Ein Sporttest bei der Polizei in Sachsen-Anhalt? Eigentlich ist die Überschrift nicht ganz richtig. Denn eine Sportprüfung gehört gar nicht zum Einstellungstest der Landespolizei. Doch auch in Sachsen-Anhalt müssen Sie körperlich topfit sein, wenn Sie Polizist werden wollen. Nur brauchen Sie einen anderen Nachweis. Statt eine Prüfung im Auswahlverfahren abzulegen, müssen Sie nämlich das Deutsche Sportabzeichen in Silber einreichen.
Aber keine Sorge: Wir erklären Ihnen, was Sie wissen müssen, um die Polizei in Sachsen-Anhalt von Ihrer körperlichen Fitness zu überzeugen!
Fit für den Sporttest?
Sporttest Polizei Sachsen-Anhalt: das Wichtigste auf einen Blick
- Bei der Polizei in Sachsen-Anhalt findet im Rahmen des Einstellungstests keine Sportprüfung statt.
- Dass Sie sportlich und körperlich fit sind, müssen Sie durch das Deutsche Sportabzeichen mindestens in Silber nachweisen.
- Die Disziplinen in den Kategorien Ausdauer und Schnelligkeit gibt die Polizei Sachsen-Anhalt vor. Die Übungen in den Bereichen Kraft und Koordination können Sie sich selbst aussuchen.
- Damit die Polizei Ihr Sportabzeichen anerkennen kann, darf die Prüfung höchstens ein Jahr zurückliegen.
- Sie müssen sowohl die Urkunde als auch die Einzelprüfkarte einreichen.
In fast allen Bundesländern ist der sportliche Leistungstest ein fester Bestandteil vom Auswahlverfahren. Auch die Bundespolizei führt einen Sporttest durch. Aber es gibt eben auch zwei Ausnahmen. So verzichtet zum einen die Polizei in Nordrhein-Westfalen auf einen eigenen Sporttest. Und zum anderen lässt die Polizei des Landes Sachsen-Anhalt die Sportprüfung weg. Genau genommen, gibt es mit Baden-Württemberg noch eine dritte Ausnahme. Hier müssen Sie nämlich nur dann einen Sporttest im Auswahlverfahren meistern, wenn Sie kein aktuelles Sportabzeichen haben.
Doch zurück nach Sachsen-Anhalt. Ganz ohne Sport geht es natürlich auch hier nicht! Der Polizeiberuf ist körperlich anstrengend und als Polizist müssen Sie sportlich und fit sein. Den Nachweis dafür erbringen Sie durch das Deutsche Sportabzeichen in Silber (oder besser). Gleichzeitig zählt das Sportabzeichen zu den formalen Einstellungsvoraussetzungen. Haben Sie das Abzeichen nicht, können Sie also nicht in den Polizeidienst eingestellt werden. Was das alles bedeutet und wie Sie an Ihr Sportabzeichen kommen, erklären wir Ihnen in diesem Beitrag.
Das Auswahlverfahren der Polizei Sachsen-Anhalt
Bei der Polizei in Sachsen-Anhalt gibt es zwei Laufbahngruppen. Steigen Sie in die Laufbahngruppe 1, zweites Einstiegsamt ein, machen Sie eine Ausbildung im mittleren Dienst. Bei einem Studium im gehobenen Dienst beginnen Sie Ihre Karriere bei der Polizei in der Laufbahngruppe 2, erstes Einstiegsamt. In beiden Fällen lernen Sie an der Fachhochschule Polizei Sachsen-Anhalt in Aschersleben. Die Einstellungen in beiden Laufbahnen erfolgen jeweils zum 1. März und 1. September eines Jahres.
Doch bevor es soweit ist, durchlaufen Sie erst einmal das Auswahlverfahren. Der Eignungstest ist für alle Bewerber gleich. Ob Sie eine Ausbildung oder ein Studium anstreben, ist also egal. Der Einstellungstest ist identisch. Dabei gestaltet sich Auswahlverfahren wie folgt:
Vorauswahl
Nachdem Sie Ihre Bewerbung eingereicht haben, führt der Auswahldienst der polizeilichen Fachhochschule eine erste Prüfung durch. Dabei wird zum einen kontrolliert, ob Ihre Unterlagen vollständig sind. Zum anderen prüft der Auswahldienst, ob Sie die formalen Voraussetzungen für eine Einstellung in den Polizeidienst erfüllen. Die ärztlichen Unterlagen, die Sie zusammen mit Ihrer Bewerbung abgegeben haben, schaut sich das Polizeiärztliche Zentrum an. Hier wird dann auch beurteilt, ob Sie die notwendige Gesundheit mitbringen, um als Polizist zu arbeiten.
Verlief die Vorauswahl positiv, lädt Sie die Polizei Sachsen-Anhalt an die Fachhochschule ein. Dort nehmen Sie am Einstellungstest teil.
Erster Prüfungstag
Der Einstellungstest beginnt mit einem Rechtschreibtest. Er besteht aus einem Lückendiktat. Das Lückendiktat läuft eigentlich genauso ab wie ein normales Diktat. Der einzige Unterschied ist, dass Sie nicht den gesamten Text mitschreiben müssen. Stattdessen füllen Sie nur die freien Felder im Text auf. Sie ergänzen also die Lücken. Daher der Name.
Nach dem Rechtschreibtest folgt ein Intelligenzstrukturtest. Am Computer lösen Sie dabei Aufgaben aus den Bereichen
- logisches Denken,
- verbales und numerisches Denkvermögen,
- Schlussfolgerungen,
- Merkfähigkeit,
- Konzentrationsvermögen und
- Allgemeinwissen.
Mit dem Rechtschreib- und dem PC-Test ist der schriftliche Teil geschafft. Den Abschluss vom ersten Prüfungstag bildet ein Gespräch mit der Auswahlkommission. Das Gespräch ähnelt einem Vorstellungsgespräch und wird als strukturiertes Interview durchgeführt. Das bedeutet: Ihnen werden vorbereitete Fragen gestellt. Die Reihenfolge und die Fragen selbst sind bei allen Bewerbern gleich. Die Bewertung der Antworten ist ebenfalls festgelegt. Die Landespolizei arbeitet dazu mit einer Skala aus Punkten oder Noten. So können die Gespräche aller Bewerber objektiv ausgewertet werden. Inhaltlich geht es bei dem Interview in erster Linie um Sie als Person und um Ihre Motivation, Polizist zu werden. Klar, dass Sie sich darüber Gedanken und sich über die Polizei informiert haben sollten.
Zweiter Prüfungstag
Haben Sie alle Einzeltests am ersten Tag bestanden und dabei so gute Leistungen erzielt, dass sie einen Platz in der Rangliste bekommen, werden Sie zum zweiten Testtag eingeladen. Ob es geklappt hat, sagen Ihnen die Prüfer nach dem Auswahlgespräch. Sofern möglich, geht es gleich am nächsten Tag weiter. Ansonsten bekommen Sie eine separate Einladung für einen Termin zu einem späteren Zeitpunkt.
Am zweiten Tag steht jedenfalls die ärztliche Untersuchung auf dem Programm. Sie umfasst verschiedene Teiluntersuchungen. Das Ziel der polizeiärztlichen Untersuchung ist, Ihre Polizeidiensttauglichkeit festzustellen. Tauglich für den Polizeidienst sind Sie dann, wenn Sie keine Vorerkrankungen oder gesundheitlichen Einschränkungen haben, die Ihre Tätigkeit als Polizist jetzt oder später gefährden könnten.
Übrigens: Auch bei der polizeiärztlichen Untersuchung machen Sie in gewisser Weise Sport. Denn eine Teiluntersuchung ist das Belastungs-EKG. Dafür strampeln Sie auf einem Fahrrad-Ergometer, während Elektroden Ihre Ausdauer messen. Der Polizeiarzt kann dadurch beurteilen, wie es um Ihre Kondition und Ihre körperliche Leistungsfähigkeit steht.
Gibt der Polizeiarzt grünes Licht, haben Sie den Einstellungstest bestanden! Nun müssen Sie aber noch ein bisschen Geduld haben, bis die Auswahlverfahren für Ihren Einstellungstermin abgeschlossen sind. Erst dann steht nämlich die endgültige Reihenfolge fest. Die Einstellungen erfolgen in der Reihenfolge der Rangliste und richten sich nach der Anzahl der freien Plätze. Stellt die Polizei beispielsweise 50 Anwärter ein, bekommen die ersten 50 Bewerber in der Liste eine Zusage. Sind Sie unter diesen Bewerbern, können Sie schon bald Ihre Ausbildung oder Ihr Studium an der Fachhochschule beginnen.
Das Deutsche Sportabzeichen als Nachweis
Aber zurück zum Nachweis Ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit. Ähnlich wie in Nordrhein-Westfalen und übrigens auch in Baden-Württemberg gehört auch bei der Landespolizei Sachsen-Anhalt das Deutsche Sportabzeichen zu den Einstellungsvoraussetzungen. Diesen Nachweis brauchen Sie mindestens in der Leistungsstufe Silber. Und damit Sie auf Ihrem Weg zur Ausbildung bei der Polizei an diesem Punkt alles richtig machen, haben wir die wichtigsten Fragen rund um das Sportabzeichen für Sie zusammengestellt.
Was genau ist das Deutsche Sportabzeichen?
Das Deutsche Sportabzeichen wird vom Deutschen Olympischen Sportbund, kurz DOSB, verliehen. Die Auszeichnung ist ein Abzeichen, das eine vielseitige körperliche Leistungsfähigkeit bestätigt. Gleichzeitig ist das Abzeichen die höchste Auszeichnung außerhalb des Wettkampfsports.
Die Leistungen, die für das Abzeichen notwendig sind, stützen sich auf die motorischen Grundfähigkeiten. Diese Grundfähigkeiten sind
- Ausdauer,
- Kraft,
- Schnelligkeit und
- Koordination.
Sie müssen aus jeder dieser Kategorien eine Übung erfolgreich absolvieren. Dabei stehen jeweils mehrere Übungen zur Auswahl. Dazu gleich mehr. Zusätzlich zu den Disziplinen müssen Sie nachweisen, dass Sie schwimmen können. Die Schwimmfertigkeit ist nämlich ebenfalls eine Voraussetzung für den Erwerb des Sportabzeichens.
Das Sportabzeichen gibt es für Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 18 Jahren sowie für Erwachsene ab 18 Jahren. Die Leistungen, die Sie erbringen müssen, richten sich dann nach der Altersgruppe.
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Welche Leistungen sind beim Sportabzeichen gefordert?
Um das Deutsche Sportabzeichen zu bekommen, müssen Sie in jeder der vier Disziplinen eine Übung erfolgreich abschließen. Dabei stehen in jeder Disziplin verschiedene Übungen zur Auswahl. Sie kommen aus den Sportarten Leichtathletik, Radfahren, Schwimmen und Geräteturnen. Ihren Sporttest können Sie sich dadurch grundsätzlich aus folgenden Aufgaben selbst zusammenstellen:

Achtung: Für Ihre Bewerbung bei der Polizei ist die Auswahl an Übungen etwas eingeschränkt.
Grundsätzlich deshalb, weil die Disziplinen in den Bereichen Ausdauer und Schnelligkeit von der Polizei vorgegeben sind. Wenn Sie also das Sportabzeichen machen, weil Sie es für Ihre Bewerbung bei der Polizei brauchen, haben Sie nur in den Kategorien Kraft und Koordination freie Auswahl.
Die Vorgaben der Polizei
Die Polizei Sachsen-Anhalt kann Ihr Sportabzeichen nur dann anerkennen, wenn Sie in den Disziplinen Ausdauer und Schnelligkeit die geforderten Übungen absolviert haben. Und dabei sind folgende Aufgaben vorgeschrieben:
- im Bereich Ausdauer ein 3.000-Meter-Lauf, wenn Sie volljährig sind; sind Sie noch keine 18 Jahre alt, müssen Sie die Prüfung mit einem 800-Meter-Lauf ablegen.
- im Bereich Schnelligkeit ein Sprint über 100 Meter
Bei beiden Übungen müssen Sie mindestens die Leistungsstufe Silber erreichen. Ein Muster, wie die Einzelprüfkarte dann aussieht, finden Sie auf der Internetseite der Polizei Sachsen-Anhalt.
Der Nachweis der Schwimmfertigkeit
Damit Ihnen das Sportabzeichen verliehen werden kann, müssen Sie nicht nur die Übungen in den vier Disziplinen erfolgreich bestehen. Sondern Sie müssen auch nachweisen, dass Sie schwimmen können. Und für diesen Nachweis haben Sie mehrere Möglichkeiten:
- Sie können eine Schwimm-Übung aus den Bereichen Ausdauer oder Schnelligkeit wählen. Entscheiden Sie sich für eine Übung aus der Kategorie Ausdauer und schaffen Sie zwar die Strecke, aber brauchen Sie länger als für Bronze, wird Ihre Übung als Nachweis Ihrer Schwimmfertigkeit gewertet.
- Sie schwimmen 200 Meter am Stück und ohne Pausen dazwischen in höchstens elf Minuten.
- Sie schwimmen 15 Minuten lang ohne Pause. Die Strecke spielt dabei keine Rolle. Wichtig ist nur, dass Sie die ganze Zeit über in Bewegung bleiben.
- Sie haben das Deutsche Jugendschwimmabzeichen in Gold, wenn Sie noch nicht volljährig sind. Sind Sie über 18, können Sie als Nachweis das Deutsche Schwimmabzeichen oder das Deutsche Rettungsschwimmabzeichen mindestens in Bronze vorlegen.
Wann bekomme ich das Abzeichen in Silber?
Das Deutsche Sportabzeichen gibt es, wie die Medaillen bei Olympischen Spielen, in Bronze, Silber und Gold. Für Ihre Leistungen bei den einzelnen Übungen bekommen Sie Punkte. Dabei gibt es für Bronze einen Punkt, für Silber zwei Punkte und für Gold drei Punkte.
Anschließend werden die Punkte zusammengezählt. Und aus der Summe der Einzelpunkte ergibt sich die Leistungsstufe Ihres Sportabzeichens. Und zwar so:

Für die Polizei brauchen Sie Silber. Sie müssen also mindestens 8 Punkte schaffen.
Ihre Leistungen bei den Läufen
Für Ihre Bewerbung bei der Polizei in Sachsen-Anhalt müssen Sie nicht nur das Sportabzeichen insgesamt in Silber haben. Sondern Sie müssen auch bei den beiden vorgeschriebenen Disziplinen mindestens die Leistungsstufe Silber erreichen. Je nach Alter und Geschlecht bedeutet das für Sie, dass Sie den Ausdauerlauf und den 100-Meter-Lauf in folgenden Zeiten schaffen müssen:
Disziplin/Alter | 16 - 17 | 18 - 19 | 20 - 24 | 25 - 29 | 30 - 34 | 35 - 39 |
---|---|---|---|---|---|---|
3.000-Meter-Lauf in Minuten | ||||||
Frauen | --- | 20:00 | 19:50 | 19:50 | 20:10 | 20:30 |
Männer | --- | 15:20 | 14:50 | 15:10 | 16:10 | 17:20 |
100-Meter-Lauf in Sekunden | ||||||
Frauen | 16,3 | 16,5 | 16,8 | 17,2 | 17,8 | 18,6 |
Männer | 14,8 | 14,6 | 14,4 | 14,8 | 15,1 | 15,9 |
Sind Sie unter 18 Jahre alt, müssen Sie keinen 3.000-Meter-Lauf, sondern einen 800-Meter-Lauf absolvieren. Für die Leistungsstufe Silber dürfen Sie für die Distanz als Bewerber maximal 3:05 Minuten brauchen. Als Bewerberin haben Sie eine Minute mehr Zeit. Sie müssen den Lauf dann also in 4:05 Minuten schaffen.
Weitere Informationen zum Deutschen Sportabzeichen finden Sie auf der gleichnamigen, offiziellen Internetseite. Dort gibt es auch einen Prüfungswegweiser, der alle Übungen ausführlich beschreibt. Die Leistungskataloge für alle Disziplinen sind ebenfalls hinterlegt.
Wo kann ich trainieren und die Prüfung ablegen?
Bei vielen Sportvereinen gibt es spezielle Treffs, bei denen Sportler zusammenkommen, die ebenfalls das Sportabzeichen ablegen wollen. Die Mitgliedschaft in einem Verein ist aber keine Pflicht und auch keine Voraussetzung für den Erwerb des Sportabzeichens. Sie können genauso gut für sich trainieren und dann nur zur Prüfung gehen.
Wann und wo Prüfungen stattfinden, erfahren Sie online beim Landessportbund Sachsen-Anhalt. Kommen Sie aus einem anderen Bundesland, informieren Sie sich beim Sportbund Ihres Bundeslandes über Prüfungstermine. Wenn Sie ermitteln möchten, welche Leistungen Sie brauchen, oder wenn Sie Ihr Training dokumentieren wollen, können Sie die Web-App des Sportbundes nutzen. Dort erfahren Sie auch, wo Sie in Ihrer Nähe trainieren können. Und Sie können Ihre Leistungen mit den Leistungen anderer Sportler aus ganz Deutschland abgleichen.
Übrigens: Als Bewerber können Sie die Sportprüfung auch direkt bei der Polizei ablegen. Möglich ist das an der Fachhochschule in Aschersleben, bei der Landesbereitschaftspolizei in Magdeburg und bei ein paar weiteren Polizeidirektionen. Fragen Sie also ruhig bei Ihrem Einstellungsberater nach.
Was muss ich mit Blick auf meine Bewerbung bei der Polizei noch beachten?
Wie bereits erwähnt, müssen Sie die Prüfungen in den Bereichen Ausdauer und Schnelligkeit in den Disziplinen ablegen, die die Polizei festgelegt hat. Das sind einmal ein Sprint über 100 Meter und einmal, je nach Alter, ein Ausdauerlauf über 3.000 oder 800 Meter. Bei beiden Disziplinen müssen Sie die Leistungsstufe Silber erreichen. Außerdem sollten Sie folgende Punkte beachten:
- Ihr Sportabzeichen darf zum Zeitpunkt Ihrer Bewerbung nicht älter sein als ein Jahr.
- Sie müssen sowohl die Urkunde als auch die Einzelprüfkarte vorlegen. Und die Prüfkarte muss vollständig und richtig ausgefüllt sein.
Haben Sie den Nachweis zum Zeitpunkt Ihrer Bewerbung noch nicht, können Sie die Urkunde und die Einzelprüfkarte nachreichen. Spätestens im Verlauf des Auswahlverfahrens muss die Polizei Ihren Nachweis aber haben. Legen Sie den Nachweis nicht oder zu spät vor, scheiden Sie aus dem Auswahlverfahren aus. Ihre Bewerbung kann dann nicht mehr berücksichtigt werden. Auch dann nicht, wenn Sie beispielsweise beim PC-Test hervorragend abgeschnitten haben. Sorgen Sie also dafür, dass Ihre Unterlagen rechtzeitig da sind!
Kann ich die Prüfung wiederholen?
Das Deutsche Sportabzeichen können Sie einmal pro Jahr erwerben. Die Prüfungen in den verschiedenen Disziplinen können Sie dabei aufteilen. Sie müssen also nicht alle Tests an einem Tag machen. Stattdessen können Sie beispielsweise den Ausdauerlauf an einem Prüfungstag absolvieren und die Prüfungen in den drei anderen Disziplinen zu einem späteren Zeitpunkt. Die Prüfung, die Sie jeweils abgelegt haben, bleibt ein Kalenderjahr gültig und wird in der Prüfkarte vermerkt. Gleichzeitig wird auch die Urkunde nur einmal pro Jahr ausgestellt.
Trainieren Sie deshalb gut für den Sporttest. Denn wenn Sie die Anforderungen für die Leistungsstufe Silber nicht schaffen, können Sie Ihr Sportabzeichen nicht für Ihre Bewerbung bei der Polizei verwenden. Damit Sie in den Polizeidienst eingestellt werden können, müssen Sie den Nachweis aber spätestens dann, wenn Sie am Einstellungstest teilnehmen, haben. Klappt es mit dem Sportabzeichen in Silber nicht, würde das also bedeuten, dass Sie auch mit Ihrer Bewerbung bei der Polizei ein Jahr warten müssten. Denn erst im nächsten Jahr könnten Sie einen neuen Anlauf fürs Sportabzeichen starten.

Aber mal ganz ehrlich …
Als Polizist kommen Sie um eine gute Kondition nicht herum. Während der Ausbildung wird Sport regelmäßig auf dem Lehrplan stehen. Neben einem Ausdauer– und einem Krafttraining werden dann noch weitere Disziplinen dazukommen, beispielsweise Schwimmen oder die Rettung von Menschen. Und auch wenn Sie schon im Dienst sind, werden Sie sich fit halten müssen. Sonst sind die körperlichen Belastungen, die der Polizeiberuf mit sich bringt, kaum zu schaffen. Sehen Sie die Prüfung für das Sportabzeichen deshalb als einen Schritt auf Ihrem Weg in Richtung Polizeidienst – und als Ansporn und Bestätigung für Sie selbst, dass Sie im wahrsten Sinne des Wortes fit für eine Ausbildung bei der Polizei sind.