Einstellungstest Zoll: So wird Ihr Fachwissen geprüft!

Aktualisiert am 22. Mai 2024 von Ömer Bekar

Aktualisiert am 22. Mai 2024 von Ömer Bekar

Einstellungstest Zoll Fachwissen

Schon im Einstellungstest sollten Sie mit Fachwissen zum Zoll glänzen.

Erfüllen Sie die formalen Kriterien für die Einstellung in den Zolldienst, lädt Sie der Zoll zum Auswahlverfahren ein. Es beginnt mit einem schriftlichen Einstellungstest, der sich über mehrere Stunden erstreckt und Aufgaben aus verschiedenen Bereichen enthält. Ein Abschnitt dabei ist ein Wissenstest, der zum einen Allgemeinwissen und zum anderen etwas Fachwissen über den Zoll abfragt.

➔ Einstellungstest Zoll: Fachwissen

Der Einstellungstest prüft Ihr Wissen und Können in verschiedenen Bereichen. Denn der Zoll möchte die besten Bewerber:innen finden. Für Sie heißt das einerseits, dass Sie ein umfangreiches Testverfahren vor sich haben, das sich aus mehreren Abschnitten zusammensetzt und Sie dadurch vor unterschiedliche Herausforderungen stellt. Andererseits haben Sie durch den Einstellungstest die Chance, zu zeigen, was Sie wirklich drauf haben. Denn die Bedingungen sind für alle Bewerber:innen absolut identisch.

Welche Noten Sie in der Schule hatten oder wie Ihr bisheriger Bildungs- und Berufsweg aussieht, spielt nur eine untergeordnete Rolle. Dass Sie die formalen Voraussetzungen erfüllen, steht bereits fest. Sonst wären Sie erst gar nicht zum Einstellungstest eingeladen worden.

Was nun zählt, sind Ihre Leistungen im Einstellungstest. Ein Wissensgebiet, das hier eine Rolle spielt, ist das Fachwissen. Doch was bedeutet das? Was wird abgefragt? Und wie können Sie sich Fachwissen rund um den Zoll aneignen? Diese und weitere Fragen beantworten wir jetzt!

Wie läuft der Einstellungstest beim Zoll ab?

Das Auswahlverfahren beim Zoll gliedert sich in einen schriftlichen und einen mündlichen Teil. Haben Sie sich für den mittleren Dienst beworben, dauert der schriftliche Einstellungstest etwa dreieinhalb Stunden. Die inhaltlichen Schwerpunkte bilden Fragen und Aufgaben aus diesen Bereichen:

  • Deutsch: Rechtschreibung, Grammatik, Textverständnis
  • Mathematik: mathematische Grundregeln, Dreisatz und Vergleichsrechnungen, Prozent- und Zinsrechnung
  • Textanalyse: einen Text inhaltlich erfassen und Fragen dazu beantworten
  • Arbeitsprobe: Aufsatz zu einem vorgegebenen Thema
  • Wissen: Allgemeinwissen und Fachwissensfragen

Möchten Sie in den gehobenen Dienst einsteigen, kommt noch ein weiterer Abschnitt namens „Rechtsfälle“ dazu. Hier geht es um Rechtsvorschriften, die Sie erfassen, auf Situationen übertragen und anwenden sollen.

Haben Sie den schriftlichen Einstellungstest gut bestanden, geht es mit dem mündlichen Teil weiter. Er beinhaltet eine Gruppenübung mit Diskussionsrunde, ein Rollenspiel und ein Einzelinterview. Im Auswahlverfahren für den gehobenen Dienst halten Sie außerdem einen Kurzvortrag zu einem vorgegebenen Thema.

Der Wissenstest im Auswahlverfahren

Der Wissenstest beinhaltet Fragen zum Allgemeinwissen und zum Fachwissen. Die Fragen zum Allgemeinwissen beziehen sich auf verschiedene Themenbereiche des alltäglichen Lebens. Politik, Geschichte, Wirtschaft, das aktuelle Zeitgeschehen, Kultur oder Sport sind Beispiele für typische Wissensbereiche.

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Beim Fachwissen hingegen geht es speziell um den Zoll. Dabei werden Ihnen Fragen gestellt, die sich mit dem Zoll als Behörde, seinen Aufgaben und seinen organisatorischen Strukturen beschäftigen. Dazu können Fragen kommen, die Sachverhalte behandeln, die für den Zoll relevant sind. Steuern und Abgaben gehören zum Beispiel dazu.

Aber keine Angst: Es werden keine Fragen gestellt, die tief ins Detail gehen oder Wissen erfordern, über das Sie noch gar nicht verfügen können. Ihre Ausbildung oder Ihr Studium haben Sie schließlich erst noch vor sich. Beim Einstellungstest geht es vielmehr um grundlegendes Wissen. Also um Wissen, das Sie sich problemlos aneignen können, wenn Sie sich dem Zoll und der Tätigkeit als Zollbeamter/-in befassen.

Warum fragt der Zoll schon im Einstellungstest Fachwissen ab?

Wenn Sie sich um einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz bewerben, sollten Sie durch Ihre Bewerbungsunterlagen und Ihre Antworten im Vorstellungsgespräch zwei Kernfragen beantworten:

  • Warum wollen Sie gerade diese Stelle bei ausgerechnet diesem Unternehmen haben?
  • Was bringen Sie für den Job mit, was macht Sie zur idealen Besetzung?

Damit Sie diese beiden Fragen schlüssig beantworten können, müssen Sie sich mit dem Unternehmen und dem Job auseinandergesetzt haben. Denn wenn Sie nichts über das Unternehmen wissen und keine genaue Vorstellung davon haben, was im Job auf Sie zukommt, werden Sie kaum überzeugend argumentieren können.

Durch die Fragen zum Fachwissen macht der Zoll nichts anderes als jeder andere Arbeitgeber auch. Der Zoll möchte also herausfinden, ob Sie sich mit der Behörde und dem Beruf beschäftigt haben, ob Sie wirklich zum Zoll wollen und ob Sie wissen, welche Aufgaben und Herausforderungen Sie erwarten.

Natürlich verlangt niemand, dass Sie schon alle Details kennen. Aber ein gewisses Grundwissen sollte bereits vorhanden sein. Je besser Sie die Fachwissensfragen beantworten können, desto deutlicher bringen Sie zum Ausdruck, dass Sie sich ernsthaft für die Tätigkeit interessieren und das Zeug zum/r Zöllner:in haben.

Wie werden die Fragen zum Fachwissen gestellt?

Beim Wissenstest handelt es sich bei den Fragen in aller Regel um Multiple-Choice-Aufgaben. Das heißt: Zur gestellten Frage werden Ihnen mehrere Antwortmöglichkeiten angeboten. Um die Aufgabe zu lösen, wählen Sie einen der Lösungsvorschläge aus.

Bei den meisten Fragen ist nur eine Antwort richtig. Sollten mehrere Antworten stimmen, finden Sie in der Fragestellung einen Hinweis wie “Kreuzen Sie alle richtigen Antworten an!“ oder „Mehrfachauswahl möglich“.

Einige Aufgabentypen können zwar vorsehen, dass Sie Begriffe zuordnen, Lücken ergänzen oder bestimmte Wörter aufzählen müssen. Solche Aufgaben sind beim Wissenstest und vor allem bei den Fragen zum Fachwissen aber wirklich die absolute Ausnahme. Gehen Sie also davon aus, dass Sie Auswahlfragen beantworten werden.

Übrigens: Das Fachwissen zum Zoll brauchen Sie nicht nur für den schriftlichen Test. Spätestens beim Einzelinterview werden Sie ebenfalls gefragt werden, warum Sie zum Zoll möchten, welcher Aufgabenbereich Sie am meisten reizt und was Sie für eine Tätigkeit beim Zoll qualifiziert. Außerdem können die Prüfer Fragen zum Zoll als Behörde und seinen Aufgaben stellen. Um zu punkten, müssen Sie auch hier unter Beweis stellen, dass Sie sich intensiv mit dem Zoll beschäftigt haben.

5 Beispielfragen

1. Wie hoch ist der Anteil der Abgaben, die durch die Zollverwaltung erhoben werden, an den gesamten Steuereinnahmen des Bundes?

a) etwa 20 Prozent

b) etwa 50 Prozent

c) etwa 70 Prozent

d) etwa 80 Prozent


Lösung: b

Erklärung: Der Anteil der Abgaben, für die der Zoll zuständig ist, macht ungefähr 50 Prozent der gesamten Steuereinnahmen des Bundes aus.



2. Neben Zöllen erhebt der Zoll auch Verbrauchsteuern. Welche der genannten Steuerarten gehört nicht zu den Verbrauchsteuern?

a) Energiesteuer

b) Kaffeesteuer

c) Kraftfahrzeugsteuer

d) Tabaksteuer


Lösung: c

Erklärung: Die Kraftfahrzeugsteuer wird zwar ebenfalls vom Zoll erhoben. Allerdings ist sie keine Verbrauchsteuer, sondern eine Verkehrsteuer oder genauer eine Realverkehrsteuer.

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3. Wem ist der Zoll als Bundesverwaltung unterstellt?

a) Bundeskanzleramt

b) Bundesaußenministerium

c) Bundeswirtschaftsministerium

d) Bundesfinanzministerium


Lösung: d

Erklärung: Als Zollbehörde gehört die Bundeszollverwaltung der Bundesfinanzverwaltung an. Sie ist dem Bundesministerium für Finanzen unterstellt.



4. Wen oder was schützt das Washingtoner Artenschutzübereinkommen?

a) vom Aussterben bedrohte Tiere und Pflanzen

b) Flüchtlinge aus Kriegsgebieten

c) Antiquitäten mit besonderem historischen Wert

d) gentechnisch veränderte Lebensmittel


Lösung: a

Erklärung: Das Washingtoner Artenschutzübereinkommen schützt gefährdete Tier- und Pflanzenarten und soll auf internationaler Ebene einen nachhaltigen Handel mit gelisteten Tieren und Pflanzen sicherstellen. Das Abkommen trat erstmals Mitte der 1970er-Jahre in Kraft.



5. Was bezeichnet der Begriff „Freimenge im Reiseverkehr“?

a) die Promillegrenze, bis zu der straffrei ein Fahrzeug im Straßenverkehr geführt werden darf

b) eine Warenmenge, die ohne Abgaben und Zollformalitäten nach Deutschland eingeführt werden darf

c) die Menge an Gepäck, die eine Fluggesellschaft oder ein anderes Transportunternehmen ohne Aufpreis befördert

d) eine Höchstgrenze für die Anzahl an Personen, die ohne weitere Vorkehrungen als eine Gruppe verreisen können


Lösung: b

Erklärung: Die Freimenge im Reiseverkehr bezeichnet eine Warenmenge, die Reisende nach Deutschland mitbringen können, ohne dass sie diese beim Zoll anmelden oder Abgaben darauf bezahlen müssen. Je nachdem, um welche Warengruppe es sich handelt und woher die Waren eingeführt werden, sind die Freimengen verschieden.

Wie kann ich mich auf die Fragen zum Fachwissen über den Zoll vorbereiten?

Niemand erwartet, dass Sie den Zoll, seine Aufgaben und seine Arbeit in allen Einzelheiten kennen. Oder alle Fachbegriffe, Verordnungen, Vorschriften und relevanten Gesetze beherrschen. Sie müssen auch nicht alles auswendig lernen, was Sie irgendwo über den Zoll finden. Es genügt, wenn Sie solides Basiswissen vorweisen können.

Um sich dieses Grundlagenwissen anzueignen, sollten Sie sich über folgende Dinge informieren:

  • Aufgaben und Tätigkeiten der Zollverwaltung
  • organisatorische Strukturen beim Zoll
  • gängige Vorgehensweisen und Maßnahmen des Zolls
  • Arbeitsmittel, z.B. die Uniformen, die Fahrzeuge und die Ausrüstung
  • wichtigte Fachbegriffe
  • geläufige Vorschriften, mit denen Sie als Bürger:in in Kontakt kommen, z.B. Einfuhrbeschränkungen bei Reisen
  • Anforderungen an Zollbeamte
  • Vor- und Nachteile von einer Tätigkeit beim Zoll

Die Inhalte können Sie sich am besten einprägen, wenn Sie Übungsfragen beantworten. Denn so eignen Sie sich Fachwissen an und können gleichzeitig prüfen, ob Sie die Informationen verinnerlicht haben.

Außerdem lernen Sie, wie die Fragen beim Wissenstest üblicherweise formuliert sind. Nebenbei trainieren Sie auch die Prüfungssituation. Deshalb ist es gar nicht verkehrt, wenn Sie unter realen Bedingungen üben und sich ein Zeitlimit für die Bearbeitung eines Fragenblocks setzen. Je besser Sie sich vorbereiten, desto ruhiger und sicherer werden Sie beim Einstellungstest sein.

Woher bekomme ich die Fachinformationen?

Sie können verschiedene Medien und Quellen nutzen, um Fachwissen rund um den Zoll zusammenzutragen:

  • Die Zollverwaltung stellt auf ihrer Internetseite umfangreiche Informationen zur Verfügung. Weitere Daten und Fakten rund um die Jobs, die Ausbildung und das Auswahlverfahren finden Sie außerdem auf der Karriereseite des Zolls.
  • Die Arbeitsagentur hält in ihrem Berufsportal ausführliche Beschreibungen zur Tätigkeit im mittleren und gehobenen Zolldienst bereit.
  • Auf den Internetseiten der Deutschen Zoll- und Finanzgewerkschaft und der Gewerkschaft der Polizei finden Sie Hintergrundwissen und Meldungen über aktuelle Geschehnisse.
  • In Online-Lexika und in Fachliteratur können Sie sich über den Zoll als Behörde, seine Aufgaben und seine Geschichte informieren.
  • Im Fernsehen gibt es mitunter Magazine und Reportagen, die Zollbeamt:innen im Berufsalltag begleiten.
  • In Foren können Sie Kontakte zu Mitarbeitern der Zollverwaltung und zu Bewerbern, die den Einstellungstest bereits absolviert haben, knüpfen.
Und natürlich finden Sie auch auf unserer Webseite verschiedenste Informationen, hilfreiche Tipps und zahlreiche Übungsaufgaben!

4 Tipps für den Wissenstest zum Schluss

Eine gute Vorbereitung auf den Einstellungstest ist das A und O. Denn je mehr Sie geübt haben, desto ruhiger und sicherer können Sie in die Prüfungssituation gehen. Trotzdem ist es natürlich noch einmal etwas anderes, die Fragen beim echten Einstellungstest zu beantworten, als zu Hause vor dem heimischen Rechner zu sitzen und zu üben. Für den Einstellungstest möchten wir Ihnen deshalb noch folgende Tipps mit auf den Weg geben:

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1. Lesen Sie sowohl die Fragen als auch die Antwortmöglichkeiten sorgfältig durch. Oft sind kleine, unscheinbare Wörter für die richtige Antwort entscheidend. Wenn Sie die Formulierungen nur grob überfliegen, laufen Sie Gefahr, wichtige Angaben oder Hinweise zu überlesen.

2. Wenn Sie eine Antwort nicht auf Anhieb wissen, haben Sie zwei Möglichkeiten. Versuchen Sie zunächst, nach dem Ausschlussprinzip vorzugehen und falsche Lösungen gedanklich wegzustreichen. Klappt das nicht, dann raten Sie! Wenn Sie eine Frage nicht beantworten, wird das genauso als Fehler gewertet, wie wenn Sie die Frage falsch beantworten. Aber vielleicht haben Sie ja Glück und raten richtig.

3. Arbeiten Sie die Fragen konzentriert und aufmerksam, aber zügig durch. Halten Sie sich nicht zu lange mit einer Frage auf, sonst wird die Zeit zu knapp. Mehr als eine Minute sollten Sie pro Frage nicht aufwenden.

4. Werden Sie nicht nervös oder hektisch, wenn Sie hier und da raten mussten oder die Zeit allmählich abläuft und Sie noch nicht fertig sind. Es ist beabsichtigt, Sie unter Druck zu setzen. Um den Test zu bestehen, müssen Sie aber nur eine bestimmte Quote erreichen. Also atmen Sie einmal tief durch und arbeiten Sie konzentriert weiter!

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