Flussdiagramm im Einstellungstest der Polizei: Beispiele und Erklärungen

Aktualisiert am 30. April 2024 von Ömer Bekar

Aktualisiert am 30. April 2024 von Ömer Bekar

Flussdiagramme Einstellungstest Polizei

Aufgaben zum Flussdiagramm testen das logische Denken.

Im Einstellungstest der Polizei sind verschiedene Aufgabentypen in unterschiedlichen Themenfeldern vertreten. Das Spektrum reicht von klassischen Wissensfragen über Rechenaufgaben bis hin zu Matrizen und Zahlenreihen. Eine weitere Art von Aufgaben sind Flussdiagramme. Wir erklären, was sich dahinter verbirgt und wie Sie die Fragen richtig lösen!

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Logische Zusammenhänge erkennen, Vorgänge durchschauen, Abläufe nachvollziehen, Sachverhalte einordnen und Folgen abschätzen: Das sind typische Handlungen im Polizeialltag. Eine Möglichkeit, um Prozesse übersichtlich darzustellen, sind Flussdiagramme. Damit eignen sich Aufgaben mit Flussdiagrammen gut, um zu überprüfen, ob Sie Abläufe erkennen, nachvollziehen und in Gedanken durchspielen können.

Doch was heißt das genau? Was sind Flussdiagramme und wie funktionieren sie? Welche Aufgaben dazu können im Einstellungstest der Polizei vorkommen? Das und mehr erfahren Sie in diesem Beitrag!

Was ist ein Flussdiagramm?

Flussdiagramme werden schon seit den 1920er-Jahren genutzt, um Abläufe übersichtlich abzubilden und zu dokumentieren. Weil sie als effektives Instrument gelten, das die Arbeit erleichtert, kommen sie in vielen verschiedenen Bereichen zum Einsatz, so zum Beispiel in der Schule und im Studium, in Büros und in Unternehmen.

Als Schaubilder ermöglichen Flussdiagramme unter anderem, Pläne anschaulich darzustellen, Bestellungen zu dokumentieren, Kommunikationsstrategien und Umfragen zu planen oder Entwicklungen aufzuzeigen. Ende der 1940er-Jahre fanden Flussdiagramme außerdem den Weg in die IT. Hier werden sie beim Erstellen von Computerprogrammen verwendet.

Dass in der Bezeichnung Flussdiagramm das Wort „Fluss“ steckt, macht deshalb Sinn, weil die verschiedenen Vorgänge fließend dargestellt sind. Sie werden in dem Fluss abgebildet, in dem sie ablaufen. Passend dazu wird im Englischen von „flowchart“ gesprochen. Im Deutschen wird ein Flussdiagramm auch Ablaufdiagramm, Programmablaufplan oder Programmstrukturplan genannt.

Mit einem Flussdiagramm können Abläufe, Vorgänge, Systeme oder Algorithmen schematisch abgebildet werden. Außerdem ist es möglich, Änderungen vorzunehmen und zusätzliche Schritte hinzuzufügen. Dafür hält ein Flussdiagramm den jeweiligen Vorgang als Schaubild fest.

Dabei gibt es bei dem dargestellten Vorgang mehrere Fragestellungen oder Auswahlmöglichkeiten. Folglich führen die verschiedenen Schritte auch zu unterschiedlichen Ergebnissen. Die einzelnen Schritte innerhalb des Vorgangs sind deshalb in Feldern dargestellt, die durch Pfeile miteinander verbunden sind. Die Felder eines Flussdiagramms lassen sich in mehrere Gruppen einteilen. In aller Regel sind das diese:

Komplexere Flussdiagramme können außerdem Felder haben, die Bedingungen definieren.

Ein Beispiel für ein Flussdiagramm

Wenn Sie bislang wenig Erfahrung darin haben, Flussdiagramme zu bearbeiten und auszuwerten, können Sie sich rein anhand von Beschreibungen vermutlich wenig darunter vorstellen. Zur Veranschaulichung zeigen wir Ihnen deshalb ein Beispiel für ein einfaches Flussdiagramm:

Einstellungstest Polizei Flussdiagramme

Das Flussdiagramm zeigt die Auswahl eines Getränks. Dabei kann zwischen Kaffee, Kakao, Schwarztee und Kräutertee gewählt werden. Bei Kaffee stehen Milch und beim Schwarztee Zitrone als zusätzliche Optionen zur Wahl. Außerdem können alle Getränke mit oder ohne Zucker bestellt werden.

Wahrscheinlich ist Ihnen aufgefallen, dass die Felder im Flussdiagramm unterschiedliche Formen haben. In unserem Beispiel stehen Handlungen bzw. Ergebnisse in Kreisen, Fragen in Rechtecken und Antworten in Quadraten.

Das ist ein ganz typisches Merkmal von Flussdiagrammen. Denn um die Abläufe noch übersichtlicher darzustellen, werden die einzelnen Prozessschritte in Gruppen eingeteilt und den Gruppen bestimmte Symbole zugeordnet. So sehen Sie auf den ersten Blick, welche Funktion ein Feld hat.

Und noch etwas: In unserem Beispiel ist ein Rechteck nur mit der Ziffer 1 gekennzeichnet. Was es damit auf sich hat, erfahren Sie gleich.

Wie sehen Aufgaben rund um Flussdiagramme im Einstellungstest der Polizei aus?

Im Einstellungstest sind Flussdiagramme in das Themenfeld logisches und abstraktes Denken integriert. Denn schließlich gilt es bei einem Flussdiagramm, Abläufe zu erkennen und nachzuvollziehen. Dabei müssen Sie logisch denken und gleichzeitig in der Lage sein, die Darstellung zu durchschauen. Ihre Informationen erhalten Sie nicht aus klaren Aussagen, sondern eben durch das Schaubild, das einen abstrakten Vorgang darstellt. Dabei gliedern sich die Aufgaben in zwei Teile:

1. Einleitung aus Schaubild und Erklärung

Das wichtigste Element zum Auswerten eines Flussdiagramms ist natürlich das Schaubild selbst. Den Anfang macht aber oft ein erklärender Infotext. In diesem Infotext erfahren Sie wichtige Angaben zu dem Vorgang, den das Flussdiagramm darstellt. Dabei können die Angaben als Fließtext, als Aufzählung oder als Tabelle gestaltet sein.

Manchmal finden sich in der Einleitung auch keine zusätzlichen Angaben, die sich auf den dargestellten Prozess beziehen. Stattdessen finden Sie hier eine Erklärung, welche Symbole in dem Flussdiagramm vorkommen und welche Bedeutung diese Symbole haben (z.B. Rechtecke für Fragen, Kreise für Antworten usw.).

Eher ungewöhnlich, aber durchaus möglich ist auch, dass es gar keine weiteren Erklärungen und Informationen gibt. In diesem Fall besteht die Einleitung dann tatsächlich nur aus dem Flussdiagramm.

2. Fragen zum Flussdiagramm

Die eigentliche Aufgabe besteht darin, dass Sie das Flussdiagramm auswerten. Dazu werden mehrere Fragen gestellt, die sich auf das abgebildete Schaubild beziehen. Dabei kommen die Testfragen in zwei wesentlichen Varianten vor.

Die eine Form ist, dass Sie ermitteln sollen, zu welchem Ergebnis bestimmte Bedingungen führen. So eine Frage lautet dann, welche Folge eintritt, wenn Sie vom Ausgangspunkt aus zum Beispiel zweimal mit „Nein“ und einmal mit „Ja“ antworten.

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Die andere Version ist, dass Sie entscheiden sollen, welche Angabe in ein Feld gehört. Dazu gibt es in dem Flussdiagramm typischerweise ein oder mehrere Felder ohne Beschriftung. In unserem Beispiel-Diagramm trifft das auf das Rechteck mit der Ziffer 1 zu.

Eine Abwandlung davon ist, dass Sie den Inhalt eines Feldes sehen, die Form des Feldes aber nicht. Sie müssen dann einordnen, ob die Angabe eine Frage, eine Handlung oder eine Antwort beschreibt und welche Form das Feld deshalb haben muss.

Wie fast alle Aufgaben im Einstellungstest werden auch die Fragen zu Flussdiagrammen in aller Regel als Multiple-Choice-Aufgaben gestellt. Sie müssen die Antwort also nicht selbst formulieren. Stattdessen sehen Sie mehrere Antwortmöglichkeiten und wählen daraus die richtige Lösung aus.

Zwei Beispielfragen zum Flussdiagramm

Zum besseren Verständnis zeigen wir Ihnen zwei Beispielfragen, die sich auf das Schaubild oben beziehen.

Welche Beschriftung gehört in das Feld mit der Ziffer 1?

a) Auswahl richtig

b) Auswahl falsch

c) Abbruch der Auswahl

d) Ohne Zucker

Lösung: a

Erklärung: Das Feld beschreibt die letzte Entscheidung vor der Zubereitung des Getränks. Wird diese Frage mit „Ja“ beantwortet, wird das Getränk ausgegeben. Bei einem „Nein“ beginnt die Getränkeauswahl von vorne. Die Antworten b und c scheiden deshalb aus, denn bei einem „Ja“ würde das Getränk nicht ausgegeben. Die Frage nach dem Zucker ist bereits geklärt. Deshalb kommt nur Antwort a infrage.


Welches Getränk erhalten Sie, wenn Sie zweimal mit „Nein“ und viermal mit „Ja“ antworten?

a) Kaffee ohne Milch und Zucker

b) Kakao mit Zucker

c) Schwarztee mit Zitrone und Zucker

d) Kräutertee ohne Zucker

Lösung: c

Erklärung: Antworten Sie zweimal mit „Nein“, kommen Sie zum Schwarztee. Durch die drei folgenden „Ja“ wählen Sie Zitrone und Zucker aus. Das letzte „Ja“ bestätigt Ihre Auswahl.

Was ist beim Bearbeiten der Aufgaben wichtig?

Bevor Sie die Fragen beantworten, sollten Sie sich das Flussdiagramm genau anschauen. Lesen Sie sich außerdem die Informationen im Einleitungstext genau durch.

Behalten Sie immer im Hinterkopf, dass der Einleitungstext und das Flussdiagramm denselben Vorgang darstellen. Für Sie heißt das: Sie müssen Ihre Antworten so auswählen, dass der Sachverhalt oder der Vorgang sowohl mit dem Einleitungstext als auch mit dem Flussdiagramm übereinstimmt. Ihre Antworten dürfen nicht zu Lösungen führen, die laut Einleitungstext oder Flussdiagramm so gar nicht vorgesehen sind.

Wenn Sie angeben sollen, welcher Text in ein leeres Feld innerhalb des Flussdiagramms gehört, dann schauen Sie sich die anderen Felder an. Gehen von dem Feld zum Beispiel Pfeile aus, die zu „Ja“ und „Nein“ führen? Dann muss es sich bei dem Feld um eine Frage oder eine Auswahlmöglichkeit handeln.

Prüfen Sie als nächstes, welche Auswahlmöglichkeiten aus dem Einleitungstext nicht im Flussdiagramm auftauchen. Eine dieser Auswahlmöglichkeiten passt in das leere Feld. Zerlegen Sie dazu die Vorgänge auch in ihre Einzelschritte. Welcher Sachverhalt geht dem leeren Feld voraus? Zu welcher Lösung führt das Feld im weiteren Verlauf?

Schauen Sie sich außerdem immer die verschiedenen Formen der Felder an. Selbst wenn im Einleitungstext nicht steht, welche Form wofür verwendet wurde, werden Sie das herausfinden. Was steht beispielsweise in Rechtecken, was in Ovalen und was in Kreisen? Anhand der Form eines Feldes können Sie ermitteln, ob es sich um eine Handlung, eine Frage, eine Bedingung oder eine Antwort handeln muss.

Wie kann ich Flussdiagramme üben?

Flussdiagramme sind nicht sehr kompliziert. Denn sie sind absolut logisch aufgebaut und stellen einen Vorgang als vereinfachtes Schema dar. Wenn Sie einmal verstanden haben, wie Flussdiagramme aufgebaut sind, werden Sie die Aufgaben problemlos meistern können.

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Am besten bereiten Sie sich auf diesen Aufgabentyp vor, indem Sie Übungsaufgaben lösen. Denn durch Übungsaufgaben setzen Sie sich mit Flussdiagrammen auseinander und lernen diese Form der Darstellung kennen. Außerdem bekommen Sie einen Eindruck davon, welche Fragen zu Flussdiagrammen in welcher Form gestellt werden. So wissen Sie, was im Einstellungstest auf Sie zukommen kann.

Passende Übungsaufgaben haben wir für Sie vorbereitet. Natürlich stellen wir ihnen auch Infos, Tipps und Mustertests für alle anderen Themen und Abschnitte vom Auswahlverfahren der Polizei bereit.

Sollte es Ihnen schwerfallen, nachzuvollziehen, wie Flussdiagramme aufgebaut sind, dann können Sie üben, indem Sie eigene Flussdiagramme erstellen. Denken Sie sich dazu einen beliebigen Vorgang aus und versuchen Sie, seinen Ablauf als Flussdiagramm abzubilden. Beschränken Sie sich dabei auf die Handlungen, die Fragen und die Antworten.

Überlegen Sie also wie folgt: Eine Frage wird gestellt, z.B. ob ein Kaffee bestellt wird. Was ist, wenn diese Frage mit „Ja“ beantwortet wird? Und welcher Schritt muss folgen, wenn die Frage mit „Nein“ beantwortet wird? Nach diesem Prinzip ist jedes Flussdiagramm aufgebaut.

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