Einstellungstest Polizei Bayern: So läuft der Test ab

Aktualisiert am 29. Februar 2024 von Ömer Bekar

Aktualisiert am 29. Februar 2024 von Ömer Bekar

Einstellungstest Polizei Bayern

Der Einstellungstest der Polizei Bayern setzt sich aus sechs Bausteinen zusammen.

Polizeibeamte müssen sowohl körperlich als auch geistig fit sein. Doch der Lebenslauf und ein paar Schulzeugnisse oder das Geschlecht und die Herkunft sagen nicht viel darüber aus, ob jemand alles mitbringt, was es für den Polizeiberuf braucht. Deshalb wählt die Polizei Bayern ihre künftigen Kollegen durch einen Einstellungstest aus. Können Sie im Auswahlverfahren glänzen, rückt ein Ausbildungsplatz in greifbare Nähe.

➔ Online Vorbereitung für den Einstellungstest der Polizei in Bayern

Das Wichtigste zum Auswahlverfahren in Bayern auf einen Blick:

  • Für den Einstellungstest kommen Sie zur Bereitschaftspolizei nach München oder Nürnberg.
  • Der Eignungstest findet an zwei, zeitlich versetzten Tagen statt. Bei einer längeren Anreise können Sie kostenfrei vor Ort übernachten.
  • Der Auswahltest umfasst sechs Bausteine. Dazu zählen schriftliche und mündliche Prüfungen, ein Sporttest und die polizeiärztliche Untersuchung.
  • Sie müssen jeden Einzeltest bestehen. Andernfalls endet der Eignungstest für Sie vorzeitig.

Schützen, helfen, für Sicherheit sorgen, Straftaten verfolgen, ermitteln: Der Polizeiberuf hält jede Menge vielseitige, spannende und verantwortungsvolle Aufgaben bereit. Doch so abwechslungsreich der Polizeialltag ist, so herausfordernd ist er auch. Deshalb müssen Sie topfit sein, sowohl körperlich als auch geistig und mental.

Um herauszufinden, ob Sie in den Anforderungen des Polizeivollzugsdienstes gewachsen sind, führt die bayerische Polizei ein umfangreiches Auswahlverfahren durch. Dazu prüft sie anhand Ihrer Bewerbung zunächst, ob die formalen Kriterien für eine Einstellung erfüllt sind. Ist das der Fall, bekommen Sie eine Einladung zur Teilnahme am Eignungstest. Und was beim Einstellungstest der Polizei Bayern auf Sie zukommt, erfahren Sie jetzt!

Die Einstellungsvoraussetzungen bei der bayerischen Polizei

Damit Sie in den Dienst der Polizei Bayern eingestellt werden können, müssen ein paar formale Voraussetzungen erfüllt sein. Sie ergeben sich aus den Anforderungen, die der Beruf mit sich bringt, und aus der Tatsache, dass Sie als Polizist:in zugleich in den Beamtenstand berufen werden.

Zu den grundlegenden Kriterien für einen Einstieg in die 2. Qualifikationsebene gehören diese:

  • Sie haben die deutsche Staatsbürgerschaft.
  • Sie sind mindestens 160 Zentimeter groß.
  • Am Tag Ihrer Einstellung sind Sie mindestens 17 und höchstens 30 Jahre alt.
  • Sie bringen einen mittleren oder höheren Schulabschluss mit oder Sie haben einen qualifizierenden Haupt- oder Mittelschulabschluss und eine abgeschlossene Berufsausbildung.
  • Sie haben das deutsche Schwimmabzeichen mindestens in Bronze. Eine offizielle Bestätigung brauchen Sie aber nicht unbedingt. Die Polizei akzeptiert auch eine Eigenerklärung.
  • Sie sind gesund und aus medizinischer Sicht für den Polizeidienst geeignet.
  • Sie sind nicht vorbestraft und leben in geordneten wirtschaftlichen Verhältnissen.

Diese Voraussetzungen gelten grundsätzlich für alle Bewerber. Was die deutsche Staatsbürgerschaft, die Körpergröße und das Alter angeht, sind aber Ausnahmen möglich. Fragen Sie deshalb ruhig bei Ihrem Einstellungsberater nach.

Kurz zu Tätowierungen

Tattoos dürfen Sie prinzipiell haben. Neben Tätowierungen auf dem Rücken, der Schulter und anderen, nicht sichtbaren Körperstellen sind auch Tattoos auf den Unterarmen möglich. Im Dienst müssen Sie diese dann abdecken, indem Sie zum Beispiel ein Langarmhemd oder Stulpen tragen. Am Kopf, am Hals und an den Händen erlaubt die bayerische Polizei Tattoos nur in Ausnahmefällen.

Andere Polizeibewerber lesen gerade ►  Einstellungstest Polizei Brandenburg: 2 spannende Testtage

Inhaltlich dürfen die Motive nicht gegen die Grundprinzipien und Werte der Demokratie verstoßen und nicht sexistisch, diskriminierend oder gewaltverherrlichend sein. Bei Schriftzeichen in einer Fremdsprache müssen Sie eine Erklärung zur Bedeutung abgeben. Piercings im sichtbaren Bereich sind im Dienst nicht zulässig. Die Regelungen zu Tattoos können Sie sich in einem Video der bayerischen Polizei anschauen.

Ein Wort zu den Laufbahnen

In Bayern heißen die Laufbahnen Qualifikationsebenen, kurz QE. Absolvieren Sie eine Ausbildung, steigen Sie in die 2. Qualifikationsebene ein. Das entspricht dem, was in anderen Bundesländern der mittlere Dienst ist.

Daneben können Sie den Polizeiberuf im Rahmen eines Studiums an der Fachhochschule für den öffentlichen Dienst in Bayern – Fachbereich Polizei erlernen. In diesem Fall steigen Sie in der 3. Qualifikationsebene (gehobener Dienst) ein.

Neben den eben genannten Voraussetzungen brauchen Sie dafür unbedingt die deutsche Staatsangehörigkeit. Außerdem benötigen Sie als Schulabschluss die allgemeine Hochschulreife, die fachgebundene Hochschulreife oder die uneingeschränkte Fachhochschulreife. Alternativ ist ein Einstieg möglich, wenn Sie eine Meisterprüfung haben und ein Beratungsgespräch an der Fachhochschule führen.

Ihre Bewerbung müssen Sie sowohl an die bayerische Polizei als auch an den Landespersonalausschuss (LPA) richten. Der Einstellungstest der Polizei Bayern ist für beide Laufbahnen gleich. Für ein Studium nehmen Sie aber zusätzlich dazu noch an Prüfungen des Landespersonalausschusses teil.

Die Bewerbung bei der Polizei Bayern

Bei der bayerischen Polizei gibt es zwei Einstellungstermine pro Jahr, nämlich jeweils am ersten Werktag im März und September. Für beide Termine gelten Bewerbungsfristen. Verpassen Sie den Meldeschluss für einen Termin, kann Ihre Bewerbung erst für den folgenden Einstellungstermin berücksichtigt werden. Die Fristen sind so:

LaufbahnEinstellungsterminBewerbung bis
2. Qualifikationsebene (Ausbildung)März
September
30. April des Vorjahres
31. Oktober des Vorjahres
3. Qualifikationsebene (Studium)September
März
für beide Termine 31. Oktober des Vorjahres bei der Polizei, beim LPA früher

Möchten Sie studieren, erkundigen Sie sich beim LPA, bis wann Ihre Bewerbung vorliegen muss.

Ihre Bewerbung reichen Sie dann online über das Bewerberportal der Polizei Bayern ein. Erfüllen Sie die Einstellungsvoraussetzungen, können Sie sich in Bayern zweigleisig bewerben. Tatsächlich ist das sogar ratsam. Denn in der 2. QE werden deutlich mehr Bewerber eingestellt als in der 3. QE. Durch eine Bewerbung für beide Laufbahnen erhöhen Sie deshalb Ihre Chancen auf eine Zusage. Zumal Sie nach einer Einstellung in die 2. QE später immer noch in die höhere Laufbahn aufsteigen können.

Der Einstellungstest der Polizei Bayern

In Bayern führt die Polizei den Einstellungstest ganzjährig durch. Das Verfahren verteilt sich auf zwei Tage, die zeitlich versetzt stattfinden. Meist findet der zweite Testtag in der darauffolgenden Woche statt.

Hat die Prüfung Ihrer Bewerbung ergeben, dass Sie die formalen Einstellungskriterien erfüllen, lädt Sie die Polizei per E-Mail zum Eignungstest ein. In der E-Mail werden Ihnen mehrere Prüfungstermine vorgeschlagen, aus denen Sie sich einen aussuchen und online buchen können.

Für den Test kommen Sie entweder zur I. Bereitschaftspolizeiabteilung nach München oder zur IV. Bereitschaftspolizeiabteilung nach Nürnberg. Die Polizei versucht, den Standort auszuwählen, der Ihrem Wohnort näher ist. Je nachdem, wie viele Bewerber es gibt, klappt das aber nicht immer. Andererseits ist das nicht ganz so schlimm. Denn Sie können schon am Vorabend anreisen und vor Ort bei der Bereitschaftspolizei übernachten. Die Unterkunft und die Verpflegung sind für Sie kostenfrei. Alle Infos dazu stehen in Ihrer Einladung.

Der Einstellungstest der Polizei Bayern setzt sich aus insgesamt sechs Bausteinen zusammen. Dabei werden die sprachliche Ausdrucksfähigkeit, das logische Denkvermögen, die körperliche Fitness und Ihr Verhalten im Umgang mit anderen Personen getestet. Eine polizeiärztliche Untersuchung schließt den Einstellungstest ab.

Grafik Einstellungstest Polizei Bayern

Wichtig zu wissen ist, dass Sie jeden Prüfungsteil bestehen müssen. Reichen Ihre Leistungen bei einer Einzelprüfung nicht aus, ist der Test an dieser Stelle für Sie beendet. Schlimmstenfalls absolvieren Sie also gar nicht alle Prüfungs-Bausteine, sondern scheiden schon vorzeitig aus dem Auswahlverfahren aus.

Der Sprachtest

Den Anfang macht der Sprachtest, der zum schriftlichen Teil des Einstellungstests gehört. Er findet am Computer statt und dauert ungefähr 90 Minuten. Beim Sprachtest stehen Ihre Fähigkeiten im Umgang mit der deutschen Sprache auf dem Prüfstand. Dabei lösen Sie Aufgaben zu Rechtschreibung, Grammatik, Sprachverständnis und Ausdrucksfähigkeit.

Bei einem Teil der Fragen handelt es sich um Multiple-Choice-Aufgaben. Multiple-Choice-Aufgaben sind Aufgaben, bei denen Ihnen mehrere Antwortmöglichkeiten genannt werden. Und Sie müssen die richtige Antwort auswählen.

Daneben kommen beim Sprachtest Lückendiktate vor. Ein Lückendiktat funktioniert im Prinzip genauso wie ein normales Diktat. Der Unterschied besteht lediglich darin, dass Sie nicht den gesamten Text mitschreiben müssen. Stattdessen wird Ihnen der Text eingeblendet und Sie müssen nur die Lücken im Text auffüllen.

Ein weiterer Aufgabentyp, der beim Sprachtest auftauchen kann, sieht vor, dass Sie eigene Antworten formulieren müssen. Hier ist beispielsweise möglich, dass Ihnen bestimmte Wörter vorgegeben werden, aus denen Sie Sätze bilden sollen. Oder Ihnen werden Buchstaben, Wortanfänge oder Endungen genannt und Sie müssen entsprechende Wörter finden.

Der Grundfähigkeitstest

Haben Sie den Sprachtest erfolgreich hinter sich gebracht, geht es mit dem Grundfähigkeitstest weiter. Der Grundfähigkeitstest findet ebenfalls am Computer statt und dauert ungefähr 50 Minuten. Bei diesem Prüfungs-Baustein werden Fähigkeiten wie das logische Denkvermögen und die Merkfähigkeit, aber auch Ihre Bearbeitungsgeschwindigkeit getestet.

Die Aufgaben beim Grundfähigkeitstest sind größtenteils Multiple-Choice-Aufgaben. Dabei müssen Sie verschiedene Muster und Symbole erkennen, logische Verknüpfungen erstellen, Werte abschätzen oder Schlussfolgerungen ziehen. Dazu kommen Merkaufgaben, bei denen Sie sich erst Inhalte einprägen und dann Fragen dazu beantworten müssen. Außerdem stehen beim Grundfähigkeitstest Rechenaufgaben und Fragen zur Allgemeinbildung auf dem Programm.

Um den Sprachtest und den Grundfähigkeitstest zu bestehen, müssen Sie eine bestimmte Note erreichen. Sie müssen sich aber keine Sorgen machen, wenn Sie eine Aufgabe mal nicht lösen können oder Ihnen ein Fehler unterläuft. Gleiches gilt, wenn Sie nicht alle Aufgaben schaffen. Die Tests sind mit Absicht so konzipiert, dass Sie unter Zeitdruck kommen sollen. Bleiben Sie also ruhig und arbeiten Sie die Fragen zügig, aber konzentriert durch!

Der Sporttest

Nach den schriftlichen Prüfungsteilen am Computer geht es in der Sporthalle weiter. Beim Sporttest können Sie unter Beweis stellen, dass Sie auch körperlich das Zeug zum Polizisten haben. Bei der bayerischen Polizei umfasst der Sporttest vier Übungen:

Springen über eine Kleinbank

Bei dieser Übung haben Sie eine Kleinbank vor sich, die 31 Zentimeter hoch und 34 cm breit ist. Sie stehen neben der Bank. Wenn Ihnen der Prüfer das Startsignal gibt, springen Sie beidbeinig über die Kleinbank, immer abwechselnd von einer Seite auf die andere und wieder zurück. Ihre Note ergibt sich daraus, wie viele Sprünge Sie innerhalb von 30 Sekunden schaffen.

Anzahl der Sprünge / Note123456
Frauen
über 4847 - 4342 - 3837 - 3433 - 30bis 29
Männerüber 5453 - 5049 - 4645 - 4241 - 38bis 37

Bankdrücken

Beim Bankdrücken liegen Sie rücklings auf einer Hantelbank. Ihre Aufgabe besteht nun darin, eine Langhantel nach oben zu drücken. Wie schwer die Langhantel ist, richtet sich nach Ihrem Körpergewicht. Bei Frauen beläuft das Hantelgewicht auf 45 Prozent des Körpergewichts, bei Männern auf 60 Prozent. Das Mindestgewicht der Hantel liegt aber auf jeden Fall bei 22,5 Kilogramm. Ihre Note ergibt sich aus der Anzahl der Ausführungen.

Note123456
Anzahl der Ausführungenüber 1918 - 1514 - 1110 - 76 -3bis 2

Pendellauf

Für den Pendellauf sind zwei Kleinbänke aufgestellt. Der Abstand zwischen den beiden Bänken beträgt zehn Meter und hinter jeder Bank liegt ein Seil. Vor dem Start stehen Sie hinter einer Kleinbank und haben ein Seil in der Hand. Nach dem Startkommando überspringen Sie die Kleinbank, sprinten zur anderen Kleinbank, überspringen diese, legen das Seil ab und greifen das andere Seil. Dann geht es wieder zurück zur anderen Kleinbank. Auch hier tauschen Sie das Seil aus.

Die Strecke zwischen den beiden Kleinbänken müssen Sie insgesamt viermal zurücklegen. Je schneller Sie den Pendellauf schaffen, desto besser ist Ihre Note. Sind Sie mit dem Ergebnis nicht ganz zufrieden, können Sie die Übung einmal wiederholen. Es zählt dann der bessere Versuch.

Zeit in Sekunden / Note123456
Frauenbis 27,9 28 - 28,929 - 29,930 - 30,931 - 32,2über 32,3
Männerbis 24,925 -25,926 - 26,927 - 28,128,2 - 29,5über 29,6

Coopertest

Der sogenannte Coopertest ist ein Dauerlauf, der Ihre Ausdauer auf die Probe stellt. Sie laufen dazu zwölf Minuten lang Runden. Eine Runde ist 100 Meter lang. Für die Note zählt, wie viele Runden Sie geschafft haben. Gezählt werden aber nur die Runden, die Sie komplett vollständig gelaufen sind.

Gelaufene Runden / Note123456
Frauenab 252422 - 2320 - 2119unter 19
Männerab 2927 - 2825 - 2623 - 2422unter 22
Den Sporttest müssen Sie in allen Disziplinen bestehen. Die Note vom Sporttest fließt zwar nicht in Ihre Gesamtnote vom Einstellungstest ein. Aber die Note kann über Ihre Platzierung in der Rangliste entscheiden. Deshalb sollten Sie sich auf den Sporttest vorbereiten, die einzelnen Disziplinen üben und generell Ihre Ausdauer, Ihre Kraft und Ihre Schnelligkeit trainieren. Videos zu allen Übungen stellt Ihnen die bayerische Polizei online bereit.

Die Gruppendiskussion

Die Gruppendiskussion gehört zu den mündlichen Prüfungsteilen des Tests. Dazu bilden Sie gemeinsam mit vier bis acht weiteren Bewerbern eine Gruppe. Ihrer Gruppe wird dann ein Thema vorgegeben, über das Sie in der Gruppe diskutieren und zusammen eine Lösung erarbeiten sollen.

Polizeiliches Fachwissen brauchen Sie für die Gruppendiskussion nicht. Denn durch die Diskussion soll in erster Linie überprüft werden, wie es um Ihre kommunikativen Fähigkeiten steht, wie Sie mit anderen Personen umgehen und wie gut Sie mit anderen zusammenarbeiten. Die Gruppendiskussion dauert ungefähr 45 Minuten. Ihre Leistungen bei der Gruppendiskussion werden mit einer Schulnote bewertet.

Mit der Gruppenaufgabe endet der erste Testtag. Haben Sie bis hierhin alle Prüfungen erfolgreich gemeistert, geht es meist in der darauffolgenden Woche mit dem zweiten Teil des Auswahlverfahrens weiter. Dazu kommen Sie wieder nach München oder Nürnberg.

Das Bewerbungsgespräch

Das Bewerbungsgespräch ist ein persönliches Gespräch, das Sie mit den Prüfern führen. Im Prinzip ähnelt es einem normalen Vorstellungsgespräch. Das Ziel ist, Sie als Person kennenzulernen und etwas über Ihre Motivation zu erfahren. Außerdem interessiert sich die Polizei für Ihre Belastbarkeit und Ihre sozialen Kompetenzen. Sie haben natürlich ebenfalls die Möglichkeit, Ihre Fragen loszuwerden.

Andere Polizeibewerber lesen gerade ►  Einstellungstest Polizei Berlin: So läuft er ab

Das Bewerbungsgespräch dauert etwa 45 Minuten und wird als strukturiertes Interview durchgeführt. Strukturiertes Interview bedeutet, dass die Prüfer einen Fragenkatalog vor sich haben, den sie zusammen mit Ihnen durcharbeiten. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass allen Bewerbern exakt die gleichen Fragen gestellt werden.

Außerdem können so die Antworten gut miteinander verglichen werden. Das ist deshalb wichtig, weil auch das Bewerbungsgespräch mit einer Schulnote bewertet wird und diese Note in Ihr Gesamtergebnis einfließt.

Die ärztliche Untersuchung

Der letzte Baustein vom Einstellungstest der Polizei Bayern ist die polizeiärztliche Untersuchung. Der medizinische Check soll ermitteln, ob Sie aus gesundheitlicher Sicht für den Polizeivollzugsdienst geeignet sind. Um das herauszufinden, beurteilt der Polizeiarzt in verschiedenen Einzeluntersuchungen und Tests folgende Bereiche:

  • Größe und Gewicht
  • körperliche Verfassung im Allgemeinen
  • Sinnesorgane (Augen und Ohren)
  • Herz-Kreislauf-System
  • Hormonsystem, Stoffwechsel und Blut
  • Atmung
  • Haut
  • Haltungs- und Bewegungsapparat
  • Bauch- und Geschlechtsorgane
  • Nervensystem und Psyche

Bringen Sie gesundheitliche Beeinträchtigungen mit, haben Sie zum Beispiel ein eingeschränktes Sehvermögen und brauchen deshalb eine Brille oder Kontaktlinsen, kann die polizeiärztliche Beurteilung schon im Vorfeld durchgeführt werden. Gibt der Polizeiarzt grünes Licht, können Sie am Einstellungstest teilnehmen.

Bescheinigt Ihnen der Polizeiarzt hingegen keine Polizeidienst-Tauglichkeit, wissen Sie gleich, was Sache ist. So ersparen Sie sich die Enttäuschung, dass es am Ende nur an Ihrem Gesundheitszustand scheitert. Haben Sie Einschränkungen, besprechen Sie sich am besten mit Ihrem Einstellungsberater. Er kann Ihnen bei der weiteren Vorgehensweise helfen.

Das Ergebnis vom Einstellungstest bei der Polizei in Bayern

Haben Sie bestanden, ermittelt die Polizei Ihre Gesamtnote. Dazu addiert sie Ihre Noten vom Sprachtest, dem Grundfähigkeitstest, der Gruppendiskussion und dem Bewerbungsgespräch und teilt das Ergebnis durch 4. Das Ergebnis ist Ihre Gesamtnote.

Sie bekommen direkt nach dem Einstellungstest ein Zeugnis, in dem Ihre Gesamtnote steht. Gleichzeitig erstellt die Polizei anhand der Noten eine Rangliste. Je besser Ihre Note ist, desto weiter vorne in der Rangliste stehen Sie.

Nun kann es aber vorkommen, dass mehrere Bewerber die gleiche Gesamtnote erreicht haben. In diesem Fall wird die Note vom Sporttest wichtig. Sie wird gebildet, indem Ihre Einzelnoten der vier Disziplinen addiert und durch 4 dividiert werden. Eine bessere Sportnote führt dann entsprechend zur besseren Platzierung in der Rangliste.

Warum ist die Platzierung überhaupt wichtig?

Ob Sie eine Zusage bekommen, hängt von Ihrer Platzierung in der Rangliste ab. Denn die Ausbildungsplätze werden in der Reihenfolge der Rangliste vergeben. Stellt die Polizei beim jeweiligen Einstellungstermin zum Beispiel 50 Bewerber ein, bekommen die Bewerber eine Zusage, die die ersten 50 Plätze in der Rangliste belegen.

Andersherum heißt das aber auch: Es reicht nicht, wenn Sie den Einstellungstest nur bestehen. Stattdessen sollte Ihr Ziel sein, möglichst gut abzuschneiden. Denn je besser Ihre Leistungen sind, desto größer sind die Chancen, dass es mit einer Zusage klappt.

Investieren Sie deshalb etwas Zeit in die Vorbereitung. Üben Sie die schriftlichen Testteile, spielen Sie die mündlichen Abschnitte durch und bringen Sie Ihre Fitness auf Vordermann. Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete!

Wann erfahre ich, ob ich eingestellt werde?

Die endgültige Rangliste steht erst fest, wenn alle Bewerber am Auswahlverfahren für den jeweiligen Einstellungstermin teilgenommen haben. Etwas Geduld brauchen Sie deshalb. In aller Regel erfolgen die Zusagen

  • für die Einstellung im März im Oktober oder November des Vorjahres und
  • für die Einstellung im September im April oder Mai des laufenden Jahres.

Haben Sie beim Einstellungstest besonders gut abgeschnitten und sind auch sonst alle anderen Voraussetzungen erfüllt, erhalten Sie aber direkt eine Zusage. Sind schon alle Plätze vergeben, haben Sie noch die Chance, als Nachrücker eine Zusage zu bekommen. Überlegt es sich ein Bewerber anders und sagt ab, rutschen die anderen Bewerber in der Rangliste nämlich entsprechend nach oben.

Und wenn es nicht geklappt hat?

Wenn Sie durchgefallen sind, können Sie den Eignungstest bis zu zweimal wiederholen. Gleiches gilt, wenn Sie mit Ihren Leistungen nicht zufrieden sind und sich verbessern möchten.

Bei der ersten Wiederholung können Sie selbst entscheiden, ob Sie den gesamten Einstellungstest oder nur bestimmte Prüfungsteile noch einmal absolvieren wollen. Allerdings ist eine Prüfungswiederholung erst für den nächsten oder übernächsten Einstellungstermin möglich. Für den Einstellungstermin, für den Sie sich ursprünglich beworben hatten, können Sie den Einstellungstest nicht noch einmal ablegen.

Achtung: Schalte alle Fragen und Antworten für die Laufbahnen der 16 Landespolizeien, Bundespolizei sowie BKA frei. Im Premium Training bekommst Du sofort Zugang auf alle Module. Jetzt freischalten

Wiederholen Sie die Einstellungsprüfung zum zweiten Mal, müssen Sie an allen Einzelprüfungen teilnehmen. Dabei ist eine zweite Prüfungswiederholung frühestens nach zwei Jahren möglich. Weitere Infos zu den genauen Bedingungen und Abläufen bei einer Prüfungswiederholung bekommen Sie von Ihrem Einstellungsberater.

Werde Mitglied im Trainingscenter: Bereite Dich mit dem realistischen Testmodus in unserem Premium Trainingscenter für den Ernstfall vor. Du wirst dort in 3 Phasen geprüft. Phase 1 = 120 Minuten, Phase 2 = 180 Minuten und Letztendlich die härteste Variante. Die Phase 3 mit 240 Minuten. Mehr dazu