Spezialeinheit Polizei: Infos zu Aufgaben und Bewerbung

Aktualisiert am 17. August 2023 von Ömer Bekar

Aktualisiert am 17. August 2023 von Ömer Bekar

Infos zu Spezialeinheit Polizei

Die Aufnahme in eine Spezialeinheit der Polizei setzt eine abgeschlossene Ausbildung und Berufspraxis voraus.

Wenn von einer Spezialeinheit der Polizei die Rede ist, denken viele im ersten Moment an das Spezialeinsatzkommando. Doch neben dem SEK gibt es bei der Polizei noch eine Reihe weiterer Spezialeinheiten. Wir stellen die bekanntesten davon vor und erklären ihre Aufgabenbereiche.

Die Polizei ermöglicht Ihnen nicht nur eine Karriere in mehreren Laufbahnen. Stattdessen haben Sie auch eine Vielzahl an Einsatzbereichen zur Auswahl. Und zusätzlich zum regulären Polizeidienst gibt es noch die Spezialeinheiten.

Das Fundament für alle Karrierewege bildet die Grundausbildung. Zunächst absolvieren Sie also die Laufbahnausbildung im mittleren oder gehobenen Polizeivollzugsdienst. Wenn Sie dann einige Dienstjahre als Polizistin oder Polizist vorweisen können, steht Ihnen die Möglichkeit offen, sich für eine Spezialeinheit der Polizei zu bewerben.

Doch die Sondereinheiten müssen bei ihren Einsätzen besondere Herausforderungen meistern. Das erfordert neben mentaler Stärke und psychischer Belastbarkeit auch eine überdurchschnittliche körperliche Fitness. Um sicherzugehen, dass Sie den Anforderungen gewachsen sind, müssen Sie vor einer Aufnahme in eine Spezialeinheit erneut einen teils umfangreichen Einstellungstest bestehen.

Die GSG9 als Spezialeinheit der Bundespolizei

Das Kürzel GSG9 steht für Grenzschutzgruppe 9. Als Reaktion auf den Terroranschlag bei den Olympischen Spielen 1972 in München gegründet, gehörte die GSG9 zum Bundesgrenzschutz. Nach der Umstrukturierung ist sie die Spezialeinheit der Bundespolizei. Die Beamten der GSG9 sind demnach auf Bundesebene tätig und greifen unter anderem bei Antiterror-Maßnahmen, Geiselnahmen und Bombenentschärfungen ein.

Damit Sie am Auswahlverfahren teilnehmen können, müssen Sie die reguläre Polizeiausbildung abgeschlossen und Berufspraxis als Polizeibeamter gesammelt haben. Außerdem dürfen Sie nicht vorbestraft sein, keine sichtbaren Tattoos haben und keine Sehhilfe tragen. Das Höchstalter liegt bei 34 Jahren.

Der Einstellungstest gliedert sich in zwei Teile. So gibt es zum einen den körperlichen Test, der verschiedene Sportdisziplinen umfasst. Der andere Teil ist ein psychologischer Test. Hier geht es um Aspekte wie Konzentration, Stressresistenz und Teamfähigkeit. Außerdem wird das Persönlichkeitsprofil ermittelt.

Die Ausbildung für die Spezialeinheit dauert zehn Monate und ist auf den späteren Einsatz zugeschnitten. Dabei gliedern sich die Einsatzteams der GSG9 in die Einsatzeinheit, die Unterstützungseinheit, die Präzisionsschützen, die Fallschirmspringer und die Taucher.

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Das SEK als Spezialeinheit der Polizei

Die vielleicht bekannteste Spezialeinheit der Polizei auf Landesebene ist das SEK. Fälschlicherweise wird oft angenommen, dass SEK für Sondereinsatzkommando steht. Tatsächlich steht das Kürzel aber für Spezialeinsatzkommando. Als Spezialeinheit der Polizei unterliegt das SEK landesrechtlichen Regelungen. Jedes Bundesland hat sein eigenes SEK.

Die Polizeibeamten des SEK sind bei besonderen und gefährlichen Bedrohungslagen gefragt. Dazu zählen zum Beispiel Amokläufe, Geiselnahmen, Entführungen und Erpressungen. Daneben ist das SEK präventiv tätig, indem es beispielsweise Besuche von Staatsgästen absichert.

Zu den Zugangsvoraussetzungen gehört, dass Sie mehrere Jahre im mittleren oder gehobenen Polizeidienst arbeiten und topfit sind. Je nach Bundesland gibt es unterschiedliche Altersgrenzen, meist bewegen sie sich aber in einem Rahmen zwischen 26 und 34 Jahren.

Der Eignungstest für die Spezialeinheit der Polizei erstreckt sich über mehrere Tage und gliedert sich grob in zwei Teile. Beim physischen Test geht es um Ihre Gesundheit, Ihre Fitness und Ihre körperliche Leistungsfähigkeit. Dazu absolvieren Sie eine ärztliche Untersuchung und verschiedene Sportdisziplinen. Der psychologische Test befasst sich mit Ihrer Belastbarkeit und Ihrer Stressresistenz, aber auch mit Dingen wie Wahrnehmung, Teamgeist und sozialen Kompetenzen.

Haben Sie das Auswahlverfahren erfolgreich gemeistert, durchlaufen Sie eine Spezialausbildung. Diese ist anspruchsvoll und herausfordernd. Während es beim Eignungstest letztlich nur um die Mindestanforderungen ging, soll die Ausbildung gezielt Ihre körperlichen und psychischen Grenzen ausloten. Nur wenn Sie den hohen Ansprüchen gewachsen sind, können Sie beim SEK tätig werden.

Das MEK als weitere Spezialeinheit der Polizei

Das MEK, das Mobile Einsatzkommando, ist eine weitere Spezialeinheit der Polizei. Wie das SEK ist das MEK auf Landesebene organisiert und beide Spezialeinheiten arbeiten eng zusammen.

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Zu den Hauptaufgaben vom MEK gehören verdeckte Observationen und der Schutz von verdeckten Ermittlern. Außerdem ist das MEK für Peilung, Ortung und alles, was mit Mobilmachung zu tun hat, zuständig. Zugriffe und Festnahmen führt das MEK eher selten durch.

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Für einen Einstieg beim MEK brauchen Sie mehrjährige Berufspraxis im Polizeivollzugsdienst und dürfen höchstens 40 Jahre alt sein. Der Einstellungstest prüft Ihre gesundheitliche Eignung und Ihre körperliche Fitness. Dazu kommen wissenschaftliche und psychologische Tests, Fahrprüfungen und ein Aufnahmegespräch.

Die TEG als Unterstützungseinheit auf Landesebene

Die Technische Einsatzgruppe, kurz TEG, ist ebenfalls eine Spezialeinheit der Landespolizeien. Sie unterstützt das SEK und das MEK in technischer Hinsicht. Wie die Kollegen der anderen Spezialeinheiten sind die Beamten der TEG deshalb bei Geiselnahmen, Entführungen, terroristischen Anschlägen und ähnlichen Gefährdungslagen im Einsatz.

In den Aufgabenbereich der TEG fallen die Ortung sowie die optische und die akustische Aufklärung. Letztere ist auch als Abhörung bekannt. Dazu kommen die Bereiche Sprengung und Pyrotechnik.

Wenn Sie Teil der TEG werden wollen, müssen Sie einige Jahre Diensterfahrung als Polizistin oder Polizist haben und das Auswahlverfahren bestehen. Die anschließende Spezialausbildung erstreckt sich über mehrere Monate. Dabei erwerben Sie technischen Fachwissen zu Funk, Ortung und Pyrotechnik.

Die VG als weitere Sondereinheit

Anfang der 1970er-Jahre häuften sich Banküberfälle mit Geiselnahmen. Seinerzeit waren solche Delikte neu und es musste ein Weg gefunden werden, um damit umzugehen. Aus diesem Grund wurden die Verhandlungsgruppen, kurz VG, als Spezialeinheit der Polizei ins Leben gerufen.

Die Beamten der Verhandlungsgruppen übernehmen die Verhandlungen mit zum Beispiel Entführern, Erpressern und Geiselnehmern. Aber genauso sind sie bei Suizidversuchen im Einsatz oder betreuen Opfer und deren Angehörige. Die Tätigkeit bei der VG erfolgt meist zusätzlich neben der eigentlichen Verwendung.

Die Aufnahme in die VG setzt viel Erfahrung im Polizeidienst voraus. In einem persönlichen Gespräch wird dann die Eignung für die Spezialeinheit der Polizei festgestellt. Die Ausbildung dauert mehrere Wochen und bereitet auf die typischen Einsatzsituationen vor. Kerninhalte der Ausbildung sind Psychologie und Gesprächsführung.

Der Weg zu einer Spezialeinheit der Polizei

Die Tätigkeit bei einer Spezialeinheit der Polizei ist ein eher langfristiges Ziel. Denn es ist nicht möglich, dass Sie direkt einsteigen. Stattdessen beginnen Sie mit einer Ausbildung im Polizeivollzugsdienst. Ob Sie sich für eine Laufbahn im mittleren oder im gehobenen Dienst entscheiden, bleibt Ihnen überlassen.

Haben Sie die Ausbildung oder das Studium erfolgreich abgeschlossen, arbeiten Sie als Polizistin oder Polizistin. Auf diese Weise sammeln Sie praktische Berufserfahrung. Aus Ihrer Tätigkeit heraus können Sie sich dann intern bei einer Spezialeinheit bewerben.

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Wie viele Dienstjahre Sie dafür brauchen und welche Voraussetzungen Sie sonst noch erfüllen müssen, hängt zum einen von den Regelungen im jeweiligen Bundesland ab. Zum anderen spielt eine Rolle, zu welcher Spezialeinheit der Polizei Sie möchten.

Wie schon zu Beginn Ihrer Karriere nehmen Sie vor dem Wechsel in eine Sondereinheit an einem Auswahlverfahren teil. Die Einstellungstests für die Spezialeinheiten sind in aller Regel sehr anspruchsvoll und fordern Sie sowohl körperlich als auch psychisch.

Spezialkommandos werden angefordert, wenn die Sachlage brenzlig ist und eine entsprechende Ausbildung erfordern. Aus diesem Grund muss die Polizei sichergehen, dass die eingesetzten Polizeibeamten den Anforderungen gewachsen sind. Die Eignungstests nehmen Ihre Eignung daher sehr genau unter die Lupe. Eine Zusage erhalten nur die Teilnehmer, die am besten abgeschnitten haben.

Die Ausbildung dauert je nach Spezialeinheit ein paar Wochen oder mehrere Monate. Sie werden dabei taktisch ausgebildet und intensiv auf die künftigen Aufgaben vorbereitet. Theorie steht genauso auf dem Lehrplan wie Schießtraining und viel Sport. Auch während der Ausbildung müssen Sie mit sehr guten Leistungen überzeugen. Danach steht Ihrem Einsatz bei einer Spezialeinheit der Polizei nichts mehr im Wege.

Das Gehalt als Polizeibeamter bei einer Spezialeinheit

In den Spezialeinheiten sind verschiedenste Dienstgrade vom Polizeimeister bis zum Polizeihauptkommissar vertreten. Das Einkommen richtet sich nach Ihrer Besoldungsgruppe.

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Sind Sie in einer Spezialeinheit der Polizei eingesetzt, bekommen Sie Ihr normales Gehalt weiter. Wie hoch die Besoldung in den verschiedenen Dienstgraden und Bundesländern ist, können Sie den aktuellen Tabellen entnehmen. Ergänzt wird das Gehalt durch eine Gefahrenzulage. Für Polizeibeamte in Spezialeinheiten beläuft sich die Gefahrenzulage je nach Bundesland auf 150 bis 400 Euro pro Monat.

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