Wenn Sie sich irgendwo bewerben, legen Sie normalerweise einen tabellarischen Lebenslauf in Ihre Mappe. Der Lebenslauf in Tabellenform bringt die wichtigsten Daten und Fakten zu Ihrem bisherigen Werdegang kompakt und übersichtlich auf den Punkt. Der Leser sieht so auf einen Blick, was Sache ist. Deshalb hat sich der tabellarische Lebenslauf auch als Standard durchgesetzt. Doch wenn Sie zur Bundespolizei wollen, müssen Sie einen Lebenslauf in Textform einreichen. Was das genau ist und wie Sie so einen Lebenslauf für die Bewerbung bei der Bundespolizei schreiben, erklären wir Ihnen in diesem Beitrag.
➔ Der Einstellungstest bei der Bundespolizei
Bevor Sie eine Karriere bei der Bundespolizei starten können, müssen Sie erst einmal das Auswahlverfahren erfolgreich meistern. Je nach Laufbahn unterscheiden sich die einzelnen Prüfungen vom Einstellungstest zwar etwas voneinander. Grundsätzlich erstreckt sich der Eignungstest aber über mehrere Tage und besteht aus vier Teilen. Nämlich schriftlichen Tests, mündlichen Prüfungen, einem Sporttest und einer ärztlichen Untersuchung.
Doch bevor es soweit ist und Sie am Eignungsauswahlverfahren teilnehmen können, müssen Sie sich natürlich bei der Bundespolizei bewerben. Und für Ihre Bewerbung brauchen Sie einen Bewerbungsbogen, ärztliche Atteste und Zeugnisse. Die Vordrucke können Sie sich online herunterladen.
Nun kann aber natürlich gut sein, dass Sie bisher noch nie einen ausführlichen Lebenslauf schreiben mussten. Schließlich wird diese Form eher selten verlangt. Damit nichts schiefgeht, geben wir Ihnen Infos und Tipps für einen überzeugenden Lebenslauf für Ihre Bewerbung bei der Bundespolizei an die Hand.
Was ist ein Lebenslauf in Textform?
Bei einem tabellarischen Lebenslauf wählen Sie aussagekräftige Stichworte, um die einzelnen Stationen Ihres Werdegangs zu beschreiben. Die Angaben teilen Sie dann in Rubriken ein und ordnen sie wie in einer Tabelle schön übersichtlich an.
Was die Inhalte angeht, unterscheiden sich der tabellarische und der ausführliche Lebenslauf nicht voneinander. In beiden Fällen berichten Sie über sich als Person, Ihren Werdegang und Ihre Kenntnisse und Fähigkeiten. Nur schreiben Sie bei der zweiten Variante eben einen längeren Text.
Dass die Bundespolizei – und auch ein paar andere Arbeitgeber – einen ausführlichen Lebenslauf möchte, hat zwei Gründe. Zum einen ermöglicht der ausformulierte Lebenslauf, sich ein umfangreicheres Bild über Sie und Ihre Persönlichkeit zu machen. Und zum anderen sieht die Bundespolizei, wie fit Sie im Umgang mit der deutschen Sprache sind.
Wie gehe ich am besten vor, wenn ich den Lebenslauf für die Bundespolizei verfasse?
Spätestens jetzt wissen Sie zwar, was ein Lebenslauf in Textform ist. Bleibt aber die Frage, wie Sie ihn am besten schreiben. Das erklären wir Ihnen nun!
Nehmen Sie Ihren tabellarischen Lebenslauf als Basis.
Inhaltlich gibt es keine großen Unterschiede zwischen einem tabellarischen und einem ausformulierten Lebenslauf. Beide liefern Infos dazu, wer Sie sind, was Sie bisher gemacht haben und was Sie können. Bestimmt haben Sie für andere Bewerbungen schon einmal einen Lebenslauf in Tabellenform erstellt. Ihn können Sie als Basis nutzen.
Auch der Lebenslauf in Textform beginnt mit den Daten zu Ihrer Person. Diese können Sie zum Beispiel so beschreiben:
Anschließend arbeiten Sie sich Punkt für Punkt durch Ihren tabellarischen Lebenslauf. Weil die Angaben darin in verschiedene Rubriken und einzelne Stationen aufgeteilt sind, ergibt sich automatisch ein roter Faden.
Deshalb folgen auf die persönlichen Daten erst Angaben zu Ihrer schulischen und beruflichen Ausbildung. Danach beschreiben Sie Praktika und Jobs. Anschließend berichten Sie über sonstige Fähigkeiten, besondere Kenntnisse und Ihre Interessen.
Führen Sie die Daten und Fakten nachvollziehbar aus.
Im ausführlichen Lebenslauf geht es nicht nur darum, dass Sie Daten und Fakten in ganze Sätze verpacken. Stattdessen stehen Sie als Person im Mittelpunkt. Deshalb sollten Sie nicht nur beschreiben, was Sie gemacht haben, sondern auch, wie und warum.
Durch den Lebenslauf in Textform möchte die Bundespolizei etwas über Ihre Beweggründe und Ihre Motivation erfahren. Sie will wissen, was Sie mit Ihren Entscheidungen beabsichtigt haben und welche Ziele Sie erreichen wollten. Am Ende geht es darum, dass Ihre bisherige Entwicklung nachvollziehbar wird.
Reihen Sie deshalb Ihre Stationen nicht einfach nur aneinander. Sondern ergänzen Sie Ihre Angaben um zusätzliche, aussagekräftige Informationen und logische Begründungen. Zum Beispiel so:
Durch verschiedene Urlaubsreisen konnte ich nicht nur andere Länder und Kulturen kennenlernen, sondern mir auch erste Wörter in Fremdsprachen aneignen. In der Schule, die ich ab Jahr besucht habe, konnte ich diese Kenntnisse ausbauen. Das zeigte sich auch an meinen guten Noten in Deutsch, Englisch, Technik und Sport. Der Gesamtdurchschnitt meines letzten Zeugnisses betrug Note.
Im Monat Jahr werde ich meine Schullaufbahn mit dem Abschluss beenden. Danach möchte ich meinen Weg mit einer Ausbildung bei der Bundespolizei fortsetzen. Denn die Aufgaben und Tätigkeiten geben mir die Möglichkeit, meine Stärken und Interessen optimal einzubringen.
An dem Beispiel sehen Sie noch eine weitere Besonderheit vom ausführlichen Lebenslauf. Er endet nämlich nicht mit Ihrer jetzigen Station. Stattdessen wirft er einen Blick auf die Zukunft. Sie beschreiben also kurz, welche Ziele Sie beruflich als nächstes erreichen möchten.
Teilen Sie den Lebenslauf in drei Abschnitte ein.
Ihr tabellarischer Lebenslauf liefert Ihnen zwar eine gute Vorlage. Trotzdem sind Sie vielleicht unsicher, wie Sie die Stationen ausführlicher beschreiben können und der rote Faden erkennbar bleibt.
An diesem Punkt kann es hilfreich sein, wenn Sie Ihren Werdegang in drei Abschnitte aufteilen. Überlegen Sie sich dann zu jedem Abschnitt Fragen, die etwas über Sie aussagen und Ihre Entwicklung verdeutlichen. Konkret können Sie so vorgehen:
1. Abschnitt: Beginnen Sie mit Ihrer Schulzeit.
- Was waren Ihre Lieblingsfächer? Wofür haben Sie sich interessiert? Was konnten Sie besonders gut?
- Wussten Sie damals schon, was Sie beruflich einmal machen wollen? Wie sind Sie auf den Berufswunsch gekommen?
- Gab es während Ihrer Schulzeit besondere Erlebnisse? Haben Sie vielleicht einen Schüleraustausch mitgemacht oder an Projekten mitgewirkt? Hatten Sie Wahlkurse belegt?
- Waren Sie in einem Verein oder hatten Sie ein Ehrenamt?
Liegt Ihre Schulzeit und schon lange zurück und haben Sie danach Kenntnisse erworben, die für den Job als Bundespolizist wichtiger sind, können Sie die Schulzeit ruhig in einem Satz zusammenfassen. Dann ist nämlich besser, wenn Sie den Fokus auf die Zeit nach der Schule legen.
2. Abschnitt: Beschreiben Sie nun Ihre berufliche Bildung.
- Haben Sie Praktika absolviert? Was haben Sie dabei gelernt?
- Wenn Sie schon eine Ausbildung oder Jobs gemacht haben: Was waren die wichtigen Inhalte und Aufgaben? Warum haben Sie sich für die Jobs entschieden? Welche Erfahrungen und Kenntnisse haben Sie daraus mitgenommen?
- Welche Qualifikationen haben Sie erworben?
- Warum wollen Sie jetzt etwas anderes machen?
- Wie könnten Sie Ihre Erfahrungen und Fähigkeiten als Bundespolizist nutzen?
3. Abschnitt: Schildern Sie Ihre Interessen, Hobbys und künftigen Ziele.
- Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
- Haben Ihnen Ihre Hobbys zu Eigenschaften oder Kenntnissen verholfen, die Ihnen bei der Bundespolizei zugutekommen werden?
- Wie sieht mit Ihren Computerkenntnissen aus?
- Welche Fremdsprachen sprechen Sie?
- Haben Sie den Führerschein der Klasse B?
- Was haben Sie sich für Ihre berufliche Zukunft vorgenommen?
- Warum glauben Sie, bei der Bundespolizei richtig aufgehoben zu sein?
Noch ein ganz praktischer Tipp
Wenn Sie an Ihrem Lebenslauf arbeiten, stellen Sie sich vor, Sie wären im Vorstellungsgespräch bei der Bundespolizei. Der Prüfer fordert Sie auf, ihm etwas über Sie zu erzählen. Was würden Sie ihm sagen? Wie würden Sie sich und Ihren Werdegang beschreiben?
Wenn Sie sich diese Selbstpräsentation notieren und mit den Daten aus dem tabellarischen Lebenslauf ergänzen, haben Sie Ihren ausformulierten Lebenslauf. Und nebenbei haben Sie auch gleich schon die Selbstpräsentation vorbereitet, die Sie beim Interview im Einstellungsverfahren sowieso brauchen.
Welche formalen Vorgaben muss ich beim ausformulierten Lebenslauf beachten?
Die formalen Vorgaben beim Lebenslauf in Aufsatzform sind weit weniger streng als bei der tabellarischen Version. Ein paar Regeln müssen Sie aber trotzdem einhalten.
Auch der ausführliche Lebenslauf braucht eine schlüssige Gliederung und eine übersichtliche Struktur. Schreiben Sie deshalb keinen langen Fließtext. Sondern teilen Sie Ihren Text in Abschnitte auf. Die Abschnitte können Sie dann noch einmal in Absätze unterteilen, jeweils mit einer Leerzeile dazwischen.
Für noch mehr Struktur können Sie Ihren Abschnitten Überschriften geben. Außerdem können Sie Daten, die besonders wichtig sind, optisch hervorheben, indem Sie diese fett oder kursiv drucken. Wichtige Abschlüsse, besondere Stärken oder entscheidende Stationen in Ihrem Werdegang eignen sich dafür. Nur übertreiben Sie es nicht. Zu viele Betonungen verfehlen den Zweck.
Da Sie über sich selbst schreiben, verfassen Sie einen ausformulierten Lebenslauf immer in der Ich-Form. Und weil Sie chronologisch vorgehen, wählen Sie das Präteritum (Einfache Vergangenheit) als Zeitform. Erst wenn Sie in der Gegenwart angekommen sind, wechseln Sie ins Präsens.
Spätestens bei vier Seiten ist aber endgültig Schluss. Kommen Sie damit nicht hin, müssen Sie prüfen, was Sie streichen können. Denn auch ein ausführlicher Lebenslauf soll auf den Punkt kommen und sich auf das Wesentliche beschränken.
Als Schrift wählen Sie am besten eine Standard-Schrift wie Times New Roman oder Arial. Bei der Schriftgröße liegen Sie mit 11 oder 12 Punkt richtig. Den Zeilenabstand wählen Sie normalerweise einfach. Würde Ihr Lebenslauf sehr kurz werden, können Sie aber mit einem 1,5-fachen Zeilenabstand ein bisschen tricksen.
Hier das Formale noch einmal auf einen Blick
Umfang | 2 bis 4 DIN A4-Seiten |
Perspektive | Ich-Form |
Zeitform | Präteritum (Angaben zur Gegenwart im Präsens) |
Aufbau | chronologisch (von der Vergangenheit in die Gegenwart) |
Struktur | Abschnitte und Absätze, evt. mit Überschriften |
Schriftgröße | 11 oder 12 Punkt |
Schriftart | Standard, z. B. Times New Roman oder Arial |
Zeilenabstand | einfach |
Übrigens: Sie müssen zwar einen Lebenslauf in Textform für die Bewerbung bei der Bundespolizei einreichen. Doch damit ist kein handschriftlicher Lebenslauf gemeint. Sie müssen den Text also nicht von Hand schreiben, sondern können ihn am Computer verfassen und ausdrucken.
Welche Fehler sollte ich beim Lebenslauf für die Bundespolizei unbedingt vermeiden?
Natürlich darf Ihr Lebenslauf keine Rechtschreib-, Tipp- und Grammatikfehler enthalten. Schließlich soll nicht der Eindruck entstehen, dass Sie den Lebenslauf für Ihre Bewerbung bei der Bundespolizei auf die Schnelle zusammengebastelt haben oder nicht sorgfältig arbeiten.
Doch ein Lebenslauf in Aufsatzform bietet noch ein paar andere Fallen, in die Sie nicht tappen sollten. Nämlich diese:
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Gestalten Sie den Lebenslauf nicht zu ausführlich.
Bloß weil es sich um einen ausführlichen Lebenslauf in Aufsatzform handelt, heißt das nicht, dass Sie einen Endlos-Roman verfassen sollen. Die Bundespolizei möchte nicht Ihre ganze Lebensgeschichte in allen Einzelheiten wissen.
Sie interessiert, wie Ihr bisheriger Werdegang aussieht und warum er so verlaufen ist. Daneben möchte sie erfahren, warum Sie dort stehen, wo Sie jetzt sind. Und sie möchte erfahren, wie Sie sich Ihren weiteren Weg vorstellen. Nicht zuletzt prüft die Bundespolizei durch den Lebenslauf aber auch, ob Sie Prioritäten setzen können.
Suchen Sie sich drei, vier Punkte heraus, die für die Tätigkeit bei der Bundespolizei wichtig sind. Diese Punkte beschreiben Sie ausführlicher, während Sie alles andere kurz zusammenfassen.
Achten Sie auf Vollständigkeit.
Wie ein tabellarischer Lebenslauf muss auch ein Lebenslauf in Textform vollständig sein. Sie können nicht einfach Stationen oder Zeitangaben weglassen. Vielmehr müssen Sie beschreiben, was Sie wo von wann bis wann gemacht haben.
Auf der anderen Seite kann Ihnen diese Form des Lebenslaufs in die Karten spielen. Das gilt vor allem dann, wenn Ihr Werdegang nicht ganz geradlinig ist oder Lücken hat. Hatten Sie zum Beispiel eine Ausbildung angefangen und abgebrochen, können Sie Ihre Entscheidung begründen und aufzeigen, was Sie daraus gelernt haben.
Haben Sie sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser gehalten, können Sie erklären, warum Sie dieser Umweg zur Bundespolizei geführt hat. Waren Sie länger arbeitslos, können Sie berichten, was Sie in dieser Zeit gemacht haben.
Außerdem können Sie im ausführlichen Lebenslauf viel mehr auf Eigenschaften, Merkmale und die sogenannten Soft Skills eingehen. So können Sie vielleicht schlechtere Schulleistungen oder fehlende Berufspraxis etwas ausgleichen.
Schreiben Sie einen Lebenslauf und kein Motivationsschreiben.
Anders als der tabellarische Lebenslauf beschränkt sich der ausformulierte Lebenslauf nicht nur auf reine Daten und Fakten. Stattdessen beschreibt er die Stationen ausführlicher und berichtet über Gründe und Ziele. Durch den roten Faden in Ihrem Lebenslauf soll deutlich werden, warum Sie der nächste logische Schritt in Ihrem Werdegang zur Bundespolizei führt.
Verfassen Sie kein Motivationsschreiben, in dem Sie lang und breit erklären, warum Sie unbedingt zur Bundespolizei wollen. Dazu haben Sie später, wenn Sie zum Einstellungstest eingeladen werden und persönliche Gespräche mit den Prüfern führen, noch genug Gelegenheit. In Ihrem Lebenslauf muss Ihr bisheriger Werdegang klar im Vordergrund stehen.