Krisensicher, vielseitig, spannend und abwechslungsreich: Wenn Sie nach einem Beruf suchen, der zu diesen Beschreibungen passt, sind Sie bei der Polizei genau richtig. Doch bevor Sie Ihre Karriere bei der rheinland-pfälzischen Polizei starten können, müssen Sie erst einmal gut und erfolgreich durch das Auswahlverfahren kommen. Wir erklären, wie Sie sich bei der Polizei Rheinland-Pfalz bewerben können und wie der Einstellungstest abläuft.
➔ Übungsfragen für den Polizei Einstellungstest in Rheinland-Pfalz
Das Wichtigste zum Einstellungstest der Polizei Rheinland-Pfalz auf einen Blick
- Der Einstellungstest verteilt sich auf zwei Prüfungstage, die direkt aufeinander folgen.
- Die Prüfungen werden in Mainz-Hechtsheim, Enkenbach-Alsenborn und Wittlich-Wengerohr durchgeführt.
- Am ersten Prüfungstag absolvieren Sie Computertests und die Sportprüfung.
- Am zweiten Prüfungstag finden die polizeiärztliche Untersuchung und das Auswahlgespräch statt.
Ob Schutzpolizei, Bereitschaftspolizei, Kriminalpolizei oder Wasserschutzpolizei: Bei der rheinland-pfälzischen Polizei stehen Ihnen alle Möglichkeiten offen. Und wenn Sie gerne im Team arbeiten, gut auf Menschen zugehen können, fit sind, auch in schwierigen Situationen cool bleiben und im Polizeiberuf mehr sehen als nur irgendeinen Job, bringen Sie schon einmal richtig gute Voraussetzungen mit.
Nur ist es damit leider noch nicht ganz getan. Denn ob Sie ein geeigneter Kandidat für einen der Studienplätze sind, müssen Sie beim Einstellungstest der Polizei Rheinland-Pfalz erst noch unter Beweis stellen.
Die Einstellungsvoraussetzungen in Rheinland-Pfalz
Wenn Sie Polizist:in werden, werden Sie gleichzeitig auch in den Beamtenstand berufen. In Rheinland-Pfalz kommt dazu, dass Sie im gehobenen Polizeidienst ausgebildet werden. Das bedeutet, dass es sich bei Ihrer Ausbildung um ein Studium handelt, das Sie als Bachelor of Arts abschließen. Damit Sie in den Polizeidienst eingestellt werden können, müssen Sie deshalb ein paar grundlegende Zulassungsvoraussetzungen erfüllen.
Studienberechtigung
Sie können sich bei der rheinland-pfälzischen Polizei bewerben, wenn Sie
- Abitur,
- die Fachhochschulreife mit Studienberechtigung,
- einen Meisterbrief oder einen vergleichbaren Abschluss (z.B. Techniker oder Fachwirt) oder
- eine abgeschlossene Berufsausbildung mit qualifiziertem Abschluss
haben. Alle diese Abschlüsse stellen sicher, dass Sie an der Hochschule der Polizei Rheinland-Pfalz studieren können.
Bewerben Sie sich mit Abitur oder der Fachhochschulreife, brauchen Sie keinen bestimmten Notendurchschnitt. Allerdings sollten Ihre Leistungen im Fach Deutsch mindestens ausreichend sein, also 5 Punkten entsprechen. Und je besser Ihre Noten sind, desto besser stehen auch Ihre Chancen, dass Sie zum Einstellungstest eingeladen werden.
Bringen Sie einen Meisterbrief mit, sollte er mindestens die Note befriedigend aufweisen. Bei einer abgeschlossenen Berufsbildung wiederum brauchen Sie einen Notendurchschnitt von mindestens 2,5. Dabei legt die Polizei als Notendurchschnitt den Mittelwert aus Ihrem Prüfungszeugnis und dem Zeugnis der Berufsschule zugrunde. Zusätzlich dazu müssen Sie nachweisen, dass Sie mindestens zwei Jahre lang Berufserfahrung gesammelt haben.
Und wenn ich mittlere Reife habe?
Haben Sie die mittlere Reife oder einen gleichwertigen Abschluss, können Sie zwar nicht direkt in das Studium einsteigen. Aber Sie können sich um einen Ausbildungsplatz als Staatlich geprüfter Assistent/Staatlich geprüfte Assistentin für Polizeidienst und Verwaltung bewerben.
Bei diesem Bildungsgang handelt es sich um eine schulische Ausbildung. Sie dauert zwei Jahre. Danach folgt dann noch ein dreimonatiges Praktikum. Haben Sie die Ausbildung erfolgreich hinter sich gebracht, werden Sie zum Polizeikommissar-Anwärter ernannt. Gleichzeitig erwerben Sie die Zulassung für das Studium an der Hochschule. Damit können Sie dann die eigentliche Ausbildung als Polizist beginnen.
Die Staatsangehörigkeit
Die deutsche Staatsangehörigkeit ist keine Zulassungsvoraussetzung. In unserer bunt gemischten Gesellschaft, in der viele verschiedene Nationen und Kulturen zusammengekommen, sind Sprachkenntnisse und interkulturelles Wissen sehr wertvoll. Deshalb hat die Polizei großes Interesse daran, auch Personen mit Migrationshintergrund für den Polizeiberuf zu gewinnen.
Sind Sie Staatsbürger eines EU-Mitgliedslandes, gelten für Sie die gleichen Bedingungen wie für deutsche Staatsbürger. Haben Sie die Staatsbürgerschaft eines Nicht-EU-Landes, brauchen Sie einen unbefristeten Aufenthaltstitel, also eine Niederlassungserlaubnis. Und für alle Bewerber gilt: Sie müssen Deutsch können, mündlich wie schriftlich.
Die weiteren Voraussetzungen
- Am Tag der Einstellung dürfen Sie höchstens 37 Jahre alt sein.
- Sie müssen mindestens 162 cm groß sein.
- Sie dürfen nicht vorbestraft sein und es darf kein Ermittlungs- oder Strafverfahren gegen Sie laufen.
- Sie müssen bereit sein, jederzeit für die freiheitlich demokratische Grundordnung gemäß Grundgesetz und im Sinne der Verfassung des Landes Rheinland-Pfalz einzutreten.
- Tätowierungen sind kein Problem, wenn sie von der Uniform bedeckt werden und keine fragwürdigen Motive haben.
Wichtige Nachweise
Damit Sie in den Polizeidienst eingestellt werden können, brauchen Sie noch ein paar zusätzliche Nachweise. Für die Bewerbung benötigen Sie die Nachweise zwar noch nicht. Am Tag Ihrer Einstellung, spätestens sechs Wochen danach müssen Sie aber folgende Unterlagen vorlegen:
- Kopie des Schulabschlusszeugnisses, aus dem die Studienberechtigung hervorgeht, als beglaubigte Abschrift
- Fahrerlaubnis der Klasse B (Klasse 3) für Fahrzeuge mit Schaltgetriebe
- Bescheinigung über Erste-Hilfe-Ausbildung, maximal ein Jahr alt, oder Nachweis über Ausbildung zum Rettungssanitäter, Rettungsassistent oder Notfallsanitäter
- Deutsches Rettungsschwimmabzeichen in Bronze, maximal ein Jahr alt; dieses Abzeichen können Sie im Verlauf des ersten Studienjahres nachreichen
Die Bewerbung bei der Polizei Rheinland-Pfalz
Wenn Sie sich bei der rheinland-pfälzischen Polizei bewerben möchten, müssen Sie das Onlinebewerberportal nutzen. Sie können also ausschließlich eine Online-Bewerbung einreichen. Schriftliche Bewerbungen können nicht berücksichtigt werden.
Ihre Bewerbung können Sie grundsätzlich das ganze Jahr über einreichen. Ein bestimmtes Zeitfenster, in dem Bewerbungen angenommen werden, gibt es nicht. Allerdings erfolgen die Einstellungen jeweils im Mai und Oktober eines Jahres. Und für diese Termine legt die rheinland-pfälzische Polizei Bewerbungszeiträume fest. Ist eine Frist abgelaufen, können Sie sich also für die folgenden Einstellungstermine bewerben.
Die aktuellen Bewerbungsfristen finden Sie auf der Webseite der Polizei Rheinland-Pfalz. Im Online-Bewerbungsformular können Sie ebenfalls auswählen, für welchen Termin Sie sich bewerben.
Die Bewerbungsunterlagen
Wenn Sie das Online-Bewerbungsformular aufgerufen haben, gehen Sie die Seiten nach und nach durch. Insgesamt umfasst die Bewerbung sieben Schritte. Neben verschiedenen Angaben zu Ihnen als Person und Ihrem Lebenslauf, die Sie in die Masken eintragen, müssen Sie dann auch einige Unterlagen und Dokumente hochladen, nämlich:
- Geburts- oder Abstammungsurkunde
- Personalausweis mit Vorder- und Rückseite oder anderes Ausweisdokument
- unbefristete Niederlassungserlaubnis, wenn Sie kein EU-Bürger sind
- Schulabschlusszeugnis oder aktuelles Schulzeugnis, wenn Ihr Schulabschluss noch bevorsteht; ausländische Zeugnisse über Bildungsabschlüsse müssen Sie zuvor anerkennen lassen
- Zustimmungserklärung und Zuverlässigkeitsüberprüfung
- Ausbildungszeugnis und sonstige Arbeitszeugnisse oder Beschäftigungsnachweise, sofern vorhanden
Haben Sie freiwillige Dienste geleistet, sich ehrenamtlich engagiert, längere Zeit im Ausland verbracht oder Sprachzertifikate erworben, sollten Sie die Nachweise dazu ebenfalls hochladen. Denn dadurch können Sie Ihre Chancen auf eine Einladung zum Einstellungstest erhöhen.
Alle Formulare, die Sie für die Bewerbung benötigen, finden Sie im Download-Bereich der Karriereseite.
Nach der Bewerbung
Die Polizei Rheinland-Pfalz setzt deshalb auf die Onlinebewerbung, weil sie so die eingehenden Bewerbungen schneller und leichter prüfen kann. Nachdem Sie Ihre Unterlagen elektronisch übermittelt haben, bekommen Sie eine automatische E-Mail. Darin wird der Eingang Ihrer Daten bestätigt.
Außerdem enthält die E-Mail einen Link, der Sie zum Bewerberportal führt. Über eine Nutzerkennung und ein Passwort, die Sie am Ende der Bewerbung anlegen, können Sie sich im Bewerberportal einloggen und den Inhalt der E-Mail lesen.
Die Polizei prüft, ob Sie die formalen Einstellungsvoraussetzungen erfüllen und am Einstellungstest teilnehmen können. Ist dem so, wird Ihre Bewerbung angenommen. Einige Zeit später bekommen Sie dann Ihre Einladung zur Einstellungsprüfung.
Der Einstellungstest der Polizei Rheinland-Pfalz
Für das Auswahlverfahren werden Sie nach Mainz-Hechtheim, Enkenbach-Alsenborn oder Wittlich-Wengerohr eingeladen. Die Polizei wird dabei versuchen, die Termine zu berücksichtigen, die Sie in der Onlinebewerbung angegeben haben. Außerdem wird sie möglichst den Standort auszuwählen, der für Sie am günstigsten ist.
Der Einstellungstest selbst erstreckt sich über zwei Tage, die direkt aufeinander folgen. Am ersten Tag absolvieren Sie den schriftlichen Teil vom Eignungstest und die Sportprüfung. Am zweiten Teil geht es mit der polizeiärztlichen Untersuchung und einem strukturierten Interview weiter.
Der PC-Test
Der schriftliche Teil vom Einstellungstest der Polizei Rheinland-Pfalz besteht aus einem Computertest. Er dauert ungefähr drei Stunden lang und setzt sich aus insgesamt zwölf Bausteinen zusammen. Dabei überprüfen die ersten zehn Aufgabengruppen verschiedene Intelligenz- und Leistungsmerkmale, die Sie als Polizist:in brauchen:
Zwei Bausteine erfassen Ihre Fertigkeiten im Umgang mit der deutschen Sprache. Hinter dem Rechtschreibtest verbirgt sich ein Lückendiktat. Sie hören dazu über Kopfhörer einen Text und tippen die fehlenden Passagen mit der Computertastatur ein. Beim Sprachverständnistest bearbeiten Sie Aufgaben, bei denen Sie zum Beispiel Satzzeichen setzen, Rechtschreibfehler korrigieren, Lücken auffüllen oder passende Wörter finden sollen.
Der Konzentrationstest überprüft Ihr Konzentrationsvermögen und Ihre Verarbeitungsgeschwindigkeit. Hier kann eine Aufgabe sein, dass Sie in einer Reihe aus Buchstaben und Strichen einen vorgegebenen Buchstaben markieren sollen.
Sechs Bausteine befassen sich mit dem logischen und dem visuell-räumlichen Denken. Bei Analogien müssen Sie Wortpaare zusammenstellen, die jeweils im gleichen Verhältnis zueinander stehen. Syllogismen bezeichnen Aufgaben, bei denen Ihnen zwei Aussagen präsentiert werden. Sie müssen dann eine logische Schlussfolgerung aus diesen beiden Aussagen ziehen.
Bei Zahlenreihen geht es darum, die Reihe fortzusetzen. Dazu müssen Sie erkennen, nach welchem Muster die jeweilige Reihe aufgebaut ist. Ganz ähnlich sieht es bei den Figurenkombinationen aus. Auch hier müssen Sie herausfinden, wie sich die Figuren verändern oder was sie gemeinsam haben.
Hinter den Merkaufgaben verbirgt sich klassische Mathematik. Bei den Modellen sehen Sie verschiedene Körper oder Würfel, die Sie in Gedanken zusammensetzen, zuordnen oder drehen sollen.
Bei den Aufgaben zur Merkfähigkeit müssen Sie sich bestimmte Inhalte einprägen und anschließend Fragen dazu beantworten. Diese Inhalte können Fotos, Namen und Eigenschaften von Personen, Informationen aus einem Text, Listen oder auch Bilder sein.
Die beiden weiteren Bausteine
Während es bei den ersten zehn Bausteinen vor allem um Wissen und Können geht, befassen sich die beiden letzten Aufgabengruppen mit Ihrer Persönlichkeit, Ihrem Charakter und Ihren sozialen Kompetenzen.
Im Abschnitt „polizeiliche Situationen“ schildern Ihnen die Aufgaben verschiedene Sachverhalte im Zusammenhang mit der Polizei und dem Polizeiberuf. Sie müssen sich in die jeweilige Situation hineinversetzen und entscheiden, wie Sie sich verhalten würden.
Der Abschnitt „Fragen zur Selbsteinschätzung“ dreht sich um Sie persönlich. Hier müssen Sie bei verschiedenen Aussagen einordnen, ob und inwiefern eine Aussage auf Sie zutrifft oder Sie ihr zustimmen.
4 Beispielaufgaben für einen ersten Eindruck
1. Vervollständigen Sie die Wortgleichung!
Wasser : Glas = Suppe : ?
a) essen b) warm c) Löffel d) Porzellan
Lösung: c
Erklärung: Wasser wird aus einem Glas getrunken. Damit die beiden Wortpaare in einer sinnvollen Beziehung zueinander stehen, muss das Fragezeichen durch etwas ersetzt werden, woraus oder womit Suppe gegessen wird. Das ist beim Löffel der Fall.
2. Welche Schlussfolgerung stimmt?
Aussage 1: Alle Hunde haben Flossen. Aussage 2: Flossen sind blau.
Schlussfolgerungen:
a) Nur Hunde haben Flossen.
b) Alle Hunde haben blaue Flossen.
c) Hunde haben manchmal blaue Flossen.
d) Hunde können schwimmen.
Lösung: b
Erklärung: Die einzige Schlussfolgerung, die mit Sicherheit aus den beiden Aussagen gezogen werden kann, ist, dass alle Hunde blaue Flossen haben. Denn alle Hunde haben Flossen und diese Flossen sind blau. Ob nur Hunde oder auch andere Tiere Flossen haben, lässt sich aus den Aussagen nicht ableiten. Dass die Flossen nur manchmal blau sind, ist falsch. Denn die zweite Aussage enthält keine Einschränkungen. Ob Hunde schwimmen können, ergibt sich aus den Aussagen ebenfalls nicht. Schließlich ist nicht gesagt, wofür Hunde Flossen haben, sondern nur, dass sie welche haben.
3. Wie geht die Zahlenreihe weiter?
33 27 22 18 15 13 12 ___
Lösung: 12
Erklärung: Bei dieser Zahlenreihe wird jeweils eine Zahl abgezogen, die um 1 kleiner ist als ihr Vorgänger. Im ersten Schritt werden nämlich 6 abgezogen, dann 5, danach 4, anschließend 3, dann 2 und schließlich 1. Im nächsten Schritt werden somit 0 abgezogen.
4. Welche Figur gehört an die Stelle des Fragezeichens?
Lösung: b
Erklärung: Bei den Figuren verläuft der diagonale Strich immer abwechselnd einmal von links unten nach rechts oben und einmal von links oben nach rechts unten. Der graue Kreis wandert im Uhrzeigersinn von Ecke zu Ecke. Und das kleine Kästchen verschiebt sich gegen den Uhrzeigersinn von Kante zu Kante. Im fehlenden Bild muss der Strich deshalb von links unten nach rechts oben verlaufen. Der Kreis muss wieder links oben und das Kästchen an der linken Kante angekommen sein. Diese drei Bedingungen treffen nur Auf Figur b zu.
Der Sporttest
Haben Sie den PC-Test hinter sich gebracht, geht der Einstellungstest der Polizei Rheinland-Pfalz mit dem Sporttest weiter. Er überprüft neben Ihrer körperlichen Fitness allgemeine sportliche Fähigkeiten wie Schnelligkeit, Ausdauer, Kraft und Koordination. Die Sportprüfung beinhaltet drei Disziplinen, nämlich:
Polizei Einstellungstest Trainingscenter
- Einmalzahlung, kein Abo, sofortige Freischaltung
- Für alle 16 Landespolizeien, Bundespolizei sowie BKA
- Für alle Laufbahnen + Ausbildung und Studium
- 3 realistische Testmodi + Trainingsmodus
- Detaillierte Analyse der Ergebnisse
- Über 4200 aktuelle Testfragen + Lösungen
- Klimmzughang
- Standweitsprung
- 12-Minuten-Lauf
Für den Klimmzughang greifen Sie mit beiden Händen eine Metallstange und ziehen sich soweit hoch, bis sich Ihr Kinn oberhalb der Stange befindet. Ihre Arme sind dabei gebeugt, Ihre Hände etwa schulterbreit auseinander. Gemessen wird die Zeit, die Sie diese Position halten können. Sobald Ihre Kinnspitze die Stange berührt oder unter die Stange sinkt, stoppt der Prüfer die Zeit.
Beim Standweitsprung sollen Sie aus dem parallelen Stand heraus und bei beidbeinigem Absprung so weit wie möglich nach vorne springen. Auch die Landung erfolgt auf beiden Füßen, wobei Sie einen Schritt nach vorne machen oder die Hände nach vorne absetzen dürfen, um sich zu stabilisieren. Sie haben bei der Übung drei Versuche und der weiteste Sprung davon wird gewertet.
Der 12-Minuten-Lauf ist auch als Coopertest bekannt und überprüft Ihre Ausdauer. Sie laufen dabei zwei Minuten lang Runden. Werden Sie zwischendurch müde, können Sie weitergehen. Nur dürfen Sie zu keinem Zeitpunkt stehen bleiben. Für die Wertung zählt die Distanz, die Sie in den zwölf Minuten zurückgelegt haben. Je nach Jahreszeit und Witterung findet der Coopertest entweder in der Halle oder im Freien statt.
Damit Sie den Sporttest bestehen, müssen Sie in jeder Disziplin bestimmte Mindestwerte erreichen:
Disziplin | Bewerberinnen | Bewerber |
---|---|---|
Klimmzughang, Haltedauer mindestens | 15 Sekunden | 40 Sekunden |
Standweitsprung, Weite mindestens | 1,4 Meter | 1,6 Meter |
12-Minuten-Lauf, Distanz mindestens im Freien/in der Halle | 2.100 Meter/21 Runden | 2.500 Meter/25 Runden |
Schaffen Sie die Mindestanforderungen nicht, sind Sie durchgefallen. Ansonsten sammeln Sie natürlich umso mehr Punkte, je besser Ihre Leistungen sind.
Die polizeiärztliche Untersuchung
Am zweiten Testtag findet die Untersuchung durch den polizeiärztlichen Dienst statt. Sie soll feststellen, ob Sie den Anforderungen des Polizeidienstes aus gesundheitlicher Sicht gerecht werden. Dafür müssen Sie zum einen den Befundbericht Ihres Hausarztes und den Anamnesebogen mitbringen. Die Vordrucke dafür finden Sie auf der Internetseite der rheinland-pfälzischen Polizei.
Zum anderen durchlaufen Sie verschiedene Teiluntersuchungen. Dazu gehören unter anderem:
- Messen von Gewicht und Körpergröße
- Hörtest
- Sehtest
- Lungenfunktionstest
- Belastungs-EKG
- Untersuchung des Skelettsystems
- Urintest
- Drogenscreening
Außerdem dokumentiert der Polizeiarzt vorhandene Tätowierungen. Das Belastungs-EKG erfordert eine gute Ausdauer. Beziehen Sie deshalb in Ihr Training für den Sporttest auch diese Untersuchung mit ein.
Das Interview
Das Interview ist ein Einzelgespräch mit der Prüfungskommission, das als strukturiertes Interview geführt wird. Das bedeutet, dass die Prüfer einen Fragenkatalog vorbereitet haben, den sie mit Ihnen durchgehen. Dieser Fragenkatalog ist für alle Bewerber gleich. Allen Bewerbern werden also genau die gleichen Fragen in der gleichen Reihenfolge gestellt.
Gleichzeitig haben die Prüfer eine Skala, mit der sie die Antworten bewerten. Die Idee dahinter ist, dass die Antworten dadurch objektiv ausgewertet und die Ergebnisse der Bewerber miteinander verglichen werden können.
Das Gespräch beginnt wie ein normales Vorstellungsgespräch. Sie stellen sich also kurz vor und beantworten anschließend ein paar Fragen zu Ihrem Lebenslauf. Außerdem möchten die Prüfer etwas über Ihre Motivation und Ihre Interessen erfahren. Rechnen Sie damit, dass Sie erklären werden, warum Sie Polizist werden wollen. Ein paar allgemeine Wissensfragen können ebenfalls gestellt werden.
Anschließend folgen die situativen Fragen. Bei diesen Fragen schildern Ihnen die Prüfer typische Situationen aus dem Polizeialltag. Ihre Aufgabe ist, sich in die Rolle eines Polizisten hineinzuversetzen und den Prüfern zu erklären, wie Sie sich verhalten würden.
Durch die Fragen möchten die Prüfer in erster Linie ermitteln, ob Sie sich mit dem Polizeiberuf auseinandergesetzt haben und wissen, was auf Sie zukommt. Davon abgesehen, geht es bei den situativen Fragen aber auch um die persönlichen und charakterlichen Eigenschaften, die ein Polizist braucht.
Das Auswahlgespräch dauert ungefähr 45 Minuten lang. Gleichzeitig ist damit das Auswahlverfahren auch beendet.
Nach dem Einstellungstest
Alle Punktzahlen, die Sie bei den einzelnen Prüfungsbausteinen erreicht haben, werden zu einem Gesamtwert zusammengefasst. Und mit diesem Gesamtwert werden Sie in die Rangliste eingeordnet, die für Ihr Wunsch-Polizeipräsidium erstellt wird. Je höher Ihr Wert ist, desto weiter vorne in der Liste landen Sie. Die Zusagen erfolgen dann in der Reihenfolge der Rangliste.
Hat es geklappt, beginnen Sie entweder am 2. Mai oder am 1. Oktober Ihr Studium an der Hochschule der Polizei Rheinland-Pfalz. Das Studium dauert drei Jahre. Danach haben Sie einen Bachelor of Arts als Abschluss in der Tasche und werden gleichzeitig zum Polizeikommissar ernannt. Ab diesem Moment ziert außerdem ein chicer silberner Stern die Schulterklappen Ihrer Uniform. Es lohnt sich also, durchzuhalten!