Einstellungstest Polizei: Kreatives Denken

Aktualisiert am 17. August 2023 von Ömer Bekar

Aktualisiert am 17. August 2023 von Ömer Bekar

Kreatives Denken bedeutet letztlich nichts anderes, als dass Sie Ihr vorhandenes Wissen nutzen, um neue Lösungen zu finden. Und wie gut Ihnen das gelingt, wird beim Einstellungstest überprüft.

Natürlich gehört der Polizeiberuf nicht zu den Kreativberufen im klassischen Sinne. Doch ganz ohne Kreativität geht es eben auch nicht. Zumal die Fähigkeit, kreativ zu denken, zunächst einmal nur bedeutet, dass das vorhandene Wissen mit neuen Informationen und eigenen Ideen verknüpft wird, um so Lösungen zu finden. Deshalb kann es gut sein, dass Sie im Einstellungstest Aufgaben begegnen, die sich mit dem kreativen Denkvermögen beschäftigen. Welche Aufgaben das sein können und wie Sie sich dafür wappnen können, erklärt dieser Beitrag. 

Kreatives Denken – Der Test

Wozu ein Polizist kreatives Denkvermögen braucht

Als Polizist vertreten Sie Recht und Gesetz. Ihre Aufgabe ist, für Sicherheit zu sorgen und die Ordnung wiederherzustellen. In dieser Hinsicht sind Ihrer Kreativität durchaus Grenzen gesetzt. Schließlich können Sie keine beliebigen Entscheidungen treffen, keine willkürlichen Maßnahmen einleiten und sich nicht einfach irgendwelche Anordnungen ausdenken. Stattdessen sind Sie an Vorschriften gebunden. Aber Kreativität heißt nicht, dass Sie in phantasievoller oder künstlerischer Art Dinge erfinden. Kreativität bedeutet zunächst einmal soviel wie Ideen- oder Einfallsreichtum. Und gute Ideen oder Einfälle brauchen Sie auch als Polizist. Beispielsweise wenn es darum geht, einen Tathergang zu rekonstruieren, Zeugen zu befragen oder abzuschätzen, welche Absichten einer Straftat zugrunde liegen.

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Außerdem hilft Kreativität dabei, sich Aufgaben und Herausforderungen selbstbewusst und optimistisch zu stellen. Denn statt sich nur auf Faktenwissen und altbekannte Denkmuster zu verlassen, lässt eine kreative Herangehensweise die Möglichkeit zu, die neuen Informationen lösungsorientierter zu verarbeiten. In der Folge schrecken Sie vor Problemen oder schwierigen Sachverhalten nicht zurück und lassen sich von Misserfolgen nicht ausbremsen, sondern suchen nach neuen, vielleicht auch unkonventionellen Lösungsansätzen. Gerade im anstrengenden und herausfordernden Polizeialltag ist das nicht unwichtig.

Und denken Sie daran: Das kreative Denkvermögen kann nicht nur bei der schriftlichen Prüfung eine Rolle spielen. Auch im Assessment-Center müssen Sie möglicherweise unter Beweis stellen, dass Sie kreativ an die Aufgabenlösung herangehen.

Polizeitest: Typische Aufgaben zum Kreativen Denken

Kreatives Denkvermögen ist eine nützliche Eigenschaft, mit Blick auf den Polizeiberuf aber sicherlich nicht die allerwichtigste. Beim Einstellungstest werden deshalb nicht allzu viele Aufgaben aus diesem Themenfeld auftauchen. Dennoch sollten Sie darauf vorbereitet sein. Rechnen Sie insbesondere mit folgenden Aufgabentypen:

Figuren entwerfen

Eine beliebte Aufgabe geht so: Ihnen werden einfache Symbole vorgegeben. Dabei kann es sich nur um eine geometrische Figur wie einen Kreis, ein Rechteck oder ein Dreieck handeln. Oder Sie erhalten mehrere Figuren als Vorgabe. Ihre Aufgabe besteht darin, mithilfe der vorgegebenen Symbole möglichst viele neue Figuren zu erstellen. Ihr zeichnerisches Talent ist dabei nicht ausschlaggebend. Und es ist auch nicht notwendig, dass Sie besonders präzise oder aufwändige Zeichnungen erstellen. Dafür würde die meist sehr knapp bemessene Zeit auch gar nicht ausreichen. Es genügt, wenn die Ausgangssymbole zu erkennen sind und Sie die Größenverhältnisse ungefähr einhalten. Für die Bewertung ist die Anzahl Ihrer Figuren maßgeblich. Achten Sie aber darauf, dass die Figuren wirklich unterschiedlich sind. Denn wenn sie sich zu sehr ähneln, werden sie mitunter nicht gewertet.

Figuren bestimmen

Nicht immer müssen Sie eigene Figuren entwerfen. Manchmal wird Ihnen stattdessen eine Figur gezeigt. Sie müssen dann angeben, was die Figur darstellt. Oder Sie müssen der Figur einen Namen geben und Ihre Bezeichnung erläutern. Eine weitere Variante besteht darin, dass Sie bestimmen und begründen müssen, welches Unternehmen die Figur als Logo nutzen könnte.

Situationen erklären

Häufig taucht folgende Aufgabe beim Einstellungstest auf: Ihnen wird ein Foto gezeigt. Auf diesem Foto kann eine Person, ein Tier oder irgendeine Szene zu sehen sein. Sie müssen dann eine Frage zu dem Foto beantworten. Die Frage wird im Stil von “Worüber lacht die Person?”, “Worauf wartet das Tier?” oder “Was wird im nächsten Moment passieren?” gestellt. Als Antworten reichen meist Stichworte aus. Auch bei dieser Aufgabe zählt, wie viele Ideen Sie haben.

Eine Abwandlung dieser Aufgabe besteht darin, dass Sie dazu aufgefordert werden, sich etwas vorzustellen. So sollen Sie beispielsweise an eine bestimmte Farbe, einen Gegenstand oder ein Geräusch denken. Anschließend sollen Sie alles aufschreiben, was Ihnen zum genannten Stichwort einfällt.

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Gleichungen aufstellen

Ein gängiger Aufgabentyp im Bereich des kreativen Denkvermögens ist das Aufstellen von mathematischen Gleichungen. Dafür werden Ihnen mehrere Zahlen vorgegeben. Außerdem steht in der Aufgabenstellung, welche Rechenarten erlaubt sind. Sie müssen nun mit den vorgegebenen Zahlen möglichst viele verschiedene, mathematisch korrekte Gleichungen bilden. Je mehr Rechnungen Sie sich ausdenken, desto besser wird Ihre Antwort bewertet.

Verwendungsmöglichkeiten aufzählen

Ein Klassiker unter den Aufgaben zum Kreativen Denken ist das Aufzählen von Verwendungsmöglichkeiten. Ihnen wird dabei ein bestimmter Begriff genannt. Als dieser Aufgabentyp für Testverfahren entwickelt wurde, war der Ziegelstein das Stichwort. Deshalb wird diese Aufgabe auch als Ziegelstein-Test bezeichnet. Grundsätzlich kann aber jedes beliebige Wort genannt werden. Ihre Aufgabe ist, in kurzer Zeit möglichst viele Dinge zu nennen, die mit dem genannten Stichwort gemacht werden können.

Wörter finden

Ein weiterer Klassiker ist die Wortsuche. Dabei kann diese Aufgabe in verschiedenen Versionen auftauchen:

  • Ihnen wird ein Anfangsbuchstabe genannt und Sie müssen Wörter mit diesem Anfangsbuchstaben finden.
  • Ihnen wird ein Endbuchstabe vorgegeben und Sie müssen Wörter finden, die auf diesen Buchstaben enden.
  • Sie müssen Wörter mit einem vorgegebenen Anfangs- und einem vorgegebenen Endbuchstaben finden.
  • Sie müssen Wörter finden, die mit einer bestimmten Silbe beginnen.
  • Ihnen wird eine Endung genannt und Sie müssen Wörter mit dieser Endung finden.

Je nach Aufgabenstellung können Sie Wörter aller Wortarten aufzählen. Manchmal wird zusätzlich aber auch die Wortart vorgegeben. In diesem Fall dürfen Sie beispielsweise nur Substantive (Hauptwörter), nur Verben (Tuwörter) oder nur Adjektive (Eigenschaftswörter) nennen.

Sätze bilden

Bei diesem Aufgabentyp werden Ihnen meist drei verschiedene Wörter genannt. Sie müssen dann möglichst viele verschiedene Sätze bilden, in denen die drei vorgegebenen Wörter vorkommen. Eine Abwandlung dieser Aufgabe besteht darin, dass Ihnen ein Satz genannt wird. Ihre Aufgabe ist dann, den Satz umzuformulieren, ohne dabei den Sinn zu verändern.

Analogien erkennen

Wortanalogien bestehen aus zwei Wortpaaren, die in einem sinnvollen Verhältnis zueinander stehen. Ein Wortpaar ist jedoch unvollständig. Und Ihre Aufgabe ist, das fehlende Wort einzusetzen. Meist werden Wortanalogien aber als Auswahlfragen gestellt. Sie müssen das fehlende Wort also nicht selbst finden, sondern aus den Antwortmöglichkeiten auswählen.

Kreatives Denkvermögen: 6 Tipps für die Vorbereitung auf die Fragen zur Kreativität

Insgesamt sind die Aufgaben im Themenbereich Kreatives Denken nicht unbedingt schwierig. Außerhalb der Prüfungssituation und ohne Zeitlimit wären Sie problemlos zu schaffen. Durch die Nervosität und die Anspannung beim Einstellungstest ist die Kreativität aber meist etwas ausgebremst. Und erschwerend kommt hinzu, dass die Zeit für die einzelnen Aufgaben sehr knapp bemessen ist. Sie haben also gar nicht die Möglichkeit, lange nachzudenken. Stattdessen müssen Sie aufschreiben, was Ihnen spontan in den Sinn kommt. Aber gerade die Aufgaben beim Kreativitätstest lassen sich sehr gut üben. Und sie werden schnell feststellen, dass sich Ihre Ergebnisse schon nach kurzer Zeit deutlich verbessern werden. Um zu trainieren, können Sie wie folgt vorgehen:

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1.) Nehmen Sie beliebige Buchstaben, Anfangssilben oder Endungen und versuchen Sie, in kurzer Zeit so viele Wörter wie zu finden.

2.) Zeichnen Sie einfache geometrische Grundformen auf ein Blatt Papier und erstellen Sie daraus neue Figuren.

3.) Schauen Sie sich Fotos oder Bilder an und überlegen Sie sich, was auf dem Bild passiert oder wie es zu der Aufnahme kam.

4.) Schauen Sie sich verschiedene Gegenstände an und überlegen Sie sich, wofür diese Gegenstände verwendet werden können.

5.) Lösen Sie Rätsel. Kreuzworträtsel, Buchstabenspiele, Zahlenrätsel und Denkaufgaben sind eine ideale Möglichkeit, um das kreative Denkvermögen auf unterhaltsame Art zu trainieren.

6.) Arbeiten Sie Übungsaufgaben durch. Dadurch lernen Sie die verschiedenen Aufgabentypen kennen. Außerdem können Sie einschätzen, wie gut Sie abschneiden und wo noch Schwachstellen sind. Im Test selbst sind die Fragen dann keine Überraschung mehr. Stattdessen wissen Sie, was erwartet wird und wie Sie vorgehen können.

Und für den Polizei Einstellungstest gilt:

Beim Test selbst dürfen Sie sich nicht verunsichern lassen! Die Aufgaben sind so konzipiert, dass eine Stresssituation entstehen soll. Wenn Sie beispielsweise eine Minute Zeit haben, um Wörter zu finden, und für Ihre Antworten 20 leere Felder vor sich sehen, soll Sie das unter Druck setzen. Niemand erwartet, dass Ihnen tatsächlich 20 Wörter einfallen, die Sie in einer Minute dann auch noch fehlerfrei aufschreiben. Atmen Sie also durch, konzentrieren Sie sich und rufen Sie sich immer wieder in Erinnerung, dass Sie gut vorbereitet sind. Das wird Ihnen Selbstsicherheit geben.

Und: Achten Sie auf die Vielfalt! Es ist besser, wenn Sie fünf wirklich verschiedene Lösungen anbieten, als wenn Sie zehn Antworten geben, die sich stark ähneln. Achten Sie außerdem immer auf die Rechtschreibung. Denn wenn Sie sich zu viele Flüchtigkeitsfehler leisten, wird Ihnen möglicherweise mangelnde Sorgfalt oder fehlendes Wissen unterstellt.

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