Typische Fragen im Vorstellungsgespräch beim Zoll | Bundespolizei

Aktualisiert am 17. August 2023 von Ömer Bekar

Aktualisiert am 17. August 2023 von Ömer Bekar

Zoll Vorstellungsgespräch typische Fragen

Es gibt einige typische Fragen, auf die Sie im Vorstellungsgespräch beim Zoll vorbereitet sein sollten.

Der erste Schritt zu einer Karriere beim Zoll ist Ihre Bewerbung. Passt hier alles, folgt die Einladung zum Auswahlverfahren. Es gliedert sich in zwei Teile. Der erste Abschnitt besteht aus einer schriftlichen Prüfung. Haben Sie diese bestanden, folgt einige Zeit später der mündliche Teil. Dabei steht ein Assessment-Center auf dem Programm, das neben verschiedenen anderen Aufgaben auch das Bewerbungsgespräch einschließt.


Beim Zoll können Sie sich für eine Ausbildung im mittleren Dienst oder ein Studium im gehobenen Dienst entscheiden. In beiden Laufbahnen finden die theoretischen Abschnitte am Bildungs- und Wissenschaftszentrum statt. Die Praxis erlernen Sie in den Dienststellen. Mit dem Abschluss in der Tasche können Sie dann in einem Zollamt, einem Zollfahndungsamt oder der Generalzolldirektion tätig werden.

Doch zunächst einmal müssen Sie im Auswahlverfahren überzeugen. Das zweistufige Auswahlverfahren setzt sich aus verschiedenen Prüfungen zusammen. Darunter ist auch ein Einzelgespräch. Wie es abläuft und was typische Fragen im Vorstellungsgespräch beim Zoll sind, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Was genau macht der Zoll?

Gut 44.000 Zöllnerinnen und Zöllner sind beim deutschen Zoll tätig. Sie verteilen sich auf die rund 700 Standorte, die der Zoll bundesweit als Behörde betreibt. Alle Standorte, zu denen 41 Hauptzollämter und acht Zollfahndungsämter gehören, unterstehen der Generalzolldirektion. Ihr Hauptsitz befindet sich Bonn. Für die Nachwuchskräfte stehen fünf Ausbildungszentren bereit, ein sechstes Ausbildungszentrum ist geplant.

Der Zoll ist Teil der Bundesfinanzverwaltung und in dieser Funktion für ein breites Aufgabenspektrum zuständig. So erhebt er zum Beispiel Zölle und Bundessteuern und kümmert sich um die Vollstreckung von Geldforderungen. Er überprüft die Zahlung von Tarif- und gesetzlichen Mindestlöhnen und geht gegen Schwarzarbeit vor.

Im grenzüberschreitenden Warenverkehr stellt der Zoll sicher, dass Beschränkungen und Verbote eingehalten werden. Er unterbindet Geldwäsche, Produktpiraterie und den Schmuggel von Waffen und Drogen. Die Umsetzung der Abkommen zum Artenschutz gehört ebenfalls in den Aufgabenbereich des Zolls.

Insgesamt spielt der Zoll mit Blick auf die Abwehr von Gefahren und die Kriminalitätsbekämpfung also eine wichtige Rolle. Dabei findet vor allem im Zusammenhang mit der Grenzfahndung und dem Grenzschutz oft eine enge Zusammenarbeit mit der Bundespolizei statt. Gleichzeitig ist der Zoll eine zentrale Säule für den Schutz und die Sicherheit eines gerechten Wirtschafts- und Finanzsystems in Deutschland.

Wie läuft das Auswahlverfahren ab?

Haben Sie Ihre Bewerbung eingereicht, schaut sich der Zoll Ihre Unterlagen an. Ein wichtiges Kriterium dabei ist die Vollständigkeit. Gehen Sie deshalb sorgfältig vor und achten Sie darauf, dass Sie alle geforderten Bewerbungsunterlagen und Nachweise zusammen haben. Andernfalls wird Ihre Bewerbung nicht berücksichtigt.

Außerdem prüft der Zoll, ob Sie die formalen Einstellungskriterien erfüllen. Natürlich sollte Ihre Bewerbung auch insgesamt einen ordentlichen und aussagekräftigen Eindruck vermitteln.

Hält Sie der Zoll grundsätzlich für geeignet, lädt er Sie zum Auswahlverfahren ein. Dabei gilt die Einladung zunächst für den ersten Abschnitt. Nur wenn Sie hier mit guten Leistungen überzeugen, nehmen Sie einige Zeit später am zweiten Abschnitt teil.

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Die schriftliche Prüfung

Den ersten Abschnitt vom Auswahlverfahren bildet eine schriftliche Prüfung. Sie findet als PC-Test statt und beinhaltet Aufgaben und Fragen aus den Bereichen:

  • Deutsch
  • Mathematik
  • logisches Denken
  • Textanalyse
  • Arbeitsprobe; dahinter verbirgt sich eine Art Aufsatz zu einem vorgegebenen Thema
  • Allgemeinbildung

Haben Sie sich für eine Ausbildung im mittleren Dienst beworben, dauert der Test ungefähr dreieinhalb Stunden. Möchten Sie in den gehobenen Dienst einsteigen, nimmt der Test etwa eine halbe Stunde mehr in Anspruch. Hier kommen dann noch Aufgaben dazu, die sich mit der Anwendung von Rechtsvorschriften befassen.

Die schriftliche Prüfung müssen Sie mit ausreichend guten Leistungen bestehen. Andernfalls scheiden Sie aus dem weiteren Auswahlverfahren aus. Waren Sie hingegen beim PC-erfolgreich, schließt sich die Einladung zum zweiten Abschnitt an.

Die mündliche Prüfung

Der zweite Testabschnitt besteht aus einem Assessment-Center. Es beginnt mit einer Gruppenaufgabe. Dabei diskutieren Sie zusammen mit anderen Bewerbern über einen vorgegebenen Sachverhalt und erarbeiten gemeinsam eine Lösung. Danach nehmen Sie an einem Rollenspiel teil. Haben Sie sich für den gehobenen Dienst beworben, halten Sie außerdem einen kurzen Vortrag.

Ebenfalls Bestandteil der mündlichen Prüfung ist das Vorstellungsgespräch. Dazu kommen wir gleich noch.

Mit der schriftlichen und der mündlichen Prüfung ist der Einstellungstest komplett. Als Zöllnerin bzw. Zöllner brauchen Sie zwar auch körperliche Fitness und eine stabile Gesundheit. Anders als bei der Polizei gibt es aber keinen Sporttest. Stattdessen legen Sie beim Zoll das Deutsche Sportabzeichen mindestens in Bronze vor. Eine Untersuchung durch einen Amts- oder Betriebsarzt bestätigt Ihre gesundheitliche Eignung aus medizinischer Sicht.

Was sind typische Fragen im Vorstellungsgespräch beim Zoll?

Ihre Bewerbungsunterlagen und Ihre Leistungen bei den bisherigen Tests haben ein erstes Bild entstehen lassen. Im Auswahlgespräch möchte der Zoll Sie jetzt persönlichen kennenlernen und sein Bild vervollständigen. Dabei stehen Sie als Mensch, Ihre berufliche Motivation, Ihre Interessen und Ihr Charakter im Mittelpunkt.

Wie bei der Polizei und generell im öffentlichen Dienst üblich, führt auch der Zoll das Vorstellungsgespräch als strukturiertes Interview durch.

Ein strukturiertes Interview kennzeichnet sich dadurch, dass die Prüfer eine vorbereitete Liste mit Fragen einsetzen. Diese Fragen stellen sie allen Bewerbern in exakt der gleichen Form und Reihenfolge. Inhaltlich sind die Fragen eng auf Kompetenzen und Eigenschaften abgestimmt, die für die Arbeit als Zöllnerin bzw. Zöllner relevant sind. Ihre Antworten werden ebenfalls nach festgelegten Kriterien und einem einheitlichen Schema bewertet.

Die standardisierte Struktur stellt sicher, dass die Bedingungen für alle Bewerber gleich sind und das Interview sachlich ausgewertet und eingeordnet werden kann. Sie führt aber auch dazu, dass ein Vorstellungsgespräch in dieser Form mitunter recht steif und streng wirkt. Beim Zoll ist das weniger der Fall. Hier ist die Gesprächsatmosphäre deutlich lockerer als sonst bei einem standardisierten Einzelgespräch.

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Das Interview selbst gliedert sich in mehrere Phasen:

Begrüßung, Einstieg und Ihre Selbstpräsentation

Wie jedes Gespräch beginnt auch das Interview mit der Begrüßung. Dabei stellen sich die Prüfer kurz vor und erläutern Ihnen den Ablauf. Eventuell sagen sie noch ein paar Worte über den Zoll und die Ausbildung. Den üblichen Smalltalk, der den Einstieg erleichtern soll, gibt es aber nicht. Vielmehr werden die Prüfer recht schnell mit ihren Fragen beginnen.

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Zu den typischen Fragen im Vorstellungsgespräch beim Zoll gehört, Sie um Ihre Selbstvorstellung zu bitten. Tatsächlich wird diese Aufforderung gleich eine der ersten Fragen sein. Bei der Selbstvorstellung geht es aber nicht darum, dass Sie einfach nur Ihren Lebenslauf wiederholen oder aus Ihrer Lebensgeschichte plaudern. Das Ziel Ihrer Selbstdarstellung sollte sein, auf den Punkt zu bringen, wer Sie sind, was Sie auszeichnet und was Sie wollen.

Legen Sie also den Fokus auf die Stationen und Erfahrungen, die Ihren Werdegang besonders geprägt haben. Gehen Sie außerdem auf die Kenntnisse, Fähigkeiten, Interessen oder Charakterzüge ein, die Sie als Zöllnerin bzw. Zöllner weiterbringen werden. Eine optimale Selbstpräsentation hat einen roten Faden, der sich durch Ihren Werdegang zieht und als nächste Station zum Zoll führt.

Fragen der Prüfer

Eventuell gehen die Prüfer auf ein paar Aussagen aus Ihrer Selbstpräsentation ein und haken dazu nach. Anschließend geht es mit dem vorbereiteten Fragenkatalog weiter. Dabei werden im Vorstellungsgespräch beim Zoll letztlich typische Fragen gestellt, die in Bewerbungsgesprächen üblich sind. Die Fragen beziehen sich auf Ihre Persönlichkeit, Ihren Teamgeist und Ihre Belastbarkeit. Also zum Beispiel:

  • Was sind Ihre drei größten Stärken?
  • Worin sehen Sie Ihre größte Schwäche?
  • Welche zwei Adjektive würden Ihre Freunde nennen, um Sie zu beschreiben?
  • Was war bisher Ihr größer Erfolg und was Ihr größter Fehlschlag?
  • Wie sieht ein typisches Wochenende bei Ihnen aus?
  • Arbeiten Sie gerne im Team oder lieber alleine?
  • Welche Erfahrungen haben Sie mit Gruppenarbeit?
  • Fällt es Ihnen leicht oder schwer, Kontakte zu knüpfen?
  • Wie gehen Sie mit stressigen oder belastenden Situationen um?
  • Welche Strategie wenden Sie an, um ein Problem zu lösen?

Auch biografische Fragen sind typische Fragen im Vorstellungsgespräch beim Zoll. Dazu greifen die Prüfer einzelne Stationen Ihres Lebenslaufs auf und fragen, welche Erfahrungen Sie dabei gesammelt, was Sie daraus gelernt oder warum Sie diese Entscheidung getroffen haben.

Daneben stellen die Prüfer häufig situative und verhaltensbezogene Fragen. Bei situativen Fragen nennen Ihnen die Prüfer eine Situation und Sie sollen erklären, wie Sie sich verhalten würden. Verhaltensbezogene Fragen sind ähnlich. Allerdings stützen sie sich nicht auf fiktive Szenen, sondern auf konkrete Erfahrungen oder Erlebnisse, die Sie gemacht haben.

Fragen zum Zoll

Viel Raum nimmt außerdem Ihre berufliche Motivation ein. Die Prüfer wollen wissen, ob Sie sich ernsthaft mit dem Beruf, der Ausbildung und der Behörde auseinandergesetzt haben. Typische Fragen, mit denen Sie im Vorstellungsgespräch beim Zoll rechnen sollten, sind deshalb:

  • Wieso wollen Sie in der Zollverwaltung tätig werden?
  • Was versprechen Sie sich von der Tätigkeit als Zöllner/-in?
  • Nennen Sie uns drei große Aufgabenbereiche des Zolls!
  • Wie läuft die Zollausbildung ab?
  • Beschreiben Sie uns, wie Sie sich einen typischen Arbeitstag am Flughafen vorstellen!
  • Stellen Sie sich vor, Sie können bei einer Warensendung nicht feststellen, welchen Wert das Produkt hat. Wie gehen Sie vor?
  • Welche Unterschiede gibt es zwischen einem Beamten und einem angestellten Arbeitnehmer?
  • Wie hieß der Vorgänger des aktuellen Bundesfinanzministers?
  • Was sind aus Ihrer Sicht derzeit die beiden wichtigsten Themen in der Politik?
  • Bei welchen Forderungen ist der Zoll für Vollstreckungsmaßnahmen zuständig?
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Durch Ihre Antworten sollten Sie vermitteln können, dass Sie echtes Interesse haben und wissen, was im Arbeitsalltag auf Sie zukommt. Frischen Sie Ihr Wissen über den Zoll und die damit verbundenen Themen deshalb unbedingt auf. Viele hilfreiche Informationen finden Sie zum Beispiel auf der Webseite und auf der Karriereseite des Zolls.

Ihre Fragen

Ist der Fragenkatalog der Prüfer durchgearbeitet, können Sie Ihre Fragen loswerden. Diese Gelegenheit sollten Sie nutzen. Denn zum einen haben Sie so die Möglichkeit, interessante Dinge über den Zoll zu erfahren. Und zum anderen belegen Sie durch eigene Fragen Ihr ernsthaftes Interesse an dem Beruf und der Behörde.

Bereiten Sie also drei, vier Fragen vor. Diese können Sie sich ruhig auch aufschreiben. Ihre Fragen können sich auf den Beruf, die Ausbildung oder den Zoll im Allgemeinen beziehen. Daneben können Sie die Prüfer nach deren beruflichen Erfahrungen fragen. Achten Sie aber darauf, dass Sie keine Fragen stellen, die Sie selbst wissen sollten. Und greifen Sie keine Themen auf, die bereits ausführlich besprochen wurden.

Mit Ihren Fragen endet das Vorstellungsgespräch. Wie Sie abgeschnitten haben, teilt Ihnen der Zoll mit, wenn alle Bewerber das Auswahlverfahren durchlaufen haben und feststeht, wer eingestellt wird.

Wie können Sie sich auf das Gespräch vorbereiten?

Im Einzelinterview geht es darum, Sie persönlich kennenzulernen und einzuschätzen, ob Sie als Nachwuchskraft für den Zoll infrage kommen. Um die benötigten Informationen zu erhalten, werden im Vorstellungsgespräch beim Zoll typische Fragen gestellt, die in ähnlicher Form auch in anderen Bewerbungsgesprächen zu den Klassikern gehören.

Wenn Sie sich vorbereiten, sollten Sie sich also die gängigen Fragen von Jobinterviews anschauen. Lernen Sie aber nichts auswendig und übernehmen Sie keine allgemeinen Floskeln. Es geht vielmehr darum, dass Sie erkennen, welche Kompetenzen oder Eigenschaften die jeweilige Frage überprüft. Überlegen Sie sich dann, welche Stärken Sie haben und mit welchen Beispielen Sie Fähigkeiten belegen können, die für den Zoll von Bedeutung sind.

Bereiten Sie außerdem Ihre Selbstpräsentation vor und üben Sie diese. Wichtig ist auch, dass Sie Ihr Wissen über den Zoll und die damit verwandten Themen auf Vordermann bringen. Denn für den Zoll spielt eine große Rolle, dass Sie ernsthaftes Interesse an der Tätigkeit haben und realistisch einschätzen können, was Sie erwartet, wenn Sie eingestellt werden.

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Ansonsten gilt: Bleiben Sie authentisch und geben Sie sich so, wie Sie sind. Der Zoll möchte Sie persönlich kennenlernen. Er sucht keine Schauspieler, sondern künftige Kollegen. Je natürlicher Sie sind, desto glaubwürdiger wirken Sie.

 

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