Mögliche Fragen beim Vorstellungsgespräch der Polizei

Aktualisiert am 17. August 2023 von Ömer Bekar

Aktualisiert am 17. August 2023 von Ömer Bekar

Infos zu mögliche Fragen beim Vorstellungsgespräch der Polizei

Beim Vorstellungsgespräch gibt es viele mögliche Fragen, die ermitteln sollen, ob Sie ins Team der Polizei passen.

Auch wenn die Auswahlverfahren der Polizei je nach Bundesland und Laufbahn etwas voneinander abweichen, gibt es ein Element, das zu den festen Bestandteilen gehört: das Vorstellungsgespräch. Durchgeführt als strukturiertes Interview, dient das Bewerbungsgespräch dem persönlichen Kennenlernen und der Feststellung, ob Sie für den Polizeidienst geeignet sind.

Um aus der Vielzahl der Bewerber die Kandidaten zu finden, die die fachliche, intellektuelle und persönliche Eignung für den Polizeiberuf mitbringen, setzen die Polizeibehörden umfangreiche Testverfahren ein. Je nachdem, in welchem Bundesland, bei welcher Behörde und in welcher Laufbahn Sie eine Karriere anstreben, sind die Tests zwar nicht ganz einheitlich. Aber die Grundzüge sind vergleichbar.

Das liegt daran, dass das Ziel gleich ist. So soll die Auswahlprüfung herausfinden und bewerten, ob Sie das Zeug zur Polizistin bzw. zum Polizisten haben. Dafür arbeiten die Auswahlverfahren mit bestimmten Bausteinen. Dazu zählen schriftliche Tests, eine Sportprüfung und die ärztliche Untersuchung. Teilweise kommen noch Aufgaben aus dem Assessment-Center dazu.

Vervollständigt wird der Polizeitest durch ein Einzelgespräch. Und was mögliche Fragen beim Vorstellungsgespräch der Polizei sind, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Das Auswahlgespräch bei der Polizei

Die Polizei führt das Bewerbungsgespräch in Form eines sogenannten strukturierten Interviews durch. So ein Interview wird auch standardisiertes Einzelgespräch genannt.

Strukturiert oder standardisiert deshalb, weil schon im Vorfeld klar ist, wie das Gespräch verlaufen wird. Die Prüfer nutzen dafür einen Fragenkatalog. Er legt die Reihenfolge, die Form und die Inhalte der Fragen fest.

Durch diese klare Struktur entsteht letztlich kein lebhafter, dynamischer Dialog. Stattdessen ergibt sich ein klassisches Frage-Antwort-Gespräch, das mitunter steifer wirkt als ein frei geführtes Gespräch.

Der standardisierte Ablauf sorgt aber dafür, dass die Bedingungen für alle Bewerber gleich sind. Denn jeder Kandidat beantwortet exakt dieselben Fragen in identischer Form und Reihenfolge.

Auch die Auswertung der Antworten basiert auf einem einheitlichen Schema nach vorher festgelegten Kriterien. Dazu gibt es meist eine Skala mit Punkten oder Noten. So wird es möglich, das Interview objektiv zu beurteilen. Gleichzeitig ist es typisch, dass sich die Prüfer während des Gesprächs Notizen machen. Lassen Sie sich davon also nicht irritieren.

Inhaltlich sind die Fragen eng auf den Polizeiberuf abgestimmt. Im Mittelpunkt stehen Kompetenzen und Eigenschaften, die für einen Polizeibeamten im Vollzugsdienst relevant sind. Auf diese Weise erlaubt das Bewerbungsgespräch eine Einordnung Ihrer Eignung und Ihrer Motivation.

Mögliche Fragen beim Vorstellungsgespräch der Polizei

Normalerweise beginnt ein Bewerbungsgespräch mit etwas Smalltalk. Er soll die Atmosphäre auflockern und helfen, miteinander warmzuwerden. Bei einem strukturierten Interview fällt dieser lockere Einstieg aber in aller Regel weg.

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Und auch die Begrüßung ist eher kurz. Die Prüfer stellen sich namentlich vor und nennen ihre Funktionen bei der Polizei. Außerdem sagen sie ein paar Worte zum Ablauf des Gesprächs, der Dauer und seinem Einfluss auf die Gesamtnote.

Das Vorstellungsgespräch zielt darauf ab, Sie als Person kennenzulernen. Die Prüfer wollen die bisherigen Eindrücke, die sie aus den Bewerbungsunterlagen und vorhergehenden Tests von Ihnen haben, überprüfen und vervollständigen.

Deshalb beziehen sich die Fragen auf verschiedene Bereiche. Dabei werden die Fragen gerne zügig hintereinander und bunt gemischt gestellt. Statt viel Zeit zum Nachdenken zu haben, müssen Sie dadurch oft recht spontan und aus dem Bauch heraus antworten.

Selbstpräsentation

Das Auswahlgespräch soll der Polizei Erkenntnisse über Sie als Mensch, Ihre Persönlichkeit und Ihren Charakter liefern. Zu Beginn werden die Prüfer Sie deshalb bitten, ihnen etwas über sich zu erzählen. Dabei möchten sie aber weder Ihre ganze Lebensgeschichte noch eine mündliche Wiedergabe Ihres Lebenslaufs hören.

Bei der Selbstpräsentation kommt es darauf an, dass Sie auf den Punkt bringen, wer Sie sind, was Sie können und was Sie wollen.

Lenken Sie den Fokus deshalb auf Ihre wesentlichen Stärken und die prägenden Stationen Ihres Werdegangs. Erläutern Sie anhand von konkreten Beispielen Kenntnisse und Eigenschaften, die auch als Polizistin bzw. Polizist vorteilhaft sind. In etwa drei Minuten sollten Sie alles Wichtige gesagt haben.

Fragen zu Ihrer Motivation

Warum Sie sich bei der Polizei beworben haben und wie es generell um Ihre berufliche Motivation steht, sind nicht nur mögliche Fragen im Vorstellungsgespräch. Vielmehr können Sie sich sicher sein, dass solche Fragen kommen werden. Beispiele sind:

  • Wieso wollen Sie als Polizeibeamter/-in arbeiten?
  • Was versprechen Sie sich von einer Ausbildung im öffentlichen Dienst?
  • Wie stellen Sie sich einen typischen Arbeitstag vor?
  • Warum sind Sie der Meinung, dass der Polizeidienst das Richtige für Sie ist?
  • Wie stehen Sie zum Schichtdienst?
  • Was ist in Ihren Augen der größte Minuspunkt am Polizeiberuf?
  • Bis zu welchem Dienstgrad möchten Sie aufsteigen?

Solche Fragen sollen zum einen ans Licht bringen, wie ernsthaft Sie Ihren Berufswunsch verfolgen. Zum anderen sollen sie ermitteln, ob Sie sich tatsächlich mit der Tätigkeit befasst haben, ein realistisches Bild davon haben und sich über die Herausforderungen im Klaren sind.

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Biografische Fragen

Bei Fragen zu Ihrer Biografie geht es um Ihren bisherigen Werdegang. Die Prüfer möchten aber nicht nur etwas über Kenntnisse erfahren, die Sie in der Schule und bei Praktika, Jobs oder Ehrenämtern gesammelt haben. Es geht auch um Ihre Eigenschaften, Ihren Charakter sowie Ihre Stärken und Schwächen.

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An dieser Stelle beim Vorstellungsgespräch der Polizei lauten mögliche Fragen zum Beispiel:

  • Wie haben Sie sich mit Ihren Mitschülern und Lehrern verstanden?
  • Was bezeichnen Sie als Ihren bislang größten Erfolg?
  • Haben Sie schon einmal einen Fehler gemacht, den Sie gerne ungeschehen machen würden?
  • Welche drei Adjektive beschreiben Ihren Charakter am besten?
  • Welches Lieblingsfach hatten Sie in der Schule und wieso dieses Fach?
  • Mit welcher Eigenschaft könnten Sie für andere ein Vorbild sein?

Biografische Fragen sollten Sie nicht nur mit Behauptungen beantworten, sondern möglichst mit konkreten Beispielen untermauern. Erzählen Sie den Prüfern also nicht nur, dass Sie beispielsweise pflichtbewusst und teamorientiert sind. Schildern Sie stattdessen eine Situation, in der Sie Pflichtbewusstsein und Teamgeist bewiesen haben.

Situative Fragen

Eine weitere typische Fragen-Kategorie im Auswahlgespräch bei der Polizei sind situative Fragen. Dabei nennen Ihnen die Prüfer eine erdachte Situation, die sich so jederzeit im alltäglichen Leben oder im Polizeidienst abspielen könnte. Sie sollen dann erläutern, wie Sie sich verhalten, wie Sie vorgehen oder was Sie unternehmen würden.

Verhaltensbezogene Fragen gehen in die gleiche Richtung. Im Unterschied zu situativen Fragen beziehen sich verhaltensbezogene Fragen aber auf Erfahrungen, Ereignisse oder Erlebnisse aus Ihrem echten Leben. Mögliche Fragen beim Vorstellungsgespräch sind etwa:

  • Stellen Sie sich vor, Sie beobachten während einer Streifenfahrt, wie eine offensichtlich betrunkene Person im Begriff ist, in ihr Auto zu steigen. Was tun Sie?
  • Angenommen, Sie werden zu einem Einsatz gerufen, bei dem es um Streitigkeiten zwischen Nachbarn geht. Einer der Beteiligten ist ein guter Freund von Ihnen. Wie reagieren Sie?
  • Wie gehen Sie damit um, dass Sie als Beamter/-in im Polizeivollzugsdienst nicht nur auf Anerkennung und Respekt stoßen?
  • Worüber können Sie sich so richtig freuen?
  • Wie reagieren Sie, wenn Sie jemand zu Unrecht kritisiert?

Situative und verhaltensbezogene Fragen sollen Erkenntnisse über Ihre kommunikativen Fähigkeiten und Ihre sozialen Kompetenzen liefern. Es geht darum, Ihr Auftreten in bestimmten Situationen zu ermitteln und Ihren Umgang damit nachzuvollziehen. Deshalb sollten Sie ausführlich und verständlich beschreiben, warum Sie wann wie vorgehen.

Stressfragen

Auch die sogenannten Stressfragen sind mögliche Fragen beim Vorstellungsgespräch der Polizei. Die Idee hinter Stressfragen ist, eine unangenehme Situation hervorzurufen. So können die Prüfer einschätzen, wie belastbar Sie sind und wie Sie mit Druck umgehen.

Inhaltlich können sich Stressfragen auf Ihre Schwächen oder auf Minuspunkte in Ihrem Lebenslauf beziehen. Eine andere Möglichkeit ist, dass die Prüfer versuchen, Sie mit kleinen Provokationen aus der Reserve zu locken. Oder die Prüfer fragen Daten, Fakten und Inhalte ab, die Sie unmöglich wissen können.

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Bei Stressfragen zählt in erster Linie, dass Sie souverän bleiben und besonnen reagieren. Im Dienstalltag werden Sie schließlich auch immer wieder in Stresssituationen kommen, die es erfordern, dass Sie den Überblick bewahren und einen kühlen Kopf behalten.

Lassen Sie sich also nicht aus dem Konzept bringen oder zu schnippischen Antworten verleiten. Bleiben Sie ruhig und antworten Sie möglichst sachlich und in sich schlüssig. Letztlich entscheidet bei Stressfragen weniger was Sie sagen, sondern wie Sie es tun.

Allgemeine Fragen

Gut möglich, dass die Prüfer zwischendurch Fragen aus der Kategorie Allgemeinwissen einstreuen. Solche Fragen können sich zum Beispiel auf die Polizei, das aktuelle Zeitgeschehen, politische und wirtschaftliche Entwicklungen oder auf gesellschaftliche Ereignisse beziehen. Den Prüfern zeigen Ihre Antworten, ob Sie vielseitig interessiert sind und mit offenen Augen durchs Leben gehen.

Gleichzeitig können allgemeine Fragen aber auch ein Test sein. Einer der Grundsätze bei der Polizeiarbeit ist, dass persönliche Haltungen zu Politik, Religion und Weltanschauung keine Rolle spielen dürfen. Im Staatsdienst stehen Sie für die Verfassung ein und vertreten Recht und Gesetz. Ihre eigenen Ansichten dürfen Ihr Handeln als Polizistin bzw. Polizist nicht beeinflussen.

Behalten Sie deshalb Ihre Meinung zu Politik und Religion für sich. Achten Sie auf eine klare Trennung zum Beruf, indem Sie möglichst sachlich antworten.

Ihre Fragen

Ist der Fragenkatalog abgearbeitet, geben Ihnen die Prüfer zum Ende des Gesprächs hin die Möglichkeit, Ihre Fragen loszuwerden. Diese Gelegenheit sollten Sie nutzen. Denn durch eigene Fragen belegen Sie, dass Sie sich mit dem Polizeiberuf befasst und gut auf das Auswahlverfahren vorbereitet haben. Damit untermauern Sie Ihr Interesse und Ihre Motivation.

Mögliche Fragen, die Sie der Polizei beim Vorstellungsgespräch stellen, können sich auf Details zur Ausbildung oder bestimmte Aspekte des Berufs beziehen. Auch Informationen, die Sie auf der Polizei-Webseite oder in der Presse gefunden haben, bieten Ansatzpunkte. Daneben können Sie Fragen oder Bemerkungen aufgreifen, die sich im Verlauf des Gesprächs ergeben haben.

Haben Sie Ihre Fragen gestellt, ist das Interview geschafft. Bei einigen Polizeien erfahren Sie nach einer kurzen Beratungspause, wie Sie abgeschnitten haben. In anderen Bundesländern teilt Ihnen die Polizei einige Zeit später schriftlich mit, ob Sie eingestellt werden.

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