Wie wirkt sich der Sporttest auf die Gesamtnote aus?

Wie sich Ihre Leistungen beim Sporttest auf das Gesamtergebnis auswirken, ist von Polizei zu Polizei verschieden. Grundsätzlich gilt aber, dass Sie den Sporttest auf jeden Fall bestehen müssen. Schaffen Sie die Sportprüfung nicht, gilt der gesamte Einstellungstest als nicht bestanden.

Je nach Polizei werden Ihre Leistungen mit Punkten oder Schulnoten bewertet. Dabei werden die Übungen zum Teil einzeln bewertet und zum Teil wird ein Durchschnittswert gebildet. In einigen Bundesländern fließt das Ergebnis aus dem Sporttest dann direkt in die Gesamtwertung ein. In anderen Bundesländern wird das Ergebnis vom Sporttest berücksichtigt, wenn mehrere Bewerber die gleiche Punktzahl erreicht haben. In diesem Fall sorgt dann die bessere Note aus dem Sporttest für eine bessere Platzierung in der Rangliste.

Wie kann ich mich auf die Sportprüfung der Polizei vorbereiten?

Selbst wenn Sie fit sind und viel Sport treiben, sollten Sie sich unbedingt gezielt auf den Sporttest vorbereiten. Unterschätzen Sie die Gesamtsituation nicht! Zum einen stehen bei der Sportprüfung mitunter Disziplinen auf dem Programm, die vielleicht nicht unbedingt zu Ihrem typischen Sportprogramm gehören. Zum anderen kommt beim Einstellungstest eine gewisse Nervosität und Anspannung dazu. Außerdem ist Kondition das A und O für eine erfolgreiche Teilnahme an der Sportprüfung. Doch Kondition können Sie nicht innerhalb von zwei, drei Tagen aufbauen.

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Um Ihre Ausdauer zu trainieren, ist ein Lauftraining ideal. Fangen Sie damit schon mehrere Wochen vor dem Test an. Optimal ist, wenn Sie dreimal pro Woche trainieren und dazwischen jeweils zwei Tage Pause machen. Ihr Trainingsplan könnte dann beispielsweise wie folgt aussehen:

  • Zunächst laufen Sie sich etwa zehn Minuten lang locker warm.
  • Anschließend absolvieren Sie ein Intervalltraining. Dazu legen Sie einen Sprint über 100 Meter ein, danach gehen Sie zwei Minuten lang. Dann folgt wieder ein Sprint und danach erneut eine Gehpause. Dies wiederholen Sie insgesamt fünfmal. Im weiteren Trainingsverlauf können Sie die Anzahl der Wiederholungen steigern und die Sprintdistanz verlängern.
  • Als Abschluss machen Sie einen Ausdauerlauf über 30 Minuten. Wenn Sie gut trainiert sind, können Sie Ihr Lauftempo in den letzten Minuten anziehen.

Durch ein regelmäßiges Lauftraining bauen Sie eine solide Kondition auf. Eine sinnvolle Ergänzung dazu sind Klimmzüge und Liegestütze. Solche Übungen trainieren Ihre Kraft.

Mit dem Ausdauertraining legen Sie den Grundstein für eine erfolgreiche Testteilnahme. Informieren Sie sich aber zusätzlich dazu darüber, welche Übungen bei Ihrem Sporttest konkret anstehen. Diese sollten Sie natürlich ebenfalls trainieren. Auf unseren Seiten können Sie nachlesen, wie der Sporttest bei ihrer Polizei abläuft. Außerdem finden Sie ausführliche Beschreibungen und Erklärungen zu den Einzelübungen. Auf der Internetseite Ihrer Polizei finden Sie ebenfalls detaillierte Informationen zum Sporttest. Dort ist auch angegeben, welche Leistungen Sie mindestens erbringen müssen, um zu bestehen.

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Ein wichtiger Tipp zum Schluss:

Es kann gut sein, dass Sie am Testtag aufgeregt sind. Oder dass Sie einen Tag erwischen, an dem Sie Ihre Leistungen nicht voll abrufen können. Deshalb sollten Sie so für den Sporttest trainieren, dass Ihre Leistungen rund zehn bis 20 Prozent über den geforderten Mindestleistungen liegen. Zum einen ist es für den Kopf gut, wenn Sie wissen, dass Sie die Anforderungen im Training immer locker geschafft haben. Und zum anderen haben Sie so einen Leistungspuffer, falls es bei der Sportprüfung nicht optimal läuft.

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