Wie komme ich zum Spezialeinsatzkommando der Polizei?

Aktualisiert am 17. August 2023 von Ömer Bekar

Aktualisiert am 17. August 2023 von Ömer Bekar

Wie komme ich zum Spezialeinsatzkommando der Polizei

Ein direkter Einstieg beim SEK ist nicht möglich.

Die Polizei eröffnet verschiedene Möglichkeiten, in welche Richtung die berufliche Karriere gehen kann. Eine davon ist das Spezialeinsatzkommando, kurz SEK. Doch die Hürden sind hoch und Bewerber müssen eine Reihe an Anforderungen erfüllen. Und am Ende werden nur die Besten genommen. In diesem Beitrag beantworten wir die Frage: „Wie komme ich zum Spezialeinsatzkommando der Polizei?“

Sie möchten nicht nur Polizistin oder Polizist werden, sondern in einer Spezialeinheit tätig werden? Dabei hat es Ihnen vor allem das SEK angetan? Mit diesem Wunsch sind Sie nicht alleine. Viele träumen davon, als Polizeibeamter beim SEK zu arbeiten.

Doch wenn Sie noch ganz am Anfang Ihres Berufslebens stehen, fragen Sie sich vermutlich: „Wie komme ich eigentlich zum Spezialeinsatzkommando der Polizei? Kann ich mich direkt beim SEK bewerben? Und welche Voraussetzungen muss ich dafür mitbringen?“ Das mehr und mehr erfahren Sie jetzt!

Ein kurzer Blick in die Geschichte

Das SEK dürfte die bekannteste Spezialeinheit der Polizei sein. Dabei steht das Kürzel tatsächlich für Spezialeinsatzkommando und nicht, wie oft fälschlich angenommen, für Sondereinsatzkommando. Aber bei der Polizei gibt es auch noch andere Spezialeinheiten. Das gehören etwa das Mobile Einsatzkommando (MEK), die Verhandlungsgruppe (VG) oder die Technische Einsatzgruppe (TEG).

Das erste Spezialeinsatzkommando wurde im Jahr 1974 gegründet. Zwei Jahre zuvor hatte es bei den Olympischen Spielen in München einen Terroranschlag gegeben. Als Reaktion darauf entwickelten die Innenminister ein Konzept, nach dem Spezialeinheiten von Bund und Ländern im Kampf gegen den Terrorismus aufgestellt und eingesetzt werden sollten. In diesem Zuge entstand die Grenzschutzgruppe 9, kurz GSG9.

Die GSG9 war die Spezialeinheit des Bundesgrenzschutzes. Nachdem dieser in die heutige Bundespolizei umgewandelt wurde, wurde die GSG9 zur Spezialeinheit der Bundespolizei. Auf Landesebene kamen nach und nach weitere Spezialeinheiten dazu. So auch das SEK.

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Was macht das Spezialeinsatzkommando der Polizei?

Wie der Name schon vermuten lässt, ist das SEK bei Spezialeinsätzen gefragt. Es greift immer dann ein, wenn eine Bedrohungslage besteht, die die Möglichkeiten des Streifendienstes übersteigt und eine besondere Ausbildung erfordert. Typische Einsatzbereiche des Spezialeinsatzkommandos sind zum Beispiel Entführungen und Geiselnahmen, Erpressungen oder Banküberfälle.

Daneben wird das SEK angefordert, wenn sich eine Person in psychischen Ausnahmezustand befindet und ihr Verhalten unberechenbar ist. Observierungen, Festnahmen und Transporte von gefährlichen Tatverdächtigen gehören ebenfalls zum Aufgabenbereich des SEK. Auch für den Personen- und Zeugenschutz kann das SEK zuständig sein.

In jedem Bundesland gibt es mindestens ein Spezialeinsatzkommando. Teilweise stehen den Landespolizeien mehrere Einsatzteams zur Verfügung.

Wie komme ich zum Spezialeinsatzkommando der Polizei?

Der erste Schritt auf dem Weg zum SEK ist die Bewerbung. Allerdings bewerben Sie sich nicht beim SEK, sondern zunächst für den regulären Polizeidienst. Ein direkter Einstieg bei einer Spezialeinheit der Polizei ist nicht möglich. Stattdessen fangen Sie mit einer Ausbildung als Polizeibeamter an.

Die Voraussetzungen für die Polizeiausbildung unterliegen den Regelungen Ihres Bundeslandes. Deshalb können die formalen Kriterien etwas variieren. Eine große Gemeinsamkeit ist aber, dass Sie bei jeder Landespolizei an einem Einstellungstest teilnehmen.

Der Test prüft Ihre persönliche Eignung und Ihre körperliche Tauglichkeit für den Polizeidienst. Dafür setzt sich das Auswahlverfahren aus mehreren Bausteinen zusammen. Zu diesen Bausteinen gehören eine schriftliche und eine mündliche Prüfung, ein Sporttest und eine ärztliche Untersuchung.

Den Polizeitest müssen Sie bestehen. Andernfalls können Sie nicht eingestellt werden. Hat alles geklappt, durchlaufen Sie die Laufbahnausbildung. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung gilt es, praktische Berufserfahrung zu sammeln.

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Wie lange Sie im Schutzdienst arbeiten müssen, bevor Sie den nächsten Schritt in Richtung SEK machen können, hängt wieder von den landesrechtlichen Vorgaben ab. Meistens sind es aber mindestens zwei Jahre.

Verfügen Sie über die geforderte Berufspraxis, können Sie eine interne Bewerbung beim SEK abgeben. Kommen Sie in die nähere Auswahl, absolvieren Sie erneut einen Einstellungstest. Dieses Mal speziell für das SEK. Sind Sie dabei erfolgreich, durchlaufen Sie eine Spezialausbildung. Danach haben Sie es geschafft und können das Team des Spezialeinsatzkommandos ergänzen.

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Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen, damit ich zum Spezialeinsatzkommando der Polizei komme?

Eine abgeschlossene Ausbildung und Berufserfahrung mindestens im mittleren Polizeivollzugsdienst sind nicht die einzigen Bedingungen, die Sie erfüllen müssen, wenn Sie zum SEK wollen. Vielmehr kommen noch einige weitere Voraussetzungen dazu. So erwartet die Polizei:

  • überdurchschnittliche körperliche Fitness und Kondition
  • sehr hohe psychische Belastbarkeit
  • Stressresistenz
  • soziale Kompetenzen
  • ausgeprägte Wahrnehmungsfähigkeit und gutes Urteilsvermögen
  • technisches Grundverständnis
  • Fähigkeit und Bereitschaft, als Team-Player zu agieren

Auch das Alter spielt eine Rolle. Denn für den Einsatz als Polizeibeamter beim SEK müssen Sie ein bestimmtes Mindestalter erreicht und dürfen ein gewisses Höchstalter nicht überschritten haben. Die Altersvorgaben sind je nach Bundesland unterschiedlich, meist müssen Bewerber aber zwischen 23 und 34 Jahre alt sein.

Das Alter fällt übrigens auch später noch einmal ins Gewicht. Sobald Sie eine bestimmte Altersgrenze erreicht haben, endet Ihr Dienst bei der Spezialeinheit nämlich wieder.

Das Auswahlverfahren fürs SEK

Polizeibeamten beim Spezialeinsatzkommando greifen ein, wenn die Lage ernst, bedrohlich oder gefährlich ist. Dabei müssen sie nicht nur körperlich topfit, sondern auch mental stark sein. Sie müssen die Lage schnell überblicken, richtig beurteilen und besonnen agieren. Die Beamten des SEK bilden ein Team und müssen sich im Einsatz blind aufeinander verlassen können, impulsives Rambo-Gehabe ist absolut fehl am Platze.

Um herauszufinden, ob Sie für das Spezialeinsatzkommando infrage kommen, nehmen Sie an einem umfangreichen Auswahlverfahren teil.

Der Test erstreckt sich über mehrere Tage. Ähnlich wie der Einstellungstest, den Sie zu Beginn Ihrer Polizei-Karriere absolviert haben, setzt sich auch der Eignungstest fürs SEK aus verschiedenen Bausteinen zusammen. So beinhaltet er eine schriftliche Prüfung, einen Persönlichkeitstest und eine ärztliche Untersuchung. Dazu kommen eine Sportprüfung und mündliche Tests.

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Nur wenn Sie alle Tests, Prüfungen und Untersuchungen bestehen, haben Sie die Chance, zum SEK zu wechseln. Allerdings sollten Sie wissen, dass die Anzahl der Bewerber, die zum Auswahlverfahren eingeladen werden, die Anzahl an freien Stellen beim SEK deutlich übersteigt.

Das liegt zum einen daran, dass etliche Teilnehmer am Test scheitern und sich dadurch die Reihen ohnehin lichten. Zum anderen möchte die Polizei die Top-Kandidaten finden. Von den Bewerbern, die den SEK-Einstellungstest bestanden haben, erhalten deshalb nur diejenigen eine Zusage, die am besten abgeschnitten haben.

Die Sonderausbildung beim Spezialeinsatzkommando der Polizei

Für die Tätigkeit beim SEK durchlaufen Sie eine Sonderausbildung. Sie dauert 20 Wochen und bereitet Sie intensiv auf Ihre künftigen Aufgaben vor. Während der Spezialausbildung lernen Sie alles, was Sie in den Einsätzen brauchen werden.

Auch als Einführungsphase bezeichnet, stehen unter anderem das Eindringen in Gebäude und andere Objekte, eine Kletterausbildung und ein Fahrsicherheitstraining auf dem Programm. Kampfsport und spezielle Schießübungen sind ebenfalls Bestandteile der Ausbildung.

Verschiedene Lehrgänge befassen sich mit Themen wie zum Beispiel Kriminologie, Politische Bildung, Rechtskunde, Einsatzlehre und Technik oder auch erste Hilfe. Insgesamt umfasst die Spezialausbildung 320 Unterrichtsstunden.

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Die SEK-Ausbildung soll Ihnen nicht nur Wissen und Können vermitteln. Sie ist vielmehr bewusst so angelegt, dass Sie an Ihre körperlichen und psychischen Grenzen kommen. Scheitern Sie an den Anforderungen, ist die Ausbildung für Sie beendet und ein Einstieg beim SEK nicht möglich. Haben Sie es hingegen geschafft, können Sie voller Stolz Ihren Dienst beim SEK antreten.

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