Polizei im Saarland: Vorstellungsgespräch & strukturiertes Interview

Aktualisiert am 17. August 2023 von Ömer Bekar

Aktualisiert am 17. August 2023 von Ömer Bekar

Infos zum Vorstellungsgespräch der Polizei im Saarland

Das Vorstellungsgespräch ist einer von vier Bausteinen im Auswahlverfahren der Polizei Saarland.

Der erste Schritt zu einer Laufbahn als Beamter/-in im gehobenen Polizeivollzugsdienst bei der saarländischen Polizei ist Ihre Bewerbung. Spricht aus formaler Sicht nichts gegen eine Einstellung, folgt als nächster Schritt die Teilnahme am Auswahlverfahren. Der Einstellungstest verteilt sich auf mehrere Tage und prüft Ihre fachliche, körperliche, gesundheitliche und persönliche Eignung für den Polizeiberuf.

Als Polizistin bzw. Polizist begegnen Sie Menschen aus allen Schichten der Gesellschaft und sind mit den verschiedensten Sachlagen konfrontiert. Um die immer wieder neuen Herausforderungen zu meistern, müssen Sie flexibel und belastbar, empathisch, verantwortungsbewusst und entscheidungsfreudig sein. Körperliche Fitness und breit gefächertes Wissen ist genauso gefragt wie mentale Stärke. All das macht den Polizeiberuf so interessant und abwechslungsreich, aber auch anspruchsvoll.

Um herauszufinden, ob Sie den Anforderungen gerecht werden und ins Team passen, durchlaufen Sie bei der saarländischen Polizei ein mehrstufiges Auswahlverfahren. Es umfasst vier Bausteine, darunter ein Einzelgespräch. Und wie das Vorstellungsgespräch bei der Polizei im Saarland abläuft, schauen wir uns in diesem Beitrag einmal näher an.

Das Auswahlverfahren der saarländischen Polizei

Die Polizei im Saarland bildet ihre Nachwuchskräfte im gehobenen Dienst aus. Das Studium dauert drei Jahre und findet an der Fachhochschule für Verwaltung in Göttelborn statt.

Abhängig vom Bedarf erfolgen die Einstellungen im Oktober. Ihre Bewerbung müssen Sie innerhalb einer bestimmten Frist einreichen. Wann diese Frist läuft, erfahren Sie auf der Webseite der saarländischen Polizei. Dort ist dann auch der Link hinterlegt, den Sie für Ihre Online-Bewerbung brauchen.

Haben Sie Ihre Bewerbung übermittelt, prüft die saarländische Polizei, ob Sie die formalen Kriterien für eine Einstellung als Polizeibeamter/-in erfüllen. Ist dem so, werden Sie zur Teilnahme am Einstellungstest eingeladen.

Das Auswahlverfahren setzt sich aus vier Bausteinen zusammen. Einer dieser Bausteine ist der Sporttest. Er überprüft Ihre körperliche Leistungsfähigkeit und Fitness mithilfe von vier Disziplinen, nämlich dem Standweitsprung, einem Hindernislauf, dem Klimmzughang und einem 12-Minuten-Lauf.

Die schriftliche Prüfung besteht aus einem Einstellungstest am PC. Bei diesem Eignungstest lösen Sie Aufgaben aus verschiedenen Bereichen. Dazu zählen Deutsch und Mathe, Allgemeinwissen, logisches Denken und Merkfähigkeit. So gut wie alle Übungen sind Auswahlfragen. Sie müssen also selbst keine Antworten formulieren, sondern wählen die richtige Lösung aus den genannten Antwortmöglichkeiten aus.

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Daneben beinhaltet das Auswahlverfahren eine mündliche Prüfung. Sie besteht aus dem Bewerbungsgespräch. Auf das Vorstellungsgespräch bei der Polizei im Saarland kommen wir gleich noch zu sprechen.

Der vierte und letzte Baustein ist die ärztliche Untersuchung. In verschiedenen Tests und Einzeluntersuchungen macht sich der Polizeiarzt ein Bild von Ihrer körperlichen Verfassung. Außerdem prüft er Vorerkrankungen, Allergien und andere Einschränkungen, die Ihre Gesundheit beeinflussen könnten. Ist so weit alles in Ordnung, stellt er Ihre Tauglichkeit für den Polizeidienst fest.

Das Prinzip der Bestenauslese

Die verschiedenen Prüfungen absolvieren Sie an verschiedenen Tagen und zum Teil auch an unterschiedlichen Standorten. Der Grund dafür ist, dass die saarländische Polizei nach dem Prinzip der Bestenauslese vorgeht. Damit ist gemeint, dass sie die erbrachten Leistungen nach jeder Einzelprüfung auswertet.

Die Bewerber, die bestanden haben und zu den Besten gehören, nehmen am nächsten Test teil. Bestehen Sie hingegen eine Prüfung nicht oder werden Ihre Leistungen für eine Zusage aller Voraussicht nach nicht ausreichen, scheiden Sie aus dem weiteren Auswahlverfahren aus.

Das Vorstellungsgespräch bei der Polizei im Saarland

Wie schon angedeutet, umfasst das Auswahlverfahren neben dem Sporttest, der schriftlichen Prüfung und der ärztlichen Untersuchung auch eine mündliche Prüfung. Bei der Polizei im Saarland besteht diese mündliche Prüfung aus einem Vorstellungsgespräch. Das Auswahlgespräch wird, wie im öffentlichen Dienst üblich, als strukturiertes Interview durchgeführt.

Was ist ein strukturiertes Interview?

Jedes Bewerbungsgespräch dient in erster Linie dem persönlichen Kennenlernen. Es geht darum, etwas über die Person, die Motivation, die beruflichen Ziele und die Eigenheiten zu erfahren.

Am Ende soll das Gespräch dabei helfen, einzuschätzen, wie gut der Bewerber, der Beruf und das Team zusammenpassen.

Um an diese Erkenntnisse zu gelangen, sind in einem Jobinterview bestimmte Fragen typisch. Gleichzeitig entwickelt sich ein dynamischer Dialog, der in unterschiedliche Richtungen gehen kann. Und als Bewerber können Sie einen gewissen Einfluss darauf nehmen, wie das Gespräch verläuft.

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Bei einem strukturierten Interview ist das ein wenig anders. Seine Grundlage bildet ein sogenannter Interview-Leitfaden. Der Leitfaden legt fest, wann und wie welche Fragen gestellt werden. Die Prüfer gehen die einzelnen Punkte wie im Vorfeld definiert mit Ihnen durch. Anstelle eines Dialogs gibt es wegen der starren Struktur deshalb eher einen Wechsel aus Fragen und Antworten, der mitunter etwas steif wirkt.

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Für die Antworten sind ebenfalls klare Bewertungskriterien definiert. Die Prüfer arbeiten dazu mit einer Punkteskala. Ein strukturiertes Interview kennzeichnet sich also durch einheitliche Standards, die für alle Bewerber gelten. Das sorgt zum einen für identische Bedingungen und eine Chancengleichheit. Zum anderen kann das Gespräch sachlich beurteilt und im Vergleich zu anderen Bewerbern eingeordnet werden.

Welche Fragen werden im Vorstellungsgespräch bei der Polizei im Saarland gestellt?

Auch wenn ein strukturiertes Interview durch die Form etwas strenger wirkt als ein frei geführtes Bewerbungsgespräch, ähneln die Fragen den gängigen, typischen Fragen bei Vorstellungsgesprächen. Inhaltlich sind sie eng auf den Polizeiberuf abgestimmt. Im Vordergrund stehen also Kenntnisse, Fähigkeiten, Eigenschaften und Charakterzüge, auf die es als Beamter/-in im Polizeivollzugsdienst ankommt. Und ähnlich wie ein klassisches Jobinterview teilt sich auch das Vorstellungsgespräch bei der Polizei im Saarland in mehrere Abschnitte auf:

Selbstdarstellung

Das Gespräch beginnt natürlich mit der Begrüßung. Die Prüfer stellen sich vor und sagen ein paar Worte zum Ablauf des Interviews.

Anschließend werden die Prüfer Sie bitten, sich vorzustellen. Die Selbstvorstellung ist aber nicht als lockere Plauderei gedacht. Ihr Ziel sollte vielmehr sein, schlüssig und aussagekräftig zu vermitteln, wer Sie sind, was Sie können und was Sie auszeichnet.

Beten Sie deshalb nicht einfach nur Ihren Lebenslauf herunter. Sondern konzentrieren Sie sich auf die wichtigsten Stationen, Erfahrungen und Kompetenzen, die Sie geprägt haben. Versuchen Sie einen Bezug zwischen Ihren Stärken und dem Polizeiberuf herzustellen. In etwa drei Minuten sollten Sie alles Wesentliche gesagt haben.

Fragerunde

Nach Ihrer Selbstpräsentation geht es mit den vorbereiteten Fragen an Sie weiter. Dabei interessieren sich die Prüfer für Ihre Biografie und Ihre Persönlichkeit. Biografische Fragen beziehen sich auf einzelne Punkte Ihres Werdegangs. Die Prüfer möchten wissen, welche Erfahrungen Sie gesammelt haben, was Sie gelernt haben und was Sie rückblickend anders machen würden.

Fragen zu Ihrer Persönlichkeit sind die üblichen Klassiker. Ihre Stärken und Schwächen, Interessen, Eigenschaften und charakterlichen Merkmale sind hier die Inhalte. Teamgeist, Ihr Umgang mit Stress, Ihr Verhalten bei Konflikten und Ihr Vorgehen bei der Suche nach Problemlösungen werden dabei viel Raum einnehmen. Denn das sind Grundpfeiler bei der Polizeiarbeit.

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Außerdem werden die Prüfer Ihre berufliche Motivation und Ihr Wissen über die Polizei hinterfragen. Sie interessiert, warum Sie zur Polizei wollen, was Sie sich von einer Ausbildung im Staatsdienst versprechen und welche Ziele Sie sich für Ihre Karriere gesetzt haben.

Die Prüfer wollen aber auch herausfinden, ob Sie sich die Polizeiarbeit realistisch vorstellen und sich über die Herausforderungen im Klaren sind. Daneben wollen sie ermitteln, ob und wie gut Sie über die Polizei im Allgemeinen und die saarländische Polizei im Besonderen Bescheid wissen.

Im Vorstellungsgespräch der Polizei im Saarland sind zudem situative Fragen üblich. Dazu nennen Ihnen die Prüfer eine erdachte Situation, die sich so jederzeit im Dienst oder privaten Alltag abspielen könnte. Sie sollen sich in diese Situation hineinversetzen und nachvollziehbar erläutern, wie Sie sich verhalten würden.

Verhaltensbezogene Fragen sind ähnlich. Auch hier geht es um Ihre Reaktion oder Vorgehensweise in bestimmten Situationen. Allerdings sind die Szenen nicht fiktiv, sondern greifen reale Erlebnisse oder Erfahrungen auf.

Ihre Fragen

Gegen Ende des Gesprächs können Sie Ihre Fragen stellen. Tatsächlich bringt es Ihnen Pluspunkte ein, wenn Sie ein paar Fragen vorbereitet haben. Denn auf diese Weise belegen Sie, dass Sie sich intensiv mit dem Polizeiberuf beschäftigt haben. Andersherum könnten die Prüfer fehlendes Interesse vermuten, wenn Sie nichts weiter wissen wollen.

Ihre Fragen können die Polizei oder konkrete Aspekte der Polizeiarbeit ansprechen. Auch Fragen zur Ausbildung oder zu den Erfahrungswerten der Prüfer sind denkbar. Vielleicht haben Sie Umfragen oder Berichte gelesen, die Sie aufgreifen wollen. Oder während des Gesprächs kamen Punkte auf, an denen Sie ansetzen können. Wichtig ist nur, dass Sie nichts fragen, was Sie selbst wissen sollten.

Sind alle Punkte geklärt, endet das Gespräch. Die Polizei informiert Sie einige Zeit später, ob und wann es mit der ärztlichen Untersuchung weitergeht.

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