
Den Einstellungstest nicht zu bestehen, ist kein Weltuntergang.
Der Einstellungstest der Polizei gilt nicht ohne Grund als umfangreich und anspruchsvoll. Immerhin beinhaltet das Auswahlverfahren mehrere Abschnitte, die Ihre fachliche, intellektuelle, körperliche und persönliche Eignung für den Polizeiberuf testen. Und die hohen Durchfallquoten sprechen für sich. Doch wenn es beim ersten Anlauf nicht klappt, müssen Sie Ihren Berufswunsch nicht gleich an den Nagel hängen. Was Sie tun können, wenn Sie den Einstellungstest nicht bestanden haben, erklären wir Ihnen in diesem Beitrag!
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Viele träumen schon von Kindesbeinen an davon, später einmal Polizist:in zu werden. Oft bleibt dieser Berufswunsch auch bestehen. Deshalb ist die Anzahl an Bewerbungen, die bei der Polizei eingehen, regelmäßig deutlich höher als die Anzahl der freien Stellen.
Auf der anderen Seite ist der Polizeiberuf ein Beruf, der hohe Anforderungen stellt, körperlich und mental viel abverlangt und mit großer Verantwortung einhergeht. Aus diesem Grund möchte die Polizei die besten Kandidat:innen auswählen. Damit das gelingt, müssen Sie sich in einem umfangreichen Einstellungstest beweisen, der Ihr Wissen und Können in vielen verschiedenen Bereichen überprüft.
Doch was ist, wenn Sie den Einstellungstest nicht bestehen? Müssen Sie Ihren Berufswunsch dann für immer an den Nagel hängen? Können Sie den Test vielleicht wiederholen? Und wenn ja, wann? Alle diese Fragen beantworten wir Ihnen jetzt.
Wie läuft das Auswahlverfahren ab?
In Deutschland ist die Polizei Ländersache. Jedes Bundesland hat also seine eigene Landespolizei. Dazu kommt die Bundespolizei als eigenständige Behörde mit eigenem Aufgabengebiet. Weil jede Polizei selbst entscheidet, wie sie ihr Auswahlverfahren gestaltet, gibt es kein bundesweit einheitliches Eignungsauswahlverfahren. Stattdessen läuft der Einstellungstest in jedem Bundesland ein wenig anders ab. Allerdings liegen die Unterschiede eher im Detail. Denn der grundlegende Aufbau ist gleich. Deshalb gliedert sich jeder Einstellungstest in bestimmte Abschnitte.
Ein fester Prüfungsbaustein ist die schriftliche Prüfung. Sie findet computergestützt statt und umfasst einen Deutschtest. Hier schreiben Sie oft ein Diktat und beantworten Fragen zu Rechtschreibung, Grammatik und Wortschatz. Dazu kommt ein Leistungs- und Wissenstest, der Aufgaben aus Bereichen wie Allgemeinbildung, Mathematik, logisches Denken, Konzentration und Merkfähigkeit enthält.
Ein weiterer Prüfungsbaustein ist der Sporttest. Hier wird, ebenso wie bei der polizeiärztlichen Untersuchung, getestet, ob Sie die nötige Fitness, körperliche Leistungsfähigkeit und allgemeine Gesundheit für den Polizeiberuf mitbringen. Obligatorisch ist außerdem das Einzelgespräch mit den Prüfern. Je nach Bundesland und Laufbahn kann dann noch ein Rollenspiel, eine Gruppenaufgabe oder ein kurzer Vortrag auf dem Programm stehen.
Gleichzeitig ist der Einstellungstest aber auch sehr fair. Denn die Chancen sind für alle Bewerber:innen gleich. Wenn Sie die formalen Einstellungskriterien erfüllen, lädt Sie die Polizei zum Einstellungstest ein. Ob Sie am Ende eingestellt werden, hängt ausschließlich von den Leistungen ab, die Sie beim Einstellungstest erbringen. Dabei fangen alle Bewerber:innen bei null an. Vorteile oder Bonuspunkte gibt es nicht.
Was bedeutet K.O.-Prinzip im Einstellungstest der Polizei?
Für jeden Testteil gibt es bestimmte Werte. Im schriftlichen Prüfungsteil zum Beispiel müssen Sie einen gewissen Anteil an Aufgaben richtig gelöst haben oder die Anzahl Ihrer Fehler muss unter einer bestimmten Marke geblieben sein. Beim Sporttest müssen Sie, je nach Disziplin, eine bestimmte Zeit, eine festgelegte Anzahl an Wiederholungen oder eine gewisse Distanz schaffen. Erreichen Sie die Mindestleistungen, die für den jeweiligen Testabschnitt festgelegt sind, haben Sie diesen Testabschnitt bestanden. Das ist deshalb sehr wichtig, weil die Einstellungstests auf dem K.O.-Prinzip basieren.
Scheitern Sie an einer Einzelprüfung, können also nicht mehr weitermachen. Stattdessen ist der Einstellungstest an dieser Stelle für Sie beendet. Wie gut Sie die vorhergehenden Abschnitte gemeistert haben, spielt dann keine Rolle mehr.
Was hat es mit der Rangliste auf sich?
Die Leistungen, die Sie in den einzelnen Testabschnitten erreicht haben, werden in Noten oder Punkte umgerechnet und zu einem Endergebnis zusammengefasst. In welcher Gewichtung die verschiedenen Prüfungsbausteine in die Endnote einfließen, ist zwar von Polizei zu Polizei verschieden. Generell gilt aber: Je besser Ihre Leistungen waren, desto besser ist Ihre Wertung.
Aus den Endergebnissen aller Bewerber:innen, die den Einstellungstest erfolgreich hinter sich gebracht haben, erstellt die Polizei eine Rangliste. Die aktuelle Rangliste können Sie sich übrigens meist auf der Internetseite Ihrer Polizei anschauen. Dadurch wissen Sie, wo Sie gelandet sind, und können abschätzen, wie gut Ihre Chancen auf eine Einstellung stehen.
Das ist deshalb so, weil die Platzierung in der Rangliste letztlich über die Einstellungszusage entscheidet. Wenn die Polizei die freien Ausbildungsplätze vergibt, arbeitet sie die Rangliste nämlich von oben nach unten ab. Werden zum Beispiel 50 Polizeianwärter:innen eingestellt, bekommen die Bewerber:innen eine Zusage, die die ersten 50 Plätze der Liste belegen. Überlegen es sich einige Bewerber:innen zwischenzeitlich anders, rücken die nächst platzierten Kandidat:innen entsprechend nach.
Dieses Prinzip bringt es mit sich, dass Ihre Platzierung in der Rangliste womöglich für eine Einstellung nicht ausreicht, obwohl Sie den Einstellungstest bestanden haben. Ihr Ziel muss deshalb sein, das Auswahlverfahren zu meistern und dabei gleichzeitig möglichst gut abzuschneiden, um weit vorne in der Rangliste zu stehen.
Was ist, wenn ich den Einstellungstest nicht bestanden habe?
Ob Sie beim Einstellungstest erfolgreich waren, wissen Sie sofort. Denn nach jedem Einzeltest werden die Ergebnisse ausgewertet. Die Bewerber:innen, die den jeweiligen Testabschnitt nicht bestanden haben, werden umgehend darüber informiert, dass der Test für sie vorbei ist. Diese Bewerber:innen können sich also wieder auf den Heimweg machen, während es für die Mitstreiter:innen mit dem nächsten Testabschnitt weitergeht.
Die Durchfallquoten beim Einstellungstest der Polizei sind sehr hoch. Dabei gibt es verschiedene Gründe, warum Bewerber:innen scheitern. Eine schlechte Vorbereitung, zu viel Nervosität, Flüchtigkeitsfehler, eine unbekannte Erkrankung oder einfach nur ein schlechter Tag sind ein paar Beispiele. Andererseits haben viele Polizist:innen, die heute in ihrem Beruf erfolgreich sind, für ihren Einstellungstest auch zwei oder sogar drei Anläufe gebraucht.
Zwei Ausnahmen
Wie schon erwähnt, müssen Sie grundsätzlich jeden Einzeltest bestehen, damit Sie das ganze Auswahlverfahren durchlaufen können. Sind Sie aber am Sporttest gescheitert, haben Sie in Bremen und in Sachsen die Möglichkeit, diesen Abschnitt einmal zu wiederholen.
Dazu wenden Sie sich an die Prüfungskommission und beantragen einen Wiederholungstermin. Vier bis acht Wochen später können Sie dann noch einmal zum Sporttest antreten und das Auswahlverfahren fortsetzen. Allerdings gilt diese Regelung wirklich nur für den Sporttest. Alle anderen Testabschnitte müssen Sie bestehen.
Was kann ich jetzt konkret tun?
Wenn Sie den Einstellungstest nicht bestanden haben, müssen Sie sich zunächst einmal ein wenig in Geduld üben. Denn Sie können den Einstellungstest zwar wiederholen. Allerdings ist das frühestens zum nächsten Einstellungstermin möglich. Aus dem laufenden Auswahlverfahren sind Sie nämlich ausgeschieden. Mit dem Einstellungstermin, für den Sie sich beworben hatten, wird es deshalb nichts mehr. Für Sie bedeutet das:
- Erkundigen Sie sich auf der Homepage Ihrer Polizei über die nächsten Einstellungstermine und die Bewerbungsfristen. Einige Polizeien stellen zweimal pro Jahr ein, andere Polizeien haben nur einen Einstellungstermin pro Jahr. Bei einigen Polizeien können Sie Ihre Bewerbung das ganze Jahr über einreichen, bei anderen Polizeien gibt es Bewerbungsfristen. Machen Sie sich also schlau, was bei Ihrer Polizei der Fall ist.
- Reichen Sie Ihre Bewerbungsunterlagen erneut ein. Wenn Sie die formalen Einstellungsvoraussetzungen nach wie vor erfüllen, bekommen Sie auch wieder eine Einladung zur Teilnahme am Eignungsauswahlverfahren.
- Nutzen Sie die Zwischenzeit, um sich intensiv auf den Einstellungstest vorzubereiten. Analysieren Sie, was schiefgelaufen ist. Trainieren Sie dann gezielt den Testteil, der beim ersten Mal nicht geklappt hat. Aber üben Sie auch für alle anderen Abschnitte des Einstellungstests. So sind Sie für das zweite Mal bestens gerüstet.
Wann kann ich den Einstellungstest wiederholen?
Wenn es beim ersten (oder auch zweiten) Anlauf nicht geklappt hat, können Sie den Einstellungstest bei der Polizei wiederholen. Dabei ist eine Wiederholung zum nächsten Einstellungstermin möglich. Voraussetzung ist aber, dass Sie Ihre Bewerbungsunterlagen erneut einreichen und dass Sie die formalen Einstellungskriterien nach wie vor erfüllen.
Allerdings können Sie den Einstellungstest nicht beliebig oft wiederholen. Stattdessen ist die Anzahl der möglichen Wiederholungen in einigen Bundesländern begrenzt, in anderen Bundesländern müssen Sie gewisse Wartezeiten einhalten. Wahrscheinlich werden Ihnen das die Prüfer bei der Verabschiedung aber gesagt haben. Ansonsten können Sie sich auch an die Einstellungsberater bei Ihrer Polizei wenden. Dort bekommen Sie alle wichtigen Auskünfte und zudem oft auch noch den einen oder anderen guten Tipp.
Es ist nicht möglich, dass Sie an der Stelle in den Test einsteigen, an der Sie beim ersten Anlauf ausgeschieden sind. Stattdessen durchlaufen Sie das gesamte Auswahlverfahren noch einmal. Auch die Voraussetzungen sind identisch. Denn die Polizei macht keine Unterschiede zwischen den Bewerber:innen. Es gibt nur eine Ausnahme: In Bayern können Sie selbst entscheiden, ob Sie den ganzen Test oder nur einzelne Prüfungsbausteine wiederholen wollen.
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