Der Konzentrationstest mit Symbolen im Einstellungstest der Polizei

Im Einstellungstest der Polizei ist Konzentration gefragt.

Vielleicht haben Sie bei Ihrer Vorbereitung auf das Auswahlverfahren der Polizei von einem Konzentrationstest gehört, der mit Symbolen wie Vierecken und Kreisen arbeitet. Je nachdem, welches Symbol auf Ihrem Bildschirm erscheint, müssen Sie möglichst schnell die Null oder die Eins auf der Tastatur drücken. Was es mit diesem Reaktions- und Konzentrationstest auf sich hat und welche Aufgaben zur Konzentration sonst noch vorkommen können, erklären wir in diesem Beitrag.

In Deutschland ist die Polizei Ländersache und zu den 16 Landespolizeien kommt die Bundespolizei als eigenständige Behörde dazu. Jede Polizei setzt ihr eigenes Auswahlverfahren ein. Deshalb gestaltet sich der Ablauf unterschiedlich.

Der grundsätzliche Aufbau ist zwar gleich und beinhaltet einen Computertest als schriftliche Prüfung, einen Sporttest, die polizeiärztliche Untersuchung und als mündlichen Abschnitt ein Einzelgespräch und manchmal ein Assessment-Center. Doch in der Durchführung und den konkreten Inhalten sind die Einstellungstests verschieden.

Aufgaben, die das Konzentrationsvermögen prüfen, kommen in praktisch jedem Einstellungstest vor. Allerdings setzen manche Polizeien einen speziellen Reaktions- und Konzentrationstest mit Symbolen ein. Der Test als solcher ist eigentlich ziemlich einfach. Aber er erfordert höchste Konzentration und schnelle Reaktionen.

Gerade in einer Stresssituation wie beim Einstellungstest, die ohnehin schon mit Nervosität und Anspannung einhergeht, kann der Konzentrationstest zum echten Stolperstein werden. Damit Ihnen das nicht passiert und Sie sich eine Vorstellung machen können, haben wir für Sie zusammengestellt, was Sie beim Konzentrationstest erwartet.

Worum geht es beim Konzentrationstest mit Symbolen?

Im Dienstalltag sind Polizist:innen mit verschiedenen Situationen und Aufgaben konfrontiert. Oft spielt dabei Zeitdruck eine Rolle, weshalb sowohl schnelle als auch richtige Entscheidungen gefragt sind. Aber unter Anspannung neigen viele Menschen zu Flüchtigkeitsfehlern. Durch den Konzentrationstest mit Symbolen kann die Polizei ermitteln, ob Sie dem Druck gewachsen sind, den der Polizeiberuf mit sich bringt.

Der Konzentrationstest im Auswahlverfahren überprüft Reaktion und Konzentration und ist deshalb eine Mischung aus Reaktions- und Konzentrationstest. Sie müssen sich auf die Aufgabenstellung konzentrieren und dem angezeigten Symbol entweder die 1 oder die 0 zuordnen. Für diese Zuordnung haben Sie aber nicht unbegrenzt Zeit. Vielmehr kommt es darauf an, dass Sie möglichst schnell reagieren. Für ein gutes Ergebnis zählt, dass Sie viele richtige Zuordnungen schaffen.

Der Ablauf des Tests

Beim Konzentrationstest erscheinen nacheinander verschiedene Symbole auf Ihrem Bildschirm. Ein bestimmtes System gibt es dabei nicht. Stattdessen werden die Symbole zufällig ausgewählt. Ihre Aufgabe besteht nun darin, die Symbole richtig zuzuordnen. Richtig bedeutet in diesem Zusammenhang, dass Sie dem jeweiligen Symbol entweder die 0 oder die 1 zuordnen. Wann Sie welche Zifferntaste drücken müssen, ergibt sich aus der Aufgabenstellung.

Für die Zuordnung einer Zahl haben Sie aber nur sehr wenig Zeit, oft ist es gerade einmal eine knappe Sekunde. Drücken Sie nicht oder zu spät, wird das als Fehler gewertet. Gleichzeitig verschwindet das eben angezeigte Symbol und die nächste Figur erscheint.

Ein echter Reaktions- und Konzentrationstest mit Symbolen ist in den Auswahlverfahren der Polizeien Hessen und Rheinland-Pfalz vertreten. Die Durchführung gestaltet sich aber verschieden.

Konzentrationstest der Polizei Hessen

Im Einstellungstest der Polizei Hessen wird mit Symbolen gearbeitet, die aus Kreisen, Quadraten und Punkten bestehen. In der Aufgabenstellung ist angegeben, wann eine Figur „richtig“ ist. In diesem Fall müssen Sie die 1 drücken. Alle anderen Figuren sind „falsch“. Für die falschen Figuren ist die 0 vorgesehen. Auf dem Bildschirm, den Sie vor sich haben, sieht das dann ungefähr so aus:

Eine Abwandlung dieses Tests besteht darin, dass Sie zwei Figurenreihen sehen. Die eine Figurenreihe gehört in die Kategorie 1, die andere Figurenreihe in die Kategorie 0. In der Mitte erscheint nun jeweils eine Figur. Sie müssen die Figur mit den Figurenreihen abgleichen und die richtige Zahl drücken. Das sieht auf dem Bildschirm in etwa so aus:

Konzentrationstest der Polizei Rheinland-Pfalz

Im Einstellungstest der Polizei Rheinland-Pfalz bestehen die Symbole aus Buchstaben und Strichen. Auch hier ergibt sich aus der Aufgabenstellung, wann Sie die 1 und wann die 0 drücken müssen. Das Symbol, um das es geht, wird markiert. Nach einer gewissen Reaktionszeit springt die Markierung dann zum nächsten Symbol. Auf dem Bildschirm sehen Sie ungefähr folgende Ansicht:

Die geforderten Leistungen

Grundsätzlich haben Sie den Test dann bestanden, wenn Sie eine gewisse Trefferquote erreicht haben. Sie müssen also einer bestimmten Anzahl von Symbolen die richtige Zahl zugeordnet haben.

Wie hoch Ihre Trefferquote genau sein muss, können wir Ihnen leider nicht sagen. Denn die Auswertung des Tests erfolgt über einen komplexen Algorithmus, bei dem die Fehler in ein Verhältnis zu den Klicks mit der Tastatur gesetzt werden. Im Fall des Konzentrationstests ergibt sich das Ergebnis, wenn die Anzahl der falschen Klicks von den richtigen Klicks abgezogen wird.

Diese Auswertungsmethode sorgt dafür, dass Testteilnehmer den Finger nicht einfach auf einer Taste lassen können, in der Hoffnung, dass unterm Strich genug richtige Klicks vorhanden sein werden. Außerdem bewirkt der Algorithmus, dass nicht eine fixe Punktzahl darüber entscheidet, ob Sie den Test bestehen. Stattdessen zählt das Verhältnis zwischen der Anzahl der Aufgaben sowie der richtigen und falschen Klicks.

Tatsächlich würde es Ihnen aber auch nicht viel bringen, wenn es eine bestimmte Punktzahl gäbe und Sie diese wüssten. Denn beim Test haben Sie keine Zeit, um mitzuzählen. Der Test dauert mehrere Minuten lang und Sie können davon ausgehen, dass Sie für eine Zuordnung nicht viel länger als eine Sekunde brauchen sollten.

Welche anderen Konzentrationstests gibt es im Auswahlverfahren der Polizei?

Als Polizist:in müssen Sie sich konzentrieren können. Sie müssen in der Lage sein, sich schnell einen Überblick zu verschaffen und viele Informationen zu erfassen. Auch in schwierigen, aufgeheizten oder hektischen Situationen müssen Sie aufmerksam und besonnen bleiben, strukturiert vorgehen und dürfen sich nicht ablenken lassen. Aufgaben, die den Orientierungssinn und das Konzentrationsvermögen testen, kommen deshalb in jedem Einstellungstest vor.

Der Determinationstest

Einen echten Reaktions- und Konzentrationstest setzen allerdings nicht alle Polizeien ein. Denn der ganze Einstellungstest verlangt schon hohe Konzentration. Außerdem stehen Sie so oder so unter Zeitdruck. Der Konzentrationstest mit Symbolen, der auch Konzentrationsleistungstest oder Frankfurter-Adaptiver-Konzentrations-Leistungstest, kurz FAKT-Test, genannt wird, gehört nur in Hessen und Rheinland-Pfalz zum Auswahlverfahren.

Ein anderes Testverfahren, das die Konzentration und die Aufmerksamkeitsspanne misst, ist der sogenannte Determinationstest. Er ist ein Element aus dem Wiener Test und erfordert ein spezielles Gerät. Auf dem Bildschirm sehen Sie eine Grafik mit Kreisen und Rechtecken. Die Kreise symbolisieren die Tasten auf der Tastatur und die Rechtecke stehen für Pedale.

Je nachdem, welches Feld auf dem Bildschirm aufleuchtet, müssen Sie entweder den Knopf auf der Tastatur oder das Pedal mit dem Fuß betätigen. Ein Beispiel:

Würde auf dem Bildschirm das grüne Feld aufleuchten, müssten Sie den dazugehörigen Knopf drücken. Würde hingegen das rechte Rechteck aufleuchten, müssten Sie auf das rechte Pedal treten.

Der Determinationstest wird hauptsächlich in höheren Laufbahnen und in Einstellungstests für besondere Verwendungen wie Spezialeinsatzkommandos eingesetzt.

Aufgaben zur Konzentration im Einstellungstest

Anstelle eines eigenständigen Konzentrationstests sind in den Computertest meist einige Aufgaben integriert, die das Konzentrationsvermögen prüfen. Diese Aufgaben können verschiedene Formen haben.

Eine Variante, die oft vorkommt, besteht aus einem Abgleich. Dazu sehen Sie zwei Listen. Die eine Liste ist das Original, die andere Liste die Abschrift davon. Sie müssen die beiden Listen dann möglichst schnell abgleichen und die enthaltenen Fehler entweder markieren oder zählen. Die Inhalte der Listen können Buchstaben, Zahlen, Ziffernfolgen oder Wörter sein.

Eine andere Variante ist eine lange Liste, die Sie innerhalb kurzer Zeit durcharbeiten sollen. Die Aufgabenstellung kann dabei vorsehen, dass Sie bestimmte Elemente markieren, zählen oder Doppelungen finden sollen. Auch Aufgaben, bei denen Sie Symbole, Buchstaben, Zahlen oder Codes zuordnen müssen, kommen im Einstellungstest vor.

Manchmal tauchen außerdem simple Rechenaufgaben auf. Oft handelt es sich um Rechnungen, die Sie mit den vier Grundrechenarten lösen können. Teilweise sind aber zwei verschiedene Rechenschritte notwendig oder Sie müssen die Ergebnisse noch einmal nach einem bestimmten Schema einordnen.

Wie kann ich mich auf den Konzentrationstest vorbereiten?

Die beste Vorbereitung auf den Konzentrationstest besteht darin, Übungsaufgaben zu lösen. Auf diese Weise bekommen Sie einen Eindruck vom Test und machen sich mit den verschiedenen Aufgabenarten vertraut. Aufgaben zum Üben und ganze Testpakete haben wir für Sie bereitgestellt. Auch auf anderen Internetseiten finden sie Beispiele. Bücher zum Thema können ebenfalls hilfreich sein. Online-Tests sind aber deshalb etwas sinnvoller, weil der Einstellungstest der Polizei ja auch am Computer stattfindet.

Haben Sie sich mit den verschiedenen Aufgabenarten vertraut gemacht, sollten Sie beginnen, die Prüfungssituation nachzuahmen. Setzen Sie sich dafür ein zeitliches Limit. Dabei sollten Sie zunächst langsam anfangen und das Zeitfenster dann zunehmend kürzer wählen. Auf diese Weise entwickeln Sie ein Gespür dafür, wie schnell Sie im Auswahlverfahren vorgehen müssen.

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Allerdings müssen Sie sich nicht verrückt machen. Die Aufgaben zum Konzentrationsvermögen machen nur einen kleinen Teil des ganzen Einstellungstests aus. Mit etwas Übung und einer konzentrierten, aufmerksamen Arbeitsweise sind sie absolut machbar.