Vorstellungsgespräch Zoll: So kommen Sie weiter

Aktualisiert am 17. August 2023 von Ömer Bekar

Aktualisiert am 17. August 2023 von Ömer Bekar

Vorstellungsgespräch beim Zoll

Das Vorstellungsgespräch gehört zur mündlichen Prüfung beim Zoll.

Das Auswahlverfahren beim Zoll setzt sich aus einer schriftlichen und einer mündlichen Prüfung zusammen, die sich jeweils in mehrere Abschnitte gliedern. Dabei müssen Sie zunächst den schriftlichen Einstellungstest erfolgreich meistern. Hat das geklappt, geht es etwas später mit dem mündlichen Teil weiter. Und im mündlichen Abschnitt steht auch das Vorstellungsgespräch auf dem Programm, durch das Sie der Zoll persönlich kennenlernen möchte.

Der Zoll sorgt für einen korrekten Warenverkehr an Flughäfen und Außengrenzen. Aber auch innerhalb Deutschlands übernehmen Zöllnerinnen und Zöllner spannende und abwechslungsreiche Aufgaben. Die breit gefächerten Einsatzgebiete machen den Zoll zu einem sehr vielseitigen Arbeitgeber. Dabei können Sie für Ihre Karriere zwischen einer Ausbildung im mittleren Dienst und einem dualen Studium im gehobenen Dienst wählen.

Doch bevor Sie richtig durchstarten können, müssen Sie erst einmal das Auswahlverfahren bewältigen. Und ein Bestandteil der Eignungsprüfung für den Zoll ist das Vorstellungsgespräch.

Karriere im mittleren oder gehobenen Dienst

Als Zöllnerin oder Zöllner im mittleren Dienst überwachen Sie Warensendungen und Zollanmeldungen an Flughäfen, auf Messen und in den Zollämtern. Daneben können Sie in der Zollfahndung tätig sein oder in der Generalzolldirektion arbeiten. Eine spezielle Ausbildung befähigt Sie zum Dienst an der Waffe.

Für den mittleren Dienst absolvieren Sie eine Ausbildung, die sich in ein Jahr theoretischen Unterricht und ein Jahr Einsatz in der Praxis gliedert. Voraussetzung für die Ausbildung ist die mittlere Reife oder der Hauptschulabschluss und eine mindestens zweijährige, erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung. Außerdem müssen Sie körperlich fit sein. Als Nachweis dafür brauchen Sie das Deutsche Sportabzeichen mindestens in Bronze.

Die Grundlage für den Einstieg in den gehobenen Dienst ist ein duales Studium. Es dauert drei Jahre und setzt sich aus theoretischen Abschnitten an der Hochschule des Bundes in Münster und Praktika in Dienststellen zusammen. Das Studium beenden Sie als Diplomfinanzwirt/in (FH). Danach arbeiten Sie in der Generalzolldirektion, einem Hauptzollamt oder einem Zollfahndungsamt.

Die Alternative zum allgemeinen Studium ist eine Spezialisierung in Verwaltungsinformatik. Auch hier absolvieren Sie ein duales Studium, wobei die Praxisphasen in der Zoll-internen Verwaltung und IT stattfinden. Nach Abschluss des Studiums arbeiten Sie im gehobenen Verwaltungsinformatikdienst.

Die Bewerbung beim Zoll

Der erste Schritt in Richtung Zoll ist natürlich eine Bewerbung. Diese können Sie entweder online, per E-Mail oder per Post einreichen. Zu einer vollständigen Bewerbung gehören folgende Unterlagen:

Bei einer Online-Bewerbung müssen Sie außerdem eine Einverständniserklärung ausfüllen. Bewerben Sie sich per E-Mail oder Post, fügen Sie den Bewerbungsbogen des Zolls und ein Anschreiben hinzu.

Achten Sie unbedingt darauf, dass Ihre Bewerbung vollständig und ordentlich ist. Andernfalls kann der Zoll sie nicht berücksichtigen.

Kommt der Zoll zu dem Ergebnis, dass Sie für den Dienst grundsätzlich geeignet sind, lädt er Sie zum Auswahlverfahren ein. Es besteht aus einem schriftlichen Test, an den sich eine mündliche Prüfung anschließt.

Der Einstellungstest beim Zoll

Die erste Runde des Auswahlverfahrens beim Zoll besteht aus der schriftlichen Prüfung. Von den Inhalten her sind die Fragen und Aufgaben für den mittleren und den gehobenen Dienst nahezu gleich. Der Test für den gehobenen Dienst ist nur etwas umfangreicher. Deshalb dauert er ungefähr vier Stunden, während die Prüfung für den mittleren Dienst etwa dreieinhalb Stunden in Anspruch nimmt.

Ein großes Testfeld bildet das Sprachverständnis, das Ihre Deutschkenntnisse prüft. Daneben werden Ihre mathematischen Kenntnisse und Ihr Allgemeinwissen abgefragt. Eine Arbeitsprobe macht den schriftlichen Einstellungstest komplett.

Die schriftliche Prüfung soll Ihre Leistungsfähigkeit ermitteln und basiert auf dem Prinzip der Bestenauslese. Das bedeutet: Nur wenn Sie den Test bestanden und eine ausreichend hohe Punktzahl erzielt haben, geht es für Sie einige Zeit später mit der mündlichen Prüfung weiter. Andernfalls sind Sie aus dem Rennen.

Während es im schriftlichen Teil hauptsächlich um Wissen, Können und Leistungsmerkmale geht, stehen im mündlichen Abschnitt Sie als Person, Ihre Charakterzüge, Ihre Eigenschaften und Ihre sozialen Kompetenzen im Mittelpunkt. Dazu nehmen Sie zusammen mit drei oder vier Mitbewerbern an einer Gruppendiskussion teil. Außerdem steht ein Rollenspiel auf dem Programm.

Haben Sie sich für den gehobenen Dienst beworben, halten Sie zusätzlich einen Kurzvortrag zu einem vorgegebenen Thema. Möchten Sie Verwaltungsinformatik studieren, führen Sie durch eine Präsentation. Und dann gibt es da noch das Einzelgespräch.

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Das Vorstellungsgespräch beim Zoll

Mit den Angaben aus Ihrer Bewerbung und den Erkenntnissen aus den ganzen vorhergehenden Testbereichen ist schon ein recht umfangreiches Bild entstanden. Im Vorstellungsgespräch möchte der Zoll nun zum einen die Person kennenlernen, die zu dem Bild gehört. Zum anderen soll das Interview dabei helfen, die bisherigen Erkenntnisse zu bestätigen und zu vervollständigen.

Insgesamt ist das Vorstellungsgespräch ein klassisches Bewerbungsgespräch. Nach einer kurzen Begrüßung und etwas Smalltalk werden die Prüfer Sie bitten, etwas über sich zu erzählen. An die Selbstpräsentation schließen sich dann die Fragen an, die in Job-Interviews üblicherweise gestellt werden. Also zum Beispiel:

  • Warum möchten Sie beim Zoll arbeiten?
  • Wie sind Sie ausgerechnet auf den Zoll gekommen?
  • Was sind die wichtigsten Aufgaben und Funktionen des Zolls?
  • Welche Ihrer Eigenschaften würden Ihnen als Zöllner/in am meisten zugutekommen?
  • Worin sehen Sie Ihre größte Stärke und worin Ihre größte Schwäche?
  • Wie gehen Sie vor, um einen Konflikt zu lösen?
  • Können Sie gut mit Kritik umgehen?
  • Arbeiten Sie gerne im Team oder lieber alleine?
  • Wären Sie bereit, für den Beruf ans andere Ende von Deutschland zu ziehen?
  • Wie stehen Sie zum Dienst an der Waffe?
  • Wie verbringen Sie Ihre Freizeit?
  • Wo möchten Sie in fünf Jahren stehen?
  • Haben Sie Fragen an uns?
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Letztlich möchte der Zoll durch das Vorstellungsgespräch in Erfahrung bringen, wie ernst es Ihnen mit Ihrem Berufswunsch ist und wie intensiv Sie sich mit der Tätigkeit befasst haben. Außerdem möchten die Prüfer etwas über Ihre Motivation und Ihre beruflichen Ziele wissen. Und nicht zuletzt soll das Vorstellungsgespräch bei der Einschätzung helfen, ob Sie als Mensch und Persönlichkeit für den Job beim Zoll geeignet sind.

3 Tipps für die Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch beim Zoll

Wie schon erwähnt, unterscheidet sich das Bewerbungsgespräch beim Zoll nicht großartig von einem ganz normalen Vorstellungsgespräch. Für Sie hat das den Vorteil, dass Sie sich gut auf das Interview vorbereiten können. Dafür geben wir Ihnen drei Tipps mit auf den Weg.

Tipp 1: Recherchieren Sie gründlich

Vermutlich werden Sie sich schon vor und im Zuge Ihrer Bewerbung über den Zoll als Arbeitgeber, die Tätigkeit als Zöllner/in und die Ausbildung oder das Studium informiert haben. Trotzdem sollten Sie Ihr Wissen vor dem Vorstellungsgespräch noch einmal auffrischen und vertiefen.

Schauen Sie sich an, welche Einsatzbereiche der Zoll hat und wie er organisiert ist. Informieren Sie sich darüber, wie Zöllnerinnen und Zöllner arbeiten und welche Kompetenzen dabei besonders gefragt sind. Lesen Sie sich außerdem genau durch, wie die Berufsausbildung ablaufen und welche Inhalte sie haben wird.

Solche Informationen finden Sie zum Beispiel auf der Karriere-Seite des Zolls. Auch die Beschreibung der Arbeitsagentur kann wertvolle Hinweise liefern. Erkundigen Sie sich zudem auf der Zoll-Webseite über aktuelle Themen und Entwicklungen.

Es ist wichtig, dass Sie gut über den Zoll Bescheid wissen. Denn im Vorstellungsgespräch sollten Sie überzeugend vermitteln können, warum Sie genau diese Tätigkeit ausüben möchten und was Sie dafür mitbringen.

Tipp 2: Legen Sie sich Antworten zurecht

Zunächst einmal sollten Sie an Ihrer Selbstpräsentation feilen. Überlegen Sie sich, welche Ihrer beruflichen Stationen, Qualifikationen oder Kenntnisse die größte Rolle spielen und für die Tätigkeit beim Zoll besonders wertvoll sein könnten. Bei der Selbstvorstellung geht es nämlich nicht darum, den Prüfern Ihre gesamte Lebensgeschichte zu erzählen. Stattdessen sollten Sie Prioritäten setzen und Ihren Werdegang mit Blick auf Ihre beruflichen Ziele präsentieren.

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Um sich auf das Bewerbungsgespräch vorzubereiten, können Sie sich außerdem die gängigen Fragen anschauen, die bei Vorstellungsgesprächen gestellt werden. Es kann zwar sein, dass die Prüfer andere Formulierungen verwenden werden. Trotzdem zielen die Fragen auf die gleichen Inhalte ab.

Wichtig ist aber, dass Sie sich nur Stichworte für Ihre Antworten zurechtlegen. Lernen Sie nichts auswendig! Denn es wirkt weder glaubwürdig noch überzeugend, wenn Sie irgendwelche Aussagen und Floskeln herunterbeten. Bleiben Sie authentisch und geben Sie sich natürlich. Damit punkten Sie am besten.

Tipp 3: Überlegen Sie sich eigene Fragen

Gegen Ende des Gesprächs werden sich die Prüfer erkundigen, ob Sie noch etwas wissen möchten. Diese Gelegenheit sollten Sie unbedingt wahrnehmen. Denn eigene Fragen zeugen von Interesse und Motivation.

Machen Sie sich deshalb Gedanken darüber, was Sie ansprechen könnten. Fragen zur Ausbildung, zu künftigen Einsatzorten oder zur Struktur der Teams sind zum Beispiel mögliche Inhalte für Fragen. Schreiben Sie sich Ihre Fragen ruhig auch auf und lesen Sie diese ab. Damit zeigen Sie, dass Sie sich vorbereitet haben.

Allerdings sollten Sie nichts fragen, was Sie selbst wissen müssten oder sollten. Lassen Sie außerdem Themen wie Urlaub, Freizeit und Gehalt weg. Und fragen Sie nichts, was im Gespräch schon abschließend geklärt wurde. Sie können zwar an Gesprächsthemen anknüpfen und tiefer ins Detail gehen. Wenn zu einem Thema aber schon alles gesagt ist, belassen Sie es dabei.

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Übrigens: Wenn Sie wirklich keine Fragen mehr haben, kommunizieren Sie das. Dabei können Sie erwähnen, was Sie wissen wollten, und erklären, dass dieser Punkt schon geklärt ist. So kommen Sie elegant aus der Situation, ohne uninteressiert oder unvorbereitet zu wirken.

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