
Eine Bewerbung beim LKA ist erst nach der Ausbildung zum Kriminalkommissar möglich.
Beim LKA wartet ein breites Spektrum an spannenden Aufgaben. Die vielseitigen Tätigkeiten in Verbindung mit einem sicheren Arbeitsplatz und einem ordentlichen Einkommen als Kriminalbeamter im gehobenen Dienst wecken regelmäßig das Interesse sehr vieler Bewerber. Nur: Wie wird man eigentlich Beamter beim Landeskriminalamt? Wir erklären, was Sie zur Bewerbung beim LKA wissen sollten!
Der Weg zum LKA führt über ein duales Studium. Haben Sie die Laufbahnausbildung erfolgreich abgeschlossen und Berufserfahrung als Kriminalkommissar/in gesammelt, können Sie über eine interne Bewerbung zum LKA wechseln. Die Tätigkeit beim Landeskriminalamt ist also eher ein langfristiges Ziel, das Durchhaltevermögen und Engagement erfordert. Dafür erwarten Sie dann aber vielfältige und abwechslungsreiche Aufgabengebiete.
LKA – was genau ist das?
Das Kürzel LKA steht für Landeskriminalamt und bezeichnet eine Behörde der Landespolizeien. Jedes Bundesland in Deutschland hat sein eigenes LKA. Dabei sind die Landeskriminalämter, ebenso wie alle anderen Polizeibehörden, dem Innenministerium unterstellt.
Ein LKA übernimmt die Funktion als Zentralstelle. Es bildet das Bindeglied zwischen der jeweiligen Landespolizei und dem Bundeskriminalamt (BKA). Das BKA ist als Behörde auf Bundesebene überregional für die Kriminalitätsbekämpfung zuständig, während die Landeskriminalämter in erster Linie auf Landesebene tätig sind.
Zentralstellenfunktion bedeutet aber gleichzeitig auch, dass ein LKA die oberste Polizeibehörde eines Bundeslandes ist. Dadurch hat das LKA die Fachaufsicht über alle Polizeidirektionen und Dienststellen, die ihm unterstellt sind. In dieser Rolle kümmert es sich auch um organisatorische Aufgaben.
Die Aufgaben der Landeskriminalämter
Die Landeskriminalämter in Deutschland sind einerseits für die Strafverfolgung und andererseits für die Gefahrenabwehr zuständig. Sie führen Ermittlungen im Zusammenhang mit
- organisierter Kriminalität,
- Rauschgift,
- Falschgeld,
- Sexualstraftaten und
- Staatsschutz
durch. Ihre Ermittlungstätigkeiten erfolgen zum Teil für die Polizeibehörden des Bundeslandes. In anderen Fällen leiten die LKAs die Ermittlungen eigenverantwortlich ein.
Daneben kümmert sich ein LKA um die Spurensicherung an Tatorten und stellt Experten für operative Fallanalysen bereit. Auch die polizeiliche Kriminalstatistik, die jedes Jahr erstellt wird, fällt in den Aufgabenbereich eines Landeskriminalamts.
Als zentrale Dienststelle des Bundeslandes führt ein LKA kriminalpolizeiliche Aufgaben und Tätigkeiten aus. Der sogenannte Kriminaldauerdienst wiederum steht rund um die Uhr bereit, um bei Bedarf Einsatzkräfte zu alarmieren und polizeiliche Erstmaßnahmen zu veranlassen.
Außerdem betreibt das LKA das Mobile Einsatzkommando. Dabei handelt es sich um Spezialeinheiten, die Observationen durchführen und Zugriffe vornehmen. In einigen Bundesländern sind darüber hinaus auch die Spezialeinsatzkommandos (SEK) dem Landeskriminalamt angegliedert.
Die Bandbreite an Aufgaben beim LKA ist also sehr groß und Langeweile kommt garantiert nicht auf. Ein Job beim LKA kann die richtige Entscheidung sein, wenn Sie sich für die Bekämpfung von Kriminalität einsetzen wollen.
Polizistinnen und Polizisten im Streifendienst befassen sich überwiegend mit Ordnungswidrigkeiten, kleineren Delikten, Straftaten und dem Schutz der Bevölkerung. Die Beamten des LKA hingegen übernehmen, wenn es um schwerere Vergehen, Verbrechen und organisierte Kriminalität geht.
Die Bewerbung beim LKA
Es gibt zwar mehrere Möglichkeiten, wie Sie Kriminalbeamter beim LKA werden können. Doch egal welchen Weg Sie wählen, wird es kein Direkteinstieg werden. Es ist nicht möglich, dass Sie eine Bewerbung einreichen und direkt im Anschluss an die Ausbildung beim LKA tätig werden.
Die Grundlage für eine Tätigkeit als LKA-Beamter bildet stattdessen eine Laufbahnausbildung im gehobenen Polizeidienst. In einigen Bundesländern wird anstelle vom gehobenen Dienst von der Qualifikationsebene 3 gesprochen. Ob Sie die Laufbahnausbildung bei einer Landespolizei oder der Bundespolizei absolvieren, bleibt Ihnen überlassen.
Die Polizeiausbildung im gehobenen Dienst ist ein duales Studium. Duales Studium bedeutet, dass Sie an einer Fachhochschule der Polizei studieren und mehrere Praxisphasen durchlaufen. So erwerben Sie theoretisches Wissen und sammeln gleichzeitig erste Berufspraxis. Das Studium dauert drei Jahre und nach erfolgreichem Abschluss werden Sie zum Kriminalkommissar ernannt.
Wie alle polizeilichen Angelegenheiten unterliegen die Polizei- und die Laufbahnausbildung landesrechtlichen Regelungen. Und weil mit Ausnahme der Bundespolizei die Landespolizeien auch über die Einstellungen entscheiden, können sich die Zugangsvoraussetzungen etwas voneinander unterscheiden.
In aller Regel brauchen Sie aber Abitur oder Fachabitur, damit Sie das Studium antreten können. Ein bestimmter Notendurchschnitt, die Staatsbürgerschaft, das Alter und eine Mindestkörpergröße sind weitere Kriterien.
Der Polizeitest umfasst mehrere Bausteine. Dazu zählen ein Computertest, eine Sportprüfung, ein Einzelgespräch, eine medizinische Untersuchung und teilweise ein Assessment-Center. Nur wenn Sie den Eignungstest bestehen und dabei ausreichend gute Leistungen erzielen, können Sie eingestellt werden.
Allein mit dem Studium ist es aber noch nicht getan. Denn bis Sie den nächsten Schritt gehen und eine Bewerbung beim LKA einreichen können, dauert es noch ein bisschen. Zunächst müssen Sie nämlich ein paar Jahre Diensterfahrung als Kriminalbeamter sammeln.
Der Wechsel zum LKA
Haben Sie eine gewisse Zeit lang bei der Polizei gearbeitet und möchten nach wie vor zum LKA, können Sie eine interne Bewerbung abgeben. Die genauen Voraussetzungen dafür richten sich wieder nach den Regelungen des jeweiligen Bundeslandes.
Haben Sie mit guten Leistungen und Engagement überzeugt, kann Ihr Vorgesetzter auch eine Empfehlung aussprechen. In diesem Fall klappt der Wechsel zum LKA möglicherweise etwas schneller.
Einen erneuten Einstellungstest für das LKA müssen Sie meist nicht bestehen. Denn als ausgebildeter Kriminalkommissar mit Berufserfahrung haben Sie sich ja schon im Polizeidienst bewährt. Für die Tätigkeit als LKA-Beamter können Sie aber einen Aufbaustudiengang absolvieren und dadurch auch in den höheren Dienst aufsteigen.
Freie Stellen und alle Informationen zur Bewerbung dafür veröffentlicht das LKA polizeiintern. Das erfolgt zum Teil über das interne Netzwerk der Polizei (Intranet) und zum Teil durch entsprechende Aushänge. Als Außenstehender können Sie die Jobangebote nicht einsehen. Denn die Stellen im kriminalpolizeilichen Dienst beim LKA bleiben ausgebildeten und erfahrenen Polizeibeamten vorbehalten.
Quereinstieg beim LKA als Alternative
Möchten Sie als Kriminalbeamter beim LKA arbeiten, müssen Sie zunächst die Polizeiausbildung im gehobenen Dienst absolvieren und Berufserfahrung als Kriminalkommissar sammeln. Doch beim LKA sind nicht nur Kriminalbeamte tätig. Stattdessen arbeiten dort Experten aus vielen anderen Fachbereichen, so zum Beispiel Mediziner, Physiker, Chemiker, Ingenieure, Juristen oder IT-Spezialisten.
Mitarbeiter außerhalb des Polizeidienstes sind als Angestellte beschäftigt. Diese Stellenangebote schreiben die Landeskriminalämter auf ihren Webseiten, im Karriereportal für den öffentlichen Dienst namens Interamt und teils auch in allgemeinen Jobbörsen aus.
Wünschen Sie sich das LKA als Arbeitgeber, möchten aber nicht in den Polizeidienst eintreten, sondern in Ihrem Beruf tätig bleiben, können Sie also nach passenden Stellen Ausschau halten. Denn als Tarifbeschäftigter ist eine direkte Bewerbung beim LKA möglich.