Polizeitest: Schwimmen in der Sportprüfung

Aktualisiert am 17. August 2023 von Ömer Bekar

Aktualisiert am 17. August 2023 von Ömer Bekar

Als Polizist müssen Sie schwimmen können. Als Disziplin beim Sporttest steht das Schwimmen aber nur bei der bayerischen Polizei auf dem Programm. Bei den anderen Polizeien müssen Sie ein Schwimmabzeichen als Nachweis für Ihre Schwimmfähigkeiten vorlegen.

Natürlich wird es im Rahmen einer Streifenfahrt eher selten dazu kommen, dass Sie in einen See oder einen Fluss springen und schwimmen müssen. Aber es ist eben auch nicht ausgeschlossen, dass sich ein Wasserunfall ereignet und Sie helfend eingreifen müssen. Oder dass eine Verfolgung im Wasser endet. Zudem ist für Ihre eigene Sicherheit wichtig, dass Sie sich nicht nur an Land, sondern auch im Wasser sicher bewegen können. Hinzu kommt, dass das Schwimmen eine gute Möglichkeit ist, um sich sportlich fit zu halten und die Ausdauer zu trainieren. Jedenfalls erwartet die Polizei, dass Sie schwimmen können. Und als Nachweis müssen Sie einen Schwimmpass vorlegen. Doch welches Schwimmabzeichen sollte es sein? Und welche Leistungen setzt das jeweilige Schwimmabzeichen voraus? Darüber informieren wir Sie in diesem Beitrag.

Fit für den Sporttest?

Wie wird das Schwimmen beim Sporttest in Bayern durchgeführt?

Der Sporttest der Landespolizei Bayern setzt sich aus fünf Disziplinen zusammen. Den Anfang macht das Springen über eine Kleinbank. Danach folgen Bankdrücken, ein Pendellauf und der Cooper-Test. Als letzte Übung steht das Schwimmen auf dem Programm. Dazu wechseln Sie von der Turnhalle in die Schwimmhalle. Hier müssen Sie 100 Meter schwimmen. Und für diese Distanz haben Sie maximal 2:45 Minuten Zeit. Sie starten dabei vom Startblock. Wie Sie ins Wasser springen, bleibt Ihnen selbst überlassen. Es muss also nicht unbedingt ein Köpfer sein. Den Schwimmstil können Sie ebenfalls frei wählen und zwischendurch auch jederzeit wechseln. Entscheidend für ein erfolgreiches Bestehen ist, dass Sie für die 100 Meter nicht länger als 2:45 Minuten brauchen. Die Zeit selbst spielt also eine untergeordnete Rolle. Wichtig ist nur, dass Sie die Distanz innerhalb des Zeitlimits schaffen.

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Welchen Schwimmnachweis brauche ich für meine Bewerbung?

Während Sie beim Sporttest der bayerischen Polizei Ihre Schwimmfähigkeiten live vor Ort unter Beweis stellen müssen, brauchen Sie bei den anderen Länderpolizeien und bei der Bundespolizei einen Nachweis. Dabei gehört das Schwimmabzeichen zu den Einstellungsvoraussetzungen. Aus diesem Grund müssen Sie eine Kopie Ihres Schwimmpasses schon zusammen den übrigen Bewerbungsunterlagen einreichen. Welches Schwimmabzeichen Sie brauchen, hängt davon ab, bei welcher Polizei Sie sich bewerben:

Deutsches Schwimmabzeichen in Bronze Deutsches Schwimmabzeichen in Silber
Baden-Württemberg, Berlin, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Saarland, Sachsen, Schleswig-Holstein, Thüringen, Bundespolizei Brandenburg, Hessen

Wenn Sie noch keine 18 Jahre alt sind, müssen Sie über das Deutsche Jugendschwimmabzeichen in Bronze oder Silber verfügen. Dabei ist der geforderte Schwimmfähigkeitsnachweis die Mindeststufe. Wenn Sie einen höheren Schwimmfähigkeitsnachweis vorweisen können, statt Bronze also beispielsweise Silber oder statt Silber Gold, wird das selbstverständlich anerkannt. Gleiches gilt, wenn Sie nicht nur ein Schwimmabzeichen, sondern ein Rettungsschwimmabzeichen haben.

Die Besonderheiten in Brandenburg, Hessen und Nordrhein-Westfalen

In Brandenburg brauchen Sie, je nach Ihrem Alter, das Deutsche Jugendschwimmabzeichen oder das Deutsche Schwimmabzeichen mindestens in Silber. Im Unterschied zu den anderen Polizeien ist das Schwimmen bei der Landespolizei Brandenburg aber eine Disziplin beim Sporttest. Sie müssen durch das Schwimmabzeichen also nachweisen, dass Sie schwimmen können. Gleichzeitig bestehen Sie durch den Nachweis die Disziplin Schwimmen beim Sporttest.

In Hessen finden Sie bei den Bewerbungsunterlagen eine Bescheinigung. Sie bestätigt, dass Sie nach einem Sprung vom Beckenrand 200 Meter in höchstens sieben Minuten schwimmen und eine Strecke von zehn Metern tauchen können. Diese Bescheinigung können Sie sich ausstellen lassen und einreichen. Haben Sie das Sportabzeichen mindestens in Silber, brauchen Sie die Bescheinigung aber nicht. In diesem Fall genügt Ihr Schwimmpass.

In Nordrhein-Westfalen brauchen Sie das Deutsche Rettungsschwimmabzeichen in Bronze. Oder Sie müssen über das Deutsche Schwimmabzeichen oder das Deutsche Jugendschwimmabzeichen in Gold verfügen.

Welche Leistungen muss ich für das Schwimmabzeichen erbringen?

Das Schwimmabzeichen gibt es in drei Stufen, nämlich in Bronze, Silber und Gold. Die erforderlichen Prüfungsleistungen sind in der Deutschen Prüfungsordnung Schwimmen/Rettungsschwimmen festgelegt. Die Prüfungsordnung wird von den Schwimmverbänden herausgegeben, die sich im Bundesverband zur Förderung der Schwimmausbildung zusammengeschlossen haben. Die Anforderungen, die Sie erfüllen müssen, sind somit überall gleich, egal in welchem Bundesland und bei welcher Organisation Sie Ihre Schwimmprüfung ablegen. Und die Prüfungsleistungen für die verschiedenen Schwimmabzeichen haben wir in der folgenden Übersicht für Sie zusammengefasst.

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Deutsches Schwimmabzeichen in Bronze

  • nach Sprung vom Beckenrand in maximal sieben Minuten 200 Meter schwimmen; sind Sie zwischen 30 und 39 Jahre alt, haben Sie acht Minuten Zeit
  • Baderegeln kennen

Deutsches Schwimmabzeichen in Silber

  • nach Sprung vom Beckenrand in maximal zwölf Minuten 400 Meter schwimmen; wenn Sie zwischen 30 und 39 Jahre alt sind, verlängert sich die zulässige Zeit um eine Minute
  • zweimal etwa zwei Meter in die Tiefe tauchen und einen Gegenstand heraufholen
  • eine Strecke von zehn Metern tauchen
  • zwei Sprünge vom Beckenrand, einmal als Köpfer und einmal mit den Füßen zuerst
  • Baderegeln und Maßnahmen der Selbstrettung kennen

Deutsches Schwimmabzeichen in Gold

  • 1000 Meter schwimmen, Männer in maximal 24 Minuten, Frauen in maximal 29 Minuten; ab dem 30. Lebensjahr sind es zwei Minuten mehr
  • 100 Meter schwimmen, Männer in maximal 1:50 Minuten, Frauen in maximal zwei Minuten; sind Sie zwischen 30 und 39 Jahre alt, haben Sie zehn Sekunden mehr Zeit
  • 100 Meter Rückenschwimmen, 50 Meter davon mit Brustbeinschlag und ohne Armbewegungen
  • drei Tauchringe aus zwei Metern Tiefe in maximal drei Minuten und bei höchstens drei Tauchversuchen heraufholen
  • eine Strecke von 15 Metern tauchen
  • ein Sprung aus drei Metern Höhe oder zwei Sprünge aus einem Meter Höhe, einmal als Köpfer und einmal mit den Füße zuerst
  • Baderegeln und Maßnahmen zur Selbstrettung und zur einfachen Fremdrettung bei Bade-, Boots- und Eisunfällen kennen

Deutsches Jugendschwimmabzeichen in Bronze

  • nach Sprung vom Beckenrand mindestens 200 Meter in maximal 15 Minuten schwimmen
  • einmal etwa zwei Meter tief tauchen und einen Gegenstand heraufholen
  • ein Sprung aus einem Meter Höhe oder ein Köpfer vom Beckenrand
  • Baderegeln kennen

Deutsches Jugendschwimmabzeichen in Silber

  • nach Köpfer in maximal 25 Minuten 400 Meter schwimmen, davon 300 Meter in Bauchlage und 100 Meter in Rückenlage
  • zweimal etwa zwei Meter in die Tiefe tauchen und einen Gegenstand heraufholen
  • ein Sprung aus drei Meter Höhe
  • eine Strecke von zehn Metern tauchen
  • Baderegeln und Maßnahmen der Selbstrettung kennen

Deutsches Jugendschwimmabzeichen in Gold

  • 600 Meter in maximal 24 Minuten schwimmen
  • 50 Meter Brustschwimmen in höchstens 70 Sekunden
  • 25 Meter Kraulschwimmen
  • 50 Meter Rückenschwimmen mit Brustbeinschlag und ohne Armbewegungen oder 50 Meter Rückenkraulschwimmen
  • drei Tauchringe aus etwa zwei Metern Tiefe innerhalb von drei Minuten und bei höchstens drei Tauchversuchen heraufholen
  • eine Strecke von 15 Metern tauchen
  • ein Sprung aus drei Meter Höhe
  • 50 Meter Transportschwimmen
  • Baderegeln und Maßnahmen zur Selbstrettung und zur einfachen Fremdrettung bei Bade-, Boots- und Eisunfällen kennen
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Deutsches Rettungsschwimmabzeichen in Bronze

  • 200 Meter in höchstens zehn Minuten schwimmen, die Hälfte davon in Bauchlage und die andere Hälfte in Rückenlage mit Brustbeinschlag und ohne Armbewegungen
  • in Kleidung 100 Meter in maximal vier Minuten schwimmen, danach im Wasser ausziehen
  • drei verschiedene Sprünge aus einem Meter Höhe
  • eine Strecke von 15 Metern tauchen
  • zweimal gut zwei Meter in die Tiefe tauchen und einen fünf Kilo schweren Tauchring heraufholen; das Abtauchen erfolgt einmal mit dem Kopf und einmal mit den Füßen nach vorne
  • 50 Meter Transportschwimmen und 50 Meter Schleppen
  • Umklammerungen vermeiden und sich aus einer Halsumklammerung und einem Halswürgegriff von hinten befreien können
  • 20 Meter in Bauchlage anschwimmen, auf halber Strecke einen fünf Kilo schweren Tauchring aus bis zu drei Metern Tiefe heraufholen, den Tauchring wieder fallen lassen, weiter schwimmen und eine Person 20 Meter schleppen als eine kombinierte, durchgehende Übung
  • eine Person an Land bringen
  • die Herz-Lungen-Wiederbelebung vorführen
  • Kenntnisse nachweisen zu
  • Gefahren am und im Wasser
  • Hilfemaßnahmen bei Bade-, Boots- und Eisunfällen
  • Atmung und Blutkreislauf
  • Hilfemaßnahmen bei Verletzungen, Ertrinkungsunfällen sowie Hitze- und Kälteschäden
  • Aufgaben der Wasserrettungsorganisation, die die Ausbildung durchführt

Das Rettungsschwimmabzeichen in Bronze (oder höher) brauchen Sie, wenn Sie zur Polizei in Nordrhein-Westfalen möchten. Durch die Vorlage vom Schwimmabzeichen in Gold können Sie die Einstellungsvoraussetzungen aber ebenfalls erfüllen.

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Wie teuer ist das Schwimmabzeichen?

Wo Sie ein Schwimmbadzeichen in Ihrer Nähe erwerben können, können Sie auf der Seite der DLRG in Erfahrung bringen. Daneben können Sie sich in Ihrem örtlichen Schwimmbad erkundigen. Auch dort erfahren Sie, wann welche Prüfungen stattfinden. Die Kosten für den Schwimmpass fallen je nach Standort und Einrichtung unterschiedlich aus. Rechnen Sie aber mit etwa zehn Euro für den Schwimmnachweis. Das Rettungsschwimmabzeichen ist aufwändiger. Denn hier müssen Sie erst an einem entsprechenden Kurs teilnehmen, bevor Sie die Prüfung ablegen können.

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