Das Auswahlverfahren der Polizei ist nicht nur umfangreich, sondern gilt auch als anspruchsvoll. Immerhin überprüft die Polizei damit unter verschiedenen Gesichtspunkten, ob Sie für den Polizeiberuf geeignet sind. Doch so etwas wie einen bundesweit einheitlichen Polizeidienst gibt es nicht. Je nachdem, wo Sie Polzist:in werden wollen, unterscheiden sich die Eignungsprüfungen voneinander. Insofern ist nachvollziehbar, wenn Sie sich fragen, wo der Einstellungstest am leichtesten ist.
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Bevor Sie in Ihre berufliche Zukunft bei der Polizei starten können, müssen Sie erst einmal eine große Hürde meistern: den Eignungstest. Nur wenn Sie das Auswahlverfahren erfolgreich bestehen, werden Sie in die Rangliste aufgenommen. Die Platzierung in der Rangliste hängt davon ab, wie gut Ihre Leistungen beim Einstellungstest waren. Je besser Ihre Ranglistenplatzierung ist, desto größer sind Ihre Chancen auf eine Zusage. Denn bei der Vergabe der freien Stellen arbeitet die Polizei die Rangliste von oben nach unten ab. Im Klartext heißt das also, dass Sie den Einstellungstest nicht nur bestehen müssen, sondern auch möglichst gut abschneiden sollten.
Nun gilt das Auswahlverfahren aber als anspruchsvoll. Die hohen Durchfallquoten kommen schließlich nicht von ungefähr. Die Polizei stellt zwar keine Anforderungen, die Ihnen übermenschliche Leistungen abverlangen. Aber sie möchte nun einmal die Kandidat:innen herausfiltern, die dem herausfordernden Berufsalltag als Polizist:in gewachsen und mit voller Überzeugung bei der Sache sind.
Andererseits kann es natürlich gut sein, dass Sie zwar unbedingt zur Polizei möchten, aber Bedenken haben, ob Sie den Einstellungstest schaffen. Und spätestens wenn es um die Bewerbung geht, werden Sie sich vielleicht fragen, wo die Chancen auf ein erfolgreiches und gutes Abschneiden beim Einstellungstest am größten sind. Doch lässt sich überhaupt sagen, wo der Einstellungstest am leichtesten ist?
Der grundlegende Ablauf ist überall gleich.
Von der Bundespolizei und dem Bundeskriminalamt abgesehen, ist die Polizei in Deutschland Sache der Bundesländer. Daher hat jedes Bundesland seine eigene Landespolizei, für die die landesrechtlichen Regelungen maßgeblich sind. Gleichzeitig hat jede Polizeibehörde ihr eigenes Auswahlverfahren entwickelt, das die Bewerber:innen durchlaufen.
Doch das Grundschema ist überall gleich. Das liegt ganz einfach daran, dass der Einstellungstest Ihre Eignung für den Polizeivollzugsdienst unter fachlichen, körperlichen, persönlichen und gesundheitlichen Gesichtspunkten ermitteln und bewerten will. Aus diesem Grund gliedert sich jedes Auswahlverfahren in vier Abschnitte:
1. Die schriftliche Prüfung
Im schriftlichen Testteil geht es um Ihre intellektuelle Leistungsfähigkeit. Neben einem Deutschtest lösen Sie hier Aufgaben aus verschiedenen Themenbereichen wie zum Beispiel Allgemeinwissen, Mathematik, logisches Denken, Merkfähigkeit oder Konzentrationsvermögen. Weil die schriftliche Prüfung computergestützt stattfindet, wird oft einfach vom PC-Test gesprochen.
2. Der Sporttest
Die Sportprüfung testet Ihre sportliche Fitness und körperliche Leistungsfähigkeit. Dazu müssen Sie meist mehrere Disziplinen erfolgreich meistern. So beinhaltet der Sporttest oft einen Ausdauerlauf, der um Übungen ergänzt wird, die die Schnelligkeit, die Kraft und die Koordination überprüfen.
Ausnahmen bilden Nordrhein-Westfalen, Saarland und Sachsen-Anhalt. Hier müssen Sie Ihre sportliche Leistungsfähigkeit durch das Deutsche Sportabzeichen nachweisen. In Baden-Württemberg legen Sie nur dann eine Sportprüfung vor dem Einstellungstest ab, wenn Sie das Deutsche Sportabzeichen nicht haben.
3. Die mündliche Prüfung
Bei der mündlichen Prüfung geht es um Ihre Persönlichkeit, Ihre Motivation und Ihre sozialen Kompetenzen. Ein fester Bestandteil der mündlichen Prüfung ist das Einzelinterview. Es gehört zu jedem Auswahlverfahren dazu und wird überwiegend als strukturiertes Interview geführt. Bei einigen Polizeien finden als weitere mündliche Prüfungsteile dann noch eine Gruppenaufgabe, ein Rollenspiel oder ein Kurzvortrag statt. Ein umfangreicheres Assessment-Center ist vor allem üblich, wenn Sie sich für den gehobenen Dienst bewerben.
4. Die polizeiärztliche Untersuchung
Eine umfassende medizinische Untersuchung soll feststellen, ob Sie jetzt und auf lange Sicht gesehen die notwendige Gesundheit für den Polizeidienst mitbringen. Dazu werden verschiedene Einzeluntersuchungen und Tests durchgeführt. Die Grundlage für die Beurteilung der sogenannten Polizeidiensttauglichkeit bildet die Polizeidienstvorschrift 300.
Es gibt durchaus Unterschiede.
Obwohl der grundlegende Aufbau der Auswahlverfahren gleich ist, gibt es einige Unterschiede. Das fängt damit an, dass die einzelnen Testteile unterschiedlich ausgestaltet sind. Das gilt sowohl für den Umfang als auch für die inhaltlichen Schwerpunkte.
Beim PC-Test zum Beispiel liegt der Fokus in einigen Bundesländern auf der deutschen Sprache und der Allgemeinbildung, während bei anderen Polizeibehörden Mathematik und Technik mehr Gewicht haben. Bei wieder anderen Polizeien bilden das Konzentrationsvermögen und die Logik die thematischen Schwerpunkte. Und generell konzentrieren sich einige Auswahlverfahren eher auf die intellektuellen Fähigkeiten, während andere Auswahlverfahren eher die körperliche und sportliche Leistungsfähigkeit in den Vordergrund rücken.
Neben den Inhalten gibt es auch bei den organisatorischen Abläufen Unterschiede. Ein Punkt dabei betrifft die Dauer. So dauern die Tests je nach Polizei und Laufbahn zwischen einem und vier Tagen:
Dauer des Einstellungstests |
Landespolizei/Polizeibehörde |
1 Tag |
Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt |
1,5 Tage |
Hessen |
2 Tage |
Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Schleswig-Holstein, Thüringen |
3 Tage |
Nordrhein-Westfalen, Sachsen |
2 – 4 Tage, je nach Laufbahn |
Bundespolizei |
Die mehrtägigen Auswahlverfahren finden teilweise an aufeinanderfolgenden Tagen und teilweise mit zeitlichem Abstand zwischen den Testtagen statt. Außerdem verteilen sich die einzelnen Abschnitte manchmal auf verschiedene Prüfungsstätten.
Leichter oder schwerer – das lässt sich pauschal nicht sagen.
Eine allgemeingültige Aussage dazu, wo der Einstellungstest besonders schwer und wo er eher leicht ist, ist nicht möglich. Denn zum einen sind alle Auswahlverfahren anspruchsvoll. Und zum anderen wird vermutlich jede/r Bewerber:in zu einer anderen, persönlichen Einschätzung kommen.
Das heißt: Es kann gut sein, dass Sie das Diktat und die Aufgaben beim PC-Test recht leicht fanden, während ein/e Mitbewerber:in damit größere Schwierigkeiten hatte. Genauso ist möglich, dass Sie den Sporttest problemlos schaffen, ein/e Mitstreiter:in aber daran scheitert. Vielleicht sind Sie ein offener und kommunikativer Mensch, der bei der Gruppenaufgabe oder beim Rollenspiel sehr schnell seine Position findet und beim Einzelgespräch locker punkten kann. Doch möglicherweise sind Sie eher zurückhaltend und brauchen einen Moment, bis Sie warmwerden. In diesem Fall werden Sie die mündliche Prüfung als schwerer empfinden.
Ob Sie am Ende für sich persönlich feststellen werden, dass der Einstellungstest leicht, mittel oder schwer war, kann Ihnen niemand voraussagen. Doch mit einer guten Vorbereitung werden Sie keine bösen Überraschungen erleben.
Die richtige Einstellung zählt!
Natürlich können Sie sich darüber informieren, wo besonders viele freie Stellen zu besetzen sind. Je mehr Ausbildungs- oder Studienplätze eine Polizei zu vergeben hat, desto größer sind die Chancen, dass Sie einen dieser begehrten Plätze ergattern. Außerdem können Sie in Erfahrung bringen, welche inhaltlichen Schwerpunkte die Auswahlverfahren haben und diese mit Ihren Stärken abgleichen. Wenn Sie sich vorstellen können, künftig in dem jeweiligen Bundesland zu leben, spricht nichts gegen eine Bewerbung.
Ihre Bewerbung alleine davon abhängig zu machen, wo Sie den leichtesten Einstellungstest vermuten, dürfte aber keine gute Strategie sein. Denn Sie können davon ausgehen, dass Sie die Prüfer beim Einzelgespräch nicht nur fragen werden, warum Sie Polizist:in werden wollen. Sondern sie werden Sie auch fragen, warum Sie sich ausgerechnet in diesem Bundesland, möglicherweise weit weg von Ihrem Wohnort, Ihrer Familie und Ihrem Freundeskreis, beworben haben.
Was wollen Sie dann antworten? Können Sie ein überzeugendes Argument liefern, das auch kritischen Rückfragen standhält? Eine schlüssige Begründung könnten zum Beispiel bessere Aufstiegschancen oder mehr Einsatzmöglichkeiten sein. Auch formale Anforderungen, durch die Sie in Ihrem Bundesland nicht in den Polizeidienst eingestellt werden können, kommen als Argument infrage.
Oder müssten Sie zugeben, dass Sie sich hier beworben haben, weil Sie von einem leichteren Einstellungstest ausgegangen sind als in Ihrem Bundesland? Eine solche Antwort würde Sie ziemlich schlecht aussehen lassen. Denn es zeugt nicht von Selbstbewusstsein, wenn Sie an Ihrem eigenen Können zweifeln. Selbstvertrauen und ein sicheres, souveränes Auftreten brauchen Sie als Polizist:in aber unbedingt.
Zudem könnten die Prüfer Ihre Motivation und generell Ihre Eignung infrage stellen. Im Dienst müssen Sie sich schließlich auch allen Herausforderungen stellen und können sich nicht nur die einfachsten und angenehmsten Aufgaben aussuchen.
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