Je nach Auswahlverfahren ist der Intelligenztest unterschiedlich aufgebaut.
Der Intelligenztest gehört zum schriftlichen Prüfungsteil im Auswahlverfahren der Polizei. Er findet am Computer statt und beinhaltet Fragen aus verschiedenen Themenbereichen. Gleichzeitig ist der Test ein sehr wichtiger Baustein. Denn er macht meist den Anfang. Damit entscheidet der Intelligenztest darüber, ob der Einstellungstest für Sie weitergeht oder nach dem ersten Abschnitt schon wieder vorbei ist.
➔ Der Intelligenzstrukturtest oder auch Intelligenztest der Polizei
Der Einstellungstest bei der Polizei setzt sich aus mehreren Elementen zusammen. Eines dieser Elemente ist der Intelligenztest. Er gehört zum schriftlichen Prüfungsteil und steht somit gleich am Anfang auf dem Programm. Aber was wird beim Intelligenztest abgefragt? Welche Aufgabentypen kommen vor? Und wie können Sie den Intelligenztest erfolgreich meistern? Das und mehr erfahren Sie in diesem Beitrag.
Einstellungstest der Polizei: Wann ist der Intelligenztest an der Reihe?
Strenggenommen ist es nicht ganz richtig, von der Polizei zu sprechen. Denn in Deutschland ist die Polizei Ländersache. Zu den Polizeien der Bundesländer kommt außerdem noch die Bundespolizei als eigenständige Behörde dazu. Weil jede Polizei selbst darüber entscheidet, wie sie ihre Bewerber:innen auswählt, fallen die Einstellungstests ein wenig unterschiedlich aus. Die Unterschiede liegen jedoch eher im Detail. Denn der grundlegende Ablauf ist gleich. Schließlich zielt jedes Eignungsauswahlverfahren darauf ab, die Eignung für den Polizeiberuf festzustellen.
Damit die Polizei ein umfassendes Bild erhält, setzt sich der Eignungstest aus vier grundlegenden Bausteinen zusammen:
- schriftliche Prüfung am PC
- Sporttest
- Einzelinterview
- polizeiärztliche Untersuchung
Je nach Polizei und Laufbahn kann der Einstellungstest außerdem noch ein Assessment-Center enthalten.
Der Intelligenztest gehört zur schriftlichen Prüfung und wird computergestützt durchgeführt. Aus diesem Grund wird auch vom Computertest oder PC-Test gesprochen. Dabei gliedert sich der Computertest in zwei Teile:
Deutschtest
Der Deutschtest überprüft Ihre Kenntnisse im Umgang mit der deutschen Sprache. Oft bildet ein Diktat das Kernelement. Zusätzlich dazu lösen Sie Aufgaben, die sich mit Rechtschreibung, Zeichensetzung, Grammatik und Wortschatz befassen.
Manchmal müssen Sie einen Text bearbeiten, indem Sie Fragen dazu beantworten oder die Inhalte in eigenen Worten zusammenfassen. Auf diese Weise kann das Textverständnis geprüft werden. Daneben kann zum Deutschtest gehören, dass Sie einen kurzen Aufsatz zu einem vorgegebenen Thema schreiben oder einen Polizeibericht verfassen.
Intelligenztest
Der Intelligenztest umfasst Fragen und Aufgaben aus vielen verschiedenen Themenbereichen. Dazu zählen zum Beispiel Allgemeinbildung, Mathematik, logisches und räumliches Denken, Konzentrationsfähigkeit oder Orientierungsvermögen.
Je nach Auswahlverfahren unterscheidet sich der Computertest sowohl in den Inhalten als auch im Umfang. So absolvieren Sie bei einigen Landespolizeien nur einen PC-Test, der sowohl den Deutschtest als auch den Intelligenztest einschließt.
Bei anderen Landespolizeien geht es mit dem Deutschtest los. Haben Sie den Deutschtest erfolgreich hinter sich gebracht, folgt der zweite Teil des PC-Tests. Dieser zweite Testteil wird dann auch als Intelligenzstrukturtest, Grundfähigkeitstest oder Leistungstest bezeichnet und kann noch einmal in mehrere Abschnitte unterteilt sein.
Sie müssen den Computertest auf jeden Fall bestehen. Scheitern Sie an diesem Abschnitt, scheiden Sie aus dem Auswahlverfahren aus. Andererseits können Sie sich gut auf den Intelligenztest vorbereiten. Und das sollten Sie auch tun!
Welche Inhalte hat der Intelligenzstrukturtest?
Durch den Intelligenzstrukturtest möchte sich die Polizei ein umfassendes Bild von Ihnen und Ihren Kenntnissen machen. Gleichzeitig möchte sie prüfen, ob Sie alles mitbringen, was für eine erfolgreiche Tätigkeit als Polizist:in notwendig ist. Deshalb sind die Aufgaben und Fragen im Intelligenztest auch sehr breit gefächert. Zu den gängigsten Themenfeldern, auf die Sie vorbereitet sein sollten, gehören aber folgende:
Allgemeinwissen
Im Wissensteil werden Ihnen Fragen aus einer Vielzahl an Bereichen gestellt. Die Absicht dahinter ist, herauszufinden, ob Sie ein interessierter Mensch sind, der mit offenen Augen durchs Leben geht und bereit ist, Neues dazuzulernen. Daneben möchte die Polizei wissen, ob Sie wesentliches Grundlagenwissen in den Themenfeldern mitbringen, die im Polizeialltag eine Rolle spielen.
Sie brauchen vor dem Wissensteil aber keine Angst zu haben. Sie müssen kein wandelndes Lexikon sein, das zu jedem Thema Antworten parat hat. Ihnen werden auch keine Fragen gestellt, die tief ins Detail gehen. Stattdessen geht es im Wissensteil tatsächlich um grundlegendes Allgemeinwissen und fachliches Basiswissen. Die wichtigsten Themenfelder dabei sind diese:
- Staat, Politik und Recht
- Geschichte
- Wirtschaft und Finanzen
- Erdkunde
- Physik, Biologie und Chemie
- Interkulturelles Wissen
- Computer und Internet
- Technik
- Wissen zur Polizei als Behörde, zu den Aufgaben der Polizei und zum Polizeiberuf
Mathematik
Grundlegende Mathematikkenntnisse brauchen Sie im alltäglichen Leben und in praktisch jedem Beruf. Das ist auch als Polizist:in nicht anders. Die eine oder andere Matheaufgabe taucht daher sicherlich im Intelligenztest auf.
Auch hier gilt aber wieder, dass Sie sich keine allzu großen Sorgen machen müssen. Selbst wenn Mathematik Ihnen weniger liegt, reicht solides Schulwissen aus. Denn im Einstellungstest behandeln die Matheaufgaben die Gebiete, die Sie aus der Schule kennen. Dazu zählen:
- Grundrechenarten
- Zins- und Prozentrechnung
- Dezimal- und Bruchrechnung
- Textaufgaben
- Maße und Gewichte
- Kopfrechnen und Ergebnisse schätzen
Logisches, abstraktes und visuelles Denken
Dieser Themenbereich spielt eine sehr wichtige Rolle im Intelligenztest. Denn bei der Arbeit als Polizist:in müssen Sie in der Lage sein, Sachlagen schnell zu erfassen, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen und verschiedene Lösungswege durchzuspielen. Sie müssen Muster durchschauen, Zusammenhänge erkennen und Regeln anwenden können.
Genau darum geht es auch bei den Aufgaben, die sich mit dem logischen, dem abstrakten und dem visuellen Denkvermögen beschäftigen. Beim Intelligenztest werden Ihnen dazu verschiedene Aufgabentypen begegnen. Zu den Klassikern gehören diese:
- Zahlen-, Buchstaben- und Figurenreihen fortsetzen
- Matrizen vervollständigen
- Grafik- und Wortanalogien
- Flussdiagramme, Schaubilder und Tabellen bearbeiten
- Wörter erkennen, finden oder zuordnen
- Schlussfolgerungen ziehen oder Erklärungen finden
- Faltvorlagen und Körper bestimmen
- gedrehte Würfel und gespiegelte Figuren erkennen
Konzentrationsvermögen
Bei einem Einsatz kann es durchaus hektisch zugehen. Eine Situation kann schwierig und nur schwer zu überblicken sein. Möglicherweise werden Sie mit einem komplexen Sachverhalt konfrontiert. Andersherum stehen vielleicht eher eintönige Routineaufgaben auf dem Programm. Nach einer langen Schicht sind Sie möglicherweise müde, müssen aber trotzdem noch die Protokolle und Einsatzberichte schreiben.
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- Für alle 16 Landespolizeien, Bundespolizei sowie BKA
- Für alle Laufbahnen + Ausbildung und Studium
- 3 realistische Testmodi + Trainingsmodus
- Detaillierte Analyse der Ergebnisse
- Über 4200 aktuelle Testfragen + Lösungen
In all diesen Situationen ist Ihr Konzentrationsvermögen gefragt. Sie müssen Ihre Aufgaben besonnen und aufmerksam erledigen. Weder die äußeren Umstände noch der Zeitdruck dürfen Sie ablenken oder zu Fehlern verleiten. Bei den Aufgaben im Einstellungstest geht es um genau diese Fähigkeit.
Die Aufgaben selbst sind nicht sonderlich schwer. Aber sie fordern Ihre volle Konzentration und eine sorgfältige Arbeitsweise bei großem Zeitdruck. Beliebte Aufgaben in diesem Zusammenhang sind:
- Daten nach vorgegebenen Kriterien sortieren
- Buchstaben, Zahlen und andere Elemente in Listen finden und markieren oder zählen
- Originale und Abschriften auf Fehler untersuchen
- Muster abgleichen
- fehlerhafte Figuren erkennen
- Wörter vervollständigen
Orientierungsvermögen und Merkfähigkeit
Als Polizist brauchen Sie eine gute Orientierungsgabe. Sie sollten sich auf einem Stadtplan zurechtfinden und Wegstrecken nachvollziehen können. Zudem müssen Sie sich mitunter viele verschiedene Informationen merken. Da diese Fähigkeiten im Polizeiberuf wichtig sind, werden Sie auch im Rahmen des Intelligenztests geprüft. Dies erfolgt typischerweise durch folgende Aufgabenarten:
- Stadtpläne einprägen und Fragen dazu beantworten
- Wegstrecken merken
- Wege in Labyrinthen und Linienfeldern finden
- Inhalte aus Fotos, Steckbriefen oder Listen einprägen und wiedergeben
- Grafiken merken und Symbole wiedererkennen
3 Beispielaufgaben
Damit Sie einen Eindruck davon bekommen, was im Intelligenztest auf Sie zukommt, zeigen wir Ihnen drei beispielhafte Aufgaben.
Welche Figur gehört in das leere Feld?
Lösung: a
Erklärung: Bei dieser Matrix sind die senkrechten Spalten entscheidend. Von oben nach unten kommt jeweils ein kleines Quadrat dazu. Die fehlende Figur muss deshalb drei kleine Quadrate haben. Diese Bedingung erfüllt nur Figur a.
Wie geht die Zahlenreihe weiter?
2 5 14 41 122 365 ?
a) 678 b) 943 c) 1.094 d) 1.286
Lösung: c
Erklärung: Die Zahlenreihe ist nach dem Muster „x3, -1“ aufgebaut. Zunächst multiplizieren Sie eine Zahl also mit 3 und ziehen davon anschließend 1 ab. Führen Sie diese Rechnung mit 365 aus, kommen Sie auf 365 x 3 – 1 = 1.095 – 1 = 1.094 als Lösung.
Welche Figur stimmt nicht mit den anderen überein?
Lösung: b
Erklärung: Die zweite Figur enthält einen Fehler. Hier fehlt das kleine Quadrat rechts unten.
Wie kann ich mich auf den Intelligenztest vorbereiten?
Der Intelligenzstrukturtest deckt ein breites Themenspektrum ab. Natürlich können Sie im Vorfeld nicht wissen, welche Aufgaben konkret auf Sie zukommen werden. Trotzdem können Sie sich gut auf den Test vorbereiten. Denn wenn Sie sich mit den gängigen Aufgabentypen vertraut machen und das Prinzip dahinter verstanden haben, werden Sie die Fragen im Einstellungstest trotz anderer Inhalte lösen können.
Letztlich ist es dann nämlich wie bei Matheaufgaben: Wenn Sie eine Rechenart beherrschen oder eine Formel anwenden können, spielt es keine Rolle, mit welchen Zahlen Sie rechnen. Denn nicht die Zahlen sind entscheidend, sondern der Rechenweg. Genauso ist es auch beim Einstellungstest. Hier zählt der Lösungsweg beim jeweiligen Aufgabentyp. Doch was heißt das für Ihre Vorbereitung?
- Lesen Sie regelmäßig die Zeitung, hören Sie Radio und schauen Sie sich Nachrichtensendungen an. Dadurch bleiben Sie über wichtige Ereignisse und das aktuelle Zeitgeschehen auf dem Laufenden.
- Schauen Sie sich die Internetseite Ihrer Polizei an. Über das Polizeiportal können Sie alle Internetpräsenzen der Polizeien aufrufen. Informieren Sie sich über die Polizei als Behörde und die Aufgaben der Polizei. Im Berufsportal der Arbeitsagentur wiederum finden Sie viele Infos über den Polizeiberuf. Dieses Fachwissen werden Sie nicht nur beim PC-Test, sondern auch beim Vorstellungsgespräch brauchen. Schließlich sollten erklären können, warum Sie eigentlich Polizist:in werden wollen.
- Raten Sie bei Quizsendungen mit oder spielen Sie Quizspiele. Quizze beinhalten Fragen aus allen möglichen Themenbereichen und sind dadurch ein effektives und zugleich unterhaltsames Training für Ihr Allgemeinwissen.
- Lösen Sie Kreuzworträtsel, bearbeiten Sie Bilderrätsel und beschäftigen Sie sich mit Denk- und Knobelaufgaben. Solche Rätsel finden Sie beispielsweise in Zeitungen und Zeitschriften. Auch Rätsel sind ein sehr gutes Training für den Deutsch- und den Intelligenztest.
Übungsaufgaben sind aber nicht nur ein effektives Trainingsinstrument, wenn es um die Aufgabentypen als solche und die Inhalte vom Einstellungstest geht. Vielmehr helfen Ihnen Übungsaufgaben auch dabei, sich an die Prüfungssituation zu gewöhnen. Durch Onlinetests können Sie ermitteln, wie fit Sie schon sind und in welchen Bereichen Sie noch etwas üben sollten.
Hilfreiche Tipps für den Intelligenzstrukturtest
Der Intelligenztest der Polizei ist zweifelsohne anspruchsvoll. Aber er ist keineswegs unlösbar! Vor Ihnen haben schon tausende Bewerber den Einstellungstest geschafft. Warum sollten Sie ihn also nicht bestehen? Wenn Sie sich gut vorbereiten, den Einstellungstest als Chance verstehen und an sich glauben, ist das schon die halbe Miete. Damit Sie noch beruhigter in die Prüfung gehen können, sind hier noch ein paar Tipps für Sie:
- Schreiben Sie sich bei Testbeginn das Alphabet auf einen Zettel auf. Wenn Sie Buchstabenreihen, Buchstabenfelder und ähnliche Aufgaben bearbeiten, werden Sie sich viel leichter tun, wenn Sie nicht alles im Kopf machen müssen, sondern die Anordnung der Buchstaben auf Ihrem Zettel nachvollziehen können.
- Arbeiten Sie die Aufgaben konzentriert, aber zügig ab. Halten Sie sich nicht ewig mit einer Frage auf. Wenn Sie anfangs trödeln, wird die Zeit am Ende viel zu knapp. Bevor Sie zu viel Zeit verbrauchen, raten Sie lieber.
- Wenn Sie eine Antwort bei einer Auswahlfrage nicht wissen, hat sich das Ausschlussprinzip bewährt. Dabei streichen Sie in Gedanken die Antworten weg, die nicht infrage kommen. So müssen Sie sich nur noch zwischen den verbliebenen Antwortmöglichkeiten entscheiden. Beantworten Sie die Fragen auf jeden Fall, wenn auch nur durch Raten. Denn wenn Sie keine Antwort auswählen, wird das genauso gewertet wie eine falsche Antwort.
- Bei Aufgabenblöcken, die aus mehreren Einzelfragen bestehen, steigert sich meist der Schwierigkeitsgrad. Am Anfang sind die Aufgaben also noch etwas leichter und werden dann zunehmend schwieriger. Springen Sie in Aufgabenblöcken deshalb besser nicht hin und her, sondern lösen Sie die Fragen der Reihe nach.
- Verzichten Sie auf Korrekturen. Haben Sie eine Frage beantwortet, haken Sie diese ab und widmen Sie sich der nächsten Aufgabe. Andernfalls besteht die Gefahr, dass Sie zunehmend unsicher werden und möglicherweise Antworten korrigieren, die richtig waren.
Der wichtigste Tipp aber ist: Machen Sie sich nicht verrückt! Werden Sie nicht hektisch, bloß weil die Zeit bald abgelaufen ist. Die meisten Einstellungstests sind so konzipiert, dass es fast unmöglich ist, alle Aufgaben zu schaffen. Außerdem müssen Sie nicht alle Fragen richtig gelöst haben.
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