Polizeibericht im Einstellungstest der Polizei: So gelingt der perfekte Bericht!

Aktualisiert am 25. April 2024 von Ömer Bekar

Aktualisiert am 25. April 2024 von Ömer Bekar

Polizeibericht im Einstellungstest der Polizei

Ein Polizeibericht im Einstellungstest ermöglicht der Polizei, mehrere Fähigkeiten zu überprüfen.

Zum Polizeiberuf gehört nicht nur, Bürgern weiterzuhelfen, für Sicherheit zu sorgen oder Straftaten aufzuklären. Stattdessen entfällt viel Zeit auf Büroarbeit am Schreibtisch. Anzeigen aufzunehmen, Zeugenaussagen zu protokollieren oder Berichte zu erstellen, sind typische Aufgaben im Dienstalltag. Ein sicherer Umgang mit der deutschen Sprache ist für Polizist:innen deshalb Pflicht. Um Ihre Kenntnisse zu prüfen, kann eine Übung im Einstellungstest der Polizei vorsehen, dass Sie einen Polizeibericht schreiben.

Notizen zu Tathergängen, Daten und Aussagen von Beteiligten oder Zeugen, Anzeigen, Protokolle, Berichte: Als Polizist:in sind Kugelschreiber, Notizblock und der Computer wichtige Hilfsmittel für Ihre Arbeit. Doch genauso gehört dazu, dass Sie sich klar und verständlich ausdrücken können und sich bei Schriftstücken möglichst wenige Rechtschreibfehler leisten.

Das Auswahlverfahren der Polizei überprüft Ihre Deutschkenntnisse. Wie umfangreich der Deutschtest ausfällt, variiert zwar je nach Behörde, Bundesland und angestrebter Laufbahn ein wenig. Aber um verschiedene Fragen, Aufgaben und Übungen rund um die deutsche Sprache kommen Sie in keinem Eignungstest herum.

Unter den Aufgaben im Einstellungstest der Polizei kann auch ein Polizeibericht sein. Wir zeigen, wie solche Übungen aussehen und worauf es dabei ankommt.

Polizeibericht im Einstellungstest der Polizei: In welcher Form kommen die Aufgaben vor?

So etwas wie einen einheitlichen Test für den Polizeidienst gibt es nicht. Denn mit Ausnahme der Bundespolizei ist die Polizei in Deutschland Ländersache. Hinzu kommt, dass es im Staatsdienst mehrere Laufbahnen gibt. Deshalb unterscheiden sich die Auswahlverfahren leicht voneinander. Allerdings liegen die Unterschiede eher im Detail, während der grobe Ablauf und die Inhalte miteinander vergleichbar sind. Das liegt schlichtweg daran, dass alle Auswahlverfahren das gleiche Ziel verfolgen. Es geht immer darum, die Eignung für den Polizeivollzugsdienst festzustellen und zu bewerten.

Jedenfalls beinhalten viele Einstellungstests nicht nur Fragen zur deutschen Sprache oder ein Diktat. Stattdessen schreiben Sie oft auch einen Text. Bei diesem Text kann es sich um einen kurzen Aufsatz oder eine Erörterung zu einem vorgegebenen Thema handeln. Eine andere Variante sieht vor, dass Sie einen Polizeibericht erstellen.

Natürlich können Sie als Bewerber:in noch gar nicht wissen, wie ein echter Polizeibericht aussieht. Aber darum geht es bei den Übungen im Einstellungstest auch gar nicht. Das Ziel ist vielmehr, Dinge wie Auffassungsgabe, Ausdrucksvermögen und Rechtschreibung zu prüfen. Dabei gibt es mehrere Möglichkeiten, wie die Aufgaben gestaltet sein können.

Zeugenaussage

Bei dieser Variante bildet eine fiktive Zeugenaussage die Grundlage. Inhaltlich geht es meist um einen typischen Vorfall aus dem Polizeialltag, also zum Beispiel einen Verkehrsunfall, einen Diebstahl oder einen Streit.

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Sie lesen sich die Zeugenaussage zunächst aufmerksam durch. Anschließend fassen Sie die wesentlichen Informationen nachvollziehbar, sachlich und auf den Punkt gebracht zusammen. Wie bei einem Bericht üblich, geht es dabei nicht um Ihre persönliche Einschätzung. Stattdessen muss der geschilderte Sachverhalt im Mittelpunkt stehen.

Schilderungen wiedergeben

Eine andere Aufgabenart basiert auf einem Bericht. Dabei kann es sich zum Beispiel um einen Zeitungsartikel, eine Unfallmeldung oder eine fiktive Meldung handeln.

Nachdem Sie den Text gelesen haben, geben Sie ihn in einem kurzen und präzisen Bericht wieder. Wichtig dabei ist, dass Sie sich auf die entscheidenden Informationen konzentrieren und belanglose Details weglassen. Achten Sie außerdem darauf, dass Sie markante Schlüsselbegriffe in Ihrem Text nennen. Wird Ihr Bericht später per Computer ausgewertet, bringen Ihnen diese Begriffe Punkte ein.

Bildergeschichte

Bildet eine Bildergeschichte den Ausgangspunkt für Ihren Bericht, wird neben Ihrem schriftlichen Ausdrucksvermögen auch Ihre Beobachtungsgabe überprüft. Sie sehen für die Aufgabe ähnlich wie in einem Comic mehrere Bilder, die eine Handlung zeigen.

Die dargestellten Abläufe sollten Sie sich sehr genau anschauen und dabei auch auf die kleinen Details achten. Orte, Uhrzeiten oder die Kleidung, die die abgebildeten Personen tragen, sind Dinge, die für die Geschichte wichtig sein können. Anschließend fassen Sie die Geschichte in sich schlüssig in einem Bericht zusammen.

Worauf kommt es beim Polizeibericht im Einstellungstest der Polizei an?

Wie bei jeder Textgattung gibt es auch bei Berichten ein paar Regeln. Sieht eine Aufgabe im Einstellungstest der Polizei vor, dass Sie frei einen Polizeibericht schreiben, sollten Sie diese Regeln kennen und einhalten. Denn nur so sammeln Sie die volle Punktzahl ein. Doch was macht einen Bericht aus? Wie ist er aufgebaut? Und wie gehen Sie beim Schreiben am besten vor? Wir haben die wichtigsten Punkte für Sie zusammengestellt!

Die Funktion eines Berichts

Es gibt unterschiedliche Arten von Berichten, so zum Beispiel den Unfallbericht, den Reisebericht, den Zeitungsbericht, den Praktikumsbericht oder eben den Polizeibericht. Dabei zeichnet den Bericht aus, dass er ein Text ist, der ein Geschehen oder eine Handlung sachlich, knapp und neutral schildert.

Das Ziel ist, den Leser genau darüber zu informieren, was geschehen ist. Dazu konzentriert sich der Bericht auf die wesentlichen Informationen und entscheidenden Sachverhalte. Unwichtige Details fallen weg.

Außerdem ist ein Bericht immer objektiv. Die persönliche Meinung des Verfassers kommt darin nicht vor. Auch eigene Gedanken, Auslegungen, Gefühle oder Vergleiche sind in einem Bericht fehl am Platze. Stattdessen belässt es der Bericht dabei, den jeweiligen Sachverhalt nüchtern zu beschreiben.

Der Aufbau eines Berichts

Damit der Leser alle wesentlichen Informationen erhält, beantwortet ein Bericht die sogenannten W-Fragen. Gleichzeitig gliedert sich der Text in die Einleitung, den Hauptteil und den Schluss.

Haben Sie sich die Textvorlage oder die Bildergeschichte aufmerksam angeschaut, filtern Sie die wichtigsten Informationen heraus. Anschließend sollten Sie Ihren Polizeibericht nach folgendem Schema aufbauen:

Einleitung

Die Einleitung beantwortet die W-Fragen Wo, Wann, Wer und Was.

  • Wo: An welchem Ort hat sich das Geschehen ereignet?
  • Wann: An welchem Datum und um welche Uhrzeit passierte es?
  • Wer: Welche Personen waren beteiligt?
  • Was: Was ist passiert?
Beispiel: Am Dienstag, den 10. Mai 2022, ereignete sich gegen 15 Uhr an der Kreuzung Hauptstraße/Mühlenweg in Musterstadt ein Verkehrsunfall zwischen einer 54 Jahre alten Autofahrerin und einem 65-jährigen Radfahrer.

Hauptteil

Im Hauptteil geht es um die Fragen Was, Wie und Warum.

  • Was: Was genau ist geschehen?
  • Wie: Wie hat sich der Vorfall ereignet? In welcher Reihenfolge haben sich die Ereignisse zugetragen?
  • Warum: Wieso ist es passiert? Was waren die Ursachen?

Wichtig ist, dass Sie keinen Spannungsbogen aufbauen. Halten Sie sich nur an die Daten und Fakten und geben Sie diese sachlich und geradlinig wieder.

Beispiel: Ersten Angaben zufolge soll der Radfahrer das herannahende Auto übersehen haben. Er fuhr aus dem Mühlenweg heraus und nahm der Autofahrerin die Vorfahrt. Weil sie nicht mehr reagierten konnte, kam es zum Zusammenstoß. Augenzeugen verständigten die Polizei und den Rettungsdienst.

Schluss

Der Schlussteil gibt Auskunft über die Folgen. Er beschreibt, welche Auswirkungen oder Ergebnisse das Geschehen hat.

Beispiel: Der Radfahrer trug nur leichte Verletzungen davon, eine Behandlung im Krankenhaus war nicht erforderlich. Die Autofahrerin blieb unverletzt. Der Sachschaden beläuft sich auf etwa 3.000 Euro.

Der Sprachstil in einem Bericht

In einem Bericht verwenden Sie eine klare und sachliche Sprache. Anders als zum Beispiel bei einer Erzählung geht es nicht darum, Spannung zu erzeugen. Sie wägen auch nicht wie bei einer Erörterung verschiedene Argumente oder Sichtweisen gegeneinander ab. Das Ziel ist einzig und allein, den Leser sachlich, präzise und auf den Punkt gebracht über ein Geschehen zu informieren.

Vermutungen und eigene Ansichten haben in einem Bericht nicht zu suchen. Gleiches gilt für Ausschmückungen. Außerdem sollten Sie auf wörtliche Rede verzichten. Behalten Sie im Hinterkopf, dass im Dienstalltag ein Polizeibericht die Basis für weitere Ermittlungen schafft.

Als Zeitform nutzen Sie in aller Regel das Präteritum, also die einfache Vergangenheit. Immerhin berichten Sie über ein Geschehen, das sich bereits ereignet hat. Sie schreiben den Bericht nicht live vor Ort, sondern schildern den Sachverhalt rückwirkend. Weil das Ereignis damit bereits in der Vergangenheit liegt, ist das Präteritum die grammatikalisch korrekte Zeitform.

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Lieber kürzer und dafür korrekt!

Ein Polizeibericht im Einstellungstest der Polizei soll verschiedene Aspekte prüfen. So geht es zum einen darum, ob Sie einen Sachverhalt erfassen und Wichtiges von Unwichtigem trennen können.

Zum anderen soll die Aufgabe zeigen, wie sicher, klar und deutlich Sie kommunizieren. Wie steht es um Ihr Ausdrucksvermögen? Wie souverän gehen Sie mit der geschriebenen Sprache um? Können Sie Informationen sachlich auf den Punkt bringen? Nebenbei beleuchtet der Polizeibericht natürlich auch Ihre Kenntnisse zu Grammatik, Rechtschreibung und Zeichensetzung.

Überlegen Sie sich deshalb, was die entscheidenden Schlüsselwörter für das Geschehen sind und bauen Sie diese in Ihren Bericht ein. Um einen Sachverhalt kompakt zu schildern, reichen meist wenige Sätze aus. Nehmen Sie sich außerdem genug Zeit, um Ihren Text noch einmal zu kontrollieren. Letztlich ist ein kürzerer, inhaltlich genauer und grammatikalisch richtiger Bericht besser als ein längerer Text mit unnötigen Fehlern.

Wie kann ich mich auf den Polizeibericht im Einstellungstest der Polizei vorbereiten?

Wenn Sie sich in Erinnerung rufen, worum es bei einem Bericht geht, welche W-Fragen er beantworten und wie er aufgebaut sein sollte, haben Sie die Voraussetzungen für einen gelungenen Text schon einmal geschaffen.

Um gezielt für diese Aufgabe zu üben, können Sie ein paar Probe-Berichte schreiben. Suchen Sie sich dazu zum Beispiel eine Meldung aus der Zeitung heraus und geben Sie die Inhalte als Bericht wieder. Setzen Sie sich dabei ruhig auch eine Zeitgrenze für die Bearbeitung. So entwickeln Sie ein Gefühl für die Prüfungssituation.

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Daneben kann hilfreich sein, wenn Sie Polizeimeldungen lesen. Im Internet finden Sie verschiedene Seiten, auf denen die Polizei über aktuelle Vorkommnisse berichtet. Auch Unfallmeldungen in der Zeitung sind nützlich. Auf den eigenen Webseiten der Polizeien gibt es ebenfalls oft eine Rubrik, in der Meldungen veröffentlicht werden. Solche Texte vermitteln Ihnen einen guten Eindruck davon, in welche Richtung Ihr Polizeibericht im Einstellungstest der Polizei gehen sollte.

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