Polizei Sporttest: Der Achterlauf in der Sportprüfung

Aktualisiert am 22. April 2024 von Ömer Bekar

Aktualisiert am 22. April 2024 von Ömer Bekar

Achterlauf Polizei Sporttest

Der Achterlauf ist mit dem Kasten-Bumerang-Test verwandt.

Nehmen Sie in Hessen am Auswahlverfahren der Polizei teil, ist eine Disziplin im Sporttest der Achterlauf. Bei den Polizeien in einigen anderen Bundesländern und bei der Bundespolizei erwartet Sie mit dem Kasten-Bumerang-Test eine ähnliche Übung. Wir erklären, wie der Achterlauf abläuft und wie Sie sich darauf vorbereiten können.

Fit für den Sporttest?

Ein Sporttest gehört fast immer zum Auswahlverfahren der Polizei dazu. Lediglich die Polizeien in Nordrhein-Westfalen, im Saarland und in Sachsen-Anhalt führen keine eigene Sportprüfung durch. Hier müssen Sie stattdessen durch die Vorlage des Deutschen Sportabzeichens nachweisen, dass Sie sportlich fit sind. In Baden-Württemberg können Sie einen 3.000-Meter-Lauf absolvieren, wenn Sie kein Sportabzeichen haben.

In allen anderen Bundesländern und bei der Bundespolizei müssen Sie den Sporttest als einen Abschnitt im Eignungsauswahlverfahren erfolgreich meistern. Wie der Sporttest abläuft, ist allerdings verschieden. Denn jede Polizei legt selbst fest, welche Disziplinen drankommen.

Zu den Standards gehören Übungen, bei denen es um die vier motorischen Grundfähigkeiten Ausdauer, Schnelligkeit, Geschicklichkeit und Kraft geht. Neben einem Dauerlauf können Sie deshalb zum Beispiel ein Pendellauf, ein Hindernisparcours, Klimmzüge, Liegestützen oder Bankdrücken erwarten. Eine andere Disziplin, die auftauchen kann, ist der Achterlauf. Was sich dahinter verbirgt, erfahren Sie jetzt!

Der Achterlauf im Sporttest der Polizei Hessen

Der Achterlauf ist eine von vier Übungen im Sporttest der Polizei Hessen. Die drei anderen Disziplinen sind das Bankdrücken, der 5er-Sprunglauf und der 500-Meter-Wendelauf. Der Achterlauf eröffnet den Sporttest als erste Disziplin.

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Bei der Übung geht es um Schnelligkeit, Beweglichkeit und Geschicklichkeit. Außerdem ist Konzentration gefragt. Denn den Achterlauf absolvieren Sie auf Zeit und umlaufen dabei Hindernisse, setzen sich auf einem Kasten ab und krabbeln durch ein offenes Kastenelement durch. Das erfordert eine gute Koordination und schnelle Bewegungsabläufe.

Zusätzlich dazu müssen Sie sich auf die richtige Reihenfolge konzentrieren. Denn eine Runde ist nur dann korrekt ausgeführt, wenn Sie eine Acht gelaufen sind.

Der Ablauf des Achterlaufs

Für den Achterlauf ist ein Feld mit vier Elementen aufgebaut. An den beiden Außenseiten steht jeweils ein kleiner Kasten. Der Abstand zwischen den beiden Kästen beträgt zehn Meter. Die dritte Seite des Felds bildet ein weiterer kleiner Kasten. Ihm gegenüber steht quer ein offenes Kastenelement mit einer Turnmatte darunter. Der Abstand zwischen dem mittleren Kasten und dem offenen Kastenelement beträgt zwei Meter.

Grafik Polizei Sporttest Achterlauf

Beim Achterlauf laufen Sie fünf Runden in Form einer Acht.

Ihre Aufgabe ist, das Feld in Form einer Acht zu durchlaufen. Und zwar so:

  • Sie stehen neben dem linken Kasten und haben Ihre Hand auf dessen Sitzfläche abgelegt.
  • Nach dem Startkommando des Prüfers sprinten Sie zum Kasten in der Mitte und setzen sich dort kurz ab. Dabei müssen Ihre beiden Pobacken den Kasten berühren.
  • Anschließend tauchen Sie durch das offene Kastenelement hindurch.
  • Dann richten Sie sich auf, laufen einen Bogen nach rechts und laufen um den äußeren rechten Kasten herum. Während Sie den Kasten umlaufen, klatschen Sie ihn mit der Hand ab.
  • Danach rennen Sie weiter zum Kasten in der Mitte, setzen sich darauf wieder kurz ab und tauchen erneut durch das Kastenelement in der Mitte.
  • Nachdem Sie sich aufgerichtet haben, laufen einen Bogen nach links und umlaufen den linken Kasten. Auch hier berühren Sie die Sitzfläche mit Ihrer Hand.
  • Wenn Sie wieder beim mittleren Kasten angekommen sind, ist eine Runde beendet. Gleichzeitig haben Sie das Feld in Form einer liegenden Acht umlaufen. Der Form einer Acht verdankt die Übung auch ihren Namen.
  • Diesen Ablauf wiederholen Sie jetzt noch vier weitere Male. Denn insgesamt laufen Sie fünf Runden.

Für die Wertung zählt, wie lange Sie für die fünf Runden brauchen.

Die geforderte Leistung

Die Polizei Hessen hat für jede Übung im Sporttest eine Mindestleistung festgelegt. Diese Leistung müssen Sie erbringen, um den Achterlauf zu bestehen. Übertreffen Sie die Mindestleistung, fällt Ihre Wertung besser aus. Auch das bestmögliche Ergebnis hat die Polizei Hessen definiert:

Achterlauf Mindestleistung Bestleistung
Bewerberinnen 80,4 Sekunden 64,8 Sekunden
Bewerber 69,9 Sekunden 51,0 Sekunden

Sie müssen den Achterlauf als Bewerberin also in maximal 80,4 Sekunden und als Bewerber in höchstens 69,9 Sekunden beendet haben. Erreichen Sie diese Leistungen nicht, haben Sie den Sporttest nicht bestanden. Damit ist gleichzeitig das gesamte Auswahlverfahren für Sie beendet.

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Unterschätzen Sie nicht, wie anstrengend der Achterlauf ist! Sich nach dem Tauchen durch das Kastenelement aus der Bauchlage heraus aufzurichten, loszusprinten und kurze Zeit später wieder abzubremsen, belastet vor allem die Beinmuskulatur stark.

Weil Sie in den fünf Runden zehnmal durch den Kasten tauchen müssen, sollten Sie sich Ihre Kräfte einteilen. Zumal es nach dem Achterlauf mit Übungen weitergeht, für die Sie ebenfalls Energie brauchen. Laufen Sie deshalb besser nicht mit vollem Tempo los. Starten Sie zwar zügig, aber sparen Sie sich Reserven für die letzte Runde auf. Gegen Ende können Sie das Tempo immer noch anziehen.

Tipps für Ihre Vorbereitung auf den Achterlauf

Zu Hause werden Sie vermutlich weder Turnkästen noch eine Turnmatte haben. Es wird auch nicht immer möglich sein, dass Sie die Halle und die Geräte einer Schule oder eines Sportvereins nutzen können, um den Achterlauf nachzustellen und zu trainieren. Aber das macht nichts. Denn bei der Vorbereitung ist entscheidend, dass Sie an Ihrer Ausdauer, Ihrer Schnelligkeit und Ihrer Koordination arbeiten. Dabei können folgende Tipps helfen:

  • Prägen Sie sich schon im Vorfeld die Abläufe und Laufwege ein. Die Polizei Hessen stellt auf ihrer Webseite ein Video bereit, das den Achterlauf zeigt. Hören Sie dem Prüfer beim Sporttest aber trotzdem gut zu.
  • Arbeiten Sie durch ein regelmäßiges Lauftraining an Ihrer Kondition. Beim Ausdauertraining geht es nicht um Tempo, sondern um die Distanz. Laufen Sie lange Strecken. Ihre Geschwindigkeit ist richtig, wenn Sie sich gerade noch so unterhalten könnten. Fahrrad fahren und schwimmen bringen Abwechslung ins Ausdauertraining.
  • Bauen Sie regelmäßig ein Intervalltraining ein. Dabei sprinten Sie eine kurze Distanz, laufen danach locker weiter und starten aus dem Lauf heraus den nächsten Sprint. Diese Abfolge wiederholen Sie mehrfach.
  • Das Seilspringen ist eine sehr effektive Methode, um Ihre Ausdauer zu verbessern und Ihre Geschicklichkeit zu schulen. Sprints über Treppen und Hindernisläufe fördern Ihre Koordination ebenfalls und stärken die Beinmuskulatur.

Eine sehr effektive Übung speziell für die Vorbereitung auf den Achterlauf geht so: Sie legen sich auf den Bauch, richten sich schnellstmöglich auf, machen einen Streckensprung und legen sich wieder bäuchlings ab. Diesen Ablauf wiederholen Sie ohne Unterbrechung eine Minute lang. Damit simulieren Sie das Tauchen durch das Kastenelement und trainieren sowohl die Muskulatur als auch die Beweglichkeit.

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Noch ein Tipp

Trainieren Sie so, dass Ihre Trainingsleistung etwa 20 Prozent besser ist als die geforderte Mindestleistung. Auf diese Weise bauen Sie sich eine Leistungsreserve auf. Selbst wenn es am Prüfungstag nicht optimal läuft, hilft der Puffer dabei, die weniger guten Leistungen abzufedern. Außerdem können Sie ruhiger zur Prüfung antreten. Denn Sie haben im Hinterkopf, dass Sie die Anforderungen locker drauf haben.

Der Kasten-Bumerang-Test als ähnliche Disziplin im Sporttest der Polizei

Der Achterlauf, der nur bei der Polizei Hessen ein Element im Sporttest ist, ist im Grunde genommen eine Variante vom sogenannten Kasten-Bumerang-Test. Diese Übung begegnet Ihnen in den Sporttests der Polizeien Niedersachsen, Sachsen und Thüringen sowie bei der Bundespolizei.

Beim Kasten-Bumerang-Test hat das Feld vier Seiten. Eine Seite bildet eine Turnmatte, an den drei anderen Seiten stehen offene Kastenelemente. In der Mitte des Feldes befindet sich ein Hindernis. Das kann ein Verkehrshütchen, ein Medizinball oder eine Stange sein.

Der Ablauf der Übung ist grundsätzlich wie folgt:

  • Sie starten vor der Turnmatte. Wenn der Prüfer das Startkommando gegeben hat, machen Sie eine Rolle vorwärts über die Matte.
  • Anschließend laufen Sie um das Hindernis in der Mitte herum und biegen im rechten Winkel dahinter ab. So kommen Sie zum ersten Kasten.
  • Hier springen Sie über den Kasten, drehen um und krabbeln durch den Kasten hindurch auf das Feld zurück.
  • Dann laufen Sie erneut um das Hindernis herum und biegen zum mittleren Kasten ab.
  • Diesen Kasten überspringen Sie ebenfalls und tauchen wieder hindurch.
  • Anschließend umlaufen Sie das Hindernis und sprinten zum dritten Kasten.
  • Beim dritten Kasten wiederholen Sie das Überspringen und Durchtauchen.
  • Nachdem Sie das Hindernis in der Mitte ein letztes Mal umlaufen haben, verlassen Sie das Feld über die Turnmatte.

Die Reihenfolge kann etwas variieren. So müssen Sie beispielsweise das Feld nicht von rechts nach links, sondern von links nach rechts durchlaufen. Im Sporttest der Polizei Sachsen durchlaufen Sie das Feld nicht nur einmal, sondern über drei Runden.

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Genauso wie beim Achterlauf ist aber auch beim Kasten-Bumerang-Test entscheidend, dass Sie möglichst schnell sind und die vorgegebenen Laufwege einhalten. Geprüft werden also auch mit dieser Übung Ihre Schnelligkeit, Ihre Koordination und Ihr Konzentrationsvermögen. Nur dass beim Kasten-Bumerang-Test das Übungsfeld eben etwas anders angeordnet ist als beim Achterlauf.

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