Hallo!
Mein Name ist Matthias. Schon seit ich denken kann, steht mein Berufswunsch fest: Ich möchte Polizist werden. Deshalb habe ich mich bei der Polizei Nordrhein-Westfalen beworben, denn in NRW bin ich aufgewachsen und zu Hause.
Natürlich habe ich mich schon einige Zeit vor der Bewerbung mit dem Auswahlverfahren beschäftigt und mit der Vorbereitung auf den Einstellungstest begonnen. Schließlich möchte ich den Einstellungstest möglichst gleich im ersten Anlauf bestehen. In Nordrhein-Westfalen setzt sich das Auswahlverfahren aus folgenden Bestandteilen zusammen:
➔ Online Testfragen für das Auswahlverfahren der Polizei
Einen Sporttest gibt es nicht. Stattdessen muss man als Bewerber das Deutsche Sportabzeichen mindestens in Bronze und das Deutsche Rettungsschwimmabzeichen in Bronze oder das Deutsche Schwimmabzeichen in Gold haben.
Ich bin sehr sportlich und habe immer mal wieder verschiedene Sportarten ausprobiert. Deshalb wusste ich, dass die Sportabzeichen kein Problem werden. Als ich probeweise ein paar Online-Tests gelöst habe, fand ich die Aufgaben nicht besonders schwer. Mit etwas Übung sollten also auch die PC-Tests zu schaffen sein. Die Untersuchung beim Polizeiarzt sollte ebenfalls keine bösen Überraschungen bringen, denn ich wüsste nichts von irgendwelchen Erkrankungen und hatte auch noch nie einen größeren Unfall. Und den Ergometertest habe ich in meine Vorbereitung sicherheitshalber mal mit eingeplant.
Wovor ich aber echt Bammel hatte, war das Assessment-Center. Ich komme zwar schnell mit Leuten in Kontakt und bin nicht unbedingt schüchtern. Vor den Augen der Prüfungskommission mit einem Polizisten als Gegenspieler eine Szene nachzuspielen, ist aber irgendwie komisch. Ich hatte Bedenken, ob ich mir nicht blöd vorkommen würde. Einen Vortrag zu einem Thema zu halten, nachdem ich gerade mal 15 Minuten Zeit hatte, um mir etwas zu dem Thema zu überlegen und die Rede vorzubereiten, wird mir wahrscheinlich auch eher schwerfallen. So etwas habe ich noch nie gemacht. Ich weiß aber, wie aufgeregt ich immer bin, wenn ich vor meiner Klasse ein Referat halten soll. Und meine Mitschüler kenne ich alle, während ich beim Einstellungstest lauter fremde Mitbewerber und Prüfer vor mir haben werde. Und dann ist da ja noch das Einzelgespräch. Ein paar Vorstellungsgespräche hatte ich zwar schon, nur läuft das Einzelinterview bei der Polizei wohl etwas anders ab und auch die Fragen werden anders gestellt.
Jedenfalls bin ich irgendwann auf das Vorbereitungsseminar gestoßen, das man hier auf https://www.polizeitest.de/ buchen kann. Die Infos klangen sehr interessant und vor allem das Gruppenseminar schien genau das Richtige für mich zu sein. Trotzdem war ich ziemlich skeptisch. Denn im Internet liest man ja öfter, dass solche Seminare Abzocke sind und letztlich nichts bringen. Und die rund 300 Euro, die das Gruppenseminar kostet, sind für mich sehr viel Geld. Nach langem Überlegen (und einer Finanzspritze von meinen Eltern) habe ich mich dann aber doch dazu entschlossen, an dem Seminar teilzunehmen. Was mich am Ende überzeugt hat, waren übrigens weniger die Beschreibungen des Ablaufs oder die Angabe, dass die Anbieter schon seit vielen Jahren solche Seminare durchführen und selbst auch Einstellungstests für Behörden und Unternehmen erstellen. Denn das kann ich schlecht überprüfen. Und in seiner Werbung wird wohl jeder Anbieter behaupten, dass er ein erfahrener Experte und sein Seminar super ist. Was mich überzeugt hat, war, dass das Seminar die Chancen auf ein erfolgreiches und gutes Abschneiden beim Einstellungstest erhöhen soll. Andere Anbieter versprechen, dass man den Einstellungstest auf jeden Fall besteht, wenn man eines ihrer Seminare besucht hat. Solche Garantien sind in meinem Augen aber nur leere Werbeversprechen und eigentlich Quatsch.
Nachdem ich also das Vorbereitungsseminar als Gruppenseminar gebucht hatte, konnte ich einen Termin vereinbaren, der in die Ferienzeit fiel. Bei dem Seminar waren wir eine Gruppe aus zwölf Teilnehmern. Nach der Begrüßung ging es auch gleich los. Dabei sprachen die Prüfer verschiedene Themen an, die im Auswahlverfahren eine Rolle spielen. Ein wichtiger Punkt hier war das Einzelgespräch. Ein selbstbewusstes Auftreten, eine überzeugende Eigenpräsentation oder das gekonnte Vermitteln der Motivation und der Kompetenzen waren beispielsweise Inhalte, die wir gemeinsam erarbeitet haben. Anhand von Beispielfragen, die so auch beim Einzelinterview gestellt werden, haben wir gelernt, worauf die Fragen abzielen und wie man sie beantworten kann. Dabei war den Trainern aber wichtig, dass wir keine Antworten auswendig lernen. Stattdessen ging es darum, die Fragen zu durchschauen und gekonnt damit umzugehen. Ziemlich am Anfang des Seminars haben wir übrigens einen Test durchgeführt, der darauf ausgelegt war, die eigenen Stärken und Schwächen überhaupt zu erkennen und richtig einzuschätzen.
Daneben haben wir verschiedene Übungen aus dem Einstellungstest durchgespielt. So haben wir beispielsweise Gruppendiskussionen und Rollenspiele durchgeführt. Und wir mussten einen kurzen Vortrag vorbereiten und vor der Gruppe halten. Die Trainer haben uns zugeschaut und jedem später ein Feedback gegeben. Die sogenannte Postkorbübung und die Übung, bei der man eine Tatsache von einer Meinung unterscheiden muss, standen ebenfalls auf dem Programm. Außerdem haben uns die Trainer in Kompetenzen geschult, die für den Polizeiberuf sehr wichtig sind. Dazu gehörten unter anderem Entscheidungsfähigkeit, Beobachtungsgabe, Konfliktmanagement oder der Umgang mit Stress.
Für einen Tag war es schon ganz schön viel Stoff, den wir durchgearbeitet haben. Dazwischen gab es aber immer wieder Pausen. Und in den Gesprächsrunden haben sich die Prüfer viel Zeit genommen, um unsere Fragen zu beantworten. Außerdem haben sie uns jede Menge Tipps mitgegeben, beispielsweise wie wir das Lampenfieber in der Prüfungssituation in den Griff bekommen. Und sie haben uns Übungen genannt, die wir zu Hause machen können, wenn wir uns auf den Einstellungstest vorbereiten.
Vor allem die Rollenspiele und die Gruppendiskussionen durchzuspielen, empfand ich als sehr hilfreich. Denn ich konnte mir das nicht so richtig vorstellen und hätte diese Übungen zu Hause, alleine auch nicht trainieren können. Und speziell um diese Testteile ging es mir ja. Für mich hat sich das Seminar deshalb auf jeden Fall gelohnt. Ob es jedem Teilnehmer etwas bringt, kann ich natürlich nicht beurteilen.
Für die mündliche Prüfung fühle ich mich jetzt gut gerüstet. Die Sportabzeichen habe ich auch schon. Und mit dem Training für die PC-Tests fange ich die Tage an. Wenn man das Seminar besucht hat, kann man kostenlos und unbegrenzt auf verschiedene schriftliche Einstellungstests zugreifen und die einzelnen Themenfelder üben. Diese Möglichkeit werde ich natürlich nutzen. In den nächsten vier Wochen ist also Üben angesagt. Denn dann steht meine Teilnahme am Auswahlverfahren an. Und ich hoffe, alles klappt und ich kann nächstes Jahr als angehender Polizist durchstarten!