Auswahlverfahren der Polizei in Österreich

Aktualisiert am 17. August 2023 von Ömer Bekar

Aktualisiert am 17. August 2023 von Ömer Bekar

Infos zum Auswahlverfahren der Polizei in Österreich

Voraussetzung für eine Laufbahn bei der Polizei in Österreich ist, dass Sie das Auswahlverfahren erfolgreich meistern.

Rund 38.000 Mitarbeiter:innen sorgen tagtäglich und rund um die Uhr für die Sicherheit der Menschen in Österreich. Mit dem Bundesinnenministerium als Dienstherr tragen Polizisten und Polizistinnen in Uniform und in Zivil maßgeblich dazu bei, dass der Staat und das gesellschaftliche Miteinander funktionieren. Gleichzeitig bietet die Polizei in Österreich nicht nur spannende und vielseitige Tätigkeiten, sondern auch sichere Arbeitsplätze mit guten Chancen für die berufliche Karriere.

Die Grundausbildung bei der österreichischen Polizei dauert zwei Jahre. Danach beginnt die Dienstzeit in der Landespolizeidirektion, die Sie eingestellt hat. Im Bereich dieser Polizeidirektion sammeln Sie fünf Jahre lang Berufserfahrung. Dabei starten Sie im Streifendienst, um die Polizeiarbeit von Grund auf zu lernen.

Später können Sie dann aus dem Streifendienst in einen anderen Tätigkeitsbereich wechseln. Die Bereitschaftseinheit, die Landesverkehrsabteilung oder die Kriminalpolizei wären zum Beispiel Möglichkeiten. Aber auch ein Einsatz als Diensthundeführer, bei der PUMA oder bei Spezialeinheiten wie der COBRA sind denkbar.

Doch zunächst einmal steht die Aufnahmeprüfung auf dem Programm. Und wie das Auswahlverfahren der Polizei in Österreich abläuft, haben wir in diesem Beitrag für Sie zusammengefasst.

Die Bewerbung bei der österreichischen Polizei

Der erste Schritt auf Ihrem Weg zu einer Laufbahn bei der Polizei in Österreich ist die Bewerbung. Weil Sie als Polizistin bzw. Polizist zugleich zum Beamten berufen werden, gibt es neben den Anforderungen für den Polizeidienst auch einige formale Kriterien, die Sie erfüllen müssen. Dazu gehört:

  • Österreichische Staatsbürgerschaft
  • Mindestalter 18 Jahre
  • Führerschein Gruppe 1 (Klasse B)
  • Einwandfreier Leumund
  • Schwimmerabzeichen mindestens der Stufe Fahrtenschwimmer oder Rettungsschwimmerabzeichen
  • Vollständig abgeleisteter Präsenz- oder Zivildienst als männlicher Bewerber

Erfüllen Sie die Einstellungsvoraussetzungen, können Sie sich online bewerben. Dazu registrieren Sie sich bei der Jobbörse der Republik Österreich und laden die benötigten Bewerbungsformulare zusammen mit Ihrem Lebenslauf und einem Motivationsschreiben hoch.

Die Formulare können Sie sich über die Karriereseite der österreichischen Polizei herunterladen. Dort finden Sie auch die Termine und die Fristen für Ihre Bewerbung.

Das Auswahlverfahren der Polizei in Österreich

Für den Polizeiberuf müssen Sie sowohl fachlich als auch persönlich geeignet sein. Um zu ermitteln, ob Sie das Zeug zum Polizeibeamten haben, lädt Sie die Landespolizeidirektion zur Teilnahme am Eignungsauswahlverfahren ein.

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Das Auswahlverfahren bei der Polizei in Österreich verteilt sich auf drei Tage. Dabei stehen am ersten Testtag eignungsdiagnostische Verfahren auf dem Programm. Dahinter verbergen sich computergestützte Tests und Ihre Leistungen werden mit Punkten bewertet.

Anhand der Punkte erstellt die österreichische Polizei eine Bestenliste. Von Ihrer Platzierung in der Liste und dem Personalbedarf der Polizei hängt dann ab, ob Sie für die weiteren Testtage eingeladen werden.

Testtag 1: Psychologische Eignungsdiagnostik und klinisch-psychiatrisches Verfahren

Am ersten Tag des Auswahlverfahrens bei der Polizei in Österreich stehen zwei Tests auf dem Programm. Beide Tests absolvieren Sie am Computer. Mit der Tastatur und der Maus sollten Sie deshalb umgehen können.

Den Anfang macht die sogenannte psychologische Eignungsdiagnostik. Das klingt kompliziert, ist in Wahrheit aber ein typischer Einstellungstest, bei dem Sie Aufgaben aus verschiedenen Themenbereichen bearbeiten.

Zu den Testfeldern gehören unter anderem Deutsch, logisches Denken, Merkfähigkeit und Konzentrationsvermögen. Vor jeder Aufgabengruppe sehen Sie ein paar Beispielaufgaben, die Ihnen die folgenden Testfragen erläutern.

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Haben Sie eine Aufgabengruppe beendet, sehen Sie sofort auf dem Bildschirm, ob Sie die Mindestleistungen erreicht haben. Ist das der Fall, geht es mit der nächsten Aufgabengruppe weiter. Falls nicht, wird Ihr Punktestand auf 0 zurückgesetzt. Der Test ist damit für Sie beendet und Sie scheiden aus dem weiteren Auswahlverfahren aus. Für eine erneute Bewerbung müssen Sie ein Jahr warten.

Haben Sie die psychologische Eignungsdiagnostik bestanden, folgt das klinisch-psychiatrische Verfahren. Auch das ist ein PC-Test. Hier geht es aber weniger um Wissen und Können. Stattdessen stehen Ihre Persönlichkeitsmerkmale, Ihre Charaktereigenschaften und Ihr Risikoverhalten im Vordergrund. Ähnlich wie beim Test zuvor lösen Sie verschiedene Aufgaben und beantworten unterschiedliche Fragen.

Sollten sich bei diesem Test Auffälligkeiten zeigen, informiert Sie die österreichische Polizei per E-Mail darüber. Sie bleiben dann zwar noch im Rennen, können das Auswahlverfahren aber zunächst nicht fortsetzen.

Stattdessen müssen Sie ein Gutachten von einem Psychiater, einem Neurologen oder einem Psychologen vorlegen, das die festgestellte Auffälligkeit widerlegt. Anschließend entscheidet ein interner Gutachter der Polizei in Österreich, ob Sie weiterhin am Auswahlverfahren teilnehmen können oder ob Ihre Bewerbung aus medizinischen Gründen abgelehnt wird.

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Testtag 2: Sporttest

Haben Sie die beiden PC-Tests bestanden und genug Punkte erzielt, steht am zweiten Testtag der Sporttest auf dem Programm. Beim Sporttest geht es um Ihre Fitness und Ihre körperliche Leistungsfähigkeit. Die Sportprüfung umfasst drei Disziplinen:

  • Medizinischer Bewegungskoordinationstest (MBKT): Dabei handelt es sich um eine Art Hindernisparcours. An den verschiedenen Stationen absolvieren Sie unterschiedliche Übungen, darunter auch die Simulation einer Rettung. Ein Video von diesem Test können Sie sich auf der Polizei-Webseite anschauen.
  • Liegestütze
  • 3.000-Meter-Lauf

Den MBKT dürfen Sie einmal wiederholen, wenn Ihnen bei der Durchführung ein Fehler unterläuft. So ein Fehler kann zum Beispiel darin bestehen, dass Sie ein Hindernis umwerfen oder in die falsche Richtung laufen. Ansonsten haben Sie für die Disziplinen nur einen Versuch.

Auch beim Sporttest müssen Sie die geforderten Mindestleistungen schaffen. Gelingt Ihnen das, bekommen Sie eine Einladung für den dritten Testtag. Reichen Ihre Leistungen in einer der drei Disziplinen nicht aus, haben Sie den Sporttest nicht bestanden. Dann können Sie die Sportprüfung innerhalb eines Jahres einmal wiederholen.

Testtag 3: Ärztliche Untersuchung und Vorstellungsgespräch

Am dritten und letzten Testtag sind zwei Bausteine vorgesehen. Je nachdem, wie es die Organisation zulässt, kann die Reihenfolge variieren.

Ein Baustein ist die ärztliche Untersuchung. Der Polizeiarzt verschafft sich schon im Vorfeld einen Überblick über Ihren Gesundheitszustand und mögliche Einschränkungen. Dazu zieht er die Befunde und Atteste zurate, die Sie im Zuge Ihrer Bewerbung eingereicht haben. Sollten zusätzliche Unterlagen notwendig sein, informiert Sie die Landespolizeidirektion entsprechend darüber.

Die ärztliche Untersuchung soll Ihre körperliche und gesundheitliche Eignung für den Polizeivollzugsdienst feststellen. Dazu werden verschiedene Einzeluntersuchungen und Tests durchgeführt. Die Beurteilung nimmt der Polizeiarzt nach den Bestimmungen vor, die in der „Vorschrift über die körperliche Eignung für den Exekutivdienst“ definiert sind.

Das Vorstellungsgespräch macht das Auswahlverfahren der Polizei in Österreich komplett. Das Gespräch dauert ungefähr 45 Minuten und wird als strukturiertes Interview durchgeführt.

Strukturiertes Interview bedeutet, dass die Prüfer mit einem vorbereiteten Fragenkatalog arbeiten. Durch diesen Leitfaden hat das Gespräch einen klaren, vorher definierten Ablauf. Alle Bewerber beantworten die gleichen Fragen in derselben Reihenfolge und Form. Weil auch die Bewertung der Antworten nach festen Kriterien und einem einheitlichen Schema erfolgt, kann das Interview objektiv ausgewertet werden.

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Inhaltlich ist das Auswahlgespräch eng auf den Polizeiberuf zugeschnitten. Es geht darum, Sie als Person kennenzulernen, etwas über Ihre Motivation für eine Karriere bei der Polizei zu erfahren und abzuklären, ob Sie das Potenzial für den Beruf haben.

Damit haben Sie das Auswahlverfahren der Polizei in Österreich komplett durchlaufen. Nun müssen Sie abwarten und Daumen drücken. Die Polizei teilt Ihnen etwa einen Monat vor Ausbildungsbeginn mit, ob und wo Sie in den Staatsdienst einberufen werden.

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