Ihr Berufswunsch ist Polizist? Und nach Ihrer Ausbildung soll Ihre Dienststelle in Niedersachsen sein? Dann verschaffen Sie sich mit diesem Beitrag einen Überblick über das Eignungsauswahlverfahren!
Das Wichtigste zum Polizei Niedersachsen Einstellungstest auf einen Blick
- Der Einstellungstest bei der niedersächsischen Polizei umfasst verschiedene Abschnitte.
- Zunächst finden eine beamtenrechtliche und eine medizinische Vorprüfung statt.
- Den PC-Test und die Sportprüfung absolvieren Sie in Hann. Münden.
- Die weiteren Testabschnitte finden bei der Polizeibehörde statt, bei der Sie nach Abschluss Ihrer Ausbildung arbeiten werden.
- Sie müssen jeden Abschnitt des Einstellungstests bestehen. Andernfalls scheiden Sie vorzeitig aus dem Auswahlverfahren aus.
➔ Übungsaufgaben für den Polizei Eignungstest in Niedersachsen

Der Einstellungstest in anspruchsvoll – mit einer guten Vorbereitung aber machbar!
Wenn Sie sich bei der Polizei Niedersachsen bewerben, gilt Ihre Bewerbung für die Laufbahngruppe 2, 1. Einstiegsamt der Fachrichtung Polizei des Landes Niedersachsen. Klingt kompliziert, heißt aber nur, dass Sie sich um einen Studienplatz bei der Polizeiakademie bewerben. Denn Sie absolvieren keine Ausbildung im klassischen Sinne, sondern nehmen ein Studium auf.
Doch bevor Sie einen Studienplatz bekommen, müssen Sie den Einstellungstest meistern. Er besteht aus mehreren Prüfungsbausteinen, zu denen beispielsweise ein schriftlicher Test am PC, eine Sportprüfung und ein Einzelinterview gehören. Eine Einladung zur Teilnahme am Auswahlverfahren wiederum setzt voraus, dass Sie einige formale Anforderungen erfüllen. Was das alles bedeutet und was beim Eignungstest auf Sie zukommt, erklären wir Ihnen jetzt ganz ausführlich!
Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen, wenn ich zur niedersächsischen Polizei will?
Damit Sie in Niedersachen Polizist werden können, müssen Sie einigen formalen Anforderungen gerecht werden. Zu den allgemeinen Voraussetzungen für die Einstellung in den Polizeidienst gehören folgende:
- Sie sind deutscher Staatsbürger oder haben Sie Staatsbürgerschaft eines EU-Landes oder eines Staates aus dem europäischen Wirtschaftsraum. Da die niedersächsische Polizei das Potenzial von interkulturellem Wissen nutzen möchte, nimmt sie gerne auch Bewerbungen von Bewerbern mit Migrationshintergrund entgegen. Fragen Sie also ruhig nach, wenn Sie eine andere Nationalität haben!
- Sie haben Abitur, Fachholschulreife oder einen gleichwertigen Bildungsabschluss.
- Sie hatten mindestens sechs Jahre lang Englischunterricht. Alternativ können Sie Ihre Englischkenntnisse durch ein Zertifikat mit dem Level B 1 belegen.
- Sie haben keine Vorstrafen.
- Sie sind am Tag der Einstellung höchstens 31 Jahre alt.
- Sie sind als Bewerberin mindestens 163 cm und als Bewerber mindestens 168 cm groß.
- Sie haben eine gültige Fahrerlaubnis der Klasse B.
- Sie bringen das Jugendschwimmabzeichen in Bronze mit und sich auch ansonsten sportlich.
- Sie haben keine Erkrankungen, die Ihre Polizeidiensttauglichkeit einschränken.
- Sie haben keine Tätowierungen, die sichtbar sind, wenn Sie ein kurzärmeliges Hemd tragen. Und Sie haben keine Piercings im sichtbaren Bereich.
Tipp: In Einzelfällen kann die Polizei Ausnahmen zulassen. Fragen Sie deshalb nach, wenn Sie nicht alle formalen Einstellungsvoraussetzungen erfüllen!
Je nach Bildungsabschluss gelten noch zusätzliche Anforderungen. Wenn Sie beispielsweise kein Abitur haben, ist eine Ausbildung bei der Polizei Niedersachsen nicht gleich ausgeschlossen. Nur kommen dann ein paar weitere Formalitäten dazu. Auf der Internetseite der niedersächsischen Polizei können Sie nachlesen, welche Bedingungen für die verschiedenen Schulabschlüsse gelten.
Wie bewerbe ich mich bei der niedersächsischen Polizei?
In Niedersachsen werden Anwärter regionalisiert für den Polizeivollzugsdienst eingestellt. Das heißt: Ihre Bewerbung reichen Sie zwar bei der Polizeiakademie ein. Die Polizeiakademie fungiert als zentrale Stelle und ist auch für den Einstellungstest zuständig. Wenn Sie das Auswahlverfahren meistern und eine Zusage bekommen, werden Sie aber direkt für Ihren späteren Dienstort eingestellt. Aus diesem Grund müssen Sie schon bei der Bewerbung für eine Polizeidirektion entscheiden. Dabei stehen Ihnen mit den Polizeidirektionen
- Braunschweig,
- Göttingen,
- Hannover,
- Lüneburg,
- Oldenburg und
- Osnabrück
sechs verschiedene Direktionen zur Auswahl. Wenn Sie Ihre Ausbildung abgeschlossen und Ihren Einsatz bei der Bereitschaftspolizei hinter sich haben, werden Sie in Ihrer Wunschdirektion arbeiten. Überlegen Sie also gut, wo in Niedersachsen Sie Polizist werden möchten.
Übrigens: Ihre Wunschbehörde lernen Sie nicht erst während und nach der Ausbildung, sondern schon beim Einstellungstest kennen. Denn zwei Prüfungs-Bausteine finden in Ihrer Wunschbehörde statt.
Zu welchen Terminen stellt die Polizei Niedersachsen ein?
Die niedersächsische Polizei hat zwei Einstellungstermine pro Jahr. Der erste Termin ist der 1. April und der zweite Termin der 1. Oktober. Im Herbst werden aber mehr Anwärter eingestellt als im Frühjahr. Wenn Sie Ihre Ausbildung im April beginnen wollen und nicht am Einstellungstest teilnehmen können, weil zu diesem Termin nur wenige Einstellungen vorgesehen sind, wird Ihre Bewerbung automatisch für den Einstellungstermin im Herbst berücksichtigt. Aber: Andersherum klappt es nicht. Wenn Sie sich also für den Herbsttermin bewerben, kann Ihre Bewerbung nicht automatisch auf das Folgejahr übertragen werden.
Bis wann Ihre Bewerbung bei der Polizeiakademie vorliegen muss, erfahren Sie auf der Internetseite der Polizei Niedersachsen. Dort können Sie sich auch die Bewerbungsunterlagen herunterladen.
Wie läuft der Einstellungstest bei der niedersächsischen Polizei ab?
Das Auswahlverfahren bei der Polizei Niedersachsen gliedert sich in mehrere Abschnitte. Gleichzeitig basiert die Prüfung auf dem K.O.-Prinzip. Das bedeutet: Sie müssen jeden Testabschnitt bestehen. Andernfalls werden Sie vom weiteren Auswahlverfahren ausgeschlossen.
Die Polizei informiert Sie direkt im Anschluss an den jeweiligen Prüfungs-Baustein, wie Sie abgeschnitten haben. Waren Sie erfolgreich, können Sie sich daraufhin auf den nächsten Prüfungsabschnitt vorbereiten. Haben Sie den Prüfungsteil hingegen nicht geschafft, ist der Einstellungstest für Sie beendet. Und welche Abschnitte beim Einstellungstest auf Sie zukommen, erklären wir Ihnen jetzt!
1. Die beamtenrechtliche Vorprüfung
Nachdem Ihre Bewerbung bei der Polizeiakademie Niedersachsen eingegangen ist, wird überprüft,
- ob Ihre Bewerbungsunterlagen vollständig sind und
- ob Sie die formalen Einstellungsvoraussetzungen erfüllen.
Achten Sie deshalb darauf, dass Ihre Bewerbungsunterlagen komplett sind. Denn die niedersächsische Polizei beurteilt anhand Ihrer Bewerbungsunterlagen, ob Sie die Voraussetzungen erfüllen, die aus formaler Sicht für ein Studium und eine Einstellung bei der Polizei vorliegen müssen. Welche Unterlagen Sie zusammen mit Ihrer Bewerbung einreichen müssen, können Sie auf der Internetseite der Polizei Niedersachsen nachlesen.
Sie erhalten von der Polizei ein Schreiben, in dem der Eingang Ihrer Bewerbung bestätigt wird. Sollte sich herausstellen, dass Unterlagen fehlen, werden Sie dazu aufgefordert, diese nachzureichen. Ansonsten werden Sie darüber informiert, welches Ergebnis die beamtenrechtliche Vorprüfung gebracht hat.
2. Die medizinische Vorprüfung
Spricht aus formaler Sicht nichts gegen Ihre Einstellung bei der Polizei, geht es mit der medizinischen Vorprüfung weiter. Als Polizist brauchen Sie eine gute und stabile Gesundheit. Im Zusammenhang mit den gesundheitlichen Anforderungen wird von der sogenannten Polizeidiensttauglichkeit gesprochen. Und ob Sie polizeidiensttauglich sind, wird im Zuge der medizinischen Vorprüfung beurteilt.
Der Regionale Medizinische Dienst in Göttingen schaut sich dazu die medizinischen Unterlagen an, die Sie bei Ihrer Bewerbung eingereicht haben. Die Bewertung richtet sich nach Ihrem persönlichen, individuellen Gesundheitszustand. Aus diesem Grund kann es sein, dass Sie der Medizinische Dienst anschreibt und bittet, weitere ärztliche Unterlagen einzureichen. Sollte das bei Ihnen der Fall sein, sollten Sie der Aufforderung möglichst zeitnah nachkommen. Denn Ihre Bewerbung kann erst dann weiterbearbeitet werden, wenn die angeforderten Befunde vorliegen.
Übrigens: Bis zu 20 Prozent der Bewerbungen müssen nach der medizinischen Vorprüfung aussortiert werden, weil Polizeidienst-Untauglichkeit festgestellt wird.
3. Der computergestützte Eignungstest
Verliefen die Vorprüfungen positiv, werden Sie nach Hann. Münden eingeladen. Hier findet der Eignungstest am PC und im Anschluss daran, also am selben Tag, die Sportprüfung statt. Normalerweise werden die Tests von Juli bis Dezember durchgeführt. Wenn Sie der Einladung bis zum jeweiligen Jahresende nicht folgen konnten, kann Ihre Bewerbung nicht weiter berücksichtigt werden. Versuchen Sie deshalb, den Termin, zu dem Sie eingeladen wurden, wahrzunehmen. Haben Sie eine weitere Anreise, bietet Ihnen die Polizeiakademie eine Übernachtungsmöglichkeit vor Ort an.
Der PC-Test basiert auf der sogenannten Göttinger Personal-Auswahl, kurz GöPA, und ist ein reiner Computertest. Sie lösen also alle Aufgaben am PC, Ihre Eingaben machen Sie mittels Tastatur und Maus. Der Test dauert ungefähr viereinhalb Stunden. Zwischendurch gibt es aber eine Pause.
Nach der Begrüßung und einer kurzen Erklärung über den Testablauf wird Ihnen Ihr Computer-Arbeitsplatz zugeteilt. Ein Moderator weist Sie und Ihre Mitbewerber in den Test ein. Diese Ausführungen können Sie auf Ihrem Bildschirm mitlesen. Dann geht es los!
Die Aufgaben, die Sie erwarten, lassen sich in zwei Gruppen einteilen. Die erste Gruppe bilden Aufgaben zum logischen Denkvermögen und zur Merkfähigkeit. Die zweite Aufgabengruppe beschäftigt sich mit Ihren Fähigkeiten im Umgang mit der deutschen Sprache.
Aufgaben aus dem Bereich Denken und Merken
Dieser Aufgabenbereich überprüft, ob Sie logisch denken, Schlussfolgerungen ziehen und Problemlösungen entwickeln können. Außerdem steht Ihre Merkfähigkeit auf dem Prüfstand. Üblicherweise erwarten Sie dazu folgende Aufgabentypen:
Die Postkorbaufgabe
Bei dieser Übung spielen Sie eine Situation nach. Diese besteht beispielsweise darin, dass Sie Urlaub hatten und nun, wieder zurück am Arbeitsplatz, jede Menge Briefe, Mitteilungen, Anfragen und Notizen in Ihrem Postfach vorfinden. Die Inhalte der Nachrichten beziehen sich auf einen bestimmten Zeitraum.
Ihre Aufgabe ist nun, den Postkorb zu sortieren, die Inhalte der Nachrichten zu erfassen und Zusammenhänge herzustellen. Anschließend müssen Sie Wichtiges von Unwichtigem trennen, die Vorgänge nach Dringlichkeit ordnen und die entsprechenden Maßnahmen einleiten. Dabei müssen Sie aber immer auch darauf achten, ob sich Termine überschneiden.
Flussdiagramme
Hier wird Ihnen ein Ereignis beschrieben, das so auch im Polizeialltag möglich wäre. Ein Flussdiagramm zeigt Ihnen dann verschiedene Varianten auf, wie das Ereignis ablaufen könnte. Allerdings sind die Abläufe unvollständig. An bestimmten Stellen im Flussdiagramm sind stattdessen Zahlen eingetragen.
Sie müssen entscheiden, welcher Vorgang die Zahl im Flussdiagramm richtig ersetzt. Dafür haben Sie für jede Zahl fünf Antworten zur Auswahl. Daraus müssen Sie die Antwortmöglichkeit auswählen, die Ihrer Meinung nach in die Lücke gehört.
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Merkfähigkeit
Um zu überprüfen, wie gut Sie sich Inhalte einprägen und merken können, werden Sie beim Einstellungstest mit zwei verschiedenen Aufgabenvarianten konfrontiert. Die erste Version ist die Beschreibung von einem Tatort. Diesen Text müssen Sie sich aufmerksam durchlesen und einprägen. Achten Sie dabei nicht nur auf die offensichtlichen Sachverhalte, sondern auch auf kleine Details. Nach einer gewissen Zeit werden Ihnen Fragen zu dem Text gestellt. Die Antworten müssen Sie selbst formulieren.
Die zweite Version sind Personenbeschreibungen. Dazu werden Ihnen Fotos von Personen eingeblendet. Unter jedem Foto steht, wie die jeweilige Person mit Vor- und Nachnamen heißt. Innerhalb der vorgegebenen Zeit müssen Sie sich die Gesichter samt Namen merken. Anschließend sehen Sie die Fotos noch einmal, aber in anderer Reihenfolge. Und Sie müssen angeben, wie die Person auf dem jeweiligen Foto heißt.
Die Polizei möchte auch Ihr Langzeitgedächtnis testen. Aus diesem Grund werden die beiden Merkaufgaben zu einem späteren Zeitpunkt wiederholt.
Zahlenreihen
Bei dieser Übung sehen Sie verschiedene Zahlenreihen. Jede Zahlenreihe ist nach einem bestimmten Schema aufgebaut. Sie müssen das Muster erkennen und die Zahlenreihe richtig fortsetzen.
Ein Beispiel
Zahlenreihe: 1 2 4 7 11 16 22 ?
Lösung: 29 (Bei jeder Zahl wird eine Zahl dazugezählt, die um 1 größer ist als ihr Vorgänger, also + 1, + 2 ,+ 3 usw.)
Bilderreihen
Hier sehen Sie Symbole, die in einem bestimmten Verhältnis zueinander stehen. Aus den Lösungsvorschlägen müssen Sie dann das Symbol auswählen, das die Gleichung logisch richtig ersetzt.
Ein Beispiel
Lösung: b (Beim ersten Bilderpaar kippt das Quadrat nach links. Gleichzeitig verfärbt sich der kleine Würfel im Quadrat grau. Damit das Verhältnis zwischen den Bilderpaaren gleich bleibt, muss auch das erste Dreieck vom zweiten Bilderpaar nach links kippen und der Kreis muss grau werden. Damit kommt nur Lösung b in Frage.
Symbole zuordnen
Bei diesen Aufgaben werden Ihnen Bildergruppen präsentiert. Jede Bildergruppe besteht aus sechs Symbolen. Zusätzlich werden vier einzelne Bilder angezeigt. Sie müssen nun entscheiden, in welche Gruppe die Einzelbilder gehören. Schauen Sie sich dazu die Bildergruppen genau an. Die Symbole einer Gruppe haben immer eine oder mehrere Gemeinsamkeiten.
Ein Beispiel
Lösung: In der Bildergruppe A ist das Dreieck unter dem Quadrat angeordnet. In Bildergruppe B befinden sich das Dreieck und das Quadrat auf gleicher Höhe und in Bildergruppe C ist das Dreieck immer oberhalb des Quadrats.
Aufgaben aus dem Bereich Deutsch
Im zweiten Teil des schriftlichen Einstellungstests geht es um die deutsche Sprache. Geprüft werden Ihre Grammatikkenntnisse, Ihr Sprachverständnis und Ihr Ausdrucksvermögen. Mit folgenden Aufgaben müssen Sie rechnen:
Wörter bilden
Bei dieser Übung werden Ihnen fünf Buchstaben vorgegeben. Ihre Aufgabe ist, die Buchstaben so zu sortieren, dass ein sinnvolles Wort entsteht. Bei dem Wort soll es sich um ein Substantiv (Hauptwort) in der Einzahl handeln.
Ein Beispiel
Buchstaben: B E L M U
Lösung: Blume
Wortbedeutung
Bei dieser Aufgabe geht es darum, Wörter zu erkennen, die die gleiche Bedeutung haben oder das Gleiche beschreiben. Dafür wird Ihnen ein Schlüsselwort genannt. Zu diesem Schlüsselwort bekommen Sie fünf Wörter als Vorschläge. Sie müssen das Wort auswählen, das dem Schlüsselwort von der Bedeutung her am nächsten kommt.
Ein Beispiel
Birke
a) Fahrzeug b) Behälter c) Schrank d) Baum e) Telefon
Lösung: d (Eine Birke ist ein Baum.)
Lückentexte
Bei den Lückentexten müssen Sie sich durch insgesamt drei Texte arbeiten, die Lücken enthalten. Ihre Aufgabe ist, die Lücken sinnvoll auszufüllen.
Ein Beispiel
Ihr Kollege fragt Sie nach _____ Uhrzeit.
Lösung: In die Lücke gehört das Wort der.
Fehler korrigieren
Um Ihre Rechtsschreib- und Grammatikkenntnisse zu überprüfen, wird Ihnen ein Zeitungsartikel eingeblendet. In diesen Text sind sowohl Rechtschreib- als auch Grammatikfehler eingebaut. Ihre Aufgabe ist, die Fehler zu finden und zu korrigieren.
Wörter schreiben
Ähnlich wie bei einem Diktat werden Ihnen bei dieser Übung einzelne Wörter vorgelesen. Sie müssen diese Wörter aufschreiben.
Zusammenfassung schreiben
Für diese Übung bekommen Sie einen Text. Innerhalb der vorgegebenen Zeit müssen Sie sich diesen Text aufmerksam durchlesen und sich die entscheidenden Informationen einprägen. Anschließend müssen Sie den Text aus dem Gedächtnis heraus als Bericht zusammenfassen.
Auf den Einstellungstest am PC können und sollten Sie sich gezielt vorbereiten. Machen Sie sich mit den verschiedenen Aufgabentypen vertraut und arbeiten Sie Musteraufgaben durch. Vor allem Aufgaben zum logischen Denken sollten Sie trainieren. Beim Üben geht es aber nicht darum, irgendwelche Inhalte auswendig zu lernen. Das Ziel ist vielmehr, dass Sie die Systematik hinter den Aufgabenvarianten erkennen und anwenden können. Auf unserer Seite finden Sie Musteraufgaben und Tests zu allen Themenbereichen. Im Handel gibt es außerdem entsprechende Literatur für Ihre Vorbereitung. Und auch auf der Internetseite der Polizei Niedersachsen steht ein Übungstest für Sie bereit.
Welches Ergebnis Sie beim Einstellungstest erreicht haben, erfahren Sie direkt im Anschluss. Waren Sie erfolgreich, geht es mit der Sportprüfung weiter.
4. Die Sportprüfung
Beim Sporttest steht Ihre Ausdauer im Mittelpunkt. Um zu ermitteln, ob Sie die nötige Kondition für den Polizeidienst mitbringen, müssen Sie einen Lauf über 5.000 Meter absolvieren. Dabei findet der Sporttest ganzjährig im Freien statt.
Um die Sportprüfung zu bestehen, müssen Sie die 5.000 Meter in der vorgegebenen Zeit zurücklegen. Dabei gelten folgende Zeitvorgaben:
Bewerberinnen unter 18 Jahre | max. 34 Minuten |
Bewerberinnen über 18 Jahre | max. 33 Minuten |
Bewerber unter 18 Jahre | max. 29 Minuten |
Bewerber über 18 Jahre | max. 28 Minuten |
Schaffen Sie den 5.000-Meter-Lauf nicht oder nicht innerhalb der Zeit, scheiden Sie aus dem Auswahlverfahren aus. Andersherum haben Sie beim Sporttest aber die Möglichkeit, sich einen Bonuspunkt zu sichern. Den Bonuspunkt bekommen Sie, wenn Sie für den Lauf
- als minderjährige Bewerberin höchstens 27 Minuten,
- als volljährige Bewerberin höchstens 26 Minuten,
- als minderjähriger Bewerber höchstens 22 Minuten und
- als volljähriger Bewerber höchstens 21 Minuten
brauchen.
Ein weiterer Bonuspunkt wird Ihnen gutgeschrieben, wenn Sie über das Deutsche Sportabzeichen in Silber oder das DJJV-Sportabzeichen des Deutschen Ju-Jutsu-Verbandes verfügen. Die Prüfungen für beide Abzeichen dürfen aber nicht länger als sechs Monate zurückliegen.
Selbst wenn Sie sportlich aktiv und fit sind, sollten Sie gezielt für den Ausdauerlauf trainieren. Ideal ist, wenn Sie als Vorbereitung regelmäßig Ausdauersport treiben. Spätestens sechs Wochen vor dem Einstellungstest sollten Sie dann mit einem Lauftraining beginnen. Laufen Sie drei- bis viermal pro Woche und erhöhen Sie dabei schrittweise die Distanz. Versuchen Sie, so zu trainieren, dass Sie bei Ihren Trainingsläufen regelmäßig unter den Zeitvorgaben zu bleiben. Dadurch schaffen Sie sich einen Puffer, falls Sie beim Testtag nicht Ihre volle Leistung abrufen können.
5. Das strukturierte Interview
Haben Sie den PC-Test und die Sportprüfung erfolgreich gemeistert, werden Sie wenige Wochen später zum strukturierten Interview eingeladen. Das Gespräch findet bei der Polizeidirektion statt, die Sie in Ihrer Bewerbung als Wunschbehörde angegeben haben.
Das Auswahlgespräch dauert zwischen 45 und 60 Minuten und wird als strukturiertes Interview durchgeführt. Die Prüfungskommission hat sich dafür im Vorfeld einen Fragenkatalog erstellt, den sie während des Gesprächs mit Ihnen durchgeht. Durch diesen vorher festgelegten Ablauf kann das Gespräch etwas steifer wirken als ein normales Vorstellungsgespräch. Lassen Sie dadurch nicht verunsichern! Das ist normal und hat nichts mit Ihnen zu tun, sondern ist der Interviewform geschuldet. Der Ablauf des Auswahlgesprächs gestaltet sich so:
- Das Gespräch beginnt damit, dass Sie sich in einer Selbstpräsentation kurz vorstellen.
- Danach werden Ihnen die Prüfer ein paar Fragen zu Ihrem Lebenslauf stellen und nachhaken, warum Sie Polizist werden möchten.
- Als nächstes folgen biographische Fragen. Diese Fragen beziehen sich auf Erlebnisse und Erfahrungen, die Sie im Verlauf Ihres Lebens gemacht haben. Eine solche Frage lautet dann beispielsweise: „Welche Erfahrungen haben Sie mit Aufgaben gemacht, die Sie in einer Gruppe bearbeiten mussten? Nennen Sie uns ein Beispiel. Wie sind Sie vorgegangen, um unterschiedliche Meinungen unter einen Hut zu bringen?“ Bei diesen Fragen ist sehr wichtig, dass Sie ein konkretes Beispiel nennen, das Sie wirklich erlebt haben. Und beschreiben Sie möglichst genau, wie Sie sich damals verhalten haben. Die Polizei interessiert sich nicht nur allgemeine Verhaltensweisen, sondern für das Verhalten, das für Sie typisch ist und Sie ausmacht. Deshalb brauchen Sie auch nicht zu überlegen, was wohl ein besonders gutes Beispiel wäre. Belassen Sie es bei dem Beispiel, das Ihnen zur Fragestellung spontan einfällt.
- Im letzten Abschnitt des Auswahlgesprächs werden Ihnen situative Fragen gestellt. Sie beginnen üblicherweise mit: „Stellen Sie sich vor, Sie sind Polizist und es ereignet sich folgende Situation.“ Danach wird Ihnen eine typische Situation aus dem Polizeialltag geschildert. Sie müssen sich daraufhin in die Situation versetzen und erklären, wie Sie vorgehen würden. Versuchen Sie dabei, ausführlich und Schritt für Schritt zu beschreiben, was Sie warum wie machen würden.
6. Die polizeiärztliche Untersuchung
Haben Sie es bis hierhin geschafft und haben Ihnen Ihre Testergebnisse eine Position in der Rangliste eingebracht, die eine Einstellung wahrscheinlich macht, werden Sie zur polizeiärztlichen Untersuchung eingeladen. Damit haben Sie nun nur noch diesen einen letzten Prüfungs-Baustein vor sich.
Die polizeiärztliche Untersuchung findet, wie auch das Einzelinterview, bei Ihrer Wunschbehörde statt und dauert ungefähr fünf Stunden. Am Untersuchungstag sollten Sie nüchtern zum Termin kommen. Trinken Sie aber genug Wasser und bringen Sie sich ein kleines Frühstück mit. Im Rahmen der Untersuchung werden unter anderem
- ein Belastungs-EKG,
- ein Ruhe-EKG,
- ein Bluttest,
- ein Drogentest,
- ein Lungenfunktionstest,
- ein Sehtest und
- ein Hörtest
durchgeführt. Außerdem schaut sich der Polizeiarzt Ihre Zähne, Ihre Wirbelsäule und Ihre Gelenke an. Gemessen und gewogen werden Sie ebenfalls. Vor allem für das Belastungs-EKG müssen Sie fit sein. Trainieren Sie deshalb Ihre Ausdauer!

Haben Sie alle Schritte des Auswahlverfahrens erfolgreich durchlaufen, haben Sie den Einstellungstest bestanden. Wenn Ihre Testergebnisse sehr gut waren, haben Sie Ihre Zusage möglicherweise schon bekommen. Ansonsten werden Sie in die Rangliste für Ihre Wunschbehörde eingeordnet. Wenn das Auswahlverfahren für Ihren Einstellungstermin dann abgeschlossen ist, steht die endgültige Rangliste fest. Und wenn Ihre Platzierung für eine Einstellung ausreicht, dürfen Sie sich schon bald über Ihre Ernennung zum Polizeikommissar-Anwärter freuen und in Ihre Ausbildung starten!