Sporttest Polizei Brandenburg: So wird Ihre Fitness geprüft

Aktualisiert am 21. März 2024 von Ömer Bekar

Aktualisiert am 21. März 2024 von Ömer Bekar

Polizei Brandenburg Sporttest

Bei der Polizei Brandenburg absolvieren Sie beim Sporttest einen Dauerlauf.

Für den Beruf als Polizist brauchen Sie nicht nur Herz und Verstand. Sondern Sie müssen auch gesund und körperlich topfit sein. Ob Sie alles mitbringen, was eine/n gute/n Polizist:in ausmacht, prüft die Polizei in Brandenburg durch ihr Auswahlverfahren. Dabei umfasst der Eignungstest verschiedene Bausteine. Zu diesen Bausteinen zählt auch der Sport- und Körpereignungstest. Was es damit auf sich hat, erklären wir Ihnen in diesem Beitrag.

Fit für den Sporttest?

Sporttest Polizei Brandenburg: das Wichtigste auf einen Blick

  • Der Sport- und Körpereignungstest findet am ersten Testtag statt. Er wird im Anschluss an den schriftlichen Teil des Einstellungstests durchgeführt.
  • Die Sportprüfung umfasst zwei Disziplinen, nämlich den Coopertest und einen körperlichen Eignungstest.
  • Was für den gesamten Einstellungstest gilt, gilt auch für den Sportteil: Sie müssen beide Übungen bestehen. Scheitern Sie an einer Übung, scheiden Sie aus dem weiteren Auswahlverfahren aus.
  • Zusätzlich zum Sporttest brauchen Sie das Schwimmabzeichen mindestens in Bronze.

Bei der Brandenburgischen Polizei können Sie sich für eine Ausbildung im mittleren Polizeivollzugsdienst und ein Studium im gehobenen Polizeivollzugsdienst bewerben. Die Einstellungstermine sind im April und im Oktober eines Jahres.

Die Abläufe sind für beide Laufbahnen gleich: Wenn Ihre Bewerbung vorliegt und Sie die formalen Kriterien für eine Einstellung erfüllen, lädt Sie die Polizei zur Teilnahme am Auswahlverfahren ein. Dazu kommen Sie an die Fachhochschule der Polizei des Landes Brandenburg in Oranienburg. Der Einstellungstest findet dort an zwei aufeinanderfolgenden Tagen statt. Für Bewerber, die eine weitere Anreise haben, gibt es auf dem Campus kostenfreie Übernachtungsmöglichkeiten. Näheres dazu steht in Ihrer Einladung.

Beim Einstellungstest möchte die Polizei Sie als Person kennenlernen und herausfinden, ob Sie den Anforderungen des Polizeiberufs gerecht werden können. Deshalb prüft Sie die Polizei auch in vielen verschiedenen Bereichen. Ein sportlicher Leistungstest steht dabei ebenfalls auf dem Programm. Und was Sie zum Sporttest der Polizei Brandenburg wissen sollten, erklären wir Ihnen im Folgenden.

Der Einstellungstest bei der Brandenburger Polizei

Grafik Sporttest Brandenburg Polizei

Egal für welche Laufbahn Sie sich bewerben: Der Einstellungstest der Polizei Brandenburg ist für alle Bewerber gleich.

Bevor wir zum Sportteil kommen, erst noch ein paar kurze Infos zum Auswahlverfahren als solchem. Beim Einstellungstest der Polizei Brandenburg durchlaufen Sie mehrere Abschnitte.

Am ersten Testtag beginnt die Eignungsprüfung mit dem schriftlichen Teil. Er findet am Computer statt und beinhaltet zum einen ein Diktat. Zum anderen nehmen Sie am sogenannten psychologischen Messverfahren teil. Dahinter verbirgt sich ein PC-Test, bei dem Sie verschiedene Aufgaben aus den Bereichen Deutsch, Mathematik und Logik lösen. Insgesamt ist der Test eine Mischung aus Wissenstest, Intelligenztest und Persönlichkeitstest.

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Nach der Mittagspause ist der Sporttest an der Reihe. Die Sportprüfung nehmen wir uns gleich noch ganz ausführlich vor. Haben Sie den schriftlichen Test und den Sportleistungstest bestanden, ist der erste Testtag schon einmal erfolgreich geschafft.

Am zweiten Testtag werden Sie vom Polizeiarzt untersucht. Die polizeiärztliche Untersuchung soll bestätigen, dass aus medizinischer Sicht nichts gegen Ihre Einstellung in den Polizeidienst spricht.

Übrigens brauchen Sie auch für die ärztliche Untersuchung eine gute Kondition. Denn beim Belastungs-EKG wird Ihre körperliche Leistungsfähigkeit erneut gemessen.

Der mündliche Teil macht das Eignungsauswahlverfahren komplett. Dabei stehen ein Rollenspiel und ein Einzelgespräch mit der Prüfungskommission auf dem Programm. Haben Sie auch den zweiten Tag gemeistert, sind Sie auf dem besten Weg, bald Ihre Ausbildung als Polizeianwärter:in anzutreten.

Der Sporttest bei der Polizei in Brandenburg

Wenn Sie das Diktat und den Computertest erfolgreich hinter sich gebracht haben, geht es für Sie in der Sporthalle weiter. Natürlich bekommen Sie genug Zeit, um sich umzuziehen und aufzuwärmen. Der Sport- und Körpereignungstest bei der Polizei in Brandenburg setzt sich aus zwei Elementen zusammen.

1. Ausdauerlauf

Die erste Disziplin ist ein Ausdauerlauf über zwölf Minuten. Dieser Lauf ist auch als Coopertest bekannt. Um den Test zu bestehen, müssen Sie innerhalb dieser zwölf Minuten eine bestimmte Distanz zurücklegen. Dabei richtet sich die geforderte Strecke nach Ihrem Alter und Ihrem Geschlecht:

BewerberinnenBewerber
bis 29 Jahre2.100 Meter2.400 Meter
30 bis 34 Jahre2.000 Meter2.300 Meter
35 bis 39 Jahre1.900 Meter2.200 Meter

Ein Video mit Hinweisen zum Lauftest stellt die Brandenburger Polizei auf Ihrer Karriereseite bereit.

2. Der Körpereignungstest

Als zweite Übung folgt der sogenannte Körpereignungstest. Durch diesen Test prüft die Brandenburger Polizei, ob Sie die körperlichen Voraussetzungen für den Umgang mit Einsatzmitteln mitbringen. Zu den polizeilichen Einsatzmitteln gehören ein Schutzschild und eine Dienstwaffe.

Aber keine Sorge: Sie müssen nicht vorführen, dass Sie mit diesen Mitteln umgehen können. Das lernen Sie erst in der Ausbildung.

Beim Test geht es lediglich darum, ob beispielsweise Ihre Arme lang genug und Ihre Hände ausreichend groß sind. Die Polizei will also nur sicherstellen, dass Sie die polizeilichen Einsatzmittel später im Dienst benutzen können. Dazu nehmen Sie erst den Schutzschild einmal in die Hand. Danach halten Sie die Waffe und betätigen den Abzug.

Der Schwimmnachweis

Als Polizist:in müssen Sie schwimmen können. Eine Schwimmübung gehört aber nicht zum Sporttest der Polizei Brandenburg. Diesen Nachweis erbringen Sie stattdessen durch die Vorlage des Schwimmabzeichens.

Sie brauchen das Schwimmabzeichen mindestens in Bronze. Am besten ist, wenn Sie das Schwimmabzeichen gleich zusammen mit Ihrer Bewerbung einreichen. Dann haben Sie diesen Punkt direkt abgehakt.

Ansonsten können Sie das Schwimmabzeichen aber auch nachreichen. Und zwar spätestens, nachdem Sie den Einstellungstest bestanden haben. Denn ohne diesen Nachweis sind die formalen Einstellungskriterien nicht erfüllt und Sie können nicht in den Dienst der Polizei des Landes Brandenburg eingestellt werden.

Die Prüfung für das Deutsche Schwimmabzeichen können Sie in nahezu jedem Schwimmbad ablegen. Sie müssen dafür auch kein Mitglied in einem Schwimmverein sein. Je nachdem, wer die Übung abnimmt, müssen Sie vorher an einem Kurs teilnehmen. Manchmal können Sie aber auch direkt und nur zur Prüfung kommen. Welche Anforderungen für das Schwimmabzeichen in der Leistungsstufe Bronze gelten, haben wir in der folgenden Tabelle für Sie zusammengefasst.

Deutsches Schwimmabzeichen in Bronze
200 Meter Schwimmen nach einem Sprung kopfwärts vom Beckenrand in höchstens 15 Minuten; 150 Meter davon in Bauch- oder Rückenlage und 50 Meter in einer anderen Körperlage
einmal von der Wasseroberfläche etwa zwei Meter tief tauchen und einen Gegenstand heraufholen
ein Paketsprung vom Startblock oder 1-Meter-Brett
Kenntnis der Baderegeln

Tipp: Auf der Seite des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. finden Sie weitere Informationen rund um die offiziellen Schwimmabzeichen.

Ein paar Infos zum Coopertest

Wie Sie sehen, besteht der Sporttest der Polizei Brandenburg im Wesentlichen aus einem Ausdauerlauf über zwölf Minuten. In dieser Form wird der Lauf auch als 12-Minuten-Lauf, Cooper-Lauftest oder Coopertest bezeichnet.

Der Lauftest überprüft zum einen Ihre Ausdauer. Er stellt also fest, ob Sie genug Kondition haben, um zwölf Minuten lang zu laufen. Zum anderen geht es um die Entfernung, die Sie in dieser Zeit zurücklegen. Denn es genügt nicht, wenn Sie nur die Zeit durchhalten. Vielmehr müssen Sie auch eine gewisse Distanz schaffen.

Als weiterer Aspekt kommt die Willenskraft dazu. Für die Polizei ist wichtig, ob Sie die Zähne zusammenbeißen und bis zum Ende weitermachen, auch wenn Ihre Kraft zwischendurch nachlässt.

Der Ablauf des Lauftests

Für den Ausdauerlauf stellen Sie sich zusammen mit Ihren Mitbewerbern an der Startlinie auf. Nach dem Startkommando laufen Sie los und drehen in den kommenden zwölf Minuten so viele Runden wie möglich. Der Prüfer sagt regelmäßig an, wie viel Zeit noch bleibt. Nach genau zwölf Minuten endet der Lauf und Ihre zurückgelegte Strecke wird ermittelt.

Wichtig ist, dass Sie die gesamte Zeit über in Bewegung bleiben. Unterbrechen Sie den Lauf, ist der Test vorbei. Allerdings müssen Sie nicht durchgehend laufen. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie nicht mehr können, nehmen Sie das Tempo raus und gehen Sie ein Stück. Beim Gehen können Sie kurz durchatmen und neue Kraft sammeln, um das Tempo dann wieder anzuziehen und weiterzulaufen.

Die aerobe und anaerobe Ausdauer

Im Zusammenhang mit einem Dauerlauf ist oft davon die Rede, dass Ihre aerobe und anaerobe Ausdauer überprüft werden soll. Bei der Ausdauer geht es um die Fähigkeit, eine sportliche Aktivität möglichst lange durchzuführen und dabei gleichzeitig der einsetzenden Ermüdung entgegenzuwirken. Damit der Körper dieser Belastung standhält, braucht er Energie. Bei der Bereitstellung dieser Energie wird zwischen der aeroben und der anaeroben Ausdauer unterschieden.

Aerobe Ausdauer heißt, dass der Körper die Muskeln ausreichend mit Sauerstoff versorgen kann. Aber irgendwann kommt der Punkt, an dem die Belastung so intensiv ist, dass der verfügbare Sauerstoff den Energiebedarf nicht mehr deckt. Dadurch muss der Körper die notwendige Energie anteilig ohne Sauerstoff gewinnen. Die Fähigkeit, ein Sauerstoffdefizit einzugehen, ist die anaerobe Ausdauer. Nach der Belastung füllt der Körper das Sauerstoff-Schuldenkonto wieder auf.

Die aerobe und anaerobe Ausdauer beschreiben also die Versorgung der Muskulatur mit Sauerstoff zur Bereitstellung von Energie. Beide sind wichtige Faktoren für die Kondition. Sie lassen sich aber gezielt trainieren.

Die Vorbereitung auf den Spottest der Polizei Brandenburg

Auch wenn Sie beim Sporttest der Polizei Brandenburg nur eine Laufdisziplin meistern müssen, sollten Sie die Übung nicht unterschätzen. Obwohl Sie vielleicht viel Sport treiben, körperlich fit sind und sowieso regelmäßig laufen, ist der Coopertest eine Herausforderung.

Zumal Sie davor ja schon den Computertest absolviert haben, der sicherlich auch reichlich Energie gekostet hat. Die Nervosität und Anspannung, die dazukommen, machen es nicht leichter, Spitzenleistungen abzurufen. Deshalb sollten Sie gezielt für den Sporttest trainieren. Bleibt nur die Frage nach dem Wie. Hier ein paar Tipps!

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Nehmen Sie sich genug Zeit.

Mit Ihrem Lauftraining sollten Sie spätestens sechs Wochen vor dem Test beginnen. Eine gute Kondition erreichen Sie nicht in wenigen Tagen. Trainieren Sie drei- bis viermal pro Woche, jeweils mit einem Tag Pause dazwischen. Der Körper braucht die Ruhephasen, um sich zu erholen.

Wenn Sie Ihre Muskulatur ständig belasten, kommt es früher oder später zu einer Überlastung. Die Folge davon ist, dass Ihr Leistungsniveau deutlich sinkt und Sie zudem auch noch völlig überflüssige Verletzungen riskieren.

Außerdem entsteht nur dann ein Trainingseffekt, wenn Ihr Körper die Belastungsreize verarbeiten kann. Ihr Körper reagiert nämlich auf die Belastungen beim Training, indem er Prozesse startet, die das Leistungsniveau erhöhen. Dadurch wappnet sich Ihr Körper für den Fall, dass er wieder ähnliche Belastungen bewältigen muss. Er macht sich also selbst leistungsfähiger. Aber dafür braucht er eben die Ruhephasen.

Trainieren Sie erst die Zeit, dann die Distanz.

Ihr erstes Etappenziel sollte sein, die Zeit locker zu schaffen. Es geht also zunächst darum, dass Sie die zwölf Minuten komplett durchlaufen können. Welche Strecke Sie dabei schaffen, ist anfangs nebensächlich. Es macht auch nichts, wenn Sie zu Beginn öfter Geh-Pausen einlegen müssen. Entscheidend ist, dass Sie ohne Probleme zwölf Minuten lang in Bewegung bleiben.

Schaffen Sie die Zeit mühelos, können Sie sich der Geschwindigkeit widmen. Laufen Sie dazu locker los und ziehen Sie im letzten Drittel das Tempo spürbar an. Im weiteren Trainingsverlauf können Sie den Moment, ab dem Sie schneller werden, immer weiter nach vorne verlegen. Auf diese Weise finden Sie Ihr optimales Lauftempo und lernen gleichzeitig, sich Ihre Kraft gut einzuteilen.

Viele Läufer starten zügig, nehmen das Tempo dann etwas heraus und ziehen gegen Ende noch einmal an. Dass Sie mehr Strecke machen, wenn Sie schneller laufen, ergibt sich automatisch.

Setzen Sie verschiedene Disziplinen ein.

Eine gute Möglichkeit, um Ausdauer und Schnelligkeit zu trainieren, ist ein Intervalltraining. Beim Intervalltraining wechseln Sie zwischen Sprints und Geh-Pausen. Dazu wählen Sie eine Sprintstrecke, zum Beispiel 25 oder 50 Meter. Diese Strecke legen Sie im Sprint zurück und gehen danach eine oder zwei Minuten lang. Aus dem Gehen heraus starten Sie dann den nächsten Sprint, um anschließend erneut zu gehen. Diese Abfolge wiederholen Sie mehrfach.

Ein reines Lauftraining ist auf Dauer aber zu eintönig. Nehmen Sie deshalb verschiedene Disziplinen in Ihren Trainingsplan auf, so zum Beispiel:

  • Schwimmen und Radfahren für die Ausdauer
  • Seilspringen für die Kondition und die Geschicklichkeit
  • Hürden- und Sprungläufe für die Sprungkraft
  • Klimmzüge, Hanteltraining und Liegestütze als Krafttraining
  • Dehnübungen, um die Bänder und Sehen zu stärken und die Muskulatur zu lockern

Selbstverständlich können Sie außerdem alle die Sportarten betreiben, die Ihnen Spaß machen. Das Training soll schließlich keine bloße Pflichtübung sein. Zumal Sie eine gute Kondition auch im Beruf brauchen und deshalb regelmäßig trainieren werden.

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Erarbeiten Sie sich einen Puffer.

Sie sollten möglichst so trainieren, dass Ihre Trainingsleistungen regelmäßig um ungefähr 20 Prozent besser sind als die Leistung, die Sie im Sporttest der Polizei Brandenburg schaffen müssen. Zum einen können Sie dadurch gelassener zur Prüfung antreten, weil Sie im Hinterkopf haben, dass Sie die Anforderungen locker schaffen. Zum anderen haben Sie auf diese Weise eine Leistungsreserve, die ausgleichen kann, wenn Sie am Testtag nicht in Bestform sind.

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