Je nach Schulabschluss können Sie den Polizeiberuf bei der Polizei in Baden-Württemberg in einer Ausbildung oder einem Bachelor-Studium erlernen. Die Ausbildung dauert 30 Monate, das Studium 45 Monate. Doch bevor es losgehen kann, müssen Sie erst einmal im Auswahlverfahren überzeugen. Wir haben zusammengestellt, was Sie zu den Voraussetzungen, der Bewerbung und dem Eignungstest wissen sollten.
➔ Testfragen für den Polizei Einstellungstest in Baden-Württemberg
Das Wichtigste zum Einstellungstest in Baden-Württemberg auf einen Blick
- Der Einstellungstest der Polizei Baden-Württemberg findet in Herrenberg statt.
- Die Prüfung dauert einen Tag lang.
- Der Eignungstest umfasst einen mehrteiligen PC-Test, ein Auswahlgespräch und ein Abschlussgespräch.
- Ihre körperliche Leistungsfähigkeit weisen Sie durch das Deutsche Sportabzeichen in Bronze nach. Können Sie das Sportabzeichen nicht vorlegen, absolvieren Sie an einem separaten Termin einen 3.000-Meter-Lauf als Sportprüfung.
- Eine polizeiärztliche Untersuchung gehört ebenfalls zum Auswahlverfahren. Sie findet aber zu einem späteren Zeitpunkt statt.
Polizist:in ist für viele ein echter Traumberuf. Und die Polizei Baden-Württemberg freut sich über neue Kollegen als Unterstützung und Verstärkung. Doch auch wenn der Polizeiberuf spannend und abwechslungsreich ist, so ist er gleichzeitig ganz schön anstrengend und herausfordernd. Körperliche Fitness, mentale Belastbarkeit und eine starke Persönlichkeit sind deshalb unabdingbar.
Ob Sie diese Anforderungen erfüllen, überprüft die Polizei Baden-Württemberg in Ihrer Eignungsprüfung. Dabei werden Sie in vielen verschiedenen Bereichen getestet, angefangen bei Ihren Fähigkeiten im Umgang mit der deutschen Sprache über Ihre Intelligenz bis hin zu den Eigenschaften, die Sie als Person und Persönlichkeit ausmachen. Was genau Sie erwartet und wie Sie überhaupt eine Einladung zum Einstellungstest der Polizei Baden-Württemberg bekommen, erklären wir Ihnen jetzt!
Die Einstellungsvoraussetzungen in Baden-Württemberg
Der Polizeiberuf bringt einige Anforderungen mit sich. Diese ergeben sich zum einen aus der Tätigkeit selbst. Zum anderen hängen sie damit zusammen, dass Sie als Polzist:in in den Beamtenstand berufen werden.
Damit Ihre Bewerbung berücksichtigt werden kann, müssen Sie deshalb einige formale Voraussetzungen erfüllen. Andernfalls ist eine Einstellung in den Polizeidienst des Landes Baden-Württemberg nicht möglich. Die Einstellungsvoraussetzungen sind diese:
- Am Einstellungstag sind Sie mindestens 16,5 Jahre alt. Das Höchstalter liegt bei 32 Jahren im mittleren Dienst und bei 33 Jahren im gehobenen Dienst.
- Sie sind mindestens 160 cm groß.
- Sie sind gesund, körperlich fit und sportlich. Als Nachweis dafür können Sie das Deutsche Sportabzeichen in Bronze vorlegen. Andernfalls müssen Sie beim Eignungstest einen 3.000-Meter-Lauf absolvieren. Außerdem brauchen Sie einen Schwimmleistungsnachweis.
- Ihr Body-Mass-Index (BMI) liegt zwischen 18 und 27,5.
- Ihre Sehleistung beträgt ohne Korrektur durch eine Sehhilfe auf jedem Auge mindestens 50 Prozent, wenn Sie unter 20 Jahre alt sind, und mindestens 30 Prozent bei einem Alter ab 20 Jahren.
- Sie besitzen eine gültige Fahrerlaubnis der Klasse B für Fahrzeuge mit Schaltgetriebe oder eine Prüfbescheinigung für Begleitetes Fahren, wenn Sie noch nicht volljährig sind. Sind Sie am Tag der Einstellung unter 17 Jahre alt, können Sie die Prüfbescheinigung bis zum Ende des sechsten bzw. achten Ausbildungsmonats nachreichen.
- Sie sind bislang nicht mit dem Gesetz in Konflikt geraten.
- Sie sind bereit, für die freiheitlich-demokratische Grundordnung im Sinne des Grundgesetzes einzutreten.
- Sie sind deutscher Staatsbürger.
Der Bildungsabschluss
Bewerben Sie sich um einen Ausbildungsplatz im mittleren Polizeivollzugsdienst, brauchen Sie die mittlere Reife. Daneben ist eine Ausbildung möglich, wenn Sie einen Bildungsabschluss haben, der als gleichwertig anerkannt ist. Ihr Notendurchschnitt muss 3,2 oder besser sein. Haben Sie Abitur oder die Fachhochschulreife und bewerben sich um einen Ausbildungsplatz, fällt der Mindestnotenschnitt weg.
Für einen Studienplatz im gehobenen Polizeivollzugsdienst benötigen Sie Abitur, die Fachhochschulreife oder einen gleichwertigen Bildungsabschluss. Ihr Notendurchschnitt muss mindestens 3,0 betragen.
Die Staatsbürgerschaft
Prinzipiell gehört die deutsche Staatsbürgerschaft zu den Einstellungsvoraussetzungen. Allerdings macht die baden-württembergische Polizei Ausnahmen. Erkundigen Sie sich deshalb bei Ihrem Einstellungsberater, ob Ihre Nationalität zugelassen ist. Sind Sie kein deutscher Staatsbürger, müssen Sie als zusätzliche Voraussetzungen
- Ihre Muttersprache in Wort und Schrift beherrschen,
- seit mindestens acht Jahren in Deutschland leben und
- eine befristete Aufenthaltserlaubnis, eine unbefristete Niederlassungserlaubnis oder eine Erlaubnis zum Daueraufenthalt in der EU haben.
Tattoos & Co.
Tätowierungen, Brandings und ähnlicher Körperschmuck sind grundsätzlich erlaubt. Ob ein Tattoo zulässig ist, entscheidet die Polizei im Rahmen des Auswahlverfahrens. Dabei spielen mehrere Faktoren eine Rolle.
Für alle Motive gilt, dass sie nicht gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung verstoßen und keine fragwürdigen Inhalte haben dürfen. Diskriminierende, gewaltverherrlichende, sexistische und gesetzlich verbotene Motive sind generell tabu. Auch Motive, die einen nicht vertrauenswürdigen Eindruck entstehen lassen, sind nicht zu lässig.
Tattoos am Hals und im Gesicht akzeptiert die Polizei nicht. Ansonsten unterscheidet sie zwischen sichtbaren und nicht-sichtbaren sowie dezenten und nicht dezenten Tätowierungen. Zum nicht sichtabren Bereich gehören die Körperstellen, die bedeckt sind, wenn Sie das Kurzarmhemd der Uniform tragen. Hier gehen Tattoos in Ordnung.
Dezente Tätowierungen im sichtbaren Bereich, die nicht durch die Uniform bedeckt sind, können Sie prinzipiell offen tragen. Nicht dezente Tattoos müssen Sie zum Beispiel durch Stulpen abdecken.
Die Bewerbung bei der baden-württembergischen Polizei
Bei der Polizei in Baden-Württemberg gibt es insgesamt drei Einstellungstermine pro Jahr, nämlich:
- 1. März und 1. September für eine Ausbildung im mittleren Dienst
- 1. Juli für ein Studium im gehobenen Dienst
Falls diese Stichtage auf einen Samstag, einen Sonntag oder einen gesetzlichen Feiertag fallen, findet die Einstellung am Werktag davor statt.
Ihre Bewerbung können Sie grundsätzlich das ganze Jahr über einreichen. Allerdings gibt es für jeden Einstellungstermin bestimmte Bewerbungsfristen. Für welchen Termin Sie sich aktuell bewerben können, gibt die Polizei auf ihrer Karriereseite bekannt.
Ihre Bewerbung reichen Sie online ein. Dafür rufen Sie das Bewerbungsportal auf. Nachdem Sie sich dort registriert haben, erhalten Sie per E-Mail Ihre Zugangsdaten, um das Bewerbungskonto freizuschalten. Anschließend werden Sie Schritt für Schritt durch die Bewerbung geleitet. Auf Basis der Daten, die Sie eingegeben haben, wird Ihnen dann auch angezeigt, welche Formulare und Unterlagen Sie hochladen müssen.
Ihre Bewerbung können Sie jederzeit speichern und später weiter bearbeiten. Spätestens am letzten Tag der Bewerbungsfrist muss Ihre Bewerbung aber fertig und vollständig sein.
Der Sportleistungsnachweis für das Auswahlverfahren in BaWü
Grundsätzlich sollten Sie Ihre sportliche Leistungsfähigkeit bereits im Zuge der Bewerbung durch das Deutsche Sportabzeichen mindestens in Bronze nachweisen. Das Sportabzeichen darf nicht älter sein als zwölf Monate und muss folgende Mindestleistungen dokumentieren:
- Ausdauer: 3.000- oder 800-Meter-Lauf in der Stufe Silber
- Kraft: Übung Ihrer Wahl in der Stufe Bronze
- Schnelligkeit: 100-Meter-Lauf in der Stufe Bronze
- Koordination: Übung Ihrer Wahl in der Stufe Bronze
Ihrer Bewerbung legen Sie eine Kopie der Urkunde, der Einzelprüfkarte oder einen elektronischen Auszug der erbrachten Leistungen bei.
Reicht die Zeit nicht mehr aus, um das Sportabzeichen zu erwerben, können Sie im Rahmen des Auswahlverfahrens einen 3.000-Meter-Lauf absolvieren. Dazu bekommen Sie von der Polizei einen Termin. Der Sporttest findet im Waldstadion in Nufringen statt und Sie müssen mindestens die Leistung schaffen, die in Ihrer Altersstufe beim 3.000-Meter-Lauf dem Deutschen Sportabzeichen in Silber entspricht.
Zusätzlich zum Sportabzeichen brauchen Sie für die Bewerbung noch einen Schwimmleistungsnachweis. Dafür müssen Sie eine Strecke von 200 Metern als Frau in maximal 6:40 Minuten und als Mann in höchstens 6 Minuten zurücklegen. Das Formular für den Nachweis, das zum Beispiel eine Schule, ein Schwimmbad oder ein Verein abzeichnen kann, finden Sie zum Download im Bewerberportal.
Der Einstellungstest der Polizei Baden-Württemberg
Die Eignungsprüfungen finden ganzjährig bei der Hochschule der Polizei in Herrenberg statt. Nur im August gibt es eine Pause. War Ihre Bewerbung vollständig und erfüllen Sie die formalen Einstellungsvoraussetzungen, lädt Sie die Polizei Baden-Württemberg zum Einstellungstest ein. Die Einladung bekommen Sie per E-Mail ungefähr zwei bis vier Wochen vor dem Termin.
Der Auswahltest ist eintägig. Dabei beginnt der Testtag üblicherweise gegen 8:30 Uhr und endet etwa um 15:30 Uhr. Er ist für Bewerber beider Laufbahnen gleich und gliedert sich in einen schriftlichen und einen mündlichen Teil.
Der Computertest
Nachdem Sie sich mit den anderen Bewerbern im Foyer eingefunden haben, werden Sie von den Prüfern in Empfang genommen. Die Prüfer begrüßen Sie und erklären, wie der Tag ablaufen wird. Danach geht es in einen Lehrsaal. Hier absolvieren Sie einen computergestützten Test, der drei Teile umfasst.
Teil 1: Sprachkenntnisse und Wissen
Im ersten Testabschnitt geht es um Ihre Deutschkenntnisse und Ihr Allgemeinwissen. Dazu werden Ihnen im Multiple-Choice-Verfahren verschiedene Fragen gestellt, die Sie beantworten müssen. Multiple Choice bedeutet, dass Sie zu jeder Frage mehrere Lösungsvorschläge sehen, aus denen Sie die richtige Antwort auswählen. Sie müssen also selbst keine Antworten formulieren.
Ein Beispiel
Welches Wort hat eine ähnliche Bedeutung wie heikel?
a) fröhlich b) interessant c) schwierig
Lösung: c
An die Fragen schließt sich ein Diktat an. Dafür hören Sie über Kopfhörer einen Text, den Sie über die Computertastatur vollständig mitschreiben.
Teil 2: Intellektuelle Fähigkeiten
Der nächste Abschnitt vom PC-Test ist ein Intelligenzstrukturtest. Er umfasst fünf Aufgabenblöcke aus den Themenfeldern:
- verbale Intelligenz
- figurales Denken
- numerische Intelligenz
- Konzentrationsvermögen
- Merkfähigkeit
Auch in diesem Testteil handelt es sich bei den Fragen um Multiple-Choice-Aufgaben.
3 Beispiele
2 6 3 9 6 18 15 ?
Lösung: ___
Lösung: 45
Erklärung: Die Zahlreihe basiert auf dem Schema “ x3, -3”. Zunächst wird eine Zahl also mit 3 multipliziert, anschließend werden 3 abgezogen. Dies wird fortlaufend wiederholt. Demnach muss die 15 mit 3 multipliziert werden. Die nächste Zahl in der Reihe lautet folglich 45 (15 x 3).
2. Welche Figur vervollständigt die Reihe sinnvoll?
Lösung: ___
Lösung: b
Erklärung: Bei dieser Figurenreihe wechselt der kleine Kreis die Farbe. Da er bei der ersten und der dritten Figur weiß ist, muss er auch bei der fünften Figur weiß sein. Somit kommen nur die Lösungen a und c infrage. Gleichzeitig lösen sich die beiden Quadrate der Symbole allmählich auf. So fallen zunächst die senkrechten Außenlinien und danach die waagerechten Linien weg. Also stimmt Lösung c.
3. Wie viele Augen sind auf der Vorderseite zu sehen, wenn Sie den abgebildeten Würfel zweimal nach vorne kippen?
Lösung: ___
Lösung: b
Erklärung: Bei Aufgaben mit normalen Spielwürfeln müssen Sie sich merken, dass die beiden gegenüberliegenden Flächen zusammen immer die Zahl 7 ergeben. Auf dem abgebildeten Würfel sind auf der Vorderseite drei Augen zu sehen. Kippen Sie den Würfel zweimal nach vorne, wandert die jetzige Vorderseite auf die Rückseite. Gleichzeitig wird die ursprüngliche Rückseite die neue Vorderseite. Und weil die beiden Flächen zusammen 7 Augen haben, sind auf der neuen Vorderseite nun vier Augen zusehen.
Teil 3: Persönlichkeitsmerkmale
Im letzten Abschnitt des PC-Tests geht es um persönliche und charakterliche Merkmale. Dafür werden Ihnen verschiedene Aussagen präsentiert. Sie sollen jeweils einordnen, inwieweit die jeweilige Aussage auf Sie zutrifft oder inwiefern Sie dieser zustimmen.
Auf diese Fragen gibt es keine richtigen oder falschen Antworten im klassischen Sinne. Schließlich geht es hier nicht um Wissen oder Können, sondern um Ihre Persönlichkeit und Ihren Charakter.
Sie fahren am besten, wenn Sie ehrlich und spontan antworten. Versuchen Sie nicht, die Aussagen zu analysieren und möglichst optimal einzuordnen. Denn zum einen dürfte Ihnen dafür das psychologische Fachwissen fehlen. Zum anderen laufen Sie Gefahr, sich in Widersprüche zu verstricken.
Ein Beispiel
Die PC-Tests sind zweifelsohne anspruchsvoll. Denn Sie müssen die Fragen und Antworten einerseits aufmerksam lesen und die richtigen Lösungen ermitteln. Andererseits haben Sie die Zeit im Nacken. Die Bearbeitungszeit ist knapp bemessen, so dass Sie sich nicht zu lange mit einer Aufgabe beschäftigen können.
In Vorbereitung auf den Einstellungstest sollten Sie deshalb unbedingt üben. Nutzen Sie Musteraufgaben und Online-Tests. Damit das Üben nicht zu eintönig wird, können Sie zwischendurch Quiz-Sendungen schauen und Rätsel lösen.
Eine gezielte Vorbereitung wird Ihnen dabei helfen, die Muster hinter den Aufgaben zu erkennen. Außerdem entwickeln Sie eine gewisse Routine beim Lösen der Fragen und können sich die Vorgehensweise aneignen, mit der Sie am besten zurechtkommen. Aber: Machen Sie sich nicht unnötig verrückt! Die Computertests sind machbar, wenn Sie ruhig und konzentriert bleiben. Nach dem PC-Test gibt es eine Mittagspause. Wenn Sie möchten, können Sie kostengünstig in der Mensa essen.
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Das Auswahlgespräch
Nach der Mittagspause findet das Auswahlgespräch statt. Als eine Art mündliche Prüfung wird das Gespräch als sogenanntes multimodales und strukturiertes Interview geführt. Keine Sorge, das klingt jetzt komplizierter, als es ist!
Multimodales Interview heißt nämlich nur, dass das Gespräch mehrere Abschnitte umfasst. Und strukturiert meint, dass die Prüfer einen Fragenkatalog vorbereitet haben. Diese Fragen werden allen Bewerbern in exakt der gleichen Form gestellt. Gleichzeitig ist festgelegt, wie die Antworten bewertet werden. Die Prüfer arbeiten dazu mit einer Skala. Dadurch ist einerseits sichergestellt, dass das Interview objektiv geführt wird. Und andererseits können Ihre Antworten eingeordnet und benotet werden. Das ist deshalb wichtig, weil das Auswahlgespräch in Ihr Gesamtergebnis einfließt.
Das Auswahlgespräch beginnt damit, dass Sie sich vorstellen. Anschließend stellen Ihnen die Prüfer ein paar freie Fragen. Diese Fragen knüpfen an Ihre Selbstpräsentation und Ihren Lebenslauf an. Danach folgen dann die Fragen aus dem oben erwähnten Fragenkatalog. Dabei geht es um Aspekte wie:
- soziale Kompetenzen
- Belastbarkeit
- Motivation und Leistungsbereitschaft
- Selbstkontrolle
- Verantwortungsbewusstsein
Solche Eigenschaften prägen den Polizeiberuf. Aber auch Ihre Umgangsformen, Ihr Ausdrucksvermögen und ganz allgemein Ihr Auftreten werden bewertet.
Bereiten Sie sich auf das Auswahlgespräch vor. Üben Sie dazu Ihre Selbstpräsentation. Wichtig dabei ist, dass Sie nicht wahllos Ihren bisherigen Werdegang herunterbeten. Überlegen Sie sich stattdessen, warum Sie Polizist:in werden möchten und welche wichtigen Eigenschaften Sie dafür mitbringen. Suchen Sie sich zwei, drei Beispiele aus, mit denen Sie erklären können, wie Ihr Berufswunsch zustande kommt und warum Sie glauben, das Zeug zum Polizisten zu haben.
Daneben sollten Sie sich bei Ihrer Vorbereitung die typischen Fragen in Vorstellungsgesprächen anschauen. Grundsätzlich gilt aber: Bleiben Sie ehrlich und treten Sie authentisch auf. Versuchen Sie, sich natürlich zu geben und spontan zu antworten. Die Prüfer der Polizei sind bestens geschult und werden es sofort durchschauen, wenn Sie sich verstellen.
Das Abschlussgespräch
Wenn das Auswahlgespräch beendet ist, haben Sie die letzte Station des Prüfungstages hinter sich. Nun müssen Sie sich ein wenig gedulden, denn die Polizei ermittelt Ihr Testergebnis. Sie werden dann zu einem Abschlussgespräch hereingebeten. Bei dem Abschlussgespräch erfahren Sie, ob Sie den Einstellungstest bestanden und welches Ergebnis Sie erreicht haben.
Waren Sie erfolgreich, informiert Sie die Polizei über die nächsten Schritte im Auswahlverfahren. Meist können Sie auch gleich einen Termin für die polizeiärztliche Untersuchung vereinbaren. Je nach Ergebnis bekommen Sie entweder eine Direktzusage oder Sie werden mit Ihrem Ergebnis in die Rangliste aufgenommen. Beides erfolgt aber unter dem Vorbehalt, dass die ärztliche Untersuchung Ihre Polizeidiensttauglichkeit bestätigt.
Haben Ihre Leistungen nicht ausgereicht, erklärt Ihnen der Prüfer, woran es gehapert hat. Außerdem erklärt er Ihnen, wann und wie Sie den Einstellungstest wiederholen können und welche anderen Möglichkeiten es für Ihren Einstieg bei der Polizei Baden-Württemberg gibt.
Die polizeiärztliche Untersuchung
Zum Testverfahren der Polizei Baden-Württemberg gehört auch eine ärztliche Untersuchung. Bei dieser Untersuchung prüft der Polizeiarzt, ob Sie aus gesundheitlicher Sicht für den Polizeidienst geeignet sind. In diesem Zusammenhang wird von der Polizeidienstfähigkeit oder Polizeidiensttauglichkeit gesprochen.
Die polizeiärztliche Untersuchung umfasst mehrere Teiluntersuchungen. Dazu gehören unter anderem
- Untersuchung Ihrer körperlichen Verfassung im Allgemeinen
- Hör- und Sehtest
- Lungenfunktionstest
- Belastungs-EKG
Bei der Polizei Baden-Württemberg ist die ärztliche Untersuchung vom Einstellungstest abgekoppelt. Sie wird zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt, nachdem die Polizei Ihre Bewerbungsunterlagen vollständig überprüft und bearbeitet hat. Dann steht bereits fest, dass Sie für eine Einstellung infrage kommen, weil Sie die formalen Kriterien erfüllen und die Eignungsprüfung bestanden haben.
Sofern Sie nicht schon beim Abschlussgespräch einen Termin vereinbart haben, teilt Ihnen die Polizei in einer schriftlichen Einladung mit, wann Ihre Untersuchung stattfindet. Und wenn auch hier alles gut läuft, steht Ihrer Einstellung in den Polizeivollzugsdienst nichts mehr im Wege!