Warum zur Polizei? Vorstellungsgespräch & Interview

Aktualisiert am 17. August 2023 von Ömer Bekar

Aktualisiert am 17. August 2023 von Ömer Bekar

Vorstellungsgespräch warum zur Polizei

Eine klassische Frage im Vorstellungsgespräch lautet, warum Sie zur Polizei wollen.

Dass Sie Polizistin oder Polizist werden möchten, steht außer Frage. Andernfalls hätten Sie sich schließlich nicht beworben und würden vermutlich auch nicht am Einstellungstest teilnehmen. Doch allein der Wunsch, Ihre berufliche Karriere als Beamter im Polizeidienst zu beginnen, reicht nicht aus. Spätestens im Vorstellungsgespräch sollten Sie schlüssig und überzeugend begründen können, warum genau Sie zur Polizei wollen.

Natürlich hat der Polizeiberuf durchaus seine Schattenseiten. So arbeiten Sie im Schichtdienst, an Wochenenden und an Feiertagen. Einsätze können nicht nur körperlich anstrengend, sondern vor allem auch mental sehr belastend sein.

Sie treffen auf Menschen in den verschiedensten Situationen und längst nicht jeder ist begeistert, wenn ihm Polizeibeamten gegenüberstehen. In einigen Fällen kann es gefährlich werden oder Sie werden mit Bildern konfrontiert, die Ihnen so schnell nicht mehr aus dem Kopf gehen.

Doch ungeachtet der nachteiligen Aspekte, die es zudem bei jedem Beruf gibt, zählt der Polizist für viele zu den echten Traumberufen. Oft erwacht schon im Kinderzimmer der Wunsch, später einmal bei der Polizei zu arbeiten. Und die Vielzahl der Bewerbungen belegt regelmäßig, dass das Interesse und die Nachfrage groß sind.

Ein sehr wichtiger Schritt auf Ihrem Weg in den Staatsdienst ist das Auswahlverfahren. Dass Sie den Eignungstest bestehen, gehört zu den grundlegenden Voraussetzungen für eine Einstellung. Und ein Bestandteil des Einstellungstests ist das Auswahlgespräch. Je nachdem, in welchem Bundesland Sie am Polizeitest teilnehmen, kann das Einzelgespräch als normales Bewerbungsgespräch oder als strukturiertes Interview durchgeführt werden.

Doch unabhängig von der Form sollten Sie in jedem Vorstellungsgespräch darauf vorbereitet sein, dass die Prüfer wissen wollen, warum Sie zur Polizei möchten. Natürlich können und sollten Sie diese Frage nur für sich selbst beantworten. Um Ihnen eine Hilfestellung zu bieten, haben wir aber eine Liste mit möglichen Begründungen zusammengestellt!

Helfer und Problemlöser

Als Polizistin oder Polizist werden Sie immer wieder in dramatische Situationen kommen. Das kann zum Beispiel eine gewaltsame Auseinandersetzung oder ein schwerer Verkehrsunfall sein. Schreiten Sie in solchen Momenten ein, beruhigen alle Beteiligten und leisten Erste Hilfe, können Sie nicht nur zu einem Alltagshelden, sondern sogar zum Lebensretter werden.

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Aber so aufregend muss es gar nicht immer sein. Bei jeder Streitigkeit zwischen Jugendlichen, jedem Fall von häuslicher Gewalt, jeder Beschwerde der Nachbarn über zu viel Lärm und selbst jeder kleinen Verwarnung mit Platzverweis wirken Sie deeskalierend. Womöglich wäre die Situation ganz anders verlaufen und am Ende wäre noch viel Schlimmeres passiert, wenn Sie nicht vor Ort gewesen wären.

Ein anderer Aspekt ist, dass Sie im Dienstalltag überwiegend auf Menschen treffen, die Hilfe brauchen. Dabei ist die Bandbreite riesig. Vom Schulkind, das die Straße überqueren möchte, über die ältere Dame, der die Handtasche gestohlen wurde, bis hin zum betrunkenen Obdachlosen, der die Orientierung verloren hat, ist alles möglich.

Doch egal, ob es nur um eine Lappalie oder einen ernsten Vorfall geht: Als Polizistin oder Polizist helfen Sie dabei, ein Problem zu lösen. Die Mischung aus dem Einstehen für die freiheitlich-demokratische Grundordnung, das Sorgen für Recht und Ordnung und das Einbringen von sozialen Kompetenzen gibt es so in kaum einem anderen Beruf.

Keine Routine

Jeder Dienst kann völlig anders verlaufen als die Schicht davor. Sie können nie genau vorhersehen, welche Herausforderungen Sie meistern und welche Aufgaben Sie bewältigen müssen. Zwar geht es im Polizeialltag nicht unbedingt so actionreich zu, wie manche Fernsehserie vermuten lässt. Einen sehr großen Teil macht nämlich Papierkram am Schreibtisch aus.

Trotzdem müssen Sie nicht befürchten, dass Langeweile aufkommt. Der Polizeiberuf ist also dann eine gute Wahl, wenn Sie sich einen vielseitigen und abwechslungsreichen Berufsalltag ohne schnöde Routine wünschen.

Erfüllende Arbeit

Der Polizeiberuf geht mit vielen verschiedenen Aufgaben einher. Das führt dazu, dass Sie im Dienstalltag in unterschiedliche Rollen schlüpfen. So sind Sie Ansprechpartner für Bürgerinnen und Bürger, Ratgeber, Konfliktmanager und Helfer.

Aber genauso sind Sie auch Wachmann, Garant für Sicherheit und Vollstrecker von Recht und Gesetz. Sie tragen zu einem harmonischen Miteinander in der Gesellschaft bei, verhindern Vergehen, klären Straftaten auf und verfolgen Verbrechen. Sie gestalten die Sicherheit in Ihrem Umfeld also aktiv mit.

Über all dem steht, dass Sie sich für das Gemeinwohl engagieren. Zwar gibt es immer wieder auch unerfreuliche Vorfälle, missglückte Einsätze und teils scharfe Kritik. Doch die Anerkennung und die Dankbarkeit gegenüber der Polizei überwiegt bei Weitem. Und es kann überaus erfüllend sein, einen Beruf auszuüben, bei dem Sie jeden Abend stolz auf Ihre Leistungen sein können.

Unzählige Möglichkeiten

Einerseits müssen Sie körperlich und persönlich für den Polizeidienst tauglich sein. Andererseits werden Sie als Polizistin oder Polizist in ein Beamtenverhältnis berufen. Beides führt dazu, dass Sie zwar ein paar grundlegende Voraussetzungen erfüllen müssen. Doch dann eröffnen sich zahlreiche Möglichkeiten, wie Ihre Karriere bei der Polizei verlaufen kann.

Je nach Bildungsabschluss können Sie in unterschiedlichen Laufbahnen einsteigen. Im weiteren Verlauf Ihrer Tätigkeit erreichen Sie dann nach und nach höhere Dienstgrade. Und bei guten Leistungen wird es sogar möglich, in eine höhere Laufbahn zu wechseln.

Auch bei den Verwendungen ist die Vielfalt groß. Sie können Ihren Dienst bei der Bereitschaftspolizei oder im Streifendienst versehen. Hier können Sie sich dann auf bestimmte Aufgabenbereiche spezialisieren, so zum Beispiel auf Cyberkriminalität oder die Verwaltung im Innendienst.

Oder Sie bewerben sich für eine besondere Verwendung, etwa bei einer Spezialeinheit, als Diensthundeführer oder für den Flugdienst. Auch ein Wechsel zur Kriminalpolizei, eine Tätigkeit als Ausbilder oder die Teilnahme an einem Förderprogramm für Spitzensportler sind denkbar.

Mit der Polizei als Arbeitgeber stehen Ihnen also viele Wege für eine erfolgreiche Karriere offen, bei der Sie Ihre persönlichen Stärken und Interessen entfalten können.

Krisensicherer Job

Schutz und Sicherheit verlieren niemals an Bedeutung. Und anders als in Unternehmen und Betrieben hängt die Arbeit der Polizei weder vom wirtschaftlichen Geschehen noch von der Auftragslage ab. Polizistinnen und Polizisten werden immer gebraucht und im Unterschied zu manch einem traditionellen Handwerksberuf wird der Polizeiberuf sicherlich auch nie aussterben.

Hinzu kommt, dass Sie als Beamter im öffentlichen Dienst nicht einfach gekündigt werden können. Sie müssen nicht befürchten, dass Sie plötzlich ohne Arbeitsplatz dastehen, weil die Kassen leer sind oder die Firma übernommen wird und Stellen abgebaut werden.

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Damit haben Sie als Polizeibeamter einen festen und krisensicheren Job, der zudem auch noch attraktiv vergütet ist. Mit Blick auf Ihre Zukunftspläne sorgt das für ein hohes Maß an Sicherheit.

Gelebte Gemeinschaft

Die Polizei versteht sich als ein großes, starkes Team, das fest zusammenhält und füreinander einsteht. Die Kolleginnen und Kollegen können und müssen sich blind aufeinander verlassen können. Das gilt in Einsätzen genauso wie bei Routineaufgaben auf der Wache.

Kollegialität, Gemeinschaftssinn, Teamgeist und Vertrauen sind keine Worthülsen. Bei der Polizei ist das Miteinander eine entscheidende Arbeitsgrundlage. Legen Sie Wert darauf, Teil eines Teams zu sein und Hand in Hand mit anderen zusammenzuarbeiten, sind Sie bei der Polizei richtig.

Aber: Erklären Sie im Vorstellungsgespräch, warum SIE zur Polizei wollen

Es kann viele verschiedene Gründe geben, warum Sie zur Polizei wollen. Ein paar Anregungen haben wir Ihnen gegeben. Doch vielleicht ist Ihre Motivation eine andere. So ist zum Beispiel möglich, dass Sie ein Erlebnis mit der Polizei hatten, das Sie nachhaltig beeindruckt hat. Womöglich gibt es in Ihrer Familie Polizisten und Sie möchten in diese Fußstapfen treten.

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Wichtig ist jedenfalls, dass Sie sich über Ihre Beweggründe Gedanken machen. Im Vorstellungsgespräch möchten die Prüfer erfahren, warum Sie sich dafür entschieden haben, zur Polizei zu kommen.

Zählen Sie deshalb keine Standard-Argumente auf, sondern verleihen Sie Ihren Ausführungen eine persönliche und individuelle Note. Damit schaffen Sie die Grundlage für eine überzeugende und glaubwürdige Antwort.

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